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  • Adeba.de Redaktion
    • Ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und ein Kind zeugen. Das ist ein landläufiger Ausspruch, aber gleichzeitig oft Anspruch an ein „erfülltes“ Leben eines Mannes. Allerdings sieht die Realität oft anders aus. 90 Prozent aller Männer wollen Nachwuchs, doch bei vielen klappt es nicht. Die Gründe sind vielfältig. Aber eines steht fest, Unfruchtbarkeit ist kein Thema, was nur Frauen betrifft. Frauen und Männer sind nahezu gleich stark davon betroffen.

      Adeba Redaktion

      Guenter Hamich / pixelio.de

    Und Männer leiden mindestens ebenso stark wie Frauen, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Männer fühlen sich in der Ehre gekränkt, am Boden zerstört und als Versager. Auch das sind mit Gründen dafür, warum Unfruchtbarkeit beim Mann immer noch ein Tabuthema ist. Und das, obwohl nicht wenige Männer unfruchtbar sind.

    Ursachen

    Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei Männern die Fruchtbarkeit bis zum 40. Lebensjahr langsam abnimmt, danach verringert sie sich rascher. Darüber hinaus gibt es verschiedene Ursachen für Unfruchtbarkeit. Wichtig in dem Zusammenhang, einige Fruchtbarkeitsstörungen lassen sich durch eine Änderung der Lebensweise durchaus beheben.

    Im Prinzip kann aber von folgenden Ursachen gesprochen werden, bei denen es zu einer Unfruchtbarkeit kommen kann:

    • Keine oder zu wenig Spermien im Ejakulat

    Enthält das Ejakulat keine oder nur wenig Spermien, dann ist die häufigste Ursache eine Unterbrechung im Samenleiter. Eine weitere Ursache kann sein, dass Muskeln, die normalerweise für den Druckaufbau verantwortlich sind und das Sperma in den Penis pressen, nicht richtig funktionieren. Also dort eine Weiterleitung nicht erfolgt. Wenige Spermien im Ejakulat lässt sich aber auch auf körperliche Ursachen wie beispielsweise Rauchen, übermäßigen Alkoholgenuss, Drogenmissbrauch und Stress zurückführen. Auch Geschlechtskrankheiten können eine mögliche Ursache sein. Dadurch wird die Spermienproduktion beeinträchtigt. Nur in sehr sehr wenigen Fällen werden im Hoden gar keine Spermien produziert. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine hormonelle Störung vorliegt oder in der Kindheit eine Mumpserkrankung vorlag.

    • Anomalitäten der Spermien

    Die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit beim Mann hängen mit der Qualität des Spermas zusammen. Insbesondere Anomalie der Zahl, Beweglichkeit und/oder Form der Samenzellen.

    • Impotenz

    Bei Impotenz kann aufgrund einer fehlenden oder mangelnden Erektion kein Geschlechtsakt vollzogen werden. In Deutschland sind davon etwa drei bis sechs Millionen Männer betroffen. Mitverantwortlich sind Krankheiten, die Nerven und Gefäße negativ verändern, wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen. Ein niedriger Hormonspiegel oder psychische Ursachen können ebenfalls zu Impotenz führen.

    In jedem Fall kann eine genaue Diagnose nur von einem Arzt gestellt werden. Experten dafür sind Ärzte mit der Zusatzqualifikation Andrologie. Allerdings ist es beim Mann dennoch schwieriger, die genaue Ursache der Sterilität herauszufinden. Was vor allem auch daran liegt, dass über die männlichen Geschlechtsorgane noch relativ wenig bekannt ist.

    Untersuchungen

    • Samenanalyse

    Die wichtigste Untersuchung ist die Samenanalyse. Dabei wird eine Samenprobe durch Masturbation gewonnen, der Samenerguss in einem sterilen Behälter aufgefangen. Im Labor wird das Sperma dann unter dem Mikroskop beurteilt und auf die einzelnen Aspekte hin überprüft. Geprüft wird dabei,die Menge (Anzahl der einzelnen Samenfäden), die Beweglichkeit (Schwimmfähigkeit der Samenzellen), die Morphologie (Form der Samenzellen) und ihre Vitalität (Lebens- und Überlebensfähigkeit der Samenzellen) Die Ergebnisse werden dann in einem Spermiogramm zusammengefasst.

    • Spermientest

    Liegt eine sehr schlechte Samenqualität vor, dann kann es in einigen Fällen erforderlich sein, einen weiteren Spermientest durchzuführen. Dabei wird dann geprüft, ob die Spermien für eine Reagenzglas-Befruchtung geeignet sind. Dafür müssen ausreichend viele bewegliche Samenzellen gewonnen werden, die dann die Eizelle im Labor befruchten können.

    • Immunobead-Test

    Besteht der Verdacht, dass vom Abwehrsystem der Frau gebildete Abwehrkörper in der Gebärmutterschleimhaut die Spermien nicht durchlassen oder männliche Antikörper die Samenzellen schwächen, erfolgt ein Immunibead-Test. Dabei werden die eventuellen Antikörper im Blut oder im Gebärmutterschleim sowie auf den Samenzellen nachgewiesen.

    • Ultraschall

    Eine Ultraschalluntersuchung der Hoden bringt Klarheit darüber, ob eventuell Krampfadern oder ein Verschluss der männlichen Samenwege vorliegen.

    • Hodenbiopsie

    Können im Ejakulat keine Spermien nachgewiesen werden und ein Verschluss der Samenwege liegt nicht vor, dann lässt sich mit einer Hodenbiopsie prüfen, ob trotzdem Sperma produziert wird. Bei einem kurzen operativen Eingriff wird dafür ein kleines Gewebestück des Hodens entnommen und unter dem Mikroskop auf vorhandene Samenzellen untersucht.

    Es gibt Behandlungsmöglichkeiten für Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann. Dabei hängt die Art der Behandlung von der diagnostizierten Ursache für die Fruchtbarkeitsstörung ab. Je nach Ursache kommen dann verschiedene Möglichkeiten in Betracht, die reichen von der einfachen hormonellen Stimulation bis hin zur aufwändigen, psychisch belastenden, Befruchtung im Reagenzglas. Wichtig ist, dass ein Arzt eine genaue Diagnose stellt. Dann ist es möglich, eine für den Mann und damit für das Paar geeignete Therapie zu finden.

    Bleibt die Behandlung der Unfruchbarkeit erfolglos, dann ist die Unterstützung durch den Partner, durch Freunde und Verwandte sehr wichtig.

    Allerdings können sich Nichtbetroffene oft nur sehr schwer in die Lage des Mannes bzw. des Paares hineinversetzen, deshalb kann es für das Paar hilfreich sein, neue soziale Netze aufzubauen. Dabei zum Beispiel den Kontakt zu Paaren suchen, die ebenfalls kinderlos, oder auch professionelle Beratungsstellen.

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