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Akita

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Alle Inhalte von Akita

  1. Danke, mir hilft jeder, der an mich denkt. Ja, wir halten zusammen. Heute ist der erste Tag, an dem ich emotionial etwas gefestigter bin, keine Ausbrüche habe, nicht völlig unkontrolliert die Fassung verliere, Wut kriege. Jetzt konnte sich mein Mann mal richtig fallen lassen. Er ist vorhin regelrecht im Garten weinend zusammengebrochen. Es hat mir so weh getan und doch sind wir uns so nah. Er hatte die ersten Tage, die Maske der Sachlichkeit auf und die ist jetzt gefallen. Wir haben uns sooooooo auf dieses Kind gefreut. Es tut so sch...... weh. Wir waren grad zusammen einen Stoff mit Schafen, Glücksschweinen aussuchen, so einen Kinderstoff. Mein Mann baut heute aus Holz, was wir gekauft haben eine kleine hübsche Holzkiste mit Schanieren und wir füllen den Stoff und machen daraus eine Einlage für die Kiste. Unser Sohn wird darauf seinen Handabdruck hinterlassen, wir werden ihn bemalen, die Familie darf sich beteiligen (die sind alle mit fertig). Wir werden das ein oder andere hineinlegen. Wir werden unser Kind mitnehmen. Lt. Krankenhaus ein Fall, den es so nie gegeben hat, der aber möglich ist. Ich möchte keine Allgemeinbeisetzung in 4 Monaten. Wir werden die Asche unseres Kind in einem dafür ausgewiesenen Wald unter einem Baum beisetzen und das wird durch ein kleines Messingschild gekennzeichnet. Mein Mann sagte eben, etwas besonderes, für ein ganz besonderes Mädchen. Ich weine während ich das schreibe und gleichzeitig tut es so gut, dass das geklärt ist. Ich melde mich wieder....
  2. Hallo Helleni, ich hab gerade deine Geschichte gelesen. Das ist unfassbar, was du da ertragen musstest. Ich drück dich mal ganz feste.
  3. Im Moment ist es das eine Kind an der Hand, das mir die größte Kraft von allen gibt. In den ganz schwarzen Momenten versuche ich mich gedanklich auf die großen blauen Augen meines Sohnes zu konzentrieren und alles andere abzuschotten.
  4. Hallo Amina, ich habe deinen Thread schon vor einigen Tagen gelesen, als ich eine Ahnung hatte, aber noch nichts konkretes wusste. Danke, das du dich meldest. Ich fühle mich dir direkt verbunden, obwohl die Umstände unter denen wir uns kennenlernen nicht schön sind. Es tut mir ebenfalls sehr leid, dass du das erleben musstest und ich bin mir ganz klar darüber, dass das bei dir Flashbacks erzeugt (so langsam finde ich meine Rechtschreibung wieder, hoffe ich). Es ist ganz kurios, ich weiß "es" nun seit 5 Tagen, während in mir die letzte Woche und auch gestern noch manche Gedanken eine panische Reaktion hervorriefen, werde ich immer ruhiger. Ich hab heute erstmal die Einweisung ins Krankenhaus abgelehnt, man hatte bereits alles vorbereitet. Der Arzt hat geschallt und wir haben 2 Stunden geredet. Es wurde ein zweiter Test durchgeführt, eine weitere Methode. Ein Mosaik (ich denke, du weißt was ich meine) ist ausgeschlossen. Der Ultraschall zeigt jetzt, dass sich der Herzfehler ausweitet, 2 Handfehlstellungen, die Zysten im Gehirn sind größer geworden. Das Nasenbein ist so gut wie gar nicht vorhanden, das Gesichtsprofil ist stark verändert. Der Arzt hat mir die 180 % gegeben, die ich brauchte, der zweite Test vom Genetiker den Rest dazugetan. Ich habe keinen Zweifel mehr an diesem Befund. Ich habe die Hebamme nach Erfahrungen mit diesen Kindern gefragt, den Arzt gefragt, sie haben mir Rede und Antwort