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Liebe Eva, ich glaube, es ist die Ohnmacht, die man schlecht akzeptieren kann. Man ist den Launen der Natur ausgesetzt und muss sie ertragen. Die Unruhe kommt daher, dass du einen Herzenswunsch hast, von dem du dich im Moment so weit weg wähnst! Du musst jetzt so ein einschneidendes Erlebnis verarbeiten, das dich dein ganzes Leben lang begleiten wird. Die Wunde ist noch so frisch, da ist es kein Wunder, dass du keine Schwangeren ertragen kannst. Denk in erster Linie an dich und deine Lieben! Tu, was dir gut tut!
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Anita, wir verstehen uns. Ich werde hier von einigen konsequent falsch verstanden. Mein Sohn wird übermorgen 6, die Kleene ist 8 Monate. Hier werden jeden Tag ohne Diskussion die Zähne geputzt, Moritz darf nicht mit Messern rumfuchteln und er hat sich an alle bestehenden Regeln zu halten und andernfalls die Konsequenzen dafür zu tragen. Wenn er am Tisch rumhampelt, muss er vom Tisch aufstehen. Ich sag auch nicht zigmal "bitte bitte mach das" und ich diskutiere auch nicht über alles herum. Ich assoziiere mit "Autorität" einen negativen Stil. Und trotzdem führe ich mein Kind, weil es das von mir einfordert, bzw. weil alles viel besser läuft, wenn ich eine klare und feste, aber stets freundliche Linie vorgebe. Ich bewerte die Bedürfnisse meines Sohnes gleichwertig, wenngleich ich ihnen nicht immer nachgeben kann. Aber er muss seine Bedürfnisse nach der gleichen Logik zurückstecken wie ich meine oder mein Mann seine - weil in einem sozialen Verbund wie der Familie nun mal nicht jeder tun und lassen kann, was ihm beliebt und weil es bestimmte Regeln gibt. Natürlich wissen wir als Erwachsene das Meiste besser, aber das ist für mich keine Lizenz zum Rechthaben. Viele Erwachsene neigen dazu, Kinder nicht ernst zu nehmen, weil sie der Meinung sind, sie wüssten eh alles besser. Wie gesagt, mein Sohn fordert die Führung richtiggehend ein, er fühlt sich viel wohler, wenn er einen klar abgesteckten Handlungsrahmen hat. Ich frage mich, wie der Eindruck entstanden ist, der dürfe tun und lassen, was er will. Das habe ich NIE geschrieben. Ich habe nur geschrieben, dass wir einen partnerschaftlichen Umgang pflegen. Dies betrifft vor allem meine Art, mit ihm zu reden, den Umfang, was ich ihm zutraue/zumute und inwieweit ich mich einmische in das, was er tut. Es ist einfach diese Art, ein Kind zu entmutigen, indem ich ihm das Messer wegnehme und ihm sage "lass mich das machen, denn du bist zu klein dafür". Lieber gebe ich ihm ein geeignetes Messer und schneide mit ihm gemeinsam (unter meiner Anleitung und Aufsicht). Für die meisten Dinge gibt es bei uns zumindest feste Regeln: Bettgehzeit, immer gleiche Abläufe wie Zähneputzen, Aufräumen, die stehen nicht zur Disposition und werden auch nicht infrage gestellt. Die Gefahren des Straßenverkehrs sind meinem Sohn bekannt, entweder hört er auf mich oder er kommt an meine Hand. Aber ich meckere dann nicht los "ich hab dir doch schon tausendmal gesagt, dass du an der Straße schauen musst", sondern ich sage einfach freundlich "komm jetzt bitte an meine Hand". Fragt er warum, sage ich "ich merke, du kannst dich heute auf der Straße nicht gut genug konzentrieren, um allein zu laufen". Bockt er dann rum und will nicht an die Hand, bleibe ich einfach stehen und halte ihn fest. Wir gehen erst los, wenn er akzeptiert, an meiner Hand zu laufen. Letzteres ist ja gerade eine logische Folge. Wer nicht aufpasst, muss an der Hand laufen. Ich kann die natürliche Folge nicht wirken lassen (wer nicht aufpasst, wird vom Auto überfahren). Ich lasse also so oft wie möglich natürliche