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tinkaleh

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  1. willkommen. In dieser wohl schwierigsten Zeit des Lebens findest Du hier "Zuhörer", Ratgeber und Beistand. Vorweg: Keiner kann Dir (und dem Vater Deines Kindes) diese leider so fürchterliche Entscheidung abnehmen. Aber wir können Dir Denkanstöße geben, Dir von unseren Erfahrungen berichten und Dich auffangen, wenn Du es brauchst. Unser Sohn war schwerstbehindert, hätte sein Leben lang Schmerzen gehabt und natürlich viel viel Fürsorge gebraucht. Wir hätten nicht weiter beide berufstätig sein können und auch seine beiden älteren Geschwister hätten stark zurückstecken müssen. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, ihn zur Adoption freizugeben, ich hätte doch jeden Tag mich gefragt, wie es ihm wohl gehen mag, und es gab natürlich auch keine Garantie, dass er in eine (gute) Familie gekommen wäre. Mit der Perspektive "nicht lebensfähig" hätte ich wohl den Dingen ihren Lauf und die Natur entscheiden lassen, "wann" er geht. Ich kann Dir nur raten: Lass Dir Zeit! Hol Dir mindestens eine zweite Meinung ein. Lass Dir erzählen, wie es Deinem Kind wohl gehen wird, wenn es lebend auf die Welt kommt. Was kann getan werden, damit es nicht leidet. Wie wird es aussehen? Ich meine, kann Dein Sohn das Baby sehen? Wir haben unseren Großen unseren Kleinen nicht gezeigt, weil er sehr entstellt war. Später einmal werden wir Ihnen die Fotos zeigen. Aber wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, immer "auf den Tod zu warten", kann ich Dich auch verstehen. Und wie immer Du entscheidest, hier wirst Du aufgefangen. Liebe Grüße und eine Umarmung aus der Ferne Tinka
  2. Hallo miep, das mit dem Mutterschutz hängt an den Papieren vom Standesamt und die, wenn ich das richtig verstanden habe, an der Freigabe von Max durch das Krankenhaus. Wenn Montag nichts in der Post ist, werde ich nochmal telefonieren.
  3. nee, hab ihm noch nichts gesagt, da stand aber eh so einiges ungeklärtes im Raum, schon vor Max, also muss ich wohl mal ein klärendes Gespräch in Angriff nehmen, hoffentlich bekomme ich nun doch noch meinen Mutterschutz, dann hätte ich bis Anfang Juni noch bei vollem Gehalt frei, das würde auch dafür ein wenig Zeit schaffen
  4. ich kopiere jetzt einfach nur mal schnell aus meinem anderen Posting: Mein Pa hat sich den Oberhammer geleistet. Meine Eltern sind seit Ewigkeiten geschieden, leben aber beide noch am gleichen Ort über 200 km von uns entfernt. Seit Ende Januar ist meine Ma in Rente. Gutes Timimg habe ich gedacht als noch alles gut schien, sie kann kommen und ihre drei Enkel genießen, wann immer sie will. Nach der Diagnose hatte sie angeboten sogar nach Hamburg zu ziehen. Doch keiner hätte ihm all die Schmerzen nehmen können, nicht wir, nicht mit aller Kraft und Liebe, die wir hätten aufbringen können, nicht die Oma hier vor Ort. Also habe ich zu meinem Pa gestern gesagt, ja Mama kommt jetzt probewohnen hier und testet wo sie wohnen will (hier wohnen außer mir auch ihre Ma und Schwester und meine beiden Schwestern), jetzt MUSS sie ja nicht mehr hierherkommen. Und mein Pa sagte darauf: Ja, das hat sich ja jetzt in WOHLGEFALLEN AUFGELÖST. Ich war einfach sprachlos.
