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Adoption und Diabetes

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Geschrieben

Ich muss mal wieder was loswerden:

Meine Eltern sind schon so lange ich denken kann mit einem anderen Ehepaar gut befreundet. Sie ist auch meine Patentante und die beiden haben auch zwei Töchter. Die ältere ist genauso alt wie meine Schwester, die jüngere ein Jahr älter als ich. Wir sind auch früher immer gemeinsam in den Urlaub gefahren etc., haben also eigentlich unsere Kindheit zusammen verbracht.

Die jüngere der beiden leidet seit ihrem 13. Lebensjahr an einer sehr schweren Form der Diabetes. Es ist aber alles gut eingestellt und sie kann eigentlich ein ganz normales Leben führen.

Nun wünscht sie sich schon einige Zeit ein Kind. Aufgrund ihrer schweren Zuckerkrankheit haben ihr die Ärzte von einer SS dringend abgeraten, das wäre nicht gut für sie und auch nicht für das Kind. Also wollten sie ein Kind adoptieren.

Und jetzt kommt der Hammer: Wegen ihrer Diabetes werden die beiden kein Adoptivkind bekommen! Man lässt die Kinder lieber im Heim, als sie SO EINER Mutter zu geben.

Ich finde das unglaublich. Diabetes ist doch eine Krankheit, mit der man heute sehr gut leben kann. Sogar Bluthochdruck oder Übergewicht sind heutzutage weit gefährlicher und schränken das Leben mehr ein als eine Zuckerkrankheit.

Es tut mir so leid für sie, dass sie auch auf diesem Wege kein Kind bekommen kann. Und wieder mal frage ich mich, warum Kinder von ihren Eltern totgeschlagen werden oder verhungern ohne dass jemand eingreift, während andere Leute, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, wegen solcher "Lappalien" keines haben dürfen.

Gast Felicitas06
Geschrieben

Hallo Mo

das ist ja der Hammer nur weil sie Diabetes hat darf sie keine Kind adoptieren dürfen! das finde ich voll unfär, das kind hat es doch wohl viel viel besser in einer Famlilie als im Heim!

Und ich sehe keine grund warum sie kein Kind adoptieren dürfen, nur weil sie Diabetis hat!

ander die Dick sind oder Bluthochdruck haben dürfen doch auch!

daruter leiden doch die kinder die dann im Heim bleiben müßen

kann ich nicht verstehen!

Geschrieben

*schluck*

find ich auch unfassbar

ist da wirklich das letzte Wort schon gesprochen?

ich würde mich an ihrer Stelle mal über ne Diabetes-Selbsthilfegruppe oder so weiter informieren, die kennen sich doch bestimmt auch in dem Bereich aus

so selten kann das doch nicht sein

Caillean

Geschrieben

Nein, da ist das letzte Wort wirklich schon gesprochen. Sie haben alles versucht.

Die letzte Möglichkeit wäre, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren, was ja mit enormen Kosten verbunden ist. Sie haben jetzt trotzdem einen Antrag darauf gestellt. Was daraus wird, steht in den Sternen...

Dazu muss man erstmal ein Land auswählen, aus dem das Kind kommen soll. Wenn dann ein Kind "verfügbar" ist (sorry, doofes Wort), müssen die beiden für 3 Wochen dort hinfliegen, dann können sie das Kind kennenlernen, immer unter der Aufsicht der Betreuer. Es wird dann geschaut, wie das Kind reagiert und die Treffen werden immer etwas länger. Am Ende der 3 Wochen entscheiden dann die Betreuer, ob sie das Kind mitnehmen dürfen - oder eben nicht. Ich kann mir vorstellen, wie das an den Nerven zehren muss.

Interessant auch, dass ausländische Kinder scheinbar "gut genug" sind, um Eltern mit Diabetes zu haben...

Geschrieben

Ja, das ist seltsam oder? Das ist ziemlich diskriminierend. Ich kenne einige personen, die unter Diabetes leiden, auch einige mit schwerer Diabetes. Mir fällt kein Grund ein, warum ein Kind da benachteiligt sein sollte. Wurden wenigstens plausible Gründe gegannt?

Geschrieben

Hallo Mo,

eine Verwandte von mir hat auch seit ihrer frühen Kindheit schwere Diabetes und hat trotzdem 2 gesunde Kinder ;) Sie hat extra spezielle Ärzte aufgesucht um vor und während der SS gut versorgt zu sein (mußte zwar viele km in Kauf nehmen, aber es hat sich gelohnt). Hat dann auch in dieser speziellen Klinik entbunden. Es ist alles problemlos über die Bühne gegangen. Normale FA haben oft nicht das ausreichende Wissen und raten vielleicht deswegen ab :(

Geschrieben

Hallo Mo,

zum Zucker einstellen geht man bzw. muß man doch manchmal in bestimmte Kliniken. Sie sollte sich dort mal vielleicht als erstes schlau machen, die haben doch den besten Draht zu solchen Ärzten mit Fachwissen :) Die können sicher weiterhelfen. Auf alle Fälle nicht aufgeben und immer positiv denken.