Folgen wirken. Geht das nicht, muss eine logische Folge her. Ich vermeide, das Durchsetzen der Konsequenz oder das Eintreten der Folge auf eine andere als die rein sachliche Ebene zu ziehen, indem ich z.B. neunmalklug sage "Ich hab dir doch gleich gesagt, dass..." Was hat das Ganze jetzt noch mit dem partnerschaftlichen Stil zu tun? Ich hab das vor der Lektüre des Buches im Prinzip auch so gemacht, hab mich aber oft in der Lage gesehen, nachdem die Konsequenz erfolgt war, meinem Sohn mitteilen zu müssen, dass ich's ja von Anfang an gewusst habe und ihm doch gleich gesagt hätte und warum er nicht auf mich gehört hätte. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ihn dies a) entmutigt, niedermacht und ihm seine "Dummheit" vor Augen führt und ihm c) unterstellt, er wäre nicht in der Lage, selbst gewisse Dinge zu erkennen. Weiterhin meine ich mit Partnerschaftlichkeit, dass man das Kind nicht in jeder seiner Handlungen überwachen, kontrollieren und kommentieren muss. Ich akzeptiere Dinge, die weder ihn noch andere gefährden, obwohl ich sie vielleicht anders machen würde. Ich vertraue darauf, dass er seinen Weg finden wird, auch ohne dass ich ihm jedes Detail seiner Lebensgestaltung vorschreiben würde. Das klingt jetzt alles arg theoretisch, aber mir fallen gerade keine konkreten Beispiele ein.
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örks. Nun gehts aber an die Definitionen. Da müsste man sich erstmal fragen, was verstehe ich unter Autorität, usw. Das führt mir aber an dieser Stelle zu weit. Nur mal ganz schnell eins noch: Ich bin auch nicht die gleichberechtigte Freundin meiner Kinder, die möchte ich auch gar nicht sein. Ich führe und leite und entscheide über den Handlungsspielraum meines Sohnes. Aber ich achte ihn und seine Bedürfnisse zu jeder Zeit und nehme ihn unbedingt als Person ernst. Und seitdem ich besagtes Buch gelesen habe, tue ich dies noch bewusster. Und da er sich ernster genommen fühlt, fallen die kleinen Reibereien des Alltags weg, bzw. reicht eine kurze Ansage und es läuft. Ich wollt's nur nochmal loswerden: Dreikurs ist nicht dafür, dass Kinder und Eltern wie "beste Freunde" miteinander umgehen!
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Ach Manno Junibaby, ich find autoritäres Auftreten allgemein nicht gut, wenn sich jemand allein durch sein Alter, durch seine "Macht" oder durch seinen Wissensvorsprung durchsetzen meint zu müssen. Natürlich bestimmen die Eltern, wo's langgeht und sie definieren den Aktions- und Entscheidungssradius des Kindes! Autoritär ist für mich die Einstellung "Du machst das jetzt, weil ich dir das sage!" und die finde ich falsch. Aber jeder sollte tun und lassen, was er für richtig hält. ICH habe keine Probleme mit meinem Sohn (und zwar nicht, weil er tun und lassen darf, was er will).
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Liebe Eva, du gehst durch ein Tal der Tränen, aber je tiefer du drin bist, desto näher ist das Ende. Das klingt sicher etwas abgedroschen, ist aber trotzdem so. Ich weiß genau, wie es dir geht und es tut mir sehr Leid, dass du das durchleben musst. So oft steckt in einer negativen Sache auch etwas Positives, aber in der Situation, in der du dich befindest, wird das Positive oft erst sehr viel später sichtbar. Ich kann so gut nachempfinden, wie es dir geht. Aber ich bin mir sicher, dass du bald wieder glücklich und schwanger sein wirst. Und dann wird es perfekt passen, so wie es ist. Ich habe durch mein ungeplant spätes zweites Kind einen so liebe nMenschen kennengelernt (über den Geburtsvorbereitungskurs), dass es direkt ein Jammer gewesen wäre, wenn ich früher schwanger geworden wäre. Ich drück dich mal!