gestanden. Ich habe mir den Tag heute noch bewusst genommen, für mich, für uns. Ab morgen bin ich im Krankenhaus. Ich kann mir das plötzlich vorstellen, dass ich das schaffen kann, für die Kleine. Wir schaffen das. Was von mir übrigbleibt, wir werden sehen. Natürlich muss bei mir immer etwas anders sein, als bei allen anderen. Da ich schon eine Kaiserschnittentbindung hatte und durch eine OP einige Narben an der Gebärmutter, kann man nicht mit den herkömmlichen Mitteln arbeiten. Bei mir müssen andere eingesetzt werden, die Einleitung dauert 1 Woche, eher länger. Ich muss die ganze Zeit im Krankenhaus bleiben. Erst dachte ich: Nein, bitte, bitte nicht. Das Gefühl hat sich aber schnell gelegt. Wir haben noch eine Woche, hab ich dann gedacht. Ich werde die Woche alleine sein im Krankenhaus. Mein Mann kommt, wenn es soweit ist. Ich möchte das so, wir haben hier auch noch unseren Kleinen. Ausserdem, die Zeit will ich nutzen, um mein Kind los zu lassen. Hör ich mich nicht verrückt an ? Ich finde schon.... Mein Mann regelt grad die Bestattung. Unsere Kleine hat etwas ganz besonderes verdient. Aber Deutschland entpuppt sich grad als Land, der begrenzten Möglichkeiten. In diesem einen Moment bin ich ein klitzekleines bisschen erleichtert. Ich spüre, dass die Entscheidung mit der ich mich so abgequält habe, gefallen ist. Ich ahne, was im Hintergrund lauert, warte grad darauf, dass es jeden Moment auf mich runterbricht. Für morgen und die nächsten Tage, habe ich mir einen Psychologen und eine Hilfe aus öffentlicher Richtung vom Krankenhaus an die Seite stellen lassen. Liebe Amina, ich hoffe, dass ich eines Tages anderen Menschen ebenfalls ein Stück weit helfen kann, genau wie ihr das hier tut. Es hilft mir ungemein, meine Gedanken zu sortieren. Liebe Helleni, dankeschön für deine Worte. Hättest du mir das vor 3 Tagen erzählt mit dem "Schritt für Schritt", ich hätte dich nicht verstanden. Jetzt schon, genau das ist es, diesen absoluten Schmerz kann man nur dosiert ertragen.
  5. Guten Morgen Miep, mein Gott, du hast ja ähnliches erlebt. Warum passiert Menschen so etwas ? Diese verdammte Frage nach dem Warum. Ich konnte in der Vergangenheit gut mit meinen Schicksalschlägen leben. Es ist eben so, manches muss man hinnehmen. Aber hier erschließt sich mir kein Sinn, gar keiner. Ein so kleiner Mensch, der hat nichts getan. Er wollte nur leben. Warum ich, kommt auch hoch. Warum muss ich das genau sein, der solche Sachen zu entscheiden hat. Darauf gibt es keine Antwort. Die Kleine heißt "Anouk". Ich hatte nie ein Wunschgeschlecht bei meinen Kinder, aber für mein Mädchen wäre das mein absoluter Traumname gewesen. Sie heißt so, sie bekommt diesen Namen. Hauptsache gesund, haben wir immer gesagt. Das diese Worte mal so eine Tragweite haben werden, hätte ich nicht gedacht. Mein Mann hat die Tragweite erkannt. Er hatte sich in unseren Gesprächen in der Vergangenheit, schon bevor unser Sohn geboren wurde, immer gegen ein Kind mit Behinderung entschieden. Er hat mir gesagt, ich soll in Betracht ziehen, sie auszutragen. Eben genau aus dem Grund, um diese Möglichkeit nicht ausser Betracht zu lassen. Er trägt jede meiner Entscheidungen mit. Für mich macht er das. Mehr kann man nicht erwarten. Er ist toll. Ich melde mich später, wenn ich aus der klinik zurück bin. Unseren Kleinen fahren wir jetzt zu Oma und Opa bis zum Wochenende, damit er erstmal aus der Situation raus kommt. Darf ich dich fragen, wie lange das bei dir her ist ?
