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Noah - Finn


Quasselmodi

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19. Februar 2007 16.SSw

Eigentlich stand nur eine Routineuntersuchung bei meiner Fä an ohne US.

Da mein Urin aber wieder mal nicht i.O. war und ich ein paar Tage später eine Woche zu meine Eltern fahren wollte, machte sie dann doch einen Us.

Erst war sie entspannt unter sucht den Mumu und schaute sich nur ganz kurz per Vaginalus das Baby an und wurde hektisch.

In dem Moment wusste ich das unsere Kinder nie ihr Geschwisterchen kennenlernen würden.

Meine Fä meinte nur, sie würden gerne einen normalen Us machen und das Baby genau vermessen. Sie fragte uns auch ob wir gerne wissen würde was es wird. Wir sagten ja.

Sie schallte mehrere Minuten und piekte mich mehrmals in den Bauch, das es mir teilweise richtig wehtat. Dann rief sie plötzlich nach einer Arzthelferin, die doch bitte die andere Fä der Gemeinschaftspraxis rufen sollte.

Als die 2te Fä kam wurde munter weiter geschallt es wurde geflüstert und munter gepiekt. Dann gingen beide raus um sich zu beraten.

Ich lag halb nackt auf dem UsBett mein Freund stand nebenmir und wir waren total geschockt.

Nach gut 5 Minuten kam meine Fä wieder rein und meinte ich solle mich bitte anziehen und mein Freund sollte bitte draussen warten.

"Ihr Kind ist krank Frau Inerle"

"Wie krank?"

"Er wird sterben"

Dann gingen wir raus zu meinem Freund. Mir standen die Tränen in den Augen und ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte.

Die Fä lies uns kurz allein um einen Termin bei einem US Spezialisten zu machen.

Patrick war einfach nur starr und sagte kein Wort.

Ich weinte leise vor mich hin.

Als die Fä wieder kam, meinte sie als sie uns den Termin gab, das es ein Junge sein würde.

Noah-Finn

Sie wollte uns alles erklären, aber das wollte ich nicht. Ich wollte nur heim und bat sie mir den Namen der Fehlbildung auf einen Zettel zu schreiben.

Anencephalie

Als wir zu Hause ankamen, stand ich wohl so unter Schock das ich das ganze nicht mehr Ernst nehmen konnte und ständig Scherze machte.

Wir informierten uns über die Fehlbildung und erfuhren so das unser Sohn innerhalb weniger Stunden/Tage nach der Geburt sterben würde und es absolut keine Hilfe für ihn geben würde.

Was mich am meisten wütend machte war unser Glück, wir hatten den absoluten Jackpot gezogen eine Fehlbildung die bei einem von 1.000.000 Kinder auftritt.

Am nächsten Tag als wir den Termin beim Spezialisten hatten (dessen Frau in der selben SSW war und dessen Sohn mit meiner Tochter in die Kita geht) wurde der Befund ohne Kommentar bestätigt und ich wurde behandelt, wie eine Milchkuh die nicht genug Milch gibt.

Ich lag die ganze Zeit auf dem UsBett und sah in wunderschönen 3D Aufnahmen meinen wunderschönen Jungen, der munter mit der Nabelschnur spielt sich ständig drehte (so das der Arzt schon anfing zu fluchen) und sollte mir dabei vorstellen, das er praktisch schon tot ist.

Nachdem wir aus der Praxis rauswaren hatte ich wohl etwas wie einen kleinen Nervenzusammenbruch und fing hemmungslos an zu weinen und wäre am liebsten von der nächsten Brücke gesprungen.

Wir gingen sofort zu meiner Fä um alles weitere zu besprechen.

Sie war wirklich lieb und erklärte mir auch sofort das es im Grunde nicht schlimm wäre die Schwangerschaft auszutragen, das sie uns auch begleiten würde ABERmeine Urinwerte machten ihr sorgen auch mein Blutdruck war nicht i.O. und sie meinte ganz offen zu uns das ich am Anfang einer Schwangerschaftsdiabetis stehen würde und sich auch vermutet das ich eine Gestose entwickeln würde.