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achso und ich gehe fest davon aus, dass jedes Kind weiß, dass Schimpfwörter, hauen, etc. "Fehlverhalten" darstellt. Wenn sehr kleine Kinder immer wieder etwas vom Tisch werfen, wissen sie zwar, dass die Eltern das nicht wollen, aber sie machen es nicht aus "Trotz". Aber was sozial nicht angebracht ist, das wissen die Kinder.
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turtle: Es geht ja nicht darum, das "Fehlverhalten" als Bedürfnis des Kindes meinen Bedürfnissen gleichzusetzen. Meist geht dem Wutanfall ja ein Geschehnis voraus, bei dem das Kind seine Bedürfnisse übergangen sieht. Allgemein setzt sich der Dreikurs dafür ein, dem Kind immer freundlich und unvoreingenommen gegenüberzutreten, es nicht "kleinzumachen" ("das kannst du ja noch nicht") und es gleichwertig zu behandeln. Das heißt dezidiert NICHT, dass das Kind alles darf oder dass es alles selbst entscheiden darf. Wenn man mal nach Dreikurs googelt, gibts da einige interessante Treffer.
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freut mich auch, szivem!
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genau so isses.
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Hmmmm. Das finde ich ehrlich gesagt unfair. Was kann das Kind dafür, dass es noch ein Kind ist und viele Dinge nicht kann? Warum sind deine Bedürfnisse mehr wert als die deines Kindes? Erstens wirst du ihm gegenüber immer einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung haben. Zweitens ordnen sich Kinder ja gern unter und lassen sich bereitwillig anleiten, wenn man es gescheit anstellt. Ich mische mich nur dann in Streits ein, wenn die Kinder um Hilfe bitten oder wenn ich das Gefühl habe, dass sie es allein nicht schaffen. Mein Sohn und sein bester Freund streiten ab und zu und sie schaffen es auf ihre Art, ihren Konflikt beizulegen. Und zwar ohne Gewalt, sondern mein Sohn gibt meistens nach. @ caillean und MamaStina: ich finde den Gedanken, dass beim Fahrradfahren keiner was sagt, wirklich bemerkenswert - richtig!
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taleja, ganz klarer Fall von Machtspiel. Überleg dir, was DU tun wirst und mach das. Sag ihm das auch. Wie alt isser?
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Junibaby, "partnerschaftlich" meint bei Dreikurs NICHT, dass mein Kind gleichwertige Entscheidungen wie ich treffen kann. Es soll heißen, dass ich es gleichberechtigt BEHANDLE, also ihm nicht autoritär begegne. Es entscheidet die Dinge, die es überblicken kann. Die meisten Dinge entscheiden die Eltern und sie führen das Kind. Es bedeutet aber, dass die Bedürfnisse und Meinungen von Kindern gleichberechtigt neben meinen existieren und dass ich auf sie Rücksicht nehme und nicht über sie hinweggehe. Linda, ich bewundere dich wirklich! Du hast es nicht leicht gerade und trotzdem schaffst du es, mit Kritik so konstruktiv umzugehen! Ich bin mir sicher, dass du das Beste für deine Kinder willst und deshalb werdet ihr euren Weg finden. Zu deiner Frage wegen dem Ankündigen. Ich bin mir sicher, Nils weiß bereits, dass der Becher wegkommt,wenn er ihn nach Ermahnung wieder runterwirft. Er weiß es einfach. Daher musst du ihm das nicht mehr sagen. Moritz ist ja nun ne Ecke älter, aber bei ihm isses so, dass er total ruhig ist, wenn er nicht hört und eine "unangekündigte Folge" ertragen muss. Er akzeptiert es völlig problemlos und bereitwillig. Versuch macht kluch, würde ich sagen. Bei Amelie könnte das mit dem versteckten Ankündigen "Ich wundere mich, dass du heute gar nicht mehr spielen willst" (weil sie trödelt oder was weiß ich) klappen. Moritz wusste immer genau, wo es hakte. Ich drück dich mal.