  6. Hallo Miep, ich habe mir den Thread schon Tage vorher angeschaut. Und meinem Mann gezeigt. Uns wird es nicht so gehen, mein kleines Mädchen zeigt im Ultraschall wenig Auffälligkeiten. Die, die vorhanden sind, haben für mich keine Aussagekraft, weil uns keiner aufgeklärt, was z.B. Plexuszysten für Folgen haben. Ein kleiner Herzfehler nur bis jetzt. Ein Loch in der Herzwand. Der Genetiker hat gesagt, dass viele Schädigungen erst im weiteren Verlauf der Schwangerschaft auftreten. Aber etwas offensichtliches schaut uns hier nicht entgegen. DAS ist mit mein größtes Problem. Wir haben uns für morgen einen riesigen Fragenkatalog gemacht. Ich werde nichts auslassen, ist irgendwas ungeklärt, werde ich auch weiterhin nichts unternehmen. Ich werde in jedem Fall das Ergebnis einer weiteren FU abwarten. Ich weiß, dass ich das vielleicht bereuen werde. Vielleicht wird mich die Frage, ob das richtig war, nie wieder loslassen. Und sicher würde Austragen und vielleicht noch Überleben und Weiterleben (aber unter welchen Bedingungen ?) es für mich leichter machen. Ich hab dann diese Entscheidung nicht treffen müssen. Ist das nicht auch egoistisch ? Aber wie sieht es für alle anderen aus ? Für meine Tochter, die vielleicht leidet, für meinen Sohn, der gnadenlos untergehen würde mit nichtmal 2 Jahren, für meinen Mann, der mir hilft und hilft und hilft aber eben doch nicht in meiner Lage ist und das nüchterner betrachten kann. Wird unsere Ehe das schaffen, setzte ich vielleicht noch meine Familie aufs Spiel. Die Ärzte geben mir nicht den kleinsten Funken Hoffnung. Moralisch und etisch haben mir alle zu diesem Schritt geraten. Es wird fast erwartet. Keiner sagt das, aber ich spüre die Blicke, die mich ansehen. Ein Elefant müsste ich sein, wenn ich das durchstehen will. Keine Chance ohne ständige intensivmedizinische Betreuung heißt es. Wer ein Kind hat, weiß, dass es eine Mutter schier umbringt, dass eigene Kind an Schläuchen, Kabeln, vielleicht mit Sonderernährung zu sehen, vielleicht einige Ops vor sich habend, zu sehen. Wie wichtig bin ich gegen all das wirklich mit meiner Verarbeitung ? Ich weiß es nicht. Es hört sich ganz makaber an und ich möchte keinem zu nahe treten, aber ich bin fast neidisch auf diesen eindeutigen Befund. Diesen und andere, die ich gefunden habe. Es wäre für mich schlimm, darauf zu warten, aber es ist die Hölle zu entscheiden. Aber wem sage ich das, du musstest es auch und ich glaube du versuchts mich vor einem Fehler zu bewahren, oder mich zumindest mit allen Facetten auseinaderzusetzen. Dankeschön dafür.
  7. Danke Sandra, für die erste Hilfe.....
  8. Für mich ist es mein Kind, für alle anderen bin ich erst in der Hälfte der Schwangerschaft, schlimm ohne Frage, aber ich sehe was da noch kommen wid. Aber das sind Sachen über die ich mir noch keine Gedanken mache. Ja, das ist das fiese daran. Mein Mutterherz hat ganz tief innen, diese kleine Hoffnung: "Vielleicht wird es genau bei meinem Kind alles nicht schlimm". Der Verstand spricht dagegen. Wir haben eine schlimme Diagnose.
  9. Danke Miep, ich hänge an diesem winzigen halben Grashalm, deswegen werde ich gegenchecken. Hierfür sieht allerdings kein Arzt eine Notwendigkeit. 100 %, sagen sie. Das ist mir egal. Ich weine, weine, weine bei dem Gedanken, das ich mein Kind tot im Arm halten werde.