Viel Glück!

Gast krümelchen80
Geschrieben

also das finde ich unmöglich!!!!

Mein Vater hat seit 25 Jahren Diabetis und hat bisher (klopfaufHolz) keine Folgen davon. Er hat 2 gesunde Kinder bekommen und ist ein toller Vater. Also was hat das eine mit dem anderen zu tun???

Wenn die Adoptionsbehörde Angst hat, sie könne sich später nicht richtig um die Kinder kümmern, ist das meiner Meinung nach totaler Blödsinn. Diabteis ist heutzutage sehr gut erforscht. Man kann damit gut leben. Ich sehe das selbst ja nun seit beinahe 27 Jahren bei meinem Vater. Und was heißt schwere Form der Diabetis????Entweder man hat sie oder nicht. Wennman sie hat, muss man sprtzen. dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten (Pen, Insulinpumpe etc). Wenn man bei einem sehr guten Diabetisarzt ist, ist man auch gut eingestellt und kann alles machen. Man muss nur auf einige Essenszeiten achten. Aber das ist ja mit Kind erst recht so, dies kommt ihr also sehr entgegen.

Ich würde auch mit dem Diabtisarzt reden und Vereine anschreiben und fragen wie dort die Erfahrungen sind bzgl. Schwangerschaft und Diabetis. Und ich würde evtl. auch den FA wechseln. Klar das er einige Bedenken anmeldet, aber ganz ausreden, finde ich irgendwie unseriös. Heutzutage ist Diabetis wirklich halb so schlimm wie es sich anhört. Wenn man es bei meinem Vater nicht wüßte, würde es auch keiner merken.

Und wie gesagt er hat 2 Kinder großgezogen und die Diabetis hat dabei NIE eine Rolle gespielt.

Sie soll sich nicht entmutigen lassen!!!!!

Geschrieben

Mit "schwere Form der Diabetes" meine ich nur, dass sie spritzen muss. Es gibt ja auch Formen, bei denen ein Diätplan ausreicht oder eben Tabletten. Ihre Diabetes wurde erst sehr spät erkannt, so dass sie fast an einem Zuckerschock gestorben ist.

Aber wie schon geschrieben - sie ist sehr gut eingestellt. Zudem hat sie sich vor einiger Zeit eine Insulinpumpe implantieren lassen, die immer automatisch so viel Insulin abgibt, wie sie gerade benötigt. Sie muss sich also quasi um nichts mehr kümmern, was ihre Krankheit angeht. Mein Schwiegervater hat ja auch Diabetes und muss sich auch fast gar nicht einschränken.

Ich verstehe wirklich nicht, warum das so ein riesiges Problem ist.

Geschrieben
Ich verstehe wirklich nicht' date=' warum das so ein riesiges Problem ist.[/quote']

Ich denke mal das ihr FA sich damit nicht richtig auskennt und es nicht zugeben will und dann einfach keine Verantwortung bzw. Risiko übernehmen will :mad: Sie sollte sich echt erkundigen nach einem FA der auf Diabetes spezialisiert ist ;) Man wird heutzutage nur noch verarscht von den ganzen Ärzten, ich habe jedenfalls zu den meisten der Ärzte kein Vertrauen mehr :rolleyes:

Geschrieben

Hm, schwieriges Thema.

Erstmal: Klar, wenn es ihr gut geht und sie ein normales Leben führen kann, dann ist es total schade für sie wenn sie trotzdem nicht adoptieren darf.

Aber ich versuch das ganze auch aus sicht des Amtes zu sehen. Und da ist es ja so: Babys unter einem Jahr sind sozusagen "Kassenschlager", da stehen auf ein Baby zig Elternpaare an die es adoptieren wollen. Von daher geht es bei Babys nicht darum ob das Baby ins Heim kommt oder zu Eltern sondern um die Entscheidung zu WELCHEN Eltern das Baby kommt. Und da hat man sich dann halt Gedanken drum gemacht, was für das zukünftige Leben des Babys das beste ist:

- dass das Baby finanziell zumindest im Grundbedarf versorgt sein muss (ich glaub als HarzIV-Empfänger ohne wenigstens einen Verdiener bekommt man auch kein Adoptivkind)

- dass die Eltern psychisch/geistig in der Lage und geeignet sind ein Kind zu erziehen (also weder Suchtkrank noch mit "Ticks" oder Psychosen etc)

