Silvias'Sabrina

..ich danke Euch allen ganz herzlich für die Anteilnahme! Es würde mich freuen wenn du unseren Schatz auf die Geburtstagsliste setzen könntest, aoife. Sabrina L. wurde am 14.09.2011 um 14:47 im LKH K., nach feststellung des fehlenden Herzschlags, geboren. Wir haben unseren Stern, letzten Freitag, 30.09.2011 um 10:00 in K. bei anderen Sternenkindern beerdigt. Wir haben auch 26 weisse Luftballoons dabei gehabt - ich hab alle unsere Angehörigen gebeten, diese mit uns steigen zu lassen um Sabrina und Ihre Seele aufsteigen, bzw. gehen zu lassen... Aber es tut immer noch so weh, vor allem wenn ich an ihren perfekten kleinen Körper denke.. es fehlte nur noch die Zeit zu wachsen und zuzunehmen.. lt. einer ersten Auskunft der Ärztin am telefon, war es wohl die Plazenta... Jeder meint, das es nicht meine Schuld war - aber wenn es die Plazenta war, war es mein Körper der nicht fähig war meinen kleinen "augenscheinlich" gesunden Stern am Leben zu halten.

Hallo, und danke auch an biene73 und Bikemama für die Anteilnahme.. Langsam glaube ich das eine Freundin von mir recht hat - man bekommt immer ein bisschen mehr Kraft als man gerade braucht um weiter zu machen. Früher konnte ich mir absolut nicht vorstellen was es für ein Horros für Eltern sein muss, wenn ihre Kinder vor ihnen gehen.. heute weis ich das man es aushalten kann/ und muss. Ich finde es erstaunlich, das ihr das alle geschafft habt, so weit zu verarbeiten das ihr einen neuen Versuch gewagt habt - das gibt auch mir etwas hoffnung.. da ich immer noch den Wunsch habe ein Baby (oder zwei) zu haben... auf der anderen Seite, habe ich das Gefühl meine kleine Sabrina zu "veraten" wenn ich schon an weitere Kinder denke - den Sie hatte nie die Chance bei uns zu sein (ausser im Bauch), nie die Chance mit uns zu Leben, zu spielen.. usw. Mir dreht sich der Kopf den ganzen Tag über und es rassen so viele Gedanken durch, das ich manchmal kaum weis wo oben oder unten ist.. ..hab gerade erfahren das es wahrscheinlich eine Plazentaunterversorgung war..

Danke miep, ..es wäre wichtig zu wissen wie es weiter geht oder weiter gehen soll... ich war so auf ein leben mit kind eingestellt.. wir haben alles umgeplannt... ich bin wohl sehr der kontroll freak. Ich möchte immer wissen was wann zu tun ist, oder zumindest auf die Situation vorbereitet sein, oder ich versuche mich möglichst schnell ein-/umzustellen, weil ich meine das, dass erwartet wird (ist auch teilw. wirklich so)! Gestern Abend war wieder so eine "typische von aussen" Situation - mein Verlobter ruft mich an und fragt, wann uns die Tochter von seinem Freund besuchen kann. ..dazu sei gesagt, das er kein Mitleid will und kaum einer weis was passiert ist. Aber das er da selbst so wenig mitdenkt - wo er doch weis, das ich zur Zeit nicht mal schaffe mein 3-jähriges Taufkind Kevin zu sehen.. ..oder seine Familie, die z.T. so darauf bedacht ist, möglichst nicht darüber zu reden und einfach zur Tagesordnug über zu gehen. Ich kann nicht heute schon den Geburtstag von jemand der Ende des Monats hat, planen. Es ist ein ständiger druck von der Seite da.. egal um was es geht, es muss immer möglichst so passieren wie es sich z.b. sein Vater vorstellt.. Abgesehen davon das ich die meiste Zeit alleine zu Hause sitze und möglichst niemanden begegnen will.. ich kann das einfach noch nicht (und sie können oder wollen es nicht verstehen) - und ich weis auch nicht wie mein Verlobter es schafft, jeden Tag in die Arbeit zu fahren und sich dem Alltag zu stellen.. er hat zwar nicht alles so durchgemacht wie ich (körperlich) aber er war die ganzen 25 stunden bei mir und hat alles psychisch mitbekommen.. Die einzige die mich versteht oder es zumindest versucht, ist meine Mutter - sie gibt mir die Zeit die ich brauche, egal ob ich reden will, oder mich lieber vergrieche. ..abgeshene davon, bekomm ich ständig Dinge wie, das ich mit 35 schon fast zu alt für meine Wünsche bin.. Wer entscheidet den sowas? die gesellschaft, die Ärzte, die Freunde, die Familie? ..oder wir selbst?! Wenn das so weiter geht, lass ich mich wohl besser "einweisen" - den ich hasse nichts mehr als mit dem strom zu schwimmen, wenn mir die richtung nicht gefällt.

