Weiter voll stillen oder zufüttern?

[Ronja1902]

Seit der Geburt meiner Tochter musste ich neben den Stillen zufüttern (wg verspätetem Milcheinschuss und zu geringer Milchmenge, hauptsächlich wohl durch schlechte Stillberatung meiner Nachsorgehebamme - spielt jetzt keine Rolle.) Jedenfalls gabs täglich 3-4x nach dem Stillen 80 ml PRE mitm Fläschchen.

In letzter Zeit konnte ich das auf 1-2x reduzieren und seit knapp einer Woche sogar ganz weglassen. Sie trinkt jetzt halt sehr häufig, meist alle 1,5-2 Std, außer nachts, da hat sie zwei längere Schlafphasen von rund 4 Std. So scheint sie jetzt zufrieden zu sein, weint nicht und lacht zwischen den Stillphasen viel.

Allerdings hat sie schon in der Zeit wo ich auf 1-2 Fläschchen/Tag reduziert hatte schlechter zugenommen (nur 70-80g/Woche). Der Kinderarzt sagte letzte Woche bei der U4, dass wir auf Dauer schon auf 100g/Woche kommen sollten. Seit ich nun voll stille hat sie nun wohl aber garnicht zugenommen, im Gegenteil waren es gestern sogar 30g weniger. Heute sind es allerdings wieder 40g mehr als letzte Woche Dienstag. Hab meine Rückbildungshebi gefragt und die meinte es wär schon okay, wenn sie jetzt mal 2 Wochen nicht zunehmen würde. So lang könnte das schon dauern, bis sich das mit der Milch richtig einspielt. Ihrer Entwicklung würde das nicht schaden und das Gewicht könne sie spätestens mit der Beikost später wieder aufholen.

Trotzdem sorg ich mich bischen, ob ich das Richtige tue, sie weiter voll zu stillen. Bevor ihr fragt, ich trinke schon Milchbildungstee, Malzbier, Malzkaffee, esse Milchkugeln, hab mir jetzt sogar Bockshornkleesamenkapseln bestellt die super helfen sollen...

Ich hab gestern mit meinem Mann beschlossen, dass ich jetzt täglich wiege, und wenn sie mehr als 60g abnimmt brechen wir das "Experiment Vollstillen" ab und füttern wieder zu. Außerdem sollte sie bis nächsten Dienstag zumindest eine kleine Zunahme verzeichnen. Das war ein Kompromiss mit meinem Mann, denn er macht sich noch mehr Sorgen als ich über das Gewicht unserer Maus. Was ja schön ist, da er so ja auch seine Verantwortung und Liebe für sie zeigt. Andererseits setzen mich seine "Kontroll-Nachfragen" immer wieder zusätzlich unter Druck. Aber es ist ja auch seine Tochter und geht ihn demnach im Grunde genau so viel an wie mich. Schwierige Lage...

Was sagt ihr? Wie würdet ihr jetzt weiter verfahren?

[Speedy Leni]

Ich würde das mit dem Wiegen sein lassen und schauen, ob es dem Kind gut geht, ob es genügend volle Windeln hat und rosig aussieht

Ich glaube, Wiegen, in der Form in der du es vor hast, macht einen nur völlig wirr. Ein Kind muss nicht zwingend jede Woche 100g zunehmen, so sehe ich das. Ach jetzt hab ich aber grad gelesen, dass dein Mann sich so Sorgen macht. Oh, das kenne ich....Männer sind da wirklich schwierig! Lass dich nicht von ihm unter Druck setzen, deine Milch reicht, denn das Kind wird ja schließlich satt. Und da du dich ja schon gut ernährst, ist die Milch auch reichhaltig.

Liane?

[Gast Kyra]

das selbe wie Speedy würde ich jetzt auch sagen. Das ständige Wiegen macht bloß verückt. Du musst am besten merken ob Katharina satt wird und wenn du das Gefühl hast sie ist satt, dann brauchst du sie nicht zufüttern.

