Till Elias Geburt

[Peaches]

Mein vET war der 4.12.09, aber ich hab schon seit Mitte November sehnsüchtig auf die Geburt gewartet. Nicht, weil es mir schlecht ging oder ich das Schwanger-sein leid war (ich hatte GsD garnichts außer Wassereinlagerungen), sondern weil ich soooo ungeduldig war. Nur leider tat sich nichts. Am 7.12. wurde dann ein Doppler-US gemacht, der ergab, dass das Kind gut versorgt war. Dabei wurde Baby auch vermessen, wobei niedrigere Werte rauskamen, als noch 4 Wochen vorher Mein FA (die Praxis ist im Kh) meinte daraufhin, dass ich nachmittags wiederkommen und stationär aufgenommen werden soll. Ich sollte nen Wehencocktail bekommen und wenn sich dann nichts tut am nächsten Tag Wehenbelastungstest.

Bin also ins Kh, fest davon überzeugt, ohne Kugel wieder heim zu gehen. Der Wehencocktail war nicht grade angenehm, ich hatte auch Wehen davon, aber ich glaube, sie waren noch zu schwach (obwohls schon echt *aua* war und ich auch veratmen musste) und kürzer als so 6 Minuten ist der Abstand auch nicht geworden.

Das CTG hat aber überhaupt keine Wehen geschrieben, da war ich schon echt gefrustet. Wie stark sollen denn dann erst richtige Wehen sein?

In der Nacht von Montag auf Dienstag hatte ich dann nurnoch ein paar einzelne Wehen und morgens auch noch ein paar schwache, regelmäßige, aber halt nix richtiges.

Wurde dann Dienstag zum Wehenbelastungstest für 2,5 Stunden an den Wehentropf angeschlossen. Hatte auch Wehen ungefähr alle 5 Minuten, aber als der Wehentropf wieder abgemacht wurde, hat es auch schnell wieder aufgehört. Wir haben es dann mit spazierengehen versucht, die Wehen kamen dann so alle 7 Minuten, aber der Abstand wurde dann wieder länger. Ich hatte zum ersten Mal auch richtig fiese Wehen, aber eben viel zu selten.

Das CTG hat auch während ich am Wehentropf war nichts geschrieben (auch nicht während ner richtig fiesen Wehe) und die Hebi meinte, dass meine Bauchdecke vielleicht zu dick ist.

Zum Glück waren die Herztöne immer in Ordnung. Ich wollte dann, dass Mittwoch nochmal was gemacht wird, von mir aus Tablette oder nochmal Wehentropf oder sonstwas, aber die meinten, das käme erst ab 10 Tage über ET in Frage. Also wurde ich am 9.12. mit Kugel wieder entlassen.

Ab und zu Wehen hatte ich da schon noch, aber es hat sich nicht gelohnt, den Abstand zu messen - es waren so ca. 2 Stunden. Abends hab ich mir dann einen Wehentee mit Zimt, Nelken, Ingwer und Eisenkraut gemacht und mich in die Badewanne gelegt. Da ist mri auch wieder eing fallen, warum ich sonst nie bade - unsere Wanne ist einfach viel zu klein, erst recht mit Kugelbauch. Als ich ins Bett ging, hatte ich ein mehr oder weniger regelmäßiges Ziehen im Rücken, aber ich hab dem keine Bedeutung beigemessen. Bin Nachts immer malwieder von den Schmerzen aufgewacht und hab sie im Halbschlaf veratmet.

Ab 2 Uhr Nachts konnte ich dann nicht mehr wirklich schlafen, obwohl ich sooooo müde war. Um ca. 4 Uhr hab ich mich dann während einer Wehe am Arm meines Mannes festgehalten, wovon der promt aufgewacht ist. Wir lagen dann gemeinsam im Bett, ich hab Wehen veratmet und mich dabei an ihm festgehalten. Er hat wegen der Abstände zwischen den Wehen auf die Uhr geschaut. Irgendwann hab ich ihn dann mal gefragt, wie die Abstände sind (mein Zeitgefühl war völlig verloren) und er meinte "4 Minuten", daraufhin hab ich nur gesagt "Und da liegst du hier so ruhig neben mir?" - Ich hätte nie gedacht, dass er so ruhig bleiben würde Jedenfalls war ich mir immernoch nicht sicher, ob es nun wirklich losgeht. Irgendwie hab ich mir das anders vorgestellt, noch viiiiel schmerzhafter. Also hab ich erstmal heiß geduscht. Davon sind die Wehen etwas milder und seltener geworden, also hab ich gedacht, dass es wohl doch nix richtiges war. Als sie wieder stärker wurden, haben wir uns dann aber doch um 7 Uhr morgens entschlossen, ins Kh zu fahren. Auf der Fahrt hab ich auf die Uhr geguckt, Wehen kamen ungefähr alle 4 Minuten.