  5. Ach miep, die seltsamen Reaktionen aus dem entfernteren Bekanntenkreis sind eher so, dass die Leute im nächsten Satz, nach einem OJEH wieder zum Alltäglichen zurückkehren. Wie der eine Vater, der meine Tochter zum Kindergeburtstag einlud, fragte, wie es uns geht, und dann nachdem ich gesagt hatte, ich hätte eine Totgeburt gehabt, meinte: Oh Mensch, kannst Du denn Deine Tochter nach dem Geburtstag abends abholen? Ja nun.. Schwer zu ertragen ist halt, wenn mein Vater von "in Wohlgefallen auflösen" spricht. Alles liebe tinka
  6. ich denke schon, dass meine Schwiegerma sich die Fotos ansehen wird. Ich muss da auch nicht nochmal wieder mit ihr drüber sprechen, Hauptsache sie begreift ein wenig mehr, und es kommen nicht noch mehr solche Bemerkungen. Dass Aussenstehende Probleme haben, die richtigen Worte zu finden, kann ich verstehen, da kann ich auch besser mit umgehen, wenn die seltsam reagieren, aber im engsten Familienumkreis, ist das echt hart und nun habe ich die Probleme ja gleich an 2 Fronten (Papa und Schwiegerma). Woher die offenen Stellen an Armen und Beinen kamen, wissen wir noch nicht, haben den Obduktionsbericht noch nicht. Der offene Rücken an sich war durch eine Zele gedeckt. Max war lebensfähig. Wir mussten also ohne Glaskugel in die Zukunft schauen und entscheiden, ob wir fünf zusammen damit klargekommen wären. Wir haben schon 2 Kinder, 4 sollten es mal werden, und wenn ich mich nochmal wieder traue, dann glaube ich doch eher, dass es noch zwei werden als eins. Dann wären es 5 Kinder mit Max. Mein Mann hat in den Tagen nach der Diagnose erzählt, dass eine seiner Kundinnen zur Krankenkasse gefahren und ihr behindertes Kind der Sachbearbeiterin auf den Tisch gelegt hat, weil sie für ein bestimmtes Hilfsmittel keine Genehmigung bekommen hat bzw die Bearbeitung so lange gebraucht hat. Wir mussten an die Schmerzen und Einschränkungen denken, mit denen er hätte klarkommen müssen, aber auch an unsere beiden Kinder, die uns auch noch brauchen, und ganz ehrlich auch an die Folgen der finanziellen Einbußen, einer von uns beiden hätte halt langfristig seinen Job aufgeben müssen, und Geld gibt es nur in den ersten 12 Monaten vom Staat. In unserem Stadtteil gibt es nur wenige behindertengerechte Wohnungen, wir hätten umziehen müssen, weiter weg von den Schwiegereltern und meiner Schwägerin, die uns aber oft helfen, was dann auch schwieriger geworden wäre, es gibt keine integrative Kita oder Schule hier. Alles für sich genommen, habe ich auch immer wieder gedacht, ist machbar. In der Summe aber hätte die gesamte Familie sehr gelitten. Die Große kommt dieses Jahr in die Schule, der (jetzt doch noch) Kleine hat gerade wieder eine schreckliche Phase und heult wegen jeder Kleinigkeit und braucht uns einfach. Die beiden vermissen Gott sei Dank ihren Bruder nicht so, haben ja nur den dicken Bauch gesehen und sind also nicht so sehr betroffen. Die Große möchte mit uns später mal auf den Friedhof, für den Kleinen ist das Thema schon abgehakt. Na klar, bin ich traurig, dass ich für Max nicht Mama sein kann, wie ich es für meine beiden bin, und dass er nicht erfahren durfte, wie es ist, hier bei uns zu sein, und das ist auch immer wieder schwierig für mich. Aber meine Kinder hier halten mich "am Laufen", und wenn ich denke, was ich jetzt schon alles nicht hätte für sie tun können, weil ich mit Max noch im Krankenhaus wäre, hilft das auch weiter. Und all die furchtbaren Bilder, die wir auch gemacht haben(neben den schönen), bestätigen mich auch. (Noch sind ja auch die Erinnerungen frisch). Ich ganz persönlich (ohne an meine Familie zu denken) könnte auch nur schlecht damit leben, meinem Kind ein Leben mit Schmerzen zugemutet zu haben. Alles liebe, Tinka
