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Matteo, tot geboren am 01.12.07


Empfohlene Beiträge

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Die letzten Wochen habe ich vieles verdrängt.

Es geht nun mal nicht anders, wenn man beim Partner und der Familie (Eltern) keine Unterstützung und Verständnis erfährt. Trauer ist nicht erwünscht !

Und im Verdrängen bin ich eine Meisterin. Es kommt dann eben anders zum Vorschein: ich stopfe wahllos Essen in mich hinein, werde schnell ungeduldig, und all' so "nette" Sachen.

Aber seit zwei Wochen fühle ich eine Unruhe in mir, ich habe sogar schon dreimal von meinem Sohn bzw. dass ich eine Fehlgeburt erleide, geträumt. Vorher nie.

Der Grund ist leicht gefunden: der errechnete ET rückt immer näher (15.04.) !

Seit Matteos Beerdigung war ich noch nicht wieder auf dem Friedhof. Ich hoffe, dass ich an diesem Tag dann endlich hinkomme.

Aber trotz allem kann ich immer noch nicht richtig glauben, dass mein Sohn tot geboren wurde. Es ist für mich so, als wäre alles nur ein schlechter Film.

Kennt eine von euch dieses Gefühl ?

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

lass dich erst mal feste Druecken.

Bei mir ist es ja jetzt schon 10 Jahre her das unser Sohn gestorben ist ,aber ich kann mich noch daran erinnern wie ich die ersten Wochen wie im Film waren -Ich dachte immer gleich wachst du auf und dann ist Jakob da und schlaeft ganz friedlich in seinem Bett.Konnte Wochen lang die Wiege nicht weg raeumen und die Anziehsachen von ihm...

Der erste Geburtstag war schrecklich-auch wenn wir es schoen gestaltet haben ....auch heute nach 10 Jahren gibt es Tage -da frage ich nach dem Warum und es geht mir schlecht.

Deine Gefuehle sind ganz normal-nur schade das du sie nicht zeigen darfst

Bearbeitet von SaMi08
Geschrieben (bearbeitet)

Hi chiarasmom,

ja die liebe Verwandschaft und auch der PArtner. Bei mir ist es genau heute 12 Wochen her. Bis letzte Woche Freitag ging es mir auch wieder einigermaßen gut aber seit letztem Samstag ist bei alles wieder schlechter. Natürlich darf das nach aussagen von der Verwandschaft und Freunden nicht so sein. Und ich werde oft gefragt warum es mir denn nicht so gut ging. Ja warum wohl so eine blöde Frage. Aber was soll man machen. Menschen die so etwas noch nicht selbst erlebt haben wissen nich wie man sich fühlt und das so ein Scmerz mal besser und auch mal wieder schlechter sein wird. Mein Mann ist einer der über dieses Thema gar nicht spricht. Er kann darüber nicht reden sagt er immer nur. Aber so ist das doch auch nicht gesund oder?

Aber ich fühle mich genauso als wenn ich in einem Film spiele, ich glaube das einfach nicht aber vielleicht liegt das auch daran das man es nicht verstehen will. Man möchte doch dieses Kind unbedingt haben. Und jetzt soll es nicht mehr da sein? Das kann man nicht verstehen. Aber ich realisiere es immer dann wenn meine 5Jährige Fragen über ihren Bruder stellt oder von ihm redet.

Ich hätte morgen meinen letzten Arbeitstag gehabt. Ich denke das es mir deshalb momentan wieder schlechter geht.

Das Leben meinte es sehr hart mit uns.

Liebe Grüße

Bearbeitet von SaMi08
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Von Matteo wurde ja eine Autopsie gemacht. Als ich im Januar zur Nachuntersuchung bei der Gyn war, lag der Autopsiebericht noch nicht vor. Doch ich denke, dass er inzwischen bei der Ärztin eingetroffen ist.

Nun bin ich aber neuerdings bei einem anderen Gyn, da ich mit der ehemaligen nicht zufrieden war, was die Schwangerenbetreuung betrifft.

Wie bekomme ich jetzt den Autopsiebericht ?

Wenn ich mir einen Termin hole, muss ich ja wohl noch einmal die 10 Euro Praxisgebühr löhnen. Aber ich glaube nicht, dass die mir den einfach so zuschicken würde, wenn ich bereit wäre, für eine Kopie zu zahlen ?

Da Matteo ein riesengroßes Nackenödem hatte und der Gyn, der bei der Entbindung dabei war, sich so äußerte, dass es evtl. möglich wäre, dass mein kleiner Schatz eine Behinderung gehabt haben könnte, bin ich natürlich sehr an dem Befund der Autopsie interessiert.

Weiß evtl. eine von euch, wie ich da am besten vorgehen könnte ?

Geschrieben

Habe meinen neuen Gyn heute darauf angesprochen und er fordert den Bericht sogar direkt bei der Pathologie des Krankenhauses an.

Dann erfahre ich vllt. in drei Wochen, ob mein Sternchen evtl. eine Behinderung hatte.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Heute erfuhr ich von meinem neuen Gyn, dass mein Sternchen keine Behinderung hatte. Es lag ganz allein an mir, dass er gestorben ist, weil meine Plazenta eine Durchblutungsstörung hatte.