Vielleicht ist deine Milch nicht so fett? Ich stille höchstens jede 3-4 Stunden und Kaya ist schon ziemlich dick geworden. Dein Problem genau andersrum. Mein KA meinte sie wäre zu kräftig. Den Kinderärzten kann man es wohl nie recht machen.

[Bibbi]

DAFÜR

eindeutig stimmt ich für die Mehrheit - lass die Waage da stehen wo sie steht ... dieses wiegen macht vieles kaputt - es verunsichert nur!

Sieh es doch mal so.. der Arzt geht von einem DURCHSCHNITT aus - d.h. er sieht sie jetzt sagen wir mal 8 Wochen nicht.. in den 8 Wochen soll sie 100g pro Woche zugenommen haben - also 800g - er hat damit nicht gesagt, dass er jetzt genau jede Woche 100 g bei ihr sehen will oder?

So würd ich ihn verstehen ... geht ja auch garnicht... mal hat sie sich vor dem Wiegen entleert und mal nicht...

Ich bin ein absoluter Wiegegegner - habe gelernt was es bei mir schon für einen psyhcischen Stress auslösen kann und will meine Kinder davor bewahren.. wie speedy schon sagte... wenn sie einen satten, gesunden Eindruck macht ist doch alles klasse!!!

Ich habe am We einer Freundin eine Windel von Liam geliehen - babylove Gr. midi! An Elena , sie ist 21 Monate!!!

Eine ganz zarte - aber fit wie ein Turnschuh! Es muss doch nicht alles immer genormt sein....

Ich habe Liam i.ü. bis auf einmal (wo man mich hier so verunsichert hat, dass man das doch unbedingt tn sollte) nichtmehr hier daheim gewogen - er sieht satt und zufrieden aus - und der KiArzt hat mir das bestätigt... er wäre zwar auch was leicht - und das wo er Nahrung bekommt die die Kids eigentlich schnell überfüttert (1er alle 2 Std.).

Solange Katharina nicht ständig vor Hunger weint und du meinst es gehe ihr gut - und wenn sie lacht geht es ihr gut - solange würd ich die Waage verstauben lassen!

[Liane]

Einmal die Woche wiegen ist okay, wenn man sich arg große Sorgen macht, oder das Kind nicht so fit wirkt. Aber täglich? Nein, damit machst du dir zu großen psychischen Streß - der im übrigen zum Rückgang der Milch führen kann, wenn du dich bei jedem Stillen völlig verkrampfst und denkst: aber JETZT muss sie zunehmen. Sie hat bisher nur 30 gr. abgenommen - wieso sollte sie nun noch weiter abnehmen, da doch die letzte Wiegung 40 gr Zunahme zeigte?

Deine Milch muss sich auch erst aufs Kind einstellen, nun, da ihr vollstillt. Ich würde auf deine Hebamme hören. Und wenn deine Kleine nächste Woche erst 50 gr. zugenommen hat, aber fit wirkt, nasse Windeln hat: so what? Wichtig ist, dass sie überhaupt zunimmt. Auch, dass sie so häufig stillt, würde ich erstmal hinnehmen, das kann an der Milch liegen, aber auch am Schub, am Zahneinschuß, an Sucht nach Mama...

Still einfach weiter, sorge gut für dich (aber nicht mehr als 3 Tassen Stilltee trinken ) iss vor allem gut und kohlehydratreich. Und wenn dir einmal pro Woche zuwenig wiegen ist, dann wiege halt zweimal pro Woche. aber nicht häufiger - sie ist ja keine 3 Wochen mehr alt und stark untergewichtig, dass man um sie fürchten muss, wenn sie nur wenig zunimmt.

Nicht falsch verstehen: ich rate hier nicht zu Sorglosigkeit im Umgang mit dem Gewicht der Kinder - aber bitte nicht zu viele Sorgen machen, das ist kontraproduktiv.

Und was das Stillen und das Gewicht der Kinder angeht, würde ich immer eher auf die Hebi als auf den KiA hören