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Zum letzten Besuch...

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Geschrieben (bearbeitet)

Meine Oma liegt im Sterben... ja, natürlich war es abzusehen... sie ist 91 und niemand lebt ewig... ich dachte immer, sie schläft irgendwann ein.

Jetzt hat sie doch noch die Diagnose Krebs (Knochen) bekommen..

Sie werden es ihr nur noch mit Schmerzmitteln erleichtern, es kann schneller gehen oder langsamer, das weiß man heute noch nicht genau.

Ich werde sie am Sonntag vielleicht ein letztes mal besuchen.. WAS gibt man mit auf den Weg? Wie verabschiedet man sich, wenn man einfach nur wieder heimfährt und nicht weiß, ob man sich nochmal spricht... (wir wohnen 150km entfernt und ich habe ein super Verhältnis zu meiner Oma - sie ist mir näher als sonst jemand, ausser meiner kleinen Liv).

Meinen Vater hab ich damals in den Tod begleitet, er hat gewartet, bis ich ihn Besuchen komme um dann zu sterben. Das war hart, aber wenn ich zurückblicke fast leichter als das WIE es jetzt auf mich zukommt...

Hat jemand einen Rat... ?

Bearbeitet von livi
Geschrieben (bearbeitet)

Livi, ich umarm dich.

Plane nicht, sondern lass geschehen, was passiert. Es wird sich ergeben, eure Stunden werden einfach so passieren. Wenn es für dich wichtig ist, dann sage ihr, dass es ein Abschied ist. Sie wird es auch ohne Worte wissen, aber wenn es dir hilft, dann sag das. Das ist wichtig. Wenn ihr schweigen wollt, dann schweigt. Wenn ihr weinen wollt, dann weint. Und wenn ihr laut loslachen wollt dann ist auch das genau richtig.

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Geschrieben (bearbeitet)

Einen wirklichen Rat habe ich nicht, aber bei uns war es vor 3 Monaten genauso als mein Opa gestorben ist. Ich wusste das ich ihm zum letzten Mal sehe.

Ich war wir immer zu ihm, als ich gegangen bin hab ich ihn im Arm genommen (das hab ich sonst auch immer, aber diesmal war es irgendwie anders) und ihm gesagt das ich ihn ganz doll lieb habe.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft!

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Geschrieben (bearbeitet)

Süsse, Du wirst schon die richtigen Worte finden, Denke nicht so darüber nach. Man macht instinktiv das richtige. Sei einfach für Sie da, das wird ihr und Dir gut tun. Wenn Du wenn zum reden brauchst, dann bin ich immer gerne da! Knuddel, Bimili!

PS: Ich habe meiner Mama vor ihrem Tod, nochmal für alles gedankt und ihr gesagt, das ich Sie sehr liebe und das die Liebe auch über den Tod hinaus bestehen bleibt. Und weisst Du ich fühle mich ihr noch immer sehr verbunden.

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Geschrieben

Klingt vielleicht etwas kitschig, aber ich habe ein süßes Vorlesebuch für Liv gekauft, da geht es um Feen und Prinzessinen - es ist irgendwie ganz leichte, liebliche Geschichten es hat sowas von "die Leichtigkeit des Seins" und ich fühle mich selbst hinterher immer "erleichtert" - ich dachte, ich bringe es ihr mit, da kann sie sich die letzte Zeit noch versüßen... oder findet ihr das doof? (Lesen kann sie noch selbst)

Geschrieben (bearbeitet)

Nein süsse, nichts ist doof. Ich finde die Idee gut.

Hat sie ein Radio oder sowas da?

Wenn ja, dann hört schöne Musik und träumt zusammen, das habe ich auch

mit Mama gemacht. Haben über alles schön dabei gesprochen und auch über den Tod, das er nicht schlimm ist, das es dazu gehört und wir haben darüber geredet, wie mal unser Wiedersehen werden wird.

Du machst das schon!

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Geschrieben (bearbeitet)

Erst einmal drück ich dich

meine uroma verstarb vor 4 Jahren sie war imemr top fit es ging sehr schnell das sie sehr krank wurde sie lag tagelang auf der Intensiv im sterben

ich wollte sie sehen den ich hab sie sehr geliebt

ich saß einfach bei ihr und hab ihre hand gehalten ihr einfach in gedanken erzählt weis du noch früher ......