  7. Liebe miep, hab auch das Gefühl wir ticken ziemlich ähnlich, allerdings tu ich mir immer schwer damit, alles was ich denke auch "zu Papier" zu bringen, feile dann doch immer wieder an der Formulierung. Dabei geht immer wieder auch was von meinen Gedanken verloren. Habe mit meiner Schwester gesprochen, sie meint, ich soll einfach ein paar Fotos in einen Umschlag stecken und meiner Schwiegerma den Zeitpunkt überlassen, an dem sie sich die dann anschaut. Das scheint mir der richtige Weg für uns zu sein. Wir haben kein richtiges Vorzeigefoto/Hinstellfoto, auf den ersten Fotos direkt nach der Geburt ist noch sehr viel Blut zu sehen, und auf denen, die wir dann zwei Tage später gemacht haben, ist er schon recht blauschwarz. Max hatte zwar ne Lemon-Sign-Malformation, trotzdem sind die Fotos auf denen das Gesicht und Hände zu sehen sind, nicht so schockierend, dass man sie gar nicht ansehen kann. Der Rücken ab unterhalb der Achseln ist schon recht schief und es ist eine riesige Zele, in meiner Vorstellung vorher war sie immer viel schmaler, auch weil der doofe Neurochirurg immer gesagt hat: "Die schließen wir dann einfach, alles kein Problem." Aber sie geht fast über die ganze Rückenbreite. Naja, Beinchen und Füße waren total verkrümmt, hinzukamen offene Stellen an Armen und Beinen. Eine ganz ungünstige Kombination mit zuerwartenden Druckstellen vom Rollstuhl. Habe ich schon erzählt, dass mein Mann Rehatechniker ist? Er passt Tag für Tag Rollstuhlsitze an. Er kennt also auch die Schattenseiten, über die niemand reden mag. Ach und der Penis und der After waren irgendwie auch kaputt/missgebildet, das hatte auch keiner vorher erwähnt (auch wenn sie über Blasen- und Darmlähmung gesprochen hatten). Meine FÄ meint mit Früherkennung die Krebsfrüherkennung, bin schon wieder nur noch eine von vielen. Aber Folsäureverwertung ist ein guter Tip, da werde ich mal fragen. Bisher habe ich immer gedacht, dass man das mit den Genen noch gar nicht richtig weiß, also zwar eine familiäre Häufung erkennt, aber ansonsten noch etwas ratlos ist. Ich habe mir die Pille geholt und mir und meinem Mann ein Jahr Erholung versprochen, aber ich denke schon, dass wir uns dann nochmal trauen, kann mich von meinem Traum von vier (lebenden) Kindern noch nicht so richtig verabschieden. Ich habe vor etwa 1,5 Jahren die Frauenarztpraxis gewechselt, weil die andere immer so lange Wartezeiten hatte (wenn man dann zum Termin da war, nicht um einen zu bekommen), das fand ich als berufstätige Mutter immer echt ätzend. Aber ich denke, ich gehe zu der zurück, sage ihr deutlich was war, und werde versuchen immer Termine früh morgens zu machen, wenn einfach noch nicht soviel Verzögerung entstanden sein kann. Hm viele Entscheidungen in unserer Ehe treffe schon ich alleine, und manchmal beklagt er sich dann auch, aber das ist auch schon bei Schwiegerma und -pa so, die reden einfach so ungern Vater und Sohn, und dann kann man sich auch nicht nach ihnen richten, wenn man ihre Meinung nicht kennt. Nicht wahr? Aber bei so einer LEBENSWICHTIGEN Entscheidung mussten schon wir beide wirklich überzeugt sein. Und wie gesagt, er war es vor mir. Er hat mit zwei Kollegen gesprochen, die zugegebenerweise Männer sind, aber halt solche die tagtäglich mit "Rollis" arbeiten. Die haben ohne nachzudenken gesagt: Schwangerschaft abbrechen. Und nur weil sich niemand traut, über die Schattenseiten zu sprechen, werden sie ja nicht weniger wahr. Keiner hat sich getraut zu sagen, dass ein schiefer gelähmter Rücken nie wieder gerade wird, ganz im Gegenteil durch die Schwerkraft immer schlimmer und dann Druckstellen halt vorprogrammiert sind, die noch schlimmer werden an Stellen, an denen sie nicht frühzeitig entdeckt werden, weil kein Schmerzempfinden vorhanden. Aber was erzähle ich Dir da....
