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Flo's Geburt ohne Mama und Papa

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MamaMoni

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So, jetzt hab ich's auch endlich mal geschafft, meinen Geburtsbericht fertig zu schreiben. Ich übernehme aber keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben :P

Am 01. Oktober 2007 war es soweit. Wir hatten grad die Doppelfolge „King of Queens“ zu Ende geschaut und beschlossen, ins Bett zu gehen. Naja, für mich war „Bett“ ja im Wohnzimmer auf der Couch, weil ich nur da so halbwegs bequem liegen konnte. Also ging mein Mann zur Toilette, um dann ins Bett zu verschwinden, als ich plötzlich merkte, dass ich auslief! Zum Glück hatte ich ja eh seit einiger Zeit eine wasserdichte Unterlage drunter. Nun war der große Moment also gekommen... ich wurde total nervös und als mein Mann endlich von der Toilette kam, rief ich ihn natürlich sofort zu mir und sagte „ich laufe aus“. Er blieb erstaunlich gelassen, aber ich war total aufgeregt und musste mich erstmal sammeln. Vor lauter Aufregung musste ich dann auch noch zur Toilette. Und obwohl mein Sohn noch nicht so richtig fest im Becken saß, blieb mir ja nun mal nichts anderes übrig. Ich bat also meinen Mann, mir ein kleines Handtuch zu bringen, welches ich mir zwischen die Beine klemmte und so bin ich dann zur Toilette. Dann versuchte ich, mich wieder zu fangen und ein paar klare Gedanken zu fassen. Ich sagte meinem Mann, was er noch alles einpacken muss in die vorbereiteten Taschen und dann rief er einen Rettungswagen. Die Telefonnummer hatten wir zum Glück schon vor einer Weile auf nen Klebezettel geschrieben, der an der Wohnzimmertür hing. Der Rettungswagen kam auch ziemlich schnell. Man fragte mich, ob ich schon Wehen hätte, was ich verneinte. Auf der Fahrt zum Krankenhaus war ich immer noch total aufgeregt. Mein Mann war irgendwo hinter uns in unserem Auto und ich lag da allein im Rettungswagen und musste Fragen beantworten... welche Krankenkasse etc. Und dann versuchte der Mann im Rettungswagen mit ein wenig Konversation mir die Nervosität zu nehmen, was aber nicht so wirklich funktionierte. Im Krankenhaus angekommen bekam ich erstmal so nen tollen netz-einmal-schlüpfer und einlagen und wurde dann ans CTG gehängt... alles prima, aber keine Wehen. Und wenn ich mich recht entsinne, wurde dann auch noch mal ein Ultraschall gemacht, aber beschwören würd ich das nicht. Nach all den Untersuchungen wurden wir dann in ein Zimmer gebracht, wo ein großes Bett drin stand und man sagte uns, dass wir versuchen sollten zu schlafen, bis es mit den Wehen richtig los geht. Wenn dann innerhalb von 12 Stunden nichts passiert, müsste man über Einleitung nachdenken. Mein Muttermund war da etwa 1 cm. Also versuchten wir zu schlafen. In der Nacht hatte ich auch die ein oder andere kleine Wehe, aber noch nichts dramatisches, aber immerhin reichte es, um meinen Muttermund auf 2 cm zu öffnen. Im Laufe des frühen Vormittags wurde mir dann auch von einer Hebamme irgendwas homöopatisches gegeben, wovon ich alle 20 Minuten ein ganz kleines bisschen trinken sollte. Aber irgendwie schien das wohl nicht zu wirken, jedenfalls tat sich wehenmäßig nicht wirklich was. Also kam so gegen halb 11 eine Ärztin zu mir und klärte mich über irgend so ein Medikament auf, was sie mir geben wollten, damit ich Wehen bekomme. Das wäre wohl für diesen Zweck in Deutschland nicht zugelassen, soll aber sehr gut wirken. Also musste ich unterschreiben, dass ich dem zustimme. Keine Ahnung mehr, wie das Zeug hieß. Aber ich bekam eine viertel Tablette und die wirkte dann auch schon. Es dauerte nicht lange, bis die Wehen einsetzten. Aber zum Glück schön langsam und in Ruhe und nicht gleich so super heftig. Keine Ahnung, wie lange ich dann da so lag mit stärker werdenden Wehen, aber irgendwann wollte ich dann doch was gegen die Schmerzen haben. Man spritzte mir irgendwas über den Zugang in meinem Handrücken und es schaltete die Schmerzen zwar nicht aus, aber es