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Mit Geburtsplan und Doula

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Geschrieben

Hallo,

Januar 2006 bin ich mit meinem Mann nach USA ausgewandert und sofort schwanger geworden. Ende September 2006 war es dann soweit, die Geburt:

Meine Doula (Geburtshelferin) machte sich für eine Geburt am Freitag bereit, da wir Neumond hatten, obwohl es damit in der 38. SchW kommen sollte!?!

Dementsprechend waren auch wir an diesem Freitag voller Erwartung aber es passierte nichts.

Dann leiteten wir unser Programm ein:

Freitag Nacht - Sex :D

Samstag den ganzen Tag in der Mall spazieren; was mein Mann dazu nutzte seinen Jahresbedarf ein Klamotten einzukaufen

Sonntag Mittag dann endlich Wehen:) , die sich wie Regelschmerzen anfühlen.

Sehr leicht und unreglemäßig.

Spaziergang auf einer Kunstaustellung von unserem Ort.

Spaziergang im Wald, da dort uns die Mücken auffressen wollten verschoben wir den Spaziergang in eine Outdoor Mall,

da es dort einen Wolkenbruch gab, gingen wir ein letztes Essen zu Zweit bei unserem Lieblingitalliener.

Danach wieder Spaziergang in der Outdoor Mall bis es dunkel wurde. Wehen regelmäßig alle 10 Minuten und ich musste schon mal stehen bleiben während der Wehen, aber alles noch super erträglich.

Sonntag 8 Uhr entschieden wir uns hinzulegen und lieber diese Nacht noch zu schlafen um Morgen für die Geburt fit zu sein.

9 Uhr schrechte ich von einer Wehe hoch, die so heftig war, dass ich nicht mehr ruhig im Bett liegen bleiben konnte.

10 Uhr ging ich unter die Dusche, was tatsächlich die Wehen milderte; ich wollte kaum noch heraus.

11 Uhr überlegte ich, ob wir nicht schon mal ins Krankenhaus fahren sollten. Aber die Wehen waren immer noch unregelmäßig 5-7 Minuten Abstand und auch die Intensität war noch sehr unregelmäßig.

12 Uhr zählte ich wieviele Wehen ich im Auto bis zum Krankenhaus aushalten müsste und hatte auch schon bei jeder Wehe meine Augen geschlossen.

12:30 Uhr ging es dann los. Ab ins Krankenhaus.

1 Uhr am Emergencyeingang trafen wir unsere Doula, die mich umarmte und auch schon ganz aufgeregt war, dass es jetzt soweit ist.

Die Formaliäten waren schnell erledigt, da uns die Einlieferungspapiere schon Wochen vorher zugesandt wurden und die schon ausgefüllt in meiner Akte lagen.

Ich lieferte nur noch meinen Geburtsplan ab, in dem ich unterschrieben hatte, dass ich es bevorzuge eine natürliche Geburt ohne PDA, Wehenfördernde Mittel, Dammschnitt usw. haben möchte.

Dann kam ich ins Untersuchungszimmer, wo ich mich erstmal umziehen musste und ans CTG gehängt wurde. Davor hatte ich riesige Angst, da ich dabei im Bett liegen sollte ich aber die Wehen stehend viel besser managen konnte.

Aber die Intensität der Wehen hatte nachgelassen so sahen sie meine Miniwehen auf dem CTG und dachten schon mich wieder nach Hause schicken zu können. Als dann aber eine lernende Ärztin mich untersuchte und sagte, dass ich bei 5 cm sei waren doch alle erstaunt und begleiteten mich in mein Entbindungszimmer. Das sah wie ein Hotelzimmer aus.

2Uhr dort war ich nun mit meinem Mann und der Doula, die mich fragte was ich machen wolle.

Nun da es mitten in der Nacht war, dachte ich nur an Schlafen.

Also dunkelte sie das Zimmer ab und machte mir das Bett beqem in das ich mich legte.

Die leichten Wehen gingen so weiter.

3 Uhr; ein riesen warmer Wasserschwall auf meinen Beinen. Ich schreckte voller freudiger Überaschung hoch und berichtete, dass mein Wasser gebrochen sei. Jetzt wird es etwas aufregender.

Ich spüre richtig wie des Baby´s Kopf sich in meinem Becken dreht, wie sich Konchen an Knochen reibt.

Ich bin total high von dem Gednaken, dass es jetzt bald soweit sein wird und ich mein Baby in den Armen halten kann.

