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Geburt von Etienne Manuel am 16. Mai 2004

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chrischan

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So nachträglich mal die Geburt aus der Sicht des armen Vaters (ich will jetzt ein OOoohhhh hören :D ):

Vormerk: Angesetzter Geburtstag: 31. 5. 2004!!!

Sonntag, 16. Mai 2004, der einzige tag an dem ich ausschlafen kann. Bin selbständig und Arbeite 6 Tage die Woche. Wie gesagt, der einzige freie Tag ist mein Sonntag.

Nach einem wirklich schönem Samstag Abend noch als Langschäfer schlummern ertönt ein unangenehmes Geräusch um 7 Uhr neben mir im Bett.

Es hat etwas gedauert, bis ich verstehen konnte, was es war. Es war mein kleines Ehefrauchen, die etwas erregt versucht, mich zu wecken und gleich mitzuteilen, was geschehen sein. Wild fuchtelnd zeigt sie auf einen Fleck im Bett (auf Ihrer Seite), schnappt sich das Telefon und rennt, Ihre Hebamme anrufend zur Toilette.

Nagut denke ich mir. So Klar im Geiste wie man mitten in der Nacht direkt nach einem Quasi-Anschlag sein kann, denke ich mir "Beziehst du mal ebend das Bett neu und haust dich wieder hin". Natürlich war das völlig Quark, denn sobald ich wieder nach dem Frischbeziehen im Bett lag und knapp am Einschlafen war, kam mein kleines Frauchen wieder ins Schlafzimmer und verkündete, wir müssen uns solangsam fertig machen.

Ihre Hebamme sagte Ihr am Telefon, das sie noch mal in Ruhe duschen, Frühstücken und dann langsam richtung Klinik düsen sollte. Also dachte ich mir ersteinmal: KEIN SCHLF MEHR!!!! Hilf ja nix, also fix ins Bad, etwas unter fallendes Wasser gesprungen (ergo: geduscht) und schon klappte es wieder mit dem Nachdenken. Schlussfolgerung: Fleck im Bett, Hebamme, Klinik... Oh oh.. das wird ein lustiger Tag.

Nach Duschen, Frühstücken und Fahrt ins Krankenhaus war es schon um 9 und das CTG in Betrieb. Langsam kamen die Wehen immer schneller und so wurden wir aus dem Vorbereitungsraum in den Kreissaal gebracht. Es ging alles gut, ein bis zwei Stunden war nix, da beschlossen sich die Hebammen (es war eine wirklich liebe Azubi-Hebamme dabei) etwas zu probieren, um die Wehen etwas zu fördern. So wurde mit Reiz-Akupunktur probiert und mit Stellungswechsel aber nix passierte so wirklich. Mit einmal kamen die Wehen verdammt heftig und es wurde für mich heftig, weil ich nun Absolut nix für mein kleines Ehefrauchen machen konnte. Waschlappen war zu trocken, Waschlappen war zu nass, Waschlappen war zu warm, Waschlappen war zu Kalt. Eins durfte ich auf keinen Fall, sie anfassen oder streicheln. Das war Tabu, wurde mir auch von meinem kleinen Frauchen unmissverständlich mitgeteilt. Aber irgendwie haben wir es hinbekommen, uns zu arrangieren.

Es folgte eine absolute Schreckensnachricht: Der Wurzelzwerg liegt falsch. Schräg und kann dadurch nicht durch den Kanal. Das Bett wurde nach hinten gekippt, sodass mein Wurzelzwerg wieder etwas zurückrutschen konnte. Wehenstillendesmittel verschaften meiner Frau, aber erst recht mir einer zurecht verdiente Pause.

Nach knapp 30 Minuten, als das Stillmittel an Wirkung verlor wurde das Bett wieder zurück gelegt, die Schwester legte Hand an und siehe da: 14.44 Uhr alles fertig!!!!

Etienne Manuel ist mit gesunden 50 cm, langen fingernägeln und ner ordentlichen Frisur zur Welt gekommen.

Glaubt mir Mädels, ihr habt zwar körperliche schmerzen die bestimmt Ihres gleichen suchen und die wir Männer wohl nicht bekommen (Gott sei Dank) aber was die ganze Aktion für uns Männer an Seelische Grausamkeit sein kann, das könnt Ihr Euch wiederum nicht vorstellen.

Es ist nichts schlimmer, als neben seiner Frau zu sitzen und mit angucken zu müssen, wie sie Höllenqualen leidet, ohne helfen zu können. Diese absolute Kontrolllosigkeit ist das heftigste, das ich bisher mitgemacht habe.

Also seid stolz auf Eure Männers wenn sie dabei sind!!!!

PS:

Vermissen will ich es allerdings nicht. Nabelschnur trennen war zwar ein extrem komisches Gefühl, aber eins kann mir meine Frau nicht nehmen: Ich hab den Wurzelzwerg als allererster gesehen!!!

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Hallo Chrischan,

Herzlichen Glückwunsch zu eurem Sohnemann. Schön, dass es dann doch noch gut ging. Er war ungefähr so schnell wie unsere Megan, da war die erste Wehe um 7.07 Uhr und um 14.59 Uhr war sie da :D

Also nochmal zur Anwesenheit der Männer aus der Sicht einer Mama: auch wenn ihr anscheinend nichts richtig machen könnt, es hilft sehr viel, dass ihr bei der Geburt einfach da seid und die Mama da nicht alleine durch muss. Mein Mann ist während der Geburt mal kurz raus um einen Happen zu essen, und ich kam mir in diesen 5 Minuten furchtbar verlassen vor.

Es ist mir schon klar, dass ihr euch hilflos fühlt, weil die Frau letztenendes alleine da durch muss, aber ihr tut so viel, indem ihr da seid.

Mein Mann hat die Kleine als erster gehalten, und als ich die beiden so gesehen hab, da wusste ich, dass alles gut wird, dass wir das mit dem Elternsein schon hinkriegen. Für mich sah er aus, als hätte er nie was anderes gemacht, der geborene Papa. Das ist eine meiner schönsten Erinnerungen an die Geburt.

Nochmal alles Gute für euch!!

Melanie

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