Um etwa halb 8 sind wir im Krankenhaus angekommen. Ich hab ein Zimmer bekommen und mein Mumu wurde untersucht. Da war er schon bei 6-7 cm und die Hebi meinte, bis mittags wäre das Kind da. Erst da war ich sicher, dass es wirklich losgeht. Die Hebamme, die Dienst hatte, ist eine ehemalige Klassenkameradin von meiner Mutter und war schon bei meiner Geburt dabei. Am Tag vorher hatte sie mir noch bei meiner Entlassung prophezeit, ich würde spätestens in 2 Tagen wiederkommen. Noch im Zimmer wurde kurz CTG geschrieben, die Herztöne waren in Ordnung, aber es schrieb wieder keine Wehen.

Um 8 Uhr sind wir dann in den Kreissaal, ab da ist mein Zeitgefühl abhanden gekommen. Zuerst fand ich es auf dem Gymnastikball während der Wehen am angenehmsten, später konnte ich sie besser im Stehen ertragen. Die Wehen kamen da so alle 3 Minuten. Irgendwann kam der FA, am Mumu fehlte nurnoch 1 cm. Ich hab mich aufs Kreissaalbett gelegt und die Fruchtblase wurde angeritzt. Entgegen meiner Erwartung kam aber garnicht viel raus, das Kind war schon so tief unten mit dem Kopf, dass es die Öffnung zugedrückt hatte. Als die Hebamme mich fragte, ob ich schon Druck nach unten spüre, konnte ich es ihr garnicht sagen und wimmerte nur "ich weiß es nicht." "Das hab ich schonmal gehört - von ihrer Mutter" () Als ich dann pressen sollte, wurden plötzlich die Herztöne schlecht und der Arzt wurde gerufen. Der sagte sowas wie "Das Kind ist klein, vielleicht rutscht es raus" und dann musste alles richtig schnell gehen. Nach wenigen Presswehen (ich glaube, es waren 3), während denen der Arzt mit dem kompletten Unterarm von oben mitgeholfen hat, konnte ich dann aufhören mit pressen. Dann sah ich, dass der Arzt etwas bläulich-weißes in der Hand hielt. Ich konnte es kaum glauben, ich hatte es tatsächlich geschafft.

*** Am 10.12. um 10.08 Uhr war Till Elias geboren.***

Er wurde mir für einen kurzen Moment auf den Bauch gelegt (hat erstmal alles vollgemacht), musste aber dann mit Sauerstoff beatmet werden. Erst dann hat er geschrien. Der arme Kleine hatte seine Nabelschnur 2 mal um den Hals gewickelt, beinahe wäre es ein Not-KS geworden.

Während Till vermessen, gewogen und gewaschen wurde, wurde ich erstmal genäht. Ich hab zwar eine Spritze bekommen, aber irgendwie hat die Betäubung noch nicht gewirkt. (Es waren gefühlte 1000 Stiche...) Dann bekam ich endlich den kleinen auf den Bauch. Ich werde nie vergessen, wie er mich mit seinen großen Kulleraugen angeschaut hat.

[Bluemchen357]

*seufz* also ich finde das klingt bis auf die Nabelschnur um den Hals wie ein perfekte Geburt ( wenn es das Wort perfekt in diesem zusammenhabng überhaupt gibt)

[Black Rose]

normalerweise lese ich im Moment keine Geburtsberichte , aber deiner klingt wirklich schön Peaches

[Leelia]

Ich muß gestehen, das ich das Thema erst jetzt hier gefunden habe

schon dumm wenn man immer nur seinen gespeicherten Link anschaut

Hört sich doch trotz allem nach einer guten und schnellen Geburt an.

Ich selbst hatte bei meiner Geburt auch die Nabelschnur um den Hals, hat mir anscheinend nicht geschadet

[c-kadettchen]

Ein sehr schöner Bericht, Stfan hatte auch die Nabelschnur um den Hals und es war auch kurz vorm KS...