Die Wehen sind jetzt intensiver und ich kann nicht mehr ruhig im Bett liegen. Ich stehe hinter einem Sessel auf dessen Lehne ich mich bei jeder Wehe stütze und mein Gewicht von meinem rechten Bein auf mein linkes Bein bewege und dabei versuche tief in die Knie zu gehen. So versuche ich das Kind hinunter zu gebähren.

Soetwas wie Seil oder sonstiges hatten die nicht im Krankenhauszimmer und das Badezimmer war so eisekalt klimatisiert, dass ich keine Lust hatte dort unter die Dusche zu gehen.

Nach einer Stunde kommt wieder die Krankenschwester ins Zimmer und will den Herzton des Kindes per CTG abhoren, das dauert 10 Minuten, zum Glück hat sie nichts dagegen gehabt dass ich dabei neben dem Bett stehe.

Auch nach dem CTG bin ich neben dem Bett geblieben habe meine komische Bewegung bei jeder Wehe weiter gemacht und mich mit dem Oberkörper auf das hochgepumpte Bett gestützt.

Irgendwann wurden meine Beine schwach und zittrig. Ich ließ die Schwester rufen um prüfen zu lassen wie weit ich denn sei.

7cm war okay, auch wenn ich natürlich hoffte, ich währe schon weiter.

Ich kniete mich dann auf das Krankenhausbett und lehnte meinen Oberkörper über das aufgerichtete Kopfteil des Bettes.

Die Geburtshelferin coachte mich durch jede einzelne Wehe. Sie erinnerte mich immer wieder daran tief zu atmen, so wie ich es von anfang an getan hatte. Nicht gegen die Wehe zu kämpfen, und nicht die Schultern zu krampfen, konzentriert Atemzug für Atemzug die Wehe über mich ergehen zu lassen.

Es ist wirklich kein Schmerz, als wenn man sich in den Fuß geschnitten hätte. Aber es hat mich alle Konzentration gekostet ruhig zu Atmen und nicht den Atem anzuhalten oder anzufangen mit kurzen Atemzügen zu hyperventilieren.

Die krampfenden Wehen laugten meinen Körper aus.

Wenig später konnte ich auch nicht mehr knien. Die Wehen krampften plötzlich so stark, dass sie mir die Luft zum Atmen wegnahmen. Ich fühlte mich als würde mich jemand an der Leiste packen und durchschütteln. Und dabei hatte ich das Gefühl zu pressen.

Also wurde wieder die Krankenschwester gerufen, die mich checkte und sagte ich sei bei 7,5cm.

Das war für mich der totale Schock. Ich dachte jetzt pressen zu dürfen. Konnte mir schon zu dem Zeitpunkt nicht mehr vorstellen woher ich die Kraft zum Pressen noch nehmen sollte.

Die Krankenschwester versuchte mich zu motiviern und ging wieder.

Ich aber hatte jetzt das Gefühl gar nichts mehr in meiner Hand zu haben und fing an zu resignieren. Ließ Wehe für Wehe über mich ergehen und versuchte nicht die Luft dabei anzuhalten.

2 Stunden nachdem das Wasser gebrochen war sagte ich wieder das ich das Gefühl hätte zu pressen.

Die Geburtshelferin zog sich Handschuhe an, machte das Licht an und schaute in meine Unterhose.

Mir war in dem Moment so alles egal!

Komischer weise hellte sich ihr Gesicht auf als sie dort etwas entdeckte und sie rief die Krankenschwester.

Als mich diese erneut checkte war ich bei 10cm und durfte endlich pressen.

Die Krankenschwester veränderte das Zimmer in einen Entbindungsraum.

Hinter dem Bild das an der Wand hang war ein Schrank mit den Geräten. Sie baute das ende des Bettes um und legte überall weiße Tücher hin.

Mein Arzt war immer noch nicht da, er sei auf dem Weg. Dafür steht eine junge Frau mit perfekten wunderschönen Haaren die ganze Zeit noch mit im Zimmer herum und schaut sich alles an.

Als ich diese Frau plötzlich in einem grünen Chirurgenanzug mit einer Schutzbrille, die ihr ganzes Gesicht bedeckte zwischen meinen Beinen sah, wußte ich dass das also meine entbindende Ärztin sein sollte.

Rechts von mir stand die Krankenschwester und hielt mein rechtes Bein und links die Geburtshelferin, die mein linkes Bein hielt.

