...und wer fördert die Jungs?

[Leandra]

Mädchen haben in der Schule nicht die gleichen Chancen wie Jungen - Jungen sind gut in Mathe, Jungen sind laut im Unterricht und können sich besser durchsetzen, also müssen die Mädchen stärker gefördert werden. Soweit die weit verbreitete Meinung. Doch sieht die Realität nicht anders aus? Sind die Jungs nicht eigentlich die Verlierer an deutschen Schulen?

Mädchen haben deutlich bessere Schulnoten als Jungen. Natürlich könnte man annehmen, Jungs seien einfach dümmer oder fauler, aber sollte man es dabei belassen und andere Gründe gar nicht erst in Betracht ziehen?

Ist das deutsche Schulsystem vielleicht einfach so ausgelegt, dass es mehr den Lernvoraussetzungen der Mädchen entspricht als denen der Jungen?

Mädchen sind oft besser im sprachlichen Ausdruck. In einer Klassenarbeit fließt dieser sehr oft in die Note mit ein, egal ob es sich um das Fach Biologie, Biologie, Geschichte oder Ethik handelt. Dazu kommen diverse Fremd- und die eigene Sprache.

Auch das Verhalten von Jungen ist doch eigentlich grundsätzlich anders als das von Mädchen. Dazu kommt, daß die Lehrkräfte zumindest in der Grundschule mehrheitlich weiblich sind und dort die Grundlage für Bildung und Selektion nach Leistung gelegt wird.

Was meit Ihr, ist unser derzeitiges staatliches Schulsystem nicht zu sehr auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgelegt???

[Gast Mrs. M]

Hallo Leandra!

Ich kann nur von der ersten Klasse sprechen, weiter ist mein Sohn (noch) nicht. Was mir schon aufgefallen ist- sie lernen/arbeiten sehr viel mit Farben- bunte Buchstaben schreiben, kleine Bildchen ausmalen- das alles erschien mir tatsächlich "mädchenhaft". Jedenfalls was die Interessen von meinem Sohn anbetrifft. Er ist weder für malen/basteln/ausmalen ausgelegt.

OK, mag sein das es an seiner Hochbegabung liegt aber andere Jungs in seiner Klasse sind zum größten teil genauso.

Dennoch kommt Nikie sehr gut in der Schule klar. also, er schaft seine Aufgaben perfekt zu machen. Allerdings ist es eh ein "nuss" als interessant- den er findet die sachen eben zu leicht und "was für die Mädchen!"

Und ja, da gebe ich dir Recht- in seiner Schule sind nur weibliche Lehrkräfte!

eigentlich habe ich dir nicht geholfen mir meiner Antwort, sorry... Ich bin aber erst sein einigen Monaten die Mama von einem Schulkind!

LG, Natalie

[lilli1986]

mmh ich denke nicht das malen oder basteln eher mädchenhaft sind...wenn man nach den klische geht müssten jungs ja eher balgen oder sonstiges im unterricht haben...ich denke jungs sind z.t. einfach aufgedrehter als mädchen und bekommen deswegen im unterricht weniger mit...hab ich zumindest immer die erfahrung gemacht.

[Honny]

Hm das ist eine Interesante frage.

Da ich ja nun schon zwei schulkinder habe 5 und 2 Klasse habe ich da ein

paar erfahrungen gemacht.

ich denke es kommt grundsätzlich auf das kind und auf die lehrerin drauf an.

Mein ertser Sohn Hatte eine lehrerin die jedes Kind individuel nach eigenschaften und interessen unterichtet hat.

Hört sich doch eigendlich gut an oder?

nur gieb es da das problem das nicht jedes kind für diese form des unterichts geeignet ist.

wärend die anderen Jungs sich freuten das sie im untericht hin und her rennen konnter, konnte sich mein sohn nicht konzentriren.

also war diese form des unterichts für meinen sohn Katastrofahl.

In der Paralel klasse hin gegen wurde damit begonnen das die Kinder

malten und Bastelten, das ist auch sehr wichtig da die lehrer dadurch

erkennen welche motorischen fähigkeit sie haben und bei welchem kindern

in diesem bereich schwächen liegen.

Deshalb denke ich nicht das es zu Mädchen orientirt ist sondern das es

auf die Lehrkraft ankommt .

Übrigens nachdem mein sohn die schule gewechselt hat hat er eine super lehrerin bekommen und sit sehr gut in der schulle geworden.

Zum anderen stelle ich es mir sehr schwer vor als Lehrer denn untericht so zu gestalten das er Für jedes kind gut ist.

LG Honny

[stellamama]

Ich muss Leandra recht geben. Ich empfinde es genauso, obwohl ich "nur" eine Tochter und keinen Sohn habe. Ich würde mir auch in der Grundschule mehr männliche Lehrer wünschen. Meine Tochter ist nicht hochbegabt und kein Überflieger in der Schule, sie ist sehr gut in Deutsch und schlecht in Mathe - passt also voll ins Klischee.

Aber ich denke, mit einem Jungen hätte ich mehr Probleme in der Schule, bzw. er hätte sie.

Früher - also ganz früher - wurden nur die Jungs gefördert, da man annahm, dass die Mädels eh am Herd landen. Es ist natürlich gut so, dass man erkannt hat, dass auch Mädels das Zeug zum Gymnasium, Abitur und Studium haben. Aber die Jungs blieben dabei ein bißchen auf der Strecke.

Malen und Basteln finde ich jetzt nicht wirklich schlecht für Jungs, aber oftmals wird bei uns in Kunst Sticken oder Häkeln angeboten, jedoch niemals Werken oder arbeiten mit Holz. Finde ich auch für meine Tochter schade.

Ich denke, das Problem ließe sich einfach lösen, indem mehr männliche Grundschullehrer unterrichten würden. Die hätten dann wohl auch etwas mehr Verständnis für "wilde" Jungs, die eben einen größeren Bewegungsdrang haben. Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, Jungs und Mädels in den Fächern Mathe und Deutsch getrennt zu unterrichten......da kann man als Lehrer eher auf die geschlechtsspezifischen Probleme eingehen, und die Kinder würden sich nicht mehr voreinander schämen. Ebenso in Sport zwei Gruppen bilden. Die einen machen Leichtathletik, die anderen Fußball oder so. Die Kinder könnten sich dann aussuchen, wo sie mitmachen.

Jungs und Mädchen sind nunmal unterschiedlich, dem muss man Rechnung tragen. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz, mal von der Norm abzuweichen, ist bei Mädchen höher. Wie ich schonmal sagte - spielt meine Tochter Fußball, finden das alle süß, auch wenn sie das einzige Mädchen in der Mannschaft ist. Würde mein Sohn der einzige im Ballettunterricht sein, würde er ausgelacht werden, oder zumindest fände man das komisch.

Bei den Mädels hat durch die Emanzipation ein Umdenken stattgefunden (früher waren ja auch fußballspielende Mädels tabu). Bei den Jungs sollte das ebenfalls so sein, aber dafür ist unsere Gesellschaft - und ich möchte behaupten in erster Linie die männliche Gesellschaft - noch nicht bereit.