- dass die Eltern in angemessenem Alter sind (zusammen dürfen die potentiellen Eltern nicht über 70 Jahre alt sein - im Vergleich zu den derzeitigen Lebensbedingungen und wie alt Erstlingsmütter durchschnittlich sind ist das ganz schön wenig - die meisten versuchen ja erstmal noch selbst schwanger zu werden. Und bis sie dann "aufgeben" sind sie für ne Adoption zu alt...:()

- UND: dass die Eltern möglichst gesund sind. -> Klar gibt es Risiken die nicht abschätzbar sind, z.B. ein Herzinfarkt oder Krebs trifft einfach irgend jemanden. Aber ein Diabetiker ist nunmal gefährdeter als ein nicht-Zuckerkranker an Begleiterkrankungen zu erkranken oder durch Komplikationen zu sterben. Und das will man dem Baby natürlich ersparen dann wohlmöglich gleich einen Elternteil wieder zu verlieren.

Natürlich ist das eine eher praxisfremde und unrealistische Einstellung wenn man von einem seit Jahren gut eingestellten Diabetiker ausgeht (auch mein Onkel hat seit zig Jahren Diabetes, ich kenn das also auch ein wenig). Trotzdem kann ich die Einstellung des Amtes irgendwo verstehen. Aus deren Sicht ist es so: Warum sollten wir für das Kind so ein Risiko eingehen wenn wir es vermeiden können? Es gibt ja genug potentielle Eltern ohne gesundheitliche Risiken...:( Für die Betroffenen natürlich total besch..., aber irgendwo isses nachvollziehbar.

Soweit ich weiß sieht es bei größeren Kindern schon ganz anders aus. Kinder die nicht mehr als Baby durchgehen vom Alter her sind sozusagen "Ladenhüter". Bei denen ist dann wirklich die Frage "Heim oder diese Eltern?" Und da denk ich würden die Chancen für eine Adoption dann doch schon besser stehen, oder?

Oder eben dann Auslandsadoptionen. Und da geht es ja dann auch nicht um "für diese Kinder sind die Eltern dann plötzlich gut genug" sondern es geht - so hart es klingt - um die normalen "Handelsgrundsätze" von Angebot und Nachfrage. Im Ausland gibt es halt viel mehr Babys und Kleinkinder in Not und viel weniger Adoptionswillige. Von daher haben die dort "Babyüberschuss" und es entsteht eben wieder die Frage "Heim oder diese Eltern" statt "Welche Eltern von den vielen". Da liegt der Unterschied, so traurig das ist.

Ja, wie gesagt, schwieriges Thema. Ich wollte aber doch mal anregen eben auch die andere Seite zu sehen. Das Amt hat nunmal die Pflicht das Beste für die Babys zu tun. Und an irgendwelchen Kriterien müssen sie es halt festmachen. Und manchmal bringen diese Kriterien eben dann Ergebnisse mit sich die im Einzelfall betrachtet unverständlich scheinen... :(

Geschrieben

also ich aus meiner persönlichen Lebensgeschichte finde es krass

hab zwar kein Diabetes

aber schwere Neurodermitis, Allergien, Asthma

für mich war das immer ein Grund, zu überlegen, ob ich wirklich selbst ein Kind bekommen soll, was dann ja eben entsprechend potenziell vorbelastet ist, und daher hatte ich auch gedacht, vielleicht lieber ein Kind aufnehmen, dass ein gutes Zuhause braucht

na ja, ich habe mich nie im Detail damit befasst, weil das unsere Partnerschaft (noch) nicht hergab und dann war ich ja plötzlich schwanger und mir die Entscheidung eh aus der Hand genommen

aber ich "darf" dann wohl auch mal annehmen, dass ich nie ein Kind zur Adoption bekommen hätte, weil ich nicht ganz gesund bin

und irgendwie fühle ich mich da schon auch arg diskriminiert, wieso hätte ich einem solchen Kind denn ein weniger gutes Zuhause bieten können sollen als Menschen, die das Glück haben, ganz gesund zu sein???

ist ja schließlich nichts, was das Kind gefährden würde

Caillean

  • 1 Monat später...
Geschrieben

wenn deine Freundin einen gut eingestellten Diabetes hat (da sie eine Pumpe trägt, scheint das der Fall zu sein) steht eine SS nichts im Wege. soll sich eine Diabetesschwerpunktpraxis suchen, die bringen das dann auf den rechten Weg und dazu nen Gynäkologen der auch etwas Ahnung davon hat, dann paßt es schon.

Bin selbst Diabetesberaterin und bin den Weg schon oft als Begleiterin mitgegangen - meist ohne Probleme .

  • 13 Jahre später...

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