  8. Ihr Lieben, gestern abend bin ich zusammengebrochen. Ich war vollkommen verzweifelt, dass mein Kleiner nicht erleben durfte, dass wir ihn auf dem Arm halten und sagen, wie lieb wir ihn haben. Ich habe über eine Stunde heulend in den Armen meines Liebsten gelegen und konnte nicht mal sagen, warum es mir so schlecht ging. Und mein Pa hat sich gestern den Oberhammer geleistet. Meine Eltern sind seit Ewigkeiten geschieden, leben aber beide noch am gleichen Ort über 200 km von uns entfernt. Seit Ende Januar ist meine Ma in Rente. Gutes Timimg habe ich gedacht als noch alles gut schien, sie kann kommen und ihre drei Enkel genießen, wann immer sie will. Nach der Diagnose hatte sie angeboten sogar nach Hamburg zu ziehen. Doch keiner hätte ihm all die Schmerzen nehmen können, nicht wir, nicht mit aller Kraft und Liebe, die wir hätten aufbringen können, nicht die Oma hier vor Ort (was ja auch die Antwort auf meine Verzweiflung gestern abend ist). Also habe ich zu meinem Pa gestern gesagt, ja Mama kommt jetzt probewohnen hier und testet wo sie wohnen will (hier wohnen außer mir auch ihre Ma und Schwester und meine beiden Schwestern), jetzt MUSS sie ja nicht mehr hierherkommen. Und mein Pa sagte darauf: Ja, das hat sich ja jetzt in WOHLGEFALLEN AUFGELÖST. Ich war einfach sprachlos. Liebe Grüße Tinka
  9. da steckt ganz schön viel Wahrheit drin, in dem was du schreibst. Ich bin meiner Schwiegerma nicht bös, dass sie nicht mit im KH war, aber irgendwie schon, dass sie so mit mir spricht, weil sie sich damit nicht wirklich auseinandersetzt. Ja, wir haben viele Fotos gemacht, die sie sich zB auch nicht angesehen hat. Ich habe mir die Arbeit gemacht, die Fotos in "schöne" und "schwere" Bilder aufzuteilen, sie hätte sich rantasten können. Meine Schwester meint, da ich diejenige war, die ihr gesagt hat, dass wir über einen Abbruch nachdenken, denkt sie jetzt auch, ich hätte ihren Sohn dazu überredet. Dabei war er sich viel früher sicher als ich. Naja, mittlerweile haben wir telefoniert und morgen kommen die beiden auch zum Essen (Schwiegerpa gibt es auch, aber der sagt nie was). Habe heute Post von meiner Frauenärztin bekommen (die die Fehlbildung soooo lange nicht erkannt hat), ich solle mir für Mai doch einen Termin zur Früherkennung holen. Da wird sie mich wohl nicht sehen.... Liebe Grüße Tinka
  10. Meine Schwiegermama ist eine tolle Frau und uns eine Riesenhilfe mit unseren Kindern, eigentlich lasse ich nichts auf sie kommen. Trotzdem war unser letztes Zusammentreffen ne Katastrophe. Ich hatte sie eingeladen mizukommen, als ich nochmal ins Krankenhaus gefahren bin, um mit meiner Schwester Fotos zu machen. Da wollte sie nicht mit, weil sie sich nicht fühlte. Da kam das Tief, denn sie konnte nicht wirklich was tun. Bisher hatte sie uns bei jedem Arzttermin die Kinder abgenommen. Einen Tag später kamen sie uns dann besuchen, sie brachten Kuchen mit und strahlten wieder. Wahrscheinlich wollten sie uns zeigen, dass wir uns um sie keine Gedanken machen müssten, aber ich hatte das Gefühl, dass sie genauso aussahen wie bei einem Besuch zum Kindergeburtstag. Ich habe mich dann wg einer Kleinigkeit mit meinem Schatz angelegt und bin anschließend heulend aus dem WoZi verschwunden. Sie kam hinterher und sagte: "Is doch schwerer als gedacht, ne?" Himmel, da war mein Baby 4 Tage tot und noch lange nicht begraben. Und wenn sich irgendeiner in dieser Familie vor dem Abbruch Gedanken über psychische Folgen gemacht hat, dann ich und bestimmt nicht sie. Habe da auch mit vielen vorher drüber gesprochen. Nicht mit ihr, aber das lag auch daran, dass mein Liebster ihr nicht einmal erzählt hat, dass ein Abbruch in Frage kommt. Hoffentlich finde ich in nicht allzu ferner Zukunft die richtigen Worte, um das zu klären. Aber warum muss ich denn schon wieder die Starke sein und auf sie zugehen? Ich bin gerade mal nicht stark. Seufz, Tinka