Nach langem hin und her überlegen und verrückt werden, gab ich meinen Wunsch auf ihn auszutragen und entschied mich für einen Spätabbruch.

Die Klinik in der ich eigentlich entbinden wollte, wies mich sofort ab:" So etwas machen wir hier nicht das lässt sich nicht mit der Klinikethik vereinbaren!"

Ich kam mir vor wie eine Mörderin.

Am 27. Februar hatte ich dann einen Termin im Klinikum Dortmund Mitte (dort konnte man es wohl mit der Ethik vereinbaren)

Der Arzt und die Schwestern waren dort sehr lieb zu uns und nahmen viel Rücksicht.

Nachdem ausführlichen Untersuchungen und einem sehr langen beratungsgespräch bekam ich 3 Tabletten Mifegyne (RU486).

Mir wurde noch auf den Weg mitgegeben das ich mich darauf einstellen sollte das ein Spätabbruch unter Umständen sehr lange dauern kann und das ich sofort in die Klinik kommen sollte falls ich Blutungen bekäme, falls alles normal verlaufen sollte, sollte ich mich am 01.März um 07.00uhr wieder vorstellen.

Am 28. Februar kam unser riesen Ecksofa auf das wir 6 Monate warten mussten, ich weiss nicht ob das rumheben und rumschieben die Wehen auslöste, den abends beakm ich gut auszuhaltende regelmässige Wehen.

Die Wehen wurden im Verlauf des abends immer stärker.

Wir legten uns so gegen 22.00uhr ins Bett.

Um 02.00uhr wachte ich auch und musste anfangen zu veramten.

Gegen 03.00uhr ging ich duschen. Als ich mich grade komplett fertig angezogen hatte und merkte die nächste Wehe rollte machte es auf einmal platsch.

Die Fruchtblase war geplatzt.

Ich weckte meinen Freund auf der sofort im Klinikum anrief, dort war nur die Nachtschwester zu erreichen die meinte rufen sie einen Rettungswagen.

Die Rettungswagenstelle meinte, aber nur das man in diesem Falle nur einen Krankentransport benötigen würde und gaben uns die Telefonnummer vom ASB.

Der ASB meinte er würde sofort jemanden losschicken da das aber freiwillige wären wurde es etwa 20 Minuten dauern.

Um ca. 4.00uhr war der Wagen endlich da.

Ich wollte nicht liegen und setzte mich auf den Stuhl.

Ca. 10 minuten bevor wir in Dortmund waren spürte ich die leichten Presswehen und zu meiner Verwunderung viel mir auf das das ganze Wageninnere voll Blut war. Der Sanitäter meinte es wäre nicht soviel Blut da es noch mit Fruchtwasser gemengt wäre. Als ich ihmsagte ich hätte Presswehen sagte er dem Fahrer bescheid das der mit Blaulicht fahren sollte.

Im KH wurde dann alles ganz plötzlich hektisch um mich rum und ich bekam Panik und wollte mich weder auf ein Bett legen noch wollte ich mich von den Schwestern entkleiden lassen und weinte nur.

"Legen sie sich bitte hin!"

"Nein dann kommt er."

"Bitte hinlegen"

"Bitte er darf erst kommen wenn Patrick da ist!!!"

" ER IST SCHON DA UND NUN LEGEN SIE SiCH HIN!"

Es war wie eine Ohrfeige, ich weiss die Schwester meinte es nicht böse und hinterher wurde mir gesagt sie hätte einfach Angst um meine Gesundheit gehabt da es wohl doch eine Menge Blut gewesen ist.

Ich lies mir die Jeans auszuziehen und merkte das flupp wie bei der Geburt meiner Tochter und wusste das Noah-Finn nun da ist.

Es war 04.44uhr.

Sie fragten mich ob ich ihn später sehen wollte und ich wollte, am liebsten hätte ich mein Würmchen sofort gesehen aber das ging nicht da ich sofort ausgeschabt werden musste, da sich durch die Mifegyne die Plazente nur teilweise abgelöst hatte und ich immer noch starb blutete.