war viel besser auszuhalten. Dieses Schmerzmittel wurde dann in bestimmten Abständen immer wieder nachgespritzt, bis ich die Höchstdosis bekommen hatte und es soweit war zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. In der Zwischenzeit sind wir dann in den Kreißsaal nebenan umgezogen, wo ein richtiges „Gebärbett“ stand. Hier sollte also mein Kind zur Welt kommen. Da mein Kind sich immer noch nicht richtig ins Becken gedreht hatte, musste ich liegen bleiben und mich ständig von einer Seite auf die andere drehen. Ach ja, und während der Geburt musste ich mich insgesamt drei mal übergeben, was mein Wohlbefinden auch nicht unbedingt gesteigert hat. Die Schmerzen wurden schlimmer und ich verlangte eine PDA. Also wurde ich im Eiltempo tausend Sachen gefragt und vorbereitet. Als ich dann da so saß und auf die PDA wartete, hatte ich natürlich wieder eine Wehe, die ich aber als weit weniger schmerzhaft empfand als im Liegen. Echt zu dumm, dass ich die ganze Zeit liegen sollte/musste. Naja, das Legen der PDA war dann viel harmloser als ich es mir vorgestellt hatte, ein kleiner Pieks und ein etwas unangenehmes Gefühl, als würde jemand in meinem Rücken rumstochern. Also alles halb so wild. Und es dauerte auch gar nicht lange, bis die Wirkung einsetzte und ich völlig schmerzfrei war. Ich spürte nur noch bei jeder Wehe den Druck nach unten. Die Wehen ließen durch die PDA auch ein wenig nach, also bekam ich nen Wehentropf angehängt. Mein Kind machte unterdessen immer noch keine Anstalten, sich richtig ins Becken zu drehen. Ständig tastete jemand in mir rum, um die Lage des Kindskopfes zu überprüfen, aber es war nix zu machen. Abends gegen 21 Uhr gab es dann eine „Lagebesprechung“ und die Ärztin meinte zu mir, dass wir einen Kaiserschnitt machen sollten, solange es dem Kind noch gut geht. Also hatte ich mich bis 8 cm Muttermund gequält, um mich dann doch aufschnippeln zu lassen. Naja, was sollte man machen, wenn der kleine Mann nun mal nicht mitspielte. Also ging es rüber in den Op. Alles wurde auf einmal sehr hektisch, zig Leute um mich rum, überall wurde an mir rumgefummelt. Ich kam mir wie ein Stück Schlachtvieh vor. Irgendwann kam dann auch mein Mann in Op-Kleidung zu mir. In die PDA wurde dann noch mal ne Dosis reingehauen und schon ging es los. Den ersten Schnitt merkte ich, wie er über die Haut ging. Nur ganz leicht, also keine Schmerzen oder so. Dann wurde an mir rumgeruckelt, darauf hatten sie mich ja schon vorbereitet. Dann wurde wieder geschnitten und plötzlich tat es weh. Ich kann mich an zwei mal „Aua!“-Schreien erinnern, aber es müssen wohl mehrere Male gewesen sein, wie mein Mann mir später erzählte. Er musste dann auch rausgehen, weil er es nicht mehr aushielt, aber da ich ja dann eh weg war, war es ja egal. Das nächste, woran ich mich erinnern kann, sind bunte Bilder, gemischt mit ein bisschen Realität. Es wurde um mich rum aufgeräumt. Ich dachte nur „Wo ist mein Kind!?!“, denn normalerweise bekommt man es ja direkt nach dem Kaiserschnitt zu sehen. Stattdessen schaute mich der Arzt an und meinte „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind Mutter!“ Ich döste ständig weg, war noch halb im Delirium und verstand nicht wirklich, was passiert war. Nachdem ich dann in ein gemütliches Zimmer gebracht und halbwegs wieder zu mir gekommen war, kam mein Mann und meinte, ich sollte mich nicht erschrecken, wenn sie Florian gleich bringen, er hat da so einen großen Fleck am Kopf. Zu der Zeit wusste noch keiner so richtig, ob es ein Hämatom o.ä. von der Geburt war oder doch ein Muttermal. Naja, sie brachten ihn dann zu mir und ich konnte gar nicht glauben, dass dies mein Kind sein sollte. Hab ja von der Geburt selbst leider nichts mitbekommen. Die Hebammen haben dann auch gleich versucht, mir Florian anzulegen. Leider kann ich mich gar nicht mehr richtig dran erinnern, aber ich glaube, der kleine Mann hat sich tapfer bemüht, mit meinen nicht ganz so optimalen Brustwarzen klarzukommen. Und die Hebammen gaben sich auch alle Mühe, uns zu unterstützen.