  11. Liebe miep, ja, sie hat uns so wertvolle Tips gegeben, wie eine Haarsträhne aufzuheben, sich alle Zeit für den Abschied zu nehmen, versorgt uns mit Literatur und hat einfach ein offenes Ohr. Auch wenn sich bei ihr gerade der Jahrestag nähert und damit die immer noch schwierige Zeit - nach 7 Jahren. Diese Entscheidung, dieses Erlebnis, unser Kind wird immer ein Teil unseres Lebens bleiben und nicht 4 Tage nach Abbruch einfach nur Vergangenheit, wie sich meine Schwiegerma das vorstellt. (Seitdem haben wir Funkstille) Viele Grüße Tinka
  12. Hi miep, eine Freundin (sie hat in der 30.SSW ihr Baby verloren) hat mal gesagt: Die Zeit heilt die Wunden, aber die Narben bleiben für immer. Das kann ich mir gut vorstellen, Tinka
  13. Entscheidend ist ein Urteil vom BAG von Ende 2005, daher gibt es wohl noch anderslautende (veraltete) Informationen im Internet. Uns steht, wenn unsere Babys mehr als 500g gewogen haben, Mutterschutz zu. Hier der Link: Link entfernt Absatz e) Abbruch Allerdings habe ich jetzt aus der Klinik die Info bekommen, dass man mir keine Frühgeburtsbescheinigung ausstellt, obwohl Max deutlich unter 2500 g wog. O-Ton: "das war ja so gewollt" Naja, mich ärgern hält mich am Leben. Liebe Grüße, Tinka
  14. Guten Abend Ihr Lieben, heute abend konnte ich mich endlich wieder aufraffen, mich an den PC zu setzen. Diesmal habe ich das Gefühl, dass ich die Geburt körperlich viel schlechter verkraftet habe, als die anderen beiden. Kein Wunder, habe ich doch in den 3 Wochen seit der Diagnose mehr abgenommen, als ich in der gesamten Schwangerschaft zugenommen hatte. (Meine alte Jeans passt wieder, aber was ist das für ein schleechter Tausch.) Liebe Kerstin (Keks), liebe Bibbi, liebe Jana, liebe Linda (The Darklady), liebe tulpe38, liebe Sandra (SaMi08), liebe Michaela (Rina71), vielen Dank für Euer Willkommen, Eure Gedanken und Glückwünsche. Liebe Miep, warum es so spät diagnostiziert wurde? Alle 4 Ärzte, die außer denen in meiner Frauenarztpraxis (das waren auch 4 während meiner SS), sich den Ultraschall angesehen haben, haben mit Kopfschütteln reagiert, dass die nicht wenigstens irgendetwas gesehen haben, haben aber natürlich nicht so deutlich Stellung bezogen. In meiner Frauenarztpraxis war man auch überzeugt, dass ich eine Tochter erwarte. Rechtlich haben wir keine Handhabe gegen die Frauenarztpraxis. Da bleibt mir nur die Suche nach einer neuen Praxis vor der nächsten SS. Und ehrlicherweise muss man ja sagen, dass eine frühere Diagnose uns nicht die Entscheidung abgenommen oder Max das Leben gerettet hätte. Bei uns wurde ein Fetozid durchgeführt, Max bekam eine Kaliumchloridspritze ins Herz bevor die Geburt eingeleitet wurde. Mein Mann konnte auf dem Ultraschallbildschirm sehen, wie das Herzchen aufhörte zu schlagen, mir war der Blick versperrt. Liebe Heike/Blackpearl, ja wir wurden wunderbar betreut im KH. Man hat uns abgenommen was nur ging, alle waren sehr fürsorglich und ehrlich/offen mit uns. Nach der Ärzteodyssee, die wir/ich nach der Diagnose hinter uns hatten eine echte Wohltat, wäre nicht der Anlass so grausam gewesen. Psychisch fühle ich mich wie gelähmt, ich funktioniere für meine beiden Kinder hier bei uns, kann aber weder weinen noch mir vorstellen, an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren. Und ich fühle mich schuldig, dass keine Tränen kommen. Zu allem Überfluß ist unser Kleiner nach über einer Woche immer noch nicht von der Klinik freigegeben, das bedeutet erstens, dass es mit der Bestattung/Einäscherung nicht vorangeht, und zweitens, dass ich keine Papiere vom Standesamt habe, also auch die Sache mit dem Mutterschutz/der Krankschreibung immer noch nicht geklärt ist. Bisher ist mein Arbeitgeber auch nicht offiziell informiert, ich würde gerne mögliche Diskussionen mit unserer Personalsachbearbeiterin vermeiden, von ihr erwarte ich kein Verständnis für unsere Entscheidung. Auch deswegen wäre es mir lieb, ich bekäme den Mutterschutz. Aber weder KH, noch Bestattungsunternehmen, noch Frauenärztin, noch Krankenkasse hatten bisher eine eindeutige Antwort. Aber ich habe einen Termin bei einer Psychotherapeutin am kommenden Di. Und mein Liebster ist auch noch die ganze kommende Woche krankgeschrieben, unser Hausarzt hat sich sehr verständnisvoll gezeigt. Ich kann jetzt nur auf die Zeit hoffen, die alle Wunden heilen will. Viele Grüße Tinka