Von der Op hab ich zum Glück durch Vollnarkose nichts mitbekommen.

Ich wurde nur wach und wunderte mich das es statt 15 Minuten fast eine Stunde gedauert hat.

Mein Körper wollte wohl meinen Sohn nicht hergeben und hat sich sehr gewehrt auch was die Ausschabung betrifft.

Ich kam auf ein Einzelzimmer. Patrick war zwischenzeitlich auch gekommen.

Die KH Seelsorgerin mit der wir uns vorher schon bekannt und vertraut gemacht haben, kam zu uns sprach sehr lange mit uns.

Und wollte dann wissen ob wir ihn jetzt möchten.

Ohne zu zörgern sagten wir beide ja.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie süss und niedlich er ausgesehen hat, als sie ihn uns in einem Moseskörbchen gebracht haben.

Er war einfach perfekt...

Seine Fehlbildung am Köpfchen wurde durch ein Handtuch leicht abgedeckt aber ich musste die Fehlbildung sehen einfach um sicher zu sein das wir nicht doch ein gesundes Baby umgebracht haben.

Die Seelsorgerin nahm sich wahnsinnig viel Zeit für uns und segnete unseren Sohn und leitete alles für seine Beerdigung in die Wege die am 23.März2007 statt finden wird.

Das Ganze ist jetzt gut 3 Wochen her und ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung wie es weiter gehen soll.

Mein Leben ist so wahnsinnig leer und ich fühle mich so schuldig.

Ich bin so wütend auf Mutter Natur auf Gott oder einfach auf denjenigen der daran Schuld hat. Soviele Wunschkinder müssen sterben an Krankheiten und Fehlbildungen, ungewünschte Kinder müssen auch sterben, weil sie aus dem Fenster geworfen werden...

Ich hoffe ich kann das eines Tages verarbeiten ....

Am 01. März 2007

wurde unser Sohn

Noah-Finn

still geboren.

Er war 16cm groß

und wog 100 Gramm.

Auch wenn er nur auf kleinem Fusse kam,

so hinterlässt er doch grosse Spuren in unserem Leben.

In tiefer Trauer

Alexandra & Patrick

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Ich wünsche euch von ganzem Herzen ganz viel Kraft.Hab hier grad ne Runde geheult:(

Deinen Zorn kann ich sehr gut nachvollziehen....das gestehen einem viele fast nicht zu,bzw. haben dafür wenig Verständnis....

Trauere,schreie vor Zorn,weine,hau in dein Kopfkissen....lass alles raus!!

Und wenn nötig,

hole dir professionellen Rat und Beistand.

Manchmal habe ich auch die leise Frage im Hinterkopf,ob ich wirklich schon beide FG verarbeitet habe.....

Alles Liebe für euch,

marion

Bearbeitet von Cassie
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Ich danke Euch für Eure Anteilnahme und wünsche Euch die soetwas auch erleben mussten das Ihr auch die Kraft findet es zu überstehen.

Momentan kann ich nicht glauben das man es verarbeiten kann, ich denke irgendwann fängt man an damit zu leben. Ich bewundere wirklich Frauen die es geschafft haben 2 oder mehr Fg irgendwie zu überstehen das kann und mag ich mir gar nicht vorstellen, wieviel Kraft das kostet.

Meine 2 grossen helfen da sehr, weil sie einfach noch nicht das Verständnis aufbringen können. Sie sind zwar traurig das ihr Brüderchen ein Sternchen ist und nicht mit ihnen spielen kann, aber sie brauchen ihre Mutter.

Mir wurde schon mehrfach gesagt ich sollte mich nochmals einem Seelsorger anvertrauen und evtl. eine Therapie beginnen bzw. versuchen eine Mutter-Kind-Kur zu bekommen.

Es ist einfach die Hölle für mich bewusst entschieden zu haben das mein Sohn sterben musste, mir ist natürlich klar das er sowieso direkt bei oder nach der Termingerechten Geburt gestorben wäre. Aber in meinem Bauch ging es ihm doch gut. Er hat gespielt, fleissig gestrampet, ist bis auf das Köpfchen normal gewachsen...