Irgendwann später, mitten in der Nacht, hat mein Mann dann noch seine und meine Eltern angerufen und ist dann todmüde nach Hause gefahren. Florian war in dieser Nacht auch ein super liebes Baby und hat mich meinen Rausch ausschlafen lassen. Am nächsten Tag haben Sie ihn ja dann leider weggebracht ins Kinderkrankenhaus, um das mit seinem Kopf zu klären, aber das ist eine andere Geschichte. Wenigstens waren die Hebammen so lieb und haben noch 2 Fotos von dem Zwerg gemacht, die sie mir ausgedruckt haben. Aber die Geburt und die ersten Tage mit meinem Baby werden mir leider für immer fehlen. :(

Und hier noch die wichtigsten Daten:

Florian wurde am 2. Oktober 2007 um 21:37 Uhr per Kaiserschnitt geboren.

Er wog 3960 gr, war 52 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 36 cm.

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Hallo Ramona.

Diese Tablette, die du da bekommen hast, heißt Prostaglandintablette. Ich habe mehrere von diesen Dingern schlucken dürfen, aber leider hatte ich nur ganz leichte Wehen und nur über einen kurzen Zeitraum.

Dein kleiner Mann ist übrigens total süß, trotz des kleinen Makels, das macht ihn doch nur noch einzigartiger als er es ohnehin schon ist ;).

Ich wünsche euch jedenfalls weiterhin alles Gute für die Zukunft.

Schließlich heißt er wie mein Neffe, der auch nen sehr schweren Start ins Leben hatte.

Gruß,mac

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Hallo Ramona.

Diese Tablette, die du da bekommen hast, heißt Prostaglandintablette. Ich habe mehrere von diesen Dingern schlucken dürfen, aber leider hatte ich nur ganz leichte Wehen und nur über einen kurzen Zeitraum.

Dein kleiner Mann ist übrigens total süß, trotz des kleinen Makels, das macht ihn doch nur noch einzigartiger als er es ohnehin schon ist ;).

Ich wünsche euch jedenfalls weiterhin alles Gute für die Zukunft.

Schließlich heißt er wie mein Neffe, der auch nen sehr schweren Start ins Leben hatte.

Gruß,mac

prostaglandin... aha, gut zu wissen :D

und dass er total süß ist, is ja wohl logisch, oder? :P:D

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"Also kam so gegen halb 11 eine Ärztin zu mir und klärte mich über irgend so ein Medikament auf, was sie mir geben wollten, damit ich Wehen bekomme. Das wäre wohl für diesen Zweck in Deutschland nicht zugelassen"

das war vermutlich misoprostol, auch unter cytotec auf dem markt (in den usa).

zugelassen ist misoprostol/cytotec als medikament fuer magengeschwuere.

wird als wehenmittel bzw zur cervix-reifung vor allem aus kostengruenden eingesetzt.

nicht ganz unumstritten.