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ja, woran liegt es denn, dass er nicht gern hingeht, szivem? nee, durchgehen lassen würde ich das auch nicht wollen, wenn er jemanden anderen schubst. der herr dreikurs setzt sich dafür ein, jeglichen streit unter kindern ihre sache sein zu lassen. auch wenn ich den ansatz interessant finde, kann ich das nicht so durchziehen. wie hat das andere kind denn reagiert? caillean: naja, wenn keine gefahr droht, würde ich mich nicht umsehen. er hört mit dem brüllen auf, wenn er merkt, dass du nicht darauf reagierst, glaub mir. wenn moritz morgens trödelt, geh ich schonmal runter zum auto! er ist dann viel schneller als wenn ich daneben stehe und ihn antreibe.
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kikra ich hab das buch direkt verschlungen, in jeder freien minute, weil mich die kleinen reibereien so genervt haben.
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Hmm, szivem, für mich klingt das so, als ob er einfach nicht gern in den kiga geht und deshalb so heftig reagiert (sowohl morgens als auch abends, wenn du ihn abholst. Warum weint er denn dort beim Abgeben? Wenn er ein anderes Kind schubst, ist das natürlich blöd. Er scheint innerlich völlig hin- und hergerissen. Eine Entschuldigung zu erzwingen, ist sicher nicht das Richtige. Sie kommt ja - wenn überhaupt - nicht von Herzen. Caillean: Ich kenne Jesper Juul, aber nicht im Detail. Ich würd sagen, dass sie sich nicht grundsätzlich ausschließen. Dreikurs setzt sich für einen partnerschaftlichen und gleichberechtigten Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen ein. Ich finde den Dreikurs irgendwie anschaulicher und praxisnäher. Ich gehe da auch nach meinem Gefühl und nicht streng nach der einen oder anderen Methode vor. Was du da von eurem heutigen Heimweg schreibst: Er möchte gern, dass du machst, was er sagt, nämlich bei ihm bleiben und sein Tempo akzeptieren. Hat man Zeit und Lust, spricht auch nichts dagegen, sich nach dem Kind zu richten. Heute wolltest du aber nicht, weil dir kalt war und du etwas vorhattest. Er weiß das, versucht aber, sich mit "Wasserkraft" (Weinen und Nörgeln) durchzusetzen. Ich hätte nur einmal gesagt, dass ich langsam weitergehe und dann nichts mehr, sondern wäre nur noch weitergegangen. Auf Jammern hätte ich nicht reagiert. Meistens kommen sie dann sofort und sind auch nicht böse/sauer und nichts. Sie merken einfach, dass ihr Gejammer nix bringt. Ich find den folgenden Ansatz gut, ich sehe, was ICH in der Situation tue und das entscheide ICH auch für mich. Spürt das mein Kind und fühlt, dass ich ganz fest in meinen Ansichten bin, kooperiert es. Eine geschickte Variante, eine Folge anzukündigen, ist übrigens: "ich wundere mich, dass du heute keinen Film sehen willst", wenn das Kind abends im Bad trödelt und der Gutenachtfilm in zeitlicher Gefahr ist. Sehr schön auch ein Beispiel aus dem Buch: Eines von drei Kindern war eine Woche krank. Beim wöchentlichen Aufräumen beschwert es sich, dass es nicht mitmachen will, weil es ja die ganze Woche krank im Bett gelegen hat. Die Mutter daraufhin: Du hast Recht, du hast keine Unordnung gemacht. Ich möchte allerdings wetten, deine Geschwister lassen dich mit aufräumen, wenn du sie fragst" So jetzt aber mal Schluss, nicht dass wer glaubt, ich bekäme Provision für das Buch.