Was es am schwersten macht das es einfach keinen Schuldigen gibt, den man anschreien kann, also gibt man sich selbst die Schuld.

Zumal der heutige Anruf des Orthopäden meiner Tochter mir das sogar Recht gibt.

Meine Tochter hat an der Wirbelsäule eine Fehlbildung, einen sogenannten Schmetterlingswirbel. Der sie so nie stören wird und auch so lange sie normal wächst und sich normal entwickelt keine probleme machen wird, aber dieser veränderte Wirbel wird wohl auch entfernt zu den Neuralrohrdefekten gezählt, ist aber genetisch. Ich habe dem Arzt kurz von unserem Sohn erzählt, der daraufhin meinte ich sollte das mit meiner Fä besprechen und mich evtl. zu einer genetischen Beratungsstelle überweisen lassen.

Was für mich Klartext heisst Luca & Alea sind von meinem Ex-Mann, Noah ist von meinem Freund. 2 Kinder mit ähnlicher Fehlbildung von 2 Männern, also ist es wirklich meine Schuld...

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hey Süße,

ein Gendefekt mag ja über dich veranlagt sein

aber deswegen hast du doch noch lange keine Schuld dran, so darfst du das nicht sehen

bitte versuch, dir keine Schuldgefühle einzureden deswegen, für die Natur kannst du nichts

Caillean

Bearbeitet von Cassie
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Für Deine Worte bin ich Dir sehr dankbar.

Mein Kopf weiss auch das ich dafür nichts kann, aber mein Herz trauert einfach so sehr und sucht einen Schuldigen das mein Kopf manchmal einfach nicht zählt.

Deswegen versuche ich jetzt auch den ansässigen Seelsorger zu erreichen um vll wirklich eine Therapie zu beginnen.

Den wie gesagt mein Kopf weiss das es einfach "Pech" war, aber mein Herz will und kann sich damit momentan noch nicht abfinden.

Lg Alexandra

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Hallo Alexandra!

Ich habe deine Geschichte schon gestern abend gelesen. Aber da konnte ich noch nicht antworten, weil mich deine Geschichte so sehr an meine erinnert hat.

Auch die Gefühle, die du beschreibst - haargenau wie meine. Auch ich habe einen Abbruch machen lassen und das verfolgt mich bis heute. Und ich weiß auch genau, daß ich diese Schuldgefühle nie wieder los werde. Meine kleine Tochter war auch so schwer krank, daß wir uns dafür entschieden haben in der 14. SSW einen Abbruch vornehmen zu lassen. Auffällig wurde es damals durch die riesen Nackenfalte der kleinen Maus. In der Spezialklinik in Dortmund wurde festgestellt, daß die Süße Wasseransammlungen in Kopf und Bauch hatte und die linke Herzkammer kaum ausgebildet war. Außerdem noch Klumphände und Füße. Bei der Obduktion wurde zusätzlich noch festgestellt, daß die Nieren voller Zysten waren. Ein Albtraum! Die Ärzte haben gesagt, daß sie entweder schon im Mutterleib oder spätestens bei der Geburt sterben würde. Für mich war damals klar, daß ich es nicht ertragen kann, meinen Bauch noch weiter wachsen zu sehen, ohne daß ich jemals mein Kind in den Armen halten kann. Also haben wir einen Abbruch machen lassen. Das war die schlimmste Entscheidung meines Lebens. Alle reden dir zwar ein, daß es das Beste für das Kind und einen selber ist, aber wie du dich danach fühlst, das wissen sie nicht. Auch wenn man diese Entscheidung mit seinem Partner zusammen trifft, unterschreiben und somit verantwortlich für den Tod, ist man selber. Mittlerweile denke ich, daß es besser gewesen wäre, wenn ich mein Kind von allein hätte sterben lassen. Diese Schuldgefühle fressen einen einfach auf.