Danke Naya, auch dir danke miep... Es tut echt mal gut mit jemand zu reden/schreiben, der einem besser Verstehen kann. ..zur Zeit treffe ich fast nur auch Mensch in meiner Umgebung die teilweise noch mehr mit der Situation überfordert scheinen. Sonst bin ich ja immer für alle und jeden da - aber im Moment hab ich kaum Kraft um den eigenen Alltag zu schaffen - geschweige den, mich um die Belange der anderen zu kümmern, oder ihnen zu sagen wie sie mit mir umgehen sollen/müssen.. Ich weis ja selbst nicht mal was ich will - ausser die Zeit zurück zu drehen, in der hoffnung diesmal etwas anderen tun zu könne, damit uns das schicksal erspart bleibt. Andere kommen mit Sprüchen, das die Zeit wunden heilt - diese Wunde kann aber nicht heilen, weil es immer so sein wird, das meine Sabrina fehlt.. ..egal, wohin ich schau, ich sehen ständig Neugeborene, wo manche nicht mal Wissen (oder Wissen müssen) was für ein Glück sie haben, ihr Baby im Arm halten zu können. Bis vor 3 Wochen wusste ich ja selbst noch nicht einmal das es sowas wie "das Sterben vor der Geburt" überhaupt gibt - vor allem so häufig.. und in dieser Woche noch.. Wir hatten viel mehr Angst vor dem plötzlichen Kindstot - und wussten nicht einmal das es um 7mal häufiger vorkommt, das Kinder noch im Mutterleib versterben.. Es ist einfach nicht ok - der einzige Satz der mir seid gestern ein wenig Trost spendet, kam mir plötzlich in den Sinn... "auch Engenl müssen erst geboren werden"! ..ich vermisse meinen Engel, auch wenn ich sie kaum gekannt habe - mir war die Zeit zu kurz die ich Sie kennen durfte.. lg

..danke!

..eigentlich war die entstehung von Sabrina sowas wie ein Unfall. Wir hatten nach meiner PapIV Operation noch gar nicht vor Schwanger zu werden. Umso größer war die Freude von der Schwangerschaft in der 8ten Woche zu erfahren:abiggrin: Da es sich lt. den Ärzten um eine Risikoschangerschaft handelte, habe ich mir keine der "notwendigen" Untersuchungen entgehen lassen, um sicher zu sein, das es meiner Kleinen auch wirlich gut geht. Vor wenigen Wochen, an einem Sonntag, merkte ich kaum bis gar keine Bewegungen von meiner Kleinen. Trotz beruhigenden Worten, das es schon mal sein könnte über längere Zeit nichts zu spüren, fuhr ich am Montag gleich ins Spital zur Kontrolle... wo sich leider herausstellte, das meine kleine Sabrina (26SSW) keinen Herzschlag mehr hatt... Es fühlte sich an als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir hatten doch schon alles umgestellt und unser Leben umgeplannt und freuten uns so sehr auf unsere Sabrina... und jetzt das! WARUM? Am Mittwoch kam, nach langen wehen unsere Kleine auf "natürlichen" Weg zur Welt - sie war einfach nur perfekt, ihre Gesicht mit der Stubsnase, ihre Hände mit allen 5-fingerchen, ihre langen beine und den großen Füßen.. es fehlte nur noch der erste Schrei und das sie größer uns schwerer wurde.. aber da kam nichts.. ..auch die Ärzte können uns diese quälenden Frage nach dem "warum" nicht beantworten. Wir vermissen dich, kleiner Stern!!! in Liebe, Mama-Silvia & Papa-Wolfgang

Hallo erstmalig, nachdem ich einige Monate/Jahre hier nachlesen konnte - und dabei auch tröstende Worte finden konnte.. vor allem, aber gewissheit das ich mit meiner Situiation nicht alleine da stehe.. Vorab; miep; ich drück dir & deinem "last-minute-girl", ganz fest die Daumen, das alles gut geht! ..ich hab zum heutigen stand der Dinge noch keine Ahnung ob ich mich zu dieser Entscheidung, es nochmal zu versuchen durchringen kann, aber es freut mich, und stimmt mich positiv zu wissen, das es einige noch einmal versucht haben und damit erfolgreich Mutter geworden sind... Bei mir ist es erst wenige Wochen (3 um genau zu sein), das ich gespürt hab, das meine Kleine sich nicht mehr/ oder kaum noch bewegt. Am nächsten Tag im Spital wurde mir dann mitgeteilt das aus, bis jetzt, unerfindlichen Gründen, das Herz meiner Sabrina (26.SSW) aufgehört hat zu schlagen... Bisher bin ich nur in schriflticher Form fähig das Thema anzugehen... den es kommen immer wieder die Tränen hoch und die Stimme bricht.. aber das schlimmste ist, die Frage nach dem WARUM? Ich verstehe nach wie vor nicht, was der Sinn hinter dem Sterben vor der Geburt sein soll... Gruß Silvia