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Millis schneller Weg zu uns

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Manissa

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So, jetzt komm ich auch endlich mal dazu meinen Geburtsbericht zu verfassen.

Der errechnete Termin für Millis Geburt war der 20.08., aber eigentlich hatte ich schon Anfang August mit ihr gerechnet, da mein Sohnemann ja auch 3 Wochen vor ET zur Welt gekommen war. Ich war also seit Ende Juli in Alarmbereitschaft. Ich hatte sogar meine Mum für ne Woche bei mir einquartiert, weil mein Mann Anfang August noch auf ein Festival ging.

Aber die Augustwochen vergingen und nichts tat sich. Mir ging es den Umständen (Schwangerschaft + 30° C Hitze) gut und nichts deutete auf ein bevorstehende Geburt hin. Nur einmal hatten wir falschen Alarm, aber da war alles noch total dicht. Ich hatte mich innerlich schon darauf eingestellt, dass die Kleine mindestens eine Woche über den Termin geht. Ganz die Mama eben. :P

Am Tag vor dem Termin holte meine Schwester unseren Großen ab, da wir ausgemacht hatten, dass er über den ET Urlaub bei meinen Eltern macht, da es sonst mit der Betreuung umständlich geworden wäre und er sich nach 3 Wochen Kita-Ferien auch schon ziemlich langweilte. Mein Mann und ich hatte also endlich mal wieder Zeit für uns. Herrlich! Wir gingen Abends ins Kino und Essen. Der Bauch war ruhig von Geburt nix zu merken.

Man nächsten Tag war dann der ET gekommen und mir ging es supi. Keine Wehen, alles ruhig. Am Morgen hatte ich erst noch einen FA-Termin bei dem es hieß: Alles wie gehabt. Mumu fingerdurchlässig und minimale Ausschläge auf dem CTG. Wir sind dann noch zur Akkupunktur gefahren (das 3. Mal) und ich hab noch mit der Hebamme rumgeflachst, dass wir uns vermutlich nächste Woche wiedersehen. Danach sind wir noch einkaufen gefahren und beschlossen dann noch einen Spaziergang zu machen.

Wir sind dann noch 2h im Wald rumgelatscht, haben ein Eis gegessen und sind dann wieder nach Hause gefahren. Mir ging es eigentlich ganz gut, ich hatte nur ein leichtes Ziehen im Rücken und Unterbauch. Das waren vermutlich die ersten Wehen. Da ich aber bei meinem Sohn eine Einleitung hatte und schon relativ früh ne PDA bekommen habe, konnte ich das ganze nicht wirklich einortnen.

Daheim haben wir ersteinmal in Ruhe zu Abend gegessen und ich hab noch mit meiner Ma telefoniert, um zu wissen wie es Leo ging. Das Ziehen wurde immer stärke. Irgendwann hab ich mich dann in die Badewanne gelegt, um zu schauen ob es dannn besser wird. Es wurde nicht! Aber da die Abstände zwischen dem Ziehen immer noch bei ca. 10 min lagen, hab ich mich dann nochmal ins Bett gelegt und versucht zu lesen. Nach ca. 20 min gab ich auf und sagte meinem Mann Bescheid, der noch am PC saß. Also ab ins Krankenhaus. Ich hab noch mal meine Tasche überprüft, den Mutterpass eingepackt und los gings. Mein Mann hatte schon Angst, dass ich das Kind im Auto bekomme, da ich mich alle 5 min an der Tür festkrallte und die Wehen veratmete.