An meinem Kopf mein Mann.

So fingen wir an zu pressen.

Ich gab alles was ich konnte und bereits nach 3 Wehen sah man den Kopf des Kindes. Ich dachte dass es dann nicht mehr lange dauern würde, als es nach der 6. Presswehe aber immer noch nicht draußen war langte ich mit meiner Hand hinunter um zu fühlen wie weit er denn schon sei. Und ich spürte seine schönen weichen Haare auf dem Kopf. (Kann nur jedem empfehlen das zu tun, es ist ein tolles Erlebnis und eine schöne Erinnerung)

Ich habe nur eine halbe Stunde gepresst, die mir aber wie eine kleine Ewigkeit vorkam. Die Schmerzen waren zwar weniger, aber ich war einfach total erschöpft. Einen Maraton zu laufen kann nicht anstrengender sein!

6:06 flutschte der Kerl mit 2 Wehen heraus und wurde mir auf den Bauch gelegt. Mein Mann schnitt die Nabelschnur durch. Er wurde sauber gerieben und mir auf meine nackte Brust gelegt.

Ich war so erschöpft dass ich mich zunächst erschreckte, als man ihn mir auf die Brust legte. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden.

Aber dann sah ich in seine offenen Augen und spürte seinen kleinen Körper auf mir liegen, wie er mit der einen Hand nach meinem Gesicht reichte. Diese Magie wirkte ich lächelte ihn an und schaute zu wie er die Brust suchte und sogar versuchte daran zu nuggeln.

Als sie ihn herunter nahmen presste ich noch mit einer letzten Wehe die Nachgeburt heraus und wurde mit 3 Stichen genäht. Da der kleine eine Hand am Kopf hatte bin ich an der Stelle etwas gerissen.

Dann verschwanden alle und ließen uns mit dem kleinen Kerl in Tücher eingewickelt alleine. So hatten wir eine gute Stunde Zeit uns den Kleinen anzusehen und zu überlegen ob er jetzt wie ein Fynn oder eher wie ein Lukas ausschaut.

Ich war immer noch so erschöpft, dass ich nicht in mein Zimmer laufen konnte, sondern mit dem Rollstuhl hin gefahren wurde.

Zum Glück schläft so ein Neugeborenes erstmal 6-8 Stunden. So haben wir alle den 1. Tag zu Dritt im Krankenhaus verschlafen.

Den nächsten Tag wollte ich schon nach Hause, was wir auch taten. Dort hatte ich mehr Ruhe. Und ich war immer noch so high von dem Erlebnis, dass ich eh das Gefühl hatte Bäume ausreißen zu können.

Der Einbruch kam erst die Woche darauf, als ich immer noch die Dehnung in der Scheide spürte und ich immer noch so erschöpft war....

So das war meine Geschichte.

Das ist jetzt 4 Monate her und wir planen schon das zweite Kind, das ich auch ganz sicher wieder auf natürlichem Wege bekommen möchte.

Den Schmerz fand ich nicht so schlimm es war mehr die fehlende Kraft und die Erschöpfung die mich fertig machte. Habe mir vorgenommen mich in der nächsten Schwangerschaft fitter zu halten. Da die 2. Geburt aber in der Regel leichter und schneller geht mache ich mir da nicht wirklich Gedanken darüber.

Viele liebe grüße aus dem Sonnigen Avon

Eure Anita

Geschrieben

wow kann ich da nur sagen

hast du sehr gut gemacht...

meine tochter ist 1,5 jahre, wir wünschen uns ein zweites baby...

leider hatte ich bei dieser geburt einen vorzeitigen blasensprung...an dem tag war es so heiß, ich habe auf einem gymnastikball rumgeturnt...

plop

nix natürlich

lg

della

Geschrieben

:D Hey, Glückwunsch. So ne schöne Entbindung hatte ich mir auch gewünscht. Leider kam alles etwas anders. Wir sind zwar wieder am basteln, aber wenn ich erstmal ss bin, kommt bestimmt die Angst. Hatte ich beim ersten mal nicht und wäre es nicht so sch... gelaufen, hätte ich beim nächsten mal bestimmt auch keine.

@della: na sowas. sind nicht nur mit dem ES so ziemlich auf einer Wellenlänge sondern auch mit dem Alter unserer Herzchen. Oskar ist auch reichtlich 1,5 Jahre alt.

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