Ich habe im Spätsommer auch die Hilfe von einer Seelsorgerin in Anspruch genommen und ich bin froh, daß ich es getan habe. Seitdem geht es mir etwas besser. Und von ihr wußte ich auch, daß meine Tochter beerdigt worden ist. Das wurde uns im April leider nicht gesagt. Weder, daß das möglich ist, noch, daß es in Bochum so üblich ist, daß alle Fehlgeburten und totgeborenen Babays bestattet werden. Im Juni habe ich unseren anderen Krümel verloren und da wurde ich gefragt, ob wir zur Trauerfeier kommen möchten. Aber, daß alle dort bestattet werden, wurde auch da nicht erwähnt.

Ich bin froh, daß wir diesen Friedhof als Anlaufstelle haben, wo wir mit unserer Trauer hingehen können.

Eine Mutter-Kind-Kur ist bestimmt gut für dich. Ich hatte im November auch eine. Das Haus war zwar eine Katastrophe, aber es hilft einfach mal rauszukommen.

Sorry, ist jetzt etwas lang geworden.

Ich komme übrigens aus Bochum.

Bearbeitet von Cassie
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Ich komme aus Witten. :)

Zum Glück hatte ich durch die Kita meiner Tochter schon die Empfehlung bekommen mich an die Seelsorgerin im Klinikum Dortmund Mitte zu wenden (Pfarrerin Heeseler), sie war einfach super, hat dann für uns auch die Beerdigung in Hattingen organisiert. Deswegen wird Noah auch etwas später beerdigt, in Dortmund machen sie es immer am 6ten eines Monats und in Hattingen am vorletzten Freitag im Monat.

Mir hat es sehr geholfen zu wissen das er beerdigt wird, ich mag auch den Gedanken das er mit einigen "Spielkameraden" zusammen beerdigt wird, so ist er nicht ganz so allein.

Mag vll blöd klingen, aber am liebsten hätte ich ihn in seinem Körbchen mit nach Hause genommen. Ich hätte ihn gerne auch berührt hatte aber Angst ihn zu verletzen und jetzt fehlt er mir so, seine Tritte, ich bin einfach so leer.

Mir tut es wahnsinnig leid das Dich dieses Schicksal ein 2tes mal heimgesucht hat. Es macht mich unendlich traurig, das solche schlimmen Schicksale immer wieder auf Frauen/Familien trifft die sich Kinder so sehr Wünschen.

Sorry, ist jetzt etwas lang geworden.

Ach iwo Du hast es hier mit einer erfahrenen Romanerzählerin zu tun, bin mal gesapnnt welche Zeichenbegrenzung das Forum hat :rolleyes:

LG Alexandra

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Ich kann total gut nachvollziehen, daß du ihn am liebsten mit nach Hause genommen hättest. Du hast dein Engelchen wenigstens sehen dürfen. Das hätte ich auch so gerne, aber war bei mir nicht möglich, da ich genau an der Grenze war; bei mir wurde noch eine Ausschabung gemacht. Grauenhaftes Wort!!!!

Das erste, was ich gerufen habe, als ich wieder wach geworden bin: Wo ist mein Baby? Danach wurde wieder alles dunkel.

Man fühlt sich zu Hause so wahnsinnig leer. Eben war man doch noch schwanger und jetzt soll plötzlich alles vorbei sein?

Ich habe meine Kleine genau in der Nacht bevor "es" gemacht wurde das erste Mal gespürt. Das hat es noch um so vieles schlimmer gemacht.

Die Beerdigung wird bestimmt noch mal ganz schlimm werden, aber danch wird es dir etwas besser gehen. Mich hat es auch immer getröstet, daß meine Sternchen nicht alleine sind. Und wenn ich ganz besonders traurig bin, denke ich immer daran, daß sie mit den anderen Sternenkindern oben in den Wolken spielen. Dann kann ich wieder etwas lächeln, auch wenn die Tränen nicht aufhören wollen zu laufen.

Bearbeitet von Cassie
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Die Tränen laufen und das nicht zu kanpp, aber meistens leider "unpassend". In der einen Minute geht es einem gut und im nächsten moment steht man beim Einkaufen an der Käsetheke und muss Fluchtartig den Laden verlassen, weil man weinen muss.