Sie zum Abscheid geküsst und ihr versprochen ich komme wieder und bringe meine Mama mit und so war es meine MAma war die einzige die zuviel angst hatte sie so zusehen sie fuhr aber mit wir beide haben einfach nur auf dem bett bei ihr gesessen sise gestreichelt zum Abschied ein kuss und ich sagte als wir rausgingne sie hat auf dich gewartet und so war es 3 stunden später war sie gestorben

es war für mich sehr wichtig einfach sie noch einaml zu sehen mich zu verabscheiden nicht laut in gedanken einfach

ich wünsche dir viel kraft für den besuch

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Geschrieben

Nach einer schrecklichen Nacht hab ich mich innerlich aufgemacht mich langsam von ihr zu verabschieden... habe ihr eine schöne Karte geschrieben, in der ich mich bedanke, dass sie mich so lange begleitet hat und immer für mich da war, hab ihr 2 schöne bücher eingepackt und die paul potts cd, die ich ihr eigentlich zum geburtstag schenken wollte...

wir sind aber dann ja nicht hochgefahren, weil erst mein mann und dann liv windpocken hatten...

auf der cd ist auch das lied "Time to say goodbye" in italienisch drauf... und noch ein paar andere klassiker wie "I did it my way". das wird ihr gefallen.

Es ist schon schwierig sich vorher zu verabschieden...

bei meinem Dad hab ich es auch geahnt, dass es nicht mehr weiter geht und habe damals in der arbeit gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich am montag zur arbeit komme und ich kam auch nicht... und da konnte ich mir die zeit nehmen und saß 2 tage und 2 nächte an seinem bett, habe nicht geschlafen... bis ich nicht mehr konnte, dann hatte ich gerade 5 min die augen zu und er war eingeschlafen...

Diesmal wird es anders sein - ich weiß garnicht, ob meine oma bereit ist zu gehen, oder ob es sie nicht doch (trotz oder gerade wegen des hohen alters) sehr überrascht... sie ist geistig total fit! nur der körper kann einfach nicht mehr...

Geschrieben (bearbeitet)

gern, danke

ich habe einen tag vorher noch mit meiner tante telefoniert, die auch 200km weg wohnt und "nur zu besuch" kommt und habe mich danach entschieden ihr einfach eine schöne zeit zu bereiten wenn wir da sind und habe ihr die cd mitgenommen (sie sagte gleich: "das ist doch der aus der werbung, das höre ich mir gerne an") und ein buch mit schönen sprüchen zum meditieren...

Der Besuch bei meiner Oma war sehr schön. Sie hat geschlafen als wir ankamen, ich nahm ihre Hand, sie wachte auf und hat sich ganz arg gefreut :)

wir sind dann in den aufenthaltsraum um etwas für uns zu sein - sie freute sich wahnsinnig über liv's tolle fortschritte und die beiden haben ganz süß gespielt (liv liebt ihre Uri) - da kam etwas leben zurück in ihr doch schon fahles gesicht... sie hat wahnsinnig abgenommen

wir haben auch etwas über ihre "entscheidung" gegen die chemo gesprochen. ihr ist bewusst, dass es jetzt eine frage der zeit ist... auch wenn ihr die ärzte (lt meiner tante) nicht die ganze bandbreite ihrer krankheit erzählt haben...

sie freut sich jetzt erstmal auf die taufe von liv und ihren seniorenkreis und ich hoffe, dass sie das alles noch(mal) erleben kann..

leider kam nach 2h meine mutter reingeplatzt, mit der ich mich seit liv's geburt noch weniger verstehe als vorher, weil ich jetzt gemerkt habe, was muttergefühle sind und mir jetzt bewusst wurde, dass ich nur "nebenher" lief und sie mich (noch schlimmer) auch noch jedesmal einfach fallen ließ, wenn ich sie gebraucht hätte... aber liv "beansprucht" sie jetzt als wäre es ihr kind.

dementsprechend hat sie liv dann einfach an sich gerissen und sie festgehalten... ich hab ihr gesagt, dass wir sie später auch besuchen (haben uns auch mit dem pfarrer und der taufpatin und unserem patenkind getroffen - uff, ganz schönes programm ;)) und wir jetzt hier sind, damit die uri noch was von liv hat!

naja, der moment für uns zu gehen war also gekommen - sie hat mich zum abschied gaaaaanz lang gedrückt und ich sagte: bis zum nächsten mal...

Bearbeitet von livi
Geschrieben

Ich finde es irgendwie schön, dass Du die Möglichkeit des Abschieds hast. Meine Oma ist ganz plötzlich gestorben. Auch wenn ich das Gefühl habe, alles getan zu haben, so glaube ich, hätte ich sie doch gerne etwas mehr begleitet. Aber man kann sich das leider nicht aussuchen.

Meine Oma war auch einer der wichtigsten Menschen für mich, deshalb macht es mich so traurig, zu sehen, dass auch Du Dich verabschieden musst. Ich glaube aber auch, dass man nichts falsch machen kann, wenn man den anderen liebt.

Geschrieben (bearbeitet)

Livi, wenn man das so sagen kann, das klingt wirklich schön.

