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zwanghaftes Verhalten? - bin ratlos.

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sandrui

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Mein Sohn (4 Jahre) legt seit mehreren Monaten (mittlerweile wohl 8,9 Monate) ein merkwürdiges Benehmen an den Tag. Er kann es phasenweise nicht oder schwer ertragen, dass die Räder seines Lauf- oder Fahrrades schmutzig oder noch schlimmer nass werden. Er versucht also, Stellen zu umfahren, wo die Räder "in Gefahr" sind. Lässt es sich nicht verhindern, wird er panisch, fängt an zu weinen und hat Angst. Wovor, weiß er nicht und kann es nicht artikulieren. Er sagt immer nur, dass die Räder eben nicht schmutzig/nass werden dürfen. Eine Zeitlang hatte er Angst, dass die Räder davon platzen können. Durch vielfältige Versuche und Erklärungen konnten wir ihm begreiflich machen, dass die Räder durch Nässe und Schmutz nicht platzen.

Manchmal stören ihn auch schmutzige Schuhsohlen und Autoräder. Oder nasser Sand an seinem Sandspielzeug.

Es ist nichts vorgefallen (zumindest nicht in meiner Gegenwart - alle anderen - Kiga, Großeltern beteuern ebenfalls ihre "Unschuld"), es kam wie aus heiterem Himmel. Es ist nicht immer so und fällt auch in unterschiedlicher Intensität aus. Manchmal stört es ihn mit uns gar nicht (im Kiga bei den Fahrzeugen scheinbar nie), manchmal ningelt er nur ein bisschen vor sich hin und manchmal ist es heftig. Dann wochenlang alles bestens, dann geht es wieder los, so wie heute morgen. Ich erkenne keinen Auslöser (Dass ich an meinem eigenen Fahrrad seit gestern einen neuen Reifen habe, weil der alte kaputt war, fand er eher spannend und nicht ängstigend).

Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich damit umgehen soll. Selbstverständlich haben wir ihm mit sämtlichen uns zur Verfügung stehenden Erklärungen versucht, ihm die Angst zu nehmen und haben an unseren Fahrrädern, am Auto und sonstwo mit Wasser und Schmutz experimentiert und ihn einbezogen. Wir nehmen seine Ängste weitgehend ernst (auch, wenn das manchmal schwer fällt, vor allem, wenn man's eilig hat). Wir setzen ihn nicht unter Druck, er muss nicht mit dem Fahrrad fahren, möchte aber gern. Teilweise hängt es von seiner Stimmung ab, aber teilweise auch nicht. Manchmal, z.B. bei nassem Sand am Sandspielzeug :uglygaga: hatte ich fast das Gefühl, er sucht richtig nach Wegen, um gewissen Missmut herauszulassen oder zum Ausdruck zu bringen, also er lenkt seine momentane Unausgeglichenheit in dieses Verhalten um. Aber, ob das stimmt...

Wir haben es versucht mit ignorieren (wenn es nicht so schlimm war), parallel dazu ablenken ("Du fährst aber superfix, kannst du noch schneller?"), loben, Vermeidung und auch Konfrontation. Alles mit ohne echtem Erfolg :o. Die letzte angstfreie Phase von fast 2 Monaten kam nach einer langen Gewöhnungszeit, wo er täglich Rad fuhr und es immer besser wurde.

Ich weiß nicht, was richtig ist, das Fahrrad einfach mal stehenlassen, auch wenn er unbedingt möchte (aber was tu ich, wenn er das Problem dann in der Zwischenzeit "dämonisiert"?), ihn jeden Tag fahren lassen und wieder kontinuierlich dran gewöhnen und ablenken (aber, wenn ich das Problem damit nur verdränge und nicht am Ansatz löse?), sein Verhalten ignorieren oder es immer ernst nehmen?

Das darüber Reden bringt eigentlich nix, er sagt immer nur, dass er es eben nicht mag, aber nicht warum. Er will auch nicht ständig darüber reden, hatte sich sogar schon darüber beschwert, dass ich ihn dauernd danach frage. :D

Puh, ein langer Text, aber es beschäftigt mich echt, weil ich mit meinem Latein am Ende bin. Vielleicht hat jemand ähnliches mit seinem Kind erlebt und hat einen Tipp. Ich habe auch schon über den Besuch beim Psychologen nachgedacht, scheue mich aber noch etwas, da ich überhaupt keinen kenne hier.

Ansonsten ist er ein fröhliches, ausgeglichenes, verständiges und kooperatives Kind. Seit Anfang Juni geht sein Vater sehr viel mehr arbeiten und er sieht ihn unter der Woche kaum. Aber, selbst, wenn das damit in Zusammenhang steht, kann ich die Arbeitszeiten meines Mannes nicht ändern. Am WE machen die beiden viel zusammen.

Ich freu mich über Antworten und Tipps.

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Gast Magica deSpell

Ick kenne sowas ähnliches bei der Nichte einer Freundin. Sie hatte das im Alter von 2 1/2 - 3 1/2 Jahren. Nicht unbedingt Angst vor Dreck, aber alles musste seinen bestimmten Platz haben. Nichts durfte sich z.b. an ihrer Puppe ändern. Bei nem Kleid durft man keine Brosche oder Schleife o.ä. ranmachen. Da ist sie total ausgeflippt.

Sie hat sogar die Smarties und Gummibärchen nach Farbe sortiert. Nicht aus Spass sondern weil es sein musste. Sie hat sonst nix anderes mehr gemacht.

Irgendwan hatte es sich einfach gegeben. Kam und ging ohne ersichtlichen Grund.

Lass ihn einfach das Fahrrad weiter benutzen und beobachte es noch ne kleine Weile.

Wenn du Interesse hast kann ich dir Bachblüten empfehlen, die in solchen Fällen hilfreich sind

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ich hab mal nen bericht über sogenannte "ticks" in der elternzeitschrift gelesen....mein neffe ist auch 4 und hat sich eine zeit lang ständig etwas aus dem gesicht gewischt was garnicht da war...darauf ansprechen hat das verhalten nur verstärkt....lt. diesm artikel einfach ignorieren...er tut das jetzt nichtn mehr

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Lieben Dank für eure Antworten.

Die Bachblüten würden mich sehr interessieren, Magica. Danke schonmal.

Johannsl: Ich hab bissel was drüber gelesen, ich glaube, ne Ticstörung ist etwas anderes. Ich kann es ja teilweise relativ schlecht ignorieren, wenn der Weg nass ist, ist er nass ;).

Es war ja auch schon viel besser, aber die Kindergärtnerinnen verunsichern mich etwas, ich solle nur aufpassen, dass er sich nicht reinsteigert usw.

Und ich hab ja wirklich Angst, falsch zu reagieren und es noch zu verschlimmern. Mal sehen, wie es die nächsten Male wird.

Momentan haben wir andere Sorgen: Moritz wurde heute von einem Kind im Kiga derart heftig gebissen, dass er (an der Brust) einen kinderfaustgroßen blauen Fleck hat, einen dunkelroten Bluterguss von der Größe eines Zweieurostücks und auch eine offene Stelle. Ich hab erstmal so :eek: geguckt und bin immer noch ganz fassungslos. Wir waren beim Kindernotdienst (wg der Blutung und den möglichen Infektionen) und müssen Sonntag nochmal hin.

Puh.

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