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Linda, und schrei sie nicht an, das hat sie nicht verdient. Ich würde auch nicht mit Fernsehverbot drohen und auch nicht mit Belohnungssternchen winken. Nutzt sich beides ab. Sie muss verstehen, dass es um nix weiter geht, als dass ihr Handeln Konsequenzen hat, mit denen SIE klarkommen muss. Wer stört, muss rausgehen. Wer wieder leise sein kann, darf wieder rein. Mehr nicht. Du "moderierst" nur den Verlauf und dich regt das Ganze nicht auf (neinnein, natürlich gaaaar nicht , es ist anfangs schwer, da ruhig zu bleiben). Wenn du ruhig bleibst und freundlich, macht Amelie das Ganze gar keinen Spaß mehr. Wenn du dann noch zusätzlich an anderer Stelle positives Feedback gibst, verlagerst du den Aufmerksamkeitsschwerpunkt von negativ zu positiv.
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Naja, meist sind es ja Sachen, die immer wieder passieren. Die muss man also nicht nochmal ankündigen. Selbst bei "neuen" Dingen hab ich die Erfahrung gemacht, dass Moritz kooperativ ist, wenn ich ihm nicht drohe. Er macht meistens, was ich möchte. Nicht sofort, aber das muss er ja auch nicht. Was nützt dir, dass dir andere erzählen, dass alle Kinder problemlos in einem Zimmer schlafen, Linda? Nix, außer dass du dich unter Druck setzt und dich fragst, warum es bei euch nicht klappt. Ich kann allerdings verstehen, dass du sie nicht dauernd in deinem Bett haben willst. Andererseits kannst du sie ja, sobald beide schlafen, wieder umbetten. Ich würde wahrscheinlich klar sagen, dass es so leise im Kizi sein muss, dass alle schlafen können. Wenn sie laut ist, würde ich sie kommentarlos und freundlich aus dem Zimmer holen und vielleicht auch erstmal im Reisebett im Flur einquartieren. Wenn sie dann dort 10 min leise war, darf sie zurück ins Kizi. Du darfst ihr nicht das Gefühl geben, dass es dich anhebt, was sie tut. Und dass sie dich angrinst, wenn du ihr etwas ruhig erklärst, hui, schwierig. Aber so ein Grinsen ist meines Wissens nach ein Zeichen größter Unsicherheit.
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Genau so isses. So bewusst war mir das aber nicht. ich dachte immer, ich muss ja ankündigen, was im Falle des Falles passiert, damit er sich nicht überrannt fühlt. Aber er weiß natürlich, was passiert. Sind ja immer wieder die gleichen Dinge.
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Linda, kannst du Amelie nicht woanders einschlafen lassen und dann später umbetten? Meine Eltern haben uns früher immer getrennt, ich musste immer ins Schlafzimmer. Der Dreikurs war für mich echt eine Offenbarung, hab in einem Posting weiter vorn noch mehr dazu geschrieben. Vielleicht kann ja auch Susi noch was ergänzen. Da fällt mir ein, Susi: An welchen Stellen fehlt dir denn die "Muße", die Folgen wirken zu lassen? Vielleicht ist mein Großer einfach alt genug, aber hier kommt es total selten zu Folgen, weil sich a) die Grundstimmung verbessert hat und er einfach jetzt meist total einsichtig ist. Ich merke richtig, wie es ihm gut tut, immer ernst genommen zu werden. Er scheint mir richtig gereift. Er macht jetzt überhaupt keine Dinge mehr, um mich zu provozieren, bzw. ich lass mich nicht mehr provozieren.
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Bei mir und Moritz war das echt der Schlüssel zum Erfolg, die Drohungen wegzulassen.