Wenn Krebs soweit fortgeschritten ist, dann sind Ärzte gerade den Erkrankten gegenüber immer sehr vorsichtig mit ihren Aussagen, damit die Krankheit nicht auch noch von einer Depression (was eigentlich fast immer der Fall ist) in schwerem Ausmaß begleitet wird. Meiner Tante wurde damals irgendwann erzählt, dass man schon vor der Magenentfernung wusste, dass ihr Krebs tödlich sein würde. Vor der OP haben sie es nicht erzählt, weil sie dann nicht zugestimmt hätte. Es war aber wichtig, um ihr (noch schlimmere) Schmerzen zu ersparen. Ärzte halten sich da sehr bedeckt, ich verstehe das. Wenn der Patient sich gegen eine Chemo entscheidet, dann nehmen die Onkologen das auch nur hin, wenn sie wissen, dass eine Chemo lediglich verlängert, aber nicht heilt. Da geht's dann auch nicht um Jahre mehr, sondern nur um Wochen oder Monate.

Halte diesen Tag fest, genieße die Erinnerung, sie wird immer deine Omi bleiben. Und Liv wird mit Erzählungen über ihre Uri groß werden.

Interessant finde ich, was du in diesem Zusammenhang über deine Mutter schreibst. Es ist oft so, wenn ein Familienmitglied schwer erkrankt, dass andere Konflikte aufbrechen. Ich glaube manchmal das ist, damit man nicht all seine Energie in die Trauer steckt.

Alles etwas konfus, ich hoffe, du verstehst mich. :)

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Geschrieben

ja, ich verstehe sehr gut, was du meinst

den tag in tiefer erinnerung halten, das werden wir auf jeden fall und von weihnachten gibt es auch total süße fotos von liv und uri, auf denen sie beide strahlen wie honigkuchenpferde :)

Na diese sache zwischen meiner mutter und mir liegt noch viel viel tiefer...

vielleicht stimmt das umgekehrt, dass sie so ihren frust und ihre aggros loszuwerden versucht... das wäre möglich - ich hab ihr in dem zusammenhang auch gesagt, dass sie gerne mit mir über ihre sorgen und ängste sprechen kann (ich kenn mich ja auch schon ein bisschen aus, hab ja schon meinen dad - ihren ex-mann beerdigt..), aber mich nicht immer als fußabstreifer benutzen soll.. (sie ruft mich immer an, wenn sie sich zb mit meiner schwester oder meinem bruder oder auch ihrer mutter gestritten hat oder arbeitskollegen... und hackt auf mir rum...)

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

wir waren letzes wochenende nochmal da - wie genau sie gestorben ist weiß ich noch garnicht (meine mutter hat heute morgen kurz angerufen und mir die nachricht überbracht - ich habe den kontakt zu meiner mutter vor 4 wochen endgültig abgebrochen)

ich denke aber, sie wird wohl einfach eingeschlafen sein - ich hoffe es - sie war die letzten wochen immer seeehhhr müde...

Geschrieben (bearbeitet)

sie hatte dann übrigens doch noch mehrere monate chemo bekommen, weil ein arzt sie überredet hat, er hat gesagt, dass sie es verdient hat noch zu leben, weil er selten eine so tolle über 90jährige frau getroffen hat, die noch so fit ist - vor 4 wochen ist sie in ein mehrgenerationenhaus gezogen um einfach noch ein bisschen aktiver am leben teil zu nehmen - dort halten zb auch mütter ihre krabbelgruppentreffen ab und sie war feuer und flamme, dort wohnen zu dürfen :)

ich denke, sie hatte es trotz allem die letzten monate noch sehr schön und kann jetzt ihre lieben wieder sehen, die sie schon lange verloren hatte, das ist schon eine schöne vorstellung - sie hat ja den 2. weltkrieg mitgemacht und ihre große liebe "verloren" - er kam nie zurück und wurde auch nie für tot erklärt, er war einfach vermisst

ihre mutter, die sie sehr geliebt hat und auch schon bald verloren hatte, ihren bruder, den ich nicht mal kennen gelernt habe, weil er auch schon so furchtbar bald gestorben ist..

eine frau, die wirklich viel mitgemacht hat und immer den kopf hoch gehalten hat und nie ausfällig wurde. ich bewundere sie dafür!

Bearbeitet von livi
Geschrieben

Be.schissen wird's. Wie soll's auch anders werden. Aber!

Es ist ein Abschluss, der Moment, in dem die neue Zeit beginnt, die Zeit ohne deine Oma. Es wird noch lange traurig sein, aber meist wird es ab der Beerdigung ganz langsam Stück für Stück ein wenig leichter bis es morgens nicht mehr das Erste ist, an das du denkst. Dieser Tag kommt, dass verspreche ich dir. Und bis dahin erlaube dir die Tage, an denen es dir nicht so gut geht. Ist wichtig. Ich drück dich.

Mir hilft der Gedanke, dass der Tod "nur" für die Hinterbliebenen schlimm ist, nicht für die, die gegangen sind.

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