Eine Ausschabung hatte ich auch, die angesetzten 15min. für die OP beliefen sich auf ca. 1 Stunde. Da ich wohl ziemlich heftig geblutet hab. Ich war wohl auch so panisch, aufgeregt und überdreht, das der Anästhesist mir eine ordentliche Dröhnung geben musste um mich überhaupt zum schlafen zu bewegen. Im Schreiben an meine Fä steht nur irgentwas von das sich die Plazenta nicht richtig entfernen lies und das sie da nochmal ordentlich ranmussten. Das böse war das ich noch vor der OP ca. 30mins auf den Anästhesist warten mussten, weil der grade auf der Geburtsstation mit einer PDA beschäftigt war. Ich hab die ganze Zeit nur Angst gehabt wie sich mein Freund wohl fühlen würde, wenn er jetzt ins KH kommen würde und man ihm sagt "Tut uns leid aber ihre Freundin ist am Blutverlust gestorben."

Ich war auch den ganzen Tag ziemlich benommen, bin dann aber trotzdem abends ohen Arztvisite nach hause, sie waren alle sehr lieb und freundlich dort, aber ich musste da einfach weg.

Das ich ihn gesehen hat, hat sehr geholfen. Ich musste einfach die fehlende Schädeldecke sehen, sonst wäre ich wäre ich wahrscheinlich noch fertiger als ich es ohnehin schon bin.

Möchtest Du noch weitere Kinder bekommen?

Lg Alexandra

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Bei mir war es auch nicht viel besser. Als die Ausschabung gemacht wurde, haben sie wohl nicht alle Plazentareste mit entfernt. Jedenfalls haben die Blutungen nicht aufgehört, so daß ich 2 Wochen später noch mal zur Ausschabung rein mußte. Noch mal der gleiche Höllengang mit den ganzen Erinnerungen vom letzten Mal. Und dann kurz vor der Narkose jeds Mal die gleiche Frage: Warum wollten Sie das Kind denn nicht? Als ob es mir nicht schon schlecht genug ging. Dann durfte ich mich da noch rechtfertigen, warum ich mich für einen Abbruch entschieden habe und dann immer das betretende Schweigen danach. Ja so weitermachen, als ob nichts gewesen wäre. Ich habe die Anästhesiepfleger jeds Mal verflucht. Bei der 2. Narkose habe ich auch noch so ne Art epileptische Anfälle hinterher bekommen.

Als ich den zweiten Krümel verloren habe, bin ich auf die Privatstation gekommen. Da waren alle super lieb und haben sich echt Mühe gegeben. Da habe ich dann auch die Narkose besser verpackt.

Leider wissen wir bis heute nicht, warum die "Große" so schwer krank war. Alles, was die Ärzte vermutet haben, hat sich bei der Obduktion nicht bestätigt. Unter anderem wurde das Turner-Syndrom vermutet.

Ja, ich möchte gerne noch ein Baby. Ich wünsche mir nichts sehnlicher! Aber aus welchen Gründen auch immer, will es nicht funktionieren.

Bearbeitet von Cassie
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Das hört sich wirklich böse an, da kann man Dich wirklich nur bewundern das Du es so durch gestanden hast.

Wisst ihr denn wieso Euer 2ter Krümmel von Euch gegangen ist?

Wenn man fragerei nervt oder zu Privat ist, sag mir einfach Bescheid, aber dieses "Aanalysieren" hilft mir einfach besser zu verstehen.

Noahs Fehlbildung war ja sehr deutlich und ist Folsäuremangel bzw. fehlenden Enzymen die Folsäure spalten zuzuschieben.

Momentan würde ich am liebsten sofort und am besten Gestern wieder schwanger werden. Weiss noch gar nicht, was da jetzt genau auf uns zu kommt.

Habe seitdem 1ten März noch mit keinem Arzt mehr gesprochen auch bei der Entlassung nicht. Habe aber jetzt am Freitag (vor der Beerdigung) einen Termin bei meiner Fä bekommen, wo wir alles in Ruhe besprechen wollen.

Da sol ich dann auch auf anraten des Orthopäden auch die Rückenfehlbildung meiner Tochter ansprechen.