Im Krankenhaus angekommen wurde ich erstmal ans CTG gehängt und Tatsache waren da Wehen zu sehen. Der Mum war bei ca. 1 1/2 cm und komplett verstrichen. Die Hebamme (übrigens die gleiche, die schon meinen Großen auf die Welt geholt hat) meinte, dass das noch ne Weile dauern kann und schickte und erst einmal spazieren. Also sind wir hoch aufs Dach und haben die Aussicht auf Heidelberg bei Nacht genossen. Na ja, mein Mann hat genossen und ich hing alle paar Minuten über dem Geländer und hechtelte die Schmerzen weg. Irgendwann ging dann garnichts mehr und wir sind wieder runter und in den Kreissaal. Die Hebamme untersuchte mich und staunte nicht schlecht. Von 1 1/2 cm auf 9 cm in gerade mal 1 Stunde. Ich hatte inzwischen solche Schmerzen, dass ich nach ein PDA verlangte. Die Hebamme sah mich nur mitleidig an und meinte: "Dafür ist es leider zu spät. Bis die wirkt ist das Kind schon da." Schöner Mist! Ich wankte also unter Schmerzen am Arm meine Mannes durch den Kreissaal, um den letzten Zentimeter zu schaffen. O-Ton: "Macht mit mir was ihr wollt. Mir ist alles egal" Antwort Hebamme: "Das ist die richtige Einstellung." Zwischendurch musste ich noch auf Klo, was aber danke der Schmerzen garnicht mehr ging. Irgendwann hatte ich dann den Drang zu pressen und es ging auf das Kreisbett. Noch eine kurze Untersuchung zu der auch die Ärztin dazukam und dann hieß es pressen. Ich schrie wie ein Verrückte. Mein Mann meinte nachher, er wäre halb taub und ohne seine linke Hand aus der Geburt rausgegangen. :P Nach einiger Zeit platze auch die Fruchtblase. Das Fruchtwasser war grün. Und bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass Milli die Nabelschnur 2x um den Hals hatte Das alles habe ich aber erst hinterher erfahren habe. Ich merkte nur, dass es auf einmal etwas hektisch wurde und sie mir einen Wehentropf anhängten, weil die Wehen nicht mehr stark genug waren. Die Ärztin meinte dann nur die ganze Zeit: "Komm, Franziska, drück, drück!" Wobei es sich wie drick anhört, weil sie aus Russland kommt. Doch irgendwie ging es nicht weiter. Also ein Schnitt. Iris, die Hebamme, kam mit der Schere und schnitt während der nächsten Wehe. Dann ging alles ganz schnell. Ich drückte noch einmal und schwups war sie da:

Emilia Antonia, 53 cm groß und 3440 Gramm schwer.

Das wußten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Da Madame sich die ganze Schwangerschaft durch geziert hatte ihr Geschlecht preis zu geben, was die erste Frage natürlich: "Was ist es denn? Mädchen oder Junge?" Dann die freudige Nachricht: Es ist ein Mädchen. Jetzt haben wir ein Pärchen. Leo und Milli.

Als die Nachgeburt rauskam wurde es kurz noch einmal hektisch, da mit ihr ein riesen Schwall Blut mitkam von dem keiner wußte wo er herkam. Aber nach ein paar Minuten war klar, dass es nicht tragische ist und ich konnte meine Tochter in den Arm nehmen. Sie war einfach wundervoll. Wir haben erst einmal ausgiebig gekuschelt und sie hat gleich an der Brust genuckelt.

Alles in allem war es eigentlich ein wirklich schöne und vor allem schnelle Geburt. Von der Ankunft im Krankenhaus bis zur Geburt waren es gerade mal 2 1/2 Stunden. Von den etwas dramatische Begleiterscheinungen hab ich so gut wie nicht mitbekommen und letztenendes ist es ja alles mehr als gut ausgegangen. :D

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Leo liebt die Kleine heiß und innig. Man muss immer aufpassen, dass er sie nicht erdrückt beim Umarmen und Abknutschen. :rolleyes:

Das mit der Nabelschnur ist/war schon heftig. Zum Glück war ich so mit Hormonen vollgepumpt als ich es erfahren habe, dass ich es in dem Moment garnicht so realisiert habe. Und als ich dann wieder klar im Kopf war lag das Ergebnis ja schon ganz gesund in meinen Armen und es war nicht mehr wichtig.

Die kurze Zeit war natürlich nicht schlecht, so hatte ich nicht so ewig Schmerze. Dafür waren die Schmerzen, die ich hatte um so heftiger. Wenn es ein, zwei Stunden länger gedauert hätte und ich dafür ne PDA bekommen hätte wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen. :P

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