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Ich weiß ja nicht ob ich ein Medikament genommen hätte was nicht in Deutschland zugelassen ist, wär mir ein wenig spanisch vorgekommen. Wiederum, in dem Moment will man ja nur daß die Geburt schnellstmöglichst ohne größere Schmerzen vorbeigeht, also dann mal her mit allem was hilft, dröhnt und lustig im Kopf macht.... :rolleyes:

Ist ja alles gut verlaufen im Endeffekt, und das mit seinem Muttermal wird auch noch. Hauptsache ist doch, der Kleine ist sonst total OK und topfit...

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Ich weiß ja nicht ob ich ein Medikament genommen hätte was nicht in Deutschland zugelassen ist, wär mir ein wenig spanisch vorgekommen. Wiederum, in dem Moment will man ja nur daß die Geburt schnellstmöglichst ohne größere Schmerzen vorbeigeht, also dann mal her mit allem was hilft, dröhnt und lustig im Kopf macht.... :rolleyes:

Ist ja alles gut verlaufen im Endeffekt, und das mit seinem Muttermal wird auch noch. Hauptsache ist doch, der Kleine ist sonst total OK und topfit...

nun ja, mir wurde gesagt, dass man sehr gute erfahrungen damit hat und das oft verwendet wird. und wenn einem ein arzt das sagt, was soll man schon dagegen sagen? :rolleyes: ich bin jedenfalls nicht der typ, der so was dann hinterfragt :o

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Ich weiß ja nicht ob ich ein Medikament genommen hätte was nicht in Deutschland zugelassen ist, wär mir ein wenig spanisch vorgekommen. Wiederum, in dem Moment will man ja nur daß die Geburt schnellstmöglichst ohne größere Schmerzen vorbeigeht, also dann mal her mit allem was hilft, dröhnt und lustig im Kopf macht.... :rolleyes:

Ist ja alles gut verlaufen im Endeffekt, und das mit seinem Muttermal wird auch noch. Hauptsache ist doch, der Kleine ist sonst total OK und topfit...

Dieses besagte Medikament ist schon in Deutschland zugelassen, allerdings eigentlich für eine andere Anwendung gedacht gewesen. Durch Zufall hat man herausgefunden, dass es halt Einfluss auf den Mumu hat. Und es ist nichts anderes als Prostaglandin. Ob man es nun vor den Mumu gelegt bekommt oder schluckt, ist doch im Enddefekt egal (und wenn man es schluckt wirkt es sogar besser als vor den Mumu gelegt). Ich glaube auch nicht, dass in Deutschland damit rumexperimentiert würde.

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sagen wir mal so: wenn die firma es fuer den zweck geburtseinleitung zugelassen haben wollte, muesste sie studien beibringen, das es fuer diesen zweck ungefaehrlich ist, bzw evtl das anwendungsgebiet einschraenken.

obwohl die firma weiss, das es fuer den zweck verwendet wird, hat sie weder in usa noch hier beantragt, das medikament zu diesem zweck zu genehmigen.

fuer evtl nebenwirkungen kann die firma nicht verantwortlich gemacht werden, weil aerzte und gebaerende ja wussten, das es kein medikament zum einleiten ist...

und so weiter.

wenn man mal ein bisschen googled nach cytotec, kommen da nicht so erfreuliche ergebnisse (das meiste in englisch).

hauptsache fuer ramona ist natuerlich, das alles einigermassen glatt gelaufen ist und sie anscheinend keine nebenwirkung von dem medikament hatte.

aber vielleicht ueberlegt sich ja die eine oder andere, ob mal jede pille schlucken sollte, die einem so angereicht wird.

cytotec/misopristol steht in meinem geburtsplan ausdruecklich als unerwuenschte medikation btw.

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