Habe schon eine kleine Selbsttherapie begonnen und habe Noah einen Platz in unserer Vitrine eingerichtet. habe auch Karten selber gebastelt (siehelinks) die ich an alle wichtigen Verwandten, Freunde und Bekannten geschickt habe. Hat mir in soweit geholfen das jeder erfahren hat das wir für mich ab sofort 5 sind und nicht mehr 4. Im Bilderrahmen sind man übrigens seine winzig kleinen Füsschen.

vitrinebt6.jpg

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Hallo Quasselmodi,

mein Großer (4 j.) heißt auch Noah. Der Name bedeutet Trost. Ich finde, dass es ein sehr schöner Name ist und die Kinder werden dem Namen auch gerecht.

Ich fühle mit dir. Ich habe mir auch sehr lange Vorwürfe gemacht, dass ich nicht erkannt habe, dass es meinem Sternchen im Bauch schlecht ging. Ich habe ihn sterben lassen, weil ich es falsch gedeutet habe. Am letzten Abend vor dem schlimmen Tag habe ich mein Bauch gestreichelt und zu ihm gesagt, dass ich es toll finde, dass er mich tritt. Und habe ihm noch zugeredet er soll weiter so machen. Heute weiß ich, es war sein letzter Kampf am Leben zu bleiben. Ich habe es vor kurzem einer Freundin erzählt, sie schaute mich lange an uns meinte dazu, ich solle mir keine Vorwürfe machen, ich soll froh sein, dass ich ihn so bewusst wahrgenommen habe, als er sich von mir verabschiedet hat. Ich habe es nie von dieser Seite betrachtet.

Rede viel über dein Sternchen und du wirst sehen, dass es nicht immer nur die schlimme Seite gibt.

Ich persönlich würde dir von Mutter-Kind-Kur abraten. Mir fiel es am Anfang sehr schwer andere Mütter mit Kleinkindern und Babys zu sehen, da es mir immer schmerzhaft bewusst wurde, dass auch ich ein Kinderwagen oder Babysitz mit meinem Engel schieben oder tragen sollte und doch nicht konnte. Mein Großer und mein Mann helfen mir am besten. Mein großer, weil er damit so unbefangen umgeht und mich immer wieder fragt, ob ich traurig bin wegen dem Baby und mich dann tröstet.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und Mut darüber zu reden.

Bearbeitet von Cassie
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Danke für Deine lieben Worte.

Ich habe keine Ahnung ob mich eine Kur weiter bringt, nur spüre ich selber, das wenn es so wie es die letzten 3 Wochen läuft, ich das auf keinen Fall durch stehe.

Probleme mit anderen Kindern oder grade Babys habe ich eigtl. keine. Schwerer wäre es wohl wenn eine nahe Bekannte/Verwandte/Freundin jetzt schwanger wäre, aber das ist momentan nicht so.

Ich finde es toll das Dich Dein Noah tröstet, das macht mein Grosser auch.

Wobei ich erhlich sagen muss, die 2 Grossen sind für mich kein Trost, sie sind eine Hilfe und eine Verpflichtung zum weiter leben/überleben. Sie können nichts für unser leid, und dürfen auch nicht drunter leiden. Also versuche ich für sie so gut wie möglich dazu sein und zu funktionieren.

Ich habe auch oft mit Noah gesprochen, als er noch in meinem Bauch war. Ich fande es sehr schön, da ich ihn auch schon bsonders früh das 1te mal gespürt hat, es war immer sehr niedlich weil mein Freund immer ein wenig eifersüchtig war, weil ich & Noah ja eine viel innigere Beziehung aufbauen konnten.

Das was Deine Freundin zu Dir gesagt hat, hört sich sehr schön an. Wenn man es so sieht hat sich unser Stern dann auch nochmal bei seinem letzten 3D Ultraschall von seiner besten Seite gezeigt.

Lg Alexandra

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Nein, dein Fragen nervt überhaupt nicht! Bin immer froh, wenn ich mit jemandem drüber reden kann.