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So sehe ich das auch. Das Gepansche mit Apfelsaft im Gemüse (am Brei) schmeckt einfach nur grauenhaft. *schüttel* Ich mach von Anfang an einen Hauch Gemüsebrühe ins Kochwasser und tu dann oft Butter dazu. In ein paar Monaten sollen sie alles essen dürfen und vorher nicht mal ETWAS Salz?
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Susi, ich habe den Dreikurs so verstanden, dass es ganz wichtig ist, auf die Drohung zu verzichten, sondern nur das gewünschte Verhalten "anzumahnen", damit sich das Kind nicht provoziert fühlt. Ich denke, ein Kind, welchem man sagt, dass es so schnell gehen muss wie die Mami, da man zur KG kommen muss, weiß, dass irgendetwas passiert, wenn es das nicht tut. Ich würde also nur sagen, lauf bitte neben mir. Wenn er das dann nicht tut, würde ich ihn freundlich an die Hand nehmen und einen Zahn zulegen.
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war bei meinem großen im ersten kigajahr auch so. die kiä testete dann seinen eisenspiegel und siehe - er hatte einen fetten eisenmangel. er bekam eine eisenkur und danach wars durch. du darfst aber nicht eigenständig eisen geben, das muss vom kia überwacht und dosiert werden!
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Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich empfehle allen trotzfroschgeplagten Mamis die Lektüre von "Kinder fordern uns heraus" von Rudolf Dreikurs. Ich habe dieses Buch vor 5 Wochen gelesen und seitdem ist bei uns alles anders. Wir haben uns immer gut verstanden und hatten ein gutes Verhältnis, aber es gab halt die Kleinigkeiten des Alltags, die mich viele Nerven gekostet haben. Seitdem ich anders vorgehe, klappt es super. Sobald ich in alte Muster falle und mit meckern anfange, klappt es nicht mehr. Ich geb mal ein paar Beispiele: Hose anziehen: Ich bin auch der Meinung, mit 3 Jahren kann man sich selbst anziehen. Wenn er Hilfe braucht, sollte er kooperativ sein. Ich würde also fragen: brauchst du Hilfe? Wenn er ja sagt, aber rumzickt und verweigert, würde ich gehen und sagen, er soll mir Bescheid geben, wenn er bereit ist, die Hilfe zu bekommen. Ich möchte wetten, du kommst kaum bis zur Tür. Wir hatten immer abends Theater beim Waschen/Zähneputzen usw. mit Trödeln beim Ausziehen usw. usf. Erstens bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass er (fast 6 Jahre) sich vollkommen selbständig waschen und die Zähne putzen kann. Ich komme dann zum Nachputzen und mach in der Zwischenzeit etwas anderes. Beim Duschen helfe ich. Merke ich, er trödelt beim Ausziehen, sage ich, er soll mich rufen, wenn er fertig ausgezogen ist. So vermeide ich erstens, dass ich daneben stehe und immer genervter werde und zweitens, dass er extra wegen mir trödelt. Caillean, ich würde mich mit der Physiotherapeutin absprechen und ihn einmal auflaufen lassen. Sie soll ihn fragen, warum er so spät kommt. Allerdings würde ich wohl schon das ungebührliche Trödeln nicht akzeptieren. Sind die Straßen gefährlich, an denen ihr langlauft? Ich würde einfach vorgehen. Den Buggy würde ich für ein fast 4-jähriges Kind nicht mehr nehmen. Er kann und sollte laufen. Die Grundprinzipien aus dem Buch lauten: Ermutigen statt kritisieren, also nicht meckern und das Kind viel öfter ermutigen, in seine Fähigkeiten zu vertrauen und selbst auch mehr auf diese Fähigkeiten setzen. Weiterhin: Das Kind ernst nehmen und immer freundlich mit ihm reden, auch wenn es bestimmte Dinge immer wieder tut