  10. Geht dieser Schmerz jemals vorbei ? Keiner der Wege ist leicht. Wenn ich meinen kleinen Jungen nicht hier hätte, wer weiß, vielleicht würde ich es anders entscheiden. Da spielen so viele Aspekte eine Rolle. Wenn ich wüsste, ich könnte sie auf natürlichem Wege, friedlich zu den Sternen entlassen, am Ende der Schwangerschaft, ich würde sie austragen. Aber ich weiß das nicht. Mir sagt jeder, sie wird in jedem Fall auf intensivmedizinische Betreuung angewiesen sein. Ich möchte nicht das sie leidet, ich möchte das Risiko nicht eingehen. Ich werde mir die Liste ansehen. Danke ! Was du über die Geburt deiner Kinder beschreibst, hört sich schön an.
  11. Ich danke dir für deine Hilfe. Und genau diese Geburt mit dem Ergebnis "totes Kind", ich weiß nicht, ob ich das verkrafte. Aber wenn ihr das geschafft habt und keiner wirklich Schreckliches davon berichet, kann es so schlimm nicht sein. Meine größte Angst ist, dass es entgültig ist und ich nachher mit irgendeiner Entscheidung, die ich getroffen habe, nicht leben kann. Ich bin mir zum jetzigen Zeitpunkt 100 % sicher und nie hat mir etwas vergleichbar weh getan, aber weiß ich, wie ich das in ein paar Tagen sehe. Ich habe Angst mich zu irren. Könnte Zeit mir da helfen, oder macht es das nur noch schlimmer ? Aus dem Bauch heraus fühlt sich, wie schon beschrieben, jeder Tag an, wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Wie kann ich vielleicht die Einstellung auf die Dinge ändern ? Mich drängt niemand, kein Arzt hat das getan, mein Mann hat das nicht getan, keiner aus der Familie, einfach niemand. Den Druck habe ich mir selber aufgebaut. Ich fühle mich auch sehr schuldig, dass ich bei sehr sicherer Diagnose, "es" so schnell wie möglich hinter mich bringen will. Ich hab von so vielen großartigen Frauen gelesen, die das anders geschafft haben. Ich kann es irgendwie nicht. Auch aus meinem Gefühl heraus, dass der Abschied umso schlimmer wird, umso weiter die Schwangerschaft voranschreitet und die Kleine immer größer wird. Sie wird ja jeden Tag ein Stück mehr zu dem, was sie ausmachen wird.
  12. Ich kriege es einfach nicht hin, diese Zeit so geniessen. Alles liegt im Nebel. Heute morgen hab ich mit der Hand auf den Tisch gehauen und gesagt, dass ich will das der Bauch verschwindet. Jeder Tag, den wir länger durchhalten müssen macht sie ein Stück älter und am Ende verlieren wir doch. Auf was soll ich warten ? Ich muss uns nicht noch 6 weitere Wochen quälen. Mir geht so schlecht, dass muss sie mitbekommen. Meinem Sohn werde ich grad gar nicht mehr gerecht. Ich gebe mein Bestes, aber er spürt meine Lage ja. Ich kann nicht essen, ich kann nicht schlafen, ich stehe irgendwie am Abgrund. Egal was ich entscheide, es fühlt sich an, als würde ich zwischen Elend und Elend wählen. Egal, was ich entscheide, es fühlt sich für mich keine Entscheidung richtig an. Ich zermater mir seit Tagen den Kopf darüber, wie dieser "Eingriff" wohl ablaufen könnte und das ist für mich im Moment die allergrößte Horrorvorstellung. Ich weiß, da kann mir auch keiner raushelfen. Und wenn ich zu lange warte, ist möglicherweise noch ein Fetozid angesagt. Das geht für mich gar nicht. Gar nicht.
  13. Erstmal tut es mir sehr leid, dass du so etwas Schlimmes erleben musstest. Ich bin so traurig, so wütend, von einer Minute auf die andere schlägt alles andere um. Ich werde diesen Abbruch nur machen, wenn ich mir 200 % sicher bin und so werde ich mir morgen entweder nochmal Fruchtwasser entnehmen lassen, oder eine Probe aus der Plazenta. Der Gedanke, dass ich das so noch ein paar Wochen ertragen soll, bringt mich an den Rande des Wahnsinns. Wie hast du das gemacht und woher hast du diese Stärke genommen. Es besteht eine 40 % Chance, dass mein Baby von selbst diesen Weg geht. Ich weiß aber fast