Warum der zweite Krümel es nicht geschafft hat, wissen wir leider nicht. War ja auch ganz früh, schon in der 6. SSW. Konnte mir dann die Vorwürfe meiner Familie anhören: Wir haben dir doch gesagt, daß es viel zu früh ist!

Sehr einfühlsam! Oder eine Bekannte sagte: Wir waren richtig geschockt, als wir gehört haben, daß du wieder schwanger bist!

Das will man dann auch in dem Moment hören. Dir gehts eh schon hundeelend und statt Trost, kommen dann nur solche Sprüche.

Habe mir fest vorgenommen, wenn ich nochmal schwanger werden sollte, es niemandem zu sagen. Irgendwann wird man es dann sehen, aber solange brauche ich mir wenigstens nicht diese blöden Sprüche anhören.

Schön, daß du eurem Sternchen so einen Platz geschaffen hast! Wie winzig die Fußabdrücke sind, so winzig und doch schon ein richtiges Menschenkind. Die Karte finde ich auch superschön. So etwas hätte ich gerne auch gemacht, hätte aber in unserer tollen Familie auf totales Unverständnis gestossen. Keiner, außer meiner Cousine hat mal gesagt, wie sehr es ihm leid tut. Es wird einfach totgeschwiegen, mit keiner Silbe erwähnt. Als wäre nie etwas passiert. Wenigstens von meinen Eltern hätte ich eigentlich erwartet, daß sie ihre Enkelchen mal auf dem Friedhof besuchen. aber da kann ich lange warten.

Ich denke, wir können froh sein, daß wir schon Kinder haben. Ich glaube, wenn ich mein ertses Kind verloren hätte, wäre es noch um Vieles schlimmer gewesen. So können uns die Kleinen ein wenig ablenken und das Leben muß ja weitergehen, schon allein unserer Kinder zuliebe. Sie brauchen uns!

Bearbeitet von Cassie
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Mein Sternzeichen ist Stier und ich will immer mit dem Kopf auch durch die Wand. Deswegen habe ich die Karten gebastelt und an unserer Familien geschickt. Einfach dafür das sie unser Sternchen wahrnehmen, ich möchte nicht das sie für ihn Feste feiern oder so, sie sollen nur akzeptieren das wir zu fünft sind und das ich im Moment nicht "normal" bin.

Mich haben da seine grossen Schwestern sehr überrascht, sie haben sehr verständnisvoll reagiert. Von seinen Eltern ist gar nix gekommen, sie waren ja mit der Schwangerschaft auch nicht einverstanden. Meine Familie hat so reagiert wie immer, meine jüngeren Geschwister trauern mit mir. Mein Vater ist sowie ich sehr analysierend und will Daten und Fakten wissen und meine Ma ist halt meine Ma. Dmit komme ich recht gut zurecht, sie sollen einfach nur verstehen, das er immer unser Kind sein wird.

Für ein weitereSchwangerschaft habe ich mir auch vorgenommen vor der 20. Woche nur meine Schwester zu informieren da sie die ganzen Baby Sachen hat :D

Auch wenn es hier schon inige mal geschrieben wurde, bin ich wirklich froh mit Euch so unbefangen reden zu können. Wenn man mit anderen darüber möchte/muss dann bin ich selber immer etwas befangen da ich andere nicht mit meinen "Problemen" belasten möchte.

Lg Alexandra

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Ich muß auch dazu sagen, daß es mir leichter fällt, darüber zu schreiben, als zu reden. Beim Schreiben kann ich meine ganzen Gefühle heraus lassen. Beim Sprechen hab ich da echt Hemmungen. Aber dafür ist dieses Forum ja da. Vielleicht liegt das aber auch daran, daß niemand im Familienkreis ist, der so etwas schon erlebt hat und mit dem ich auch drüber reden möchte.

Die Frau des besten Freundes meines Mannes hat mich Weihnachten tatsächlich total trocken gefragt, ob man denn lange an so etwas zu knacken hätte? Und im nächsten Moment erzählte sie freudestrahlend, daß ihre Schwester jetzt schwanger ist und eine Bekannte auch. Ich wäre am Liebsten aufgestanden und gegangen.

Bearbeitet von Cassie
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