und man ein gutes Recht hat, davon genervt zu sein. Machtkämpfe vermeiden und sich aus diesen zurückziehen. Jede Form der Provokation (Trödeln, Hauen, ungebührliches Benehmen, usw.) ist der Einstieg in einen Machtkampf. Als Eltern sollten wir unserem Kind nicht den Gefallen tun, in den Machtkampf einzusteigen denn genau das möchte es. Ich bleibe also ruhig und zunächst auch freundlich und ICH ziehe MICH zurück, wenn das Kind weiter provoziert. Ich stecke ihn nicht in sein Zimmer, sondern verlasse selbst den Ort des Geschehens, weil MIR die Situation nicht passt. Dreikurs geht davon aus, dass die Kinder alles tun, um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Am liebsten nehmen sie natürlich positive Aufmerksamkeit, aber wenn sie die nicht bekommen (und sie haben sehr feine Antennen für unsere Laune/Stimmung), nehmen sie auch negative, bevor sie unbeachtet bleiben. Nun wäre es die Aufgabe der Eltern, die negative Aufmerksamkeit schlicht nicht zu erteilen und nur dort einzugreifen, wo es unbedingt nötig ist. Er tritt dafür ein, Kinder die natürlichen Folgen ihres Handelns spüren zu lassen und ihr Handeln nicht auf eine falsche Ebene (Machtkampf) zu ziehen. Wer sich nicht anzieht, friert. Wer nicht isst, hat Hunger. Wer trödelt, kommt zu spät. Wer andere haut, verärgert sie und riskiert, dass sie weggehen. Dreikurs ist dafür, die Folgen aber auch tatsächlich wirken zu lassen. Wer zum Mittag nichts isst, bekommt wirklich nichts bis zur nächsten Mahlzeit! Man muss sich aber ersparen, schon während der Mahlzeit dauernd darauf hinzuweisen, dass es dann nichts mehr gibt, sondern einfach kommentarlos das Essen abräumen. Das Kind weiß meist schon, dass die Eltern vorhaben, ihm nichts mehr zu geben. Man muss es nicht mehr sagen. Kommt es dann nach einer gewissen Zeit, um etwas zu essen zu verlangen, soll man freundlich sagen, dass es einem Leid tut, dass das Kind jetzt Hunger hat, man aber kein Restaurant betreibt und es deswegen jetzt nichts, auch keinen Apfel, keine Scheibe Brot, nichts haben kann. "Wir essen um 6 Uhr". Einen Nachmittag lang Hunger zu haben, ist nicht so schlimm! Umso mehr wird sich das Kind auf das Abendbrot freuen! Gibt es keine unmittelbar natürliche Folge, soll man eine logische Folge anwenden. Bei dieser Folgengeschichte ist es total wichtig, Drohungen zu vermeiden, also kein "wenn du jetzt nicht das und das machst, passiert das und das". Das Kind weiß das alles schon, hört eh nicht zu (Dreikurs nennt das "muttertaub") und fühlt sich seinerseits provoziert (Auftakt zum Machtkampf). Ich sag also nur "Hör bitte auf, am Tisch zu stören". Hört er nicht auf, gibt es max. eine (!) weitere Ermahnung, danach sage ich "Du musst jetzt den Tisch verlassen. Möchtest du selbst gehen, oder soll ich dich rausbringen?" "Wenn du dich wieder benehmen möchtest, darfst du gern wieder kommen". Das Ganze sage ich total ruhig und mit einer freundlichen Stimme. Ich kann das ganze Buch jetzt hier nicht so punktgenau nacherzählen. Ich empfehle es wirklich unbedingt. Es hat mir ganz viel geholfen. Er ist seitdem viel "reifer" und bockt nicht mehr rum. Wenn ich doch mal in alte Muster verfalle und meckere, sagt er jetzt "bitte hör auf mich anzumeckern". Früher hätte er sich komisch verhalten. Vielleicht kann ich auf bestimmte Situationen besser eingehen und schreiben, was ich da jetzt machen würde. Gute Nerven an alle!
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baka, bleibts dann dabei? hier und aus dem anderen thread?