Vielleicht könnt ihr mich verstehen, wenn ich sage, dass es mir lieber gewesen wäre, mein Sohn hätte eine Behinderung gehabt, denn dann wäre sein Tod nicht so sinnlos ! :mecry:

Geschrieben (bearbeitet)

ich drück dich mal ganz doll und kann mir vorstellen das es sehr schlimm für dich sein muss, aber es lag nicht an dir persönlich sondern dein körper hat nicht das getan was du wolltest!

du darfst dir deswegen keine vorwürfe machen denn du hättest sicher alles für deinen kleinen engel getan!

Bearbeitet von SaMi08
  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde dich jetzt gerne trösten, weiß aber dass es nicht geht. Keiner kann eine Sternenmutter trösten, deren Arme leer geblieben sind.

Ich bin erst 18. Monate nach dem Tod meines Sohnes wieder schwanger geworden udn die Folgeschwangerschaft ist für mich ein Wechselbad der Gefühle: Angst und Panik überschatten die Freude.

Ich weiß, wie es sich anfühlt von allen im Stich gelassen zu werden. Genau das war auch mein Problem. Ich wünsche dir alles Gute!

Marina

Bearbeitet von SaMi08
Geschrieben (bearbeitet)

Hey, so ein Unsinn...du kannst überhaupt nichts dafür. Red dir sowas nicht ein....es ist schrecklich was dir passiert ist und ich kann deine Gefühle gut verstehen. Ich hab mein Sternchen ja ganz früh verloren (7.SSW) aber ichb hab mir trotzdem Vorwürfe gemacht und überleg mir ständig, ob ich was verhindern hätte können. Aber das geht nun mal nicht. Eine Antwort auf den Sinn bei einer Tragödie, wie du sie erlebt hast, gibt es nicht....keine mit der man sich zufrieden stellen kann. Als meine beste Freundin mit 13 Jahren gestorben ist (ihr Vater starb, da war sie 2, ihr Bruder 4, der ist vor 5 Jahren tödlich verunglückt, Großeltern sind auch gestorben und die Mutter lebt weiter...hilft beim Beerdigungsinstitut, ich glaube sie kann gut trösten) stand in ihrer Todesanzeige "Gottes Wege kennen kein Warum" und so ist es auch. Ich hab mir ein Buch gekauft, weil ich dachte, dass ich so die FG besser verarbeiten kann, da stand als Grund, dass es Zeiten gibt, da braucht der Himmel sehr viel Unterstützung von Engel um Unheil abzuwenden, die Engel sind die Sternenkinder...ich weiß nicht, ob ich damit was anfangen kann....aber der Gedanke ist irgenwie tröstlich. Es wäre nicht ganz sinnlos....

Fühl dich gedrückt

Bearbeitet von SaMi08
Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke auch das kein Tod sinnlos ist

Dort oben wird dein kleiner Schatz als Engel gebraucht ja vielleicht sogar um auf Dich und deine Lieben aufzupassen.

ich wünsche Dir viel KRaft weiterhin und das Du irgendwann für Dich das warum findest

Anne

Bearbeitet von SaMi08
  • 3 Monate später...
Geschrieben

Heute vor einem Jahr brachte ich meinen Sohn Matteo tot zur Welt.

Verarbeitet habe ich es noch immer nicht, sondern nur verdrängt. Trauern war nicht erwünscht, vor allem mein Freund wollte damit nichts zu tun haben.

Geweint habe ich, wenn ich alleine war. Nachts, im Bett, wenn der Schlaf nicht kommen wollte.

Ich denke irgendwie noch immer, dass das alles nur ein schlechter Traum war und dass mir so etwas gar nicht passiert ist....doch dann denke ich an diesen Tag zurück und es tut so weh...und dann verdränge ich wieder.

Ich weine manchmal noch um meinen Sohn - wenn ich allein bin.

Ich rätsele noch immer, wie lange ich ihn wohl schon tot in mir getragen habe, bevor bei der US-Untersuchung entdeckt wurde, dass sein kleines Herzchen nicht mehr schlägt. Bestimmt schon zwei Wochen lang...das quält mich sehr.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo du,

Alles gute zum Geburtstag Matteo!!

ERst einmal würde ich heute einfach ein kleines Ritual für deinen Matteo machen!! Ich habe Felix ersten Geburtstag auch für mich gefeiert und es war wieder ein kleiner Abschluss in meiner Trauerarbeit. SChau ob es in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt. Da kannst du deine Trauer lassen und dein Freund muss nichts damit zu tun haben. Aber es ist ganz wichtig, dass du Platz zum trauern hast. Trauer vergeht nicht einfach so, sie muss gezielt rausgelassen werden.

Ich habe meinen Felix auch ca. 10 Tage tot in meinem Bauch getragen und für mich ist das nicht schlimm. Ich denke mir, dass ich ihn noch beschützt hab bevor ich ihn hergeben musste. Und das ist ein schöner Gedanke für mich. Warum ist das so schwer für dich??

LG Karo

Bearbeitet von SaMi08
Geschrieben
Hallo du,

Ich habe meinen Felix auch ca. 10 Tage tot in meinem Bauch getragen und für mich ist das nicht schlimm. Ich denke mir, dass ich ihn noch beschützt hab bevor ich ihn hergeben musste. Und das ist ein schöner Gedanke für mich. Warum ist das so schwer für dich??

LG Karo

Ich finde das hast Du schön geschrieben Karo.

Ich habe mir beim Lesen die gleiche Frage gestellt, warum Du dich damit quälst.

Ich wünsche Dir alles Liebe, vorallem für die Geburt Deines anderen Sohnes.

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