  15. Hallo zusammen, beim Abbruch (Fetozid) befand ich mich schon im Mutterschutz. Bin ich das weiterhin? Oder brauche ich jetzt tatsächlich eine Krankschreibung? Was ich bisher im Internet gefunden habe, war leider nicht eindeutig. Danke schön, Tinka
  16. Hallo Ihr Lieben, wow, so schnell so viele Antworten. Ich bin/Wir sind wohl doch nicht so alleine, wie ich befürchtet habe. (Wobei ich um Gottes Willen niemandem wünschen möchte, in unsere Situation zu geraten). Ich habe einen Haufen praktische Fragen und werde deshalb neue Diskussionen starten. Hier werde ich Stück für Stück versuchen, Euch zu antworten. Viele Grüße Tinka
  17. Hallo zusammen, zunächst möchte ich mich/uns vorstellen. Meine Name ist Tinka (Katharina), ich bin 33 Jahre alt, verheiratet seit 2002. Gemeinsam haben wir 2 gesunde Kinder (6 und 4 Jahre). Vor etwas mehr als 3 Wochen, da war ich in der 31. SSW, erhielten wir die Diagnose, dass unser Baby an Spina bifida leide. Nach der ersten Diagnose war es eine verhältnismäßig günstige Form (tiefer Sitz, Meningocele) und folglich auch Prognose für die spätere Entwicklung unseres Kindes. Vollkommen geschockt, der Arzt hätte uns doch nur beruhigen sollen, dass unser Kleines zwar relativ klein aber putzmunter sei, ließen wir trotzdem zu, dass seine Frage: "Wollen Sie dieses Kind austragen?" sich in unsere Gedanken und Gespräche schlich. Doch weitere Ärzte und die Selbsthilfegruppe machten uns Mut. Dennoch holten wir uns eine zweite Meinung ein, und diese zweite Diagnose war leider viel ungünstiger (weit höherer Sitz des Defekts an der Wirbelsäure, die offene Stelle größer als bisher angenommen, Myelomeningocele). Ohne Zweifel war unser Baby überlebensfähig. Aber wie würde dieses Leben aussehen? Was müsste unser Kleines alles durchmachen? Wie würde sich unser Familienleben verändern? Was würde das für die beiden Großen bedeuten? Gestern kam nach erneuten Gesprächen mit Frauenärzten, Pränataldiagnostikern, Kinderärzten, Neurochirurgen, betroffenen Eltern und immer wieder der Selbsthilfegruppe, nach langem Ringen mit uns (jeder mit sich und mein Mann und ich miteinander) und endlosen schlaflosen Nächten , die wir im Internet oder heulend und zitternd verbrachten, unser Sohn Max nach Fetozid zur Welt. Er ist ziemlich entstellt. Es war ein schwer zu ertragender Anblick, aber hat uns in unserer Entscheidung bestätigt. Morgen machen wir nochmal Fotos. Übermorgen kommt dann die Obduktion. Danach dann die im Moment vollkommen unvorstellbare "Zukunft" ohne den kleinen Bruder für unsere beiden Großen. Obwohl überzeugt sich richtig entschieden zu haben trotzdem tief trauernd, Eure Tinka PS Liebe Heike/Blackpearl, Dir einen besonders lieben Dank für Deine ausführliche Antwort auf meinen ersten (etwas versteckten) Beitrag
  18. Liebe Britta, Deine Beiträge sind schon älter und ich befürchte ein wenig alte Wunden aufzureißen, aber ich befinde mich/mein Mann und ich befinden uns in der fürchterlichen Situation, den Weg zum Spätabbruch gehen zu müssen, und Du gehörst zu den wenigen, die über diese Erfahrung geschrieben haben. Ich bin Dir nicht böse, wenn Du nicht antworten magst/kannst. Ich würde mich aber sehr "freuen", wenn man das in dieser Situation so nennen kann. Ich habe im Moment gerade "nur" eine praktische Frage: Wie hast Du den Arzt gefunden, der den Abbruch durchgeführt hat? Vielen Dank und liebe Grüße, Tinka
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