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geschlechterspezifische Erziehung?

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sandrui

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Die meisten (Gewalt-)Straftäter sind Männer und Jungen. Woran liegt das? Sicherlich liegt ein Teil der Antwort in den Genen begründet, aber ist das alles?

Es heißt ja, dass statistisch gesehen Jungen unbewusst bereits als Babys weniger Zuwendung als Mädchen erhalten und z.b. weniger geküsst werden. Laut Statistik wird mit Mädchen auch mehr gesprochen, weil sie (angeblich) schneller auf die Worte reagieren.

Wie sieht es aus mit alten Erziehungs"weisheiten" wie "Ein Junge weint nicht/kennt keinen Schmerz", "Stell dich mal nicht so (mädchenhaft) an"? Spontan würde ich sagen, die gelten so unangetastet nicht mehr. Oder doch?

Ich persönlich halte nichts davon, dass ein Junge weniger weinen "darf" als ein Mädchen oder allgemein weniger Gefühle zeigen soll. Ich ermuntere meinen Sohn, seine Gefühle zu erkennen und zu artikulieren. Ich tröste ihn, wenn er sich weh getan hat und nehme seinen Schmerz ernst. Entgegen einiger Unkenrufe ist er weder besonders wehleidig noch zu einer "Memme" geworden. Er steckt das meiste tapfer weg und wenn er weint, dann hat es einen echten Grund - den ich dann auch ernst nehme.

Erzieht ihr Mädchen und Jungen (vielleicht auch unbewusst) verschieden?

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Die meisten (Gewalt-)Straftäter sind Männer und Jungen. Woran liegt das? Sicherlich liegt ein Teil der Antwort in den Genen begründet, aber ist das alles?

Es heißt ja, dass statistisch gesehen Jungen unbewusst bereits als Babys weniger Zuwendung als Mädchen erhalten und z.b. weniger geküsst werden. Laut Statistik wird mit Mädchen auch mehr gesprochen, weil sie (angeblich) schneller auf die Worte reagieren.

Wie sieht es aus mit alten Erziehungs"weisheiten" wie "Ein Junge weint nicht/kennt keinen Schmerz", "Stell dich mal nicht so (mädchenhaft) an"? Spontan würde ich sagen, die gelten so unangetastet nicht mehr. Oder doch?

Ich persönlich halte nichts davon, dass ein Junge weniger weinen "darf" als ein Mädchen oder allgemein weniger Gefühle zeigen soll. Ich ermuntere meinen Sohn, seine Gefühle zu erkennen und zu artikulieren. Ich tröste ihn, wenn er sich weh getan hat und nehme seinen Schmerz ernst. Entgegen einiger Unkenrufe ist er weder besonders wehleidig noch zu einer "Memme" geworden. Er steckt das meiste tapfer weg und wenn er weint, dann hat es einen echten Grund - den ich dann auch ernst nehme.

Erzieht ihr Mädchen und Jungen (vielleicht auch unbewusst) verschieden?

Hm,

sehr schwieriges Thema.

Ich war und bin immer dagegen geschlechtsspezifische Unterschiede zu machen, schon garnicht die von dir genannten Sprüche, die ja nur destruktiv sein können.

Wie sollen denn aus solchen Jungs einfühlsame Partner und Väter werden, wenn sie nie gelernt haben mit Gefühlen umzugehen sondern sie stattdessen wegzudrängen.

Hab auch so ein Exemplar hier zu Hause, das dies gerne tut, und verwünsche diese Eigenschaft sehr oft, so sehr ich andere Eigenschaften an ihm auch liebe.

Ich glaube welchen Wert wir darauf legen hat auch mit unserer eigenen Sozialisation zu tun.

Unsere Erziehung, also die von mir und meinen Geschwistern (ich hab nen Bruder und ne Schwester) war denn auch für diese Zeit recht geschlechtsneutral gehalten, mein Bruder lernte selbstverständlich kochen und musste die gleichen Dinge im Haushalt erledigen wie wir Mädchen auch.

Solche Sprüche etc. hat er wohl auch kaum jemals zu hören bekommen, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass dies je der Fall war.

Trotzdem gab es auch Unterschiede, z.B. hatte meine Mutter bei uns Mädchen immer noch einen Tick mehr Angst, wenn wir abends weggegangen sind als bei meinem Bruder.

Inzwischen halte ich mich für eine Person, die sehr großen Wert auf Gleichberechtigung legt und sich sehr über Sexismus und Machismus aufregen kann. Früher dachte ich auch, dass sich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hauptsächlich durch unterschiedliche Erziehung bedingen.

Nun hab ich ja berufsbedingt auch sehr viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun und je länger ich damit zu tun habe, umso mehr fällt mir dann doch auf, dass es eben Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt.

Jungs bevorzugen egal ob man sie anleitet oder ob man sie frei spielen lässt z.B. wettbewerbsorientierte Spiele, Mädchen eher kommunikative und kooperative Spiele.

Das kann man glaub ich einfach nicht wegdiskutieren.

Und z.B. durch diese Spiele werden dann auch unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt und erprobt und so kommt es, dass Mädchen den Jungs z.B. was verbale Fähigkeiten angeht im Durchschnitt haushoch überlegen sind.

Jungs sind Mädchen hingegen im Wegstecken von Enttäuschungen (jedenfalls vordergründig wir reden hier nicht vom verarbeiten!!) überlegen und in körperbetonten Dingen.

Das sind aber immer nur Tendenzen die Unterschiede zwischen Jungs bzw. zwischen Mädchen sind glaub ich größer als die Unterschiede zwischen dem durchschnittlichen Jungen zum durchschnittlichen Mädchen.

So gab es z.B. schon einmal ein Mädchen, das ich bis ich den Namen wusste sicher als Junge angesehen hätte und es gibt auch ganz emotionale Jungs, die dann lieber mit den Mädchen spielen etc.

Bei Jungs kommt in Kindergärten Schulen und auch sehr oft zu Hause (Alleinerziehende aber auch Väter, die nur am Wochenende für ihre Kinder greifbar sind) hinzu, dass ihnen männliche Rollenvorbilder fehlen, die lechzen teilweise nach männlichen Erziehern die mit ihnen dann Jungssachen wie Fussballspielen oder rangeln machen.

Ich versuche insbesondere die nicht durchschnittlichen Kinder in ihrem Anderssein zu unterstützen und ihnen zu helfen ihren Weg zu finden.

Für unserer Sohn hoffe ich, dass er von uns in dem so wie er ist gefördert wird und wir nicht zu sehr versuchen werden ihn zu formen.

VG Juni

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zu mir kann ich nur sagen, das meine mutter uns "allgemein" erzogen hat.

mein bruder mußte genauso ran wie wir mädels - wir müssen heute noch

grinsen, da mein bruder ein "frauenversteher" geworden ist, er hat als

jugendlicher zu oft tampons holen müssen (wir sind 3 mädels)

ich bin sind nicht als typisches mädel großgeworden, ich denke es liegt

im charakter begründet, da meine schwestern "weiblicher leben" wie ich.

philipp wird eh ein landei, und wenn er sich beschweren würde über die

drückerei und küßerei - oh gott, da hätte er viel zu tun:D aber im ernst,

er wird "allgemein erzogen" das heißt er wird zur selbständigkeit in allen bereichen erzogen. das beinhaltet bügeln, kochen genauso wie reifen wechseln am fahrrad!

mein mann und ich hoffen, das wir es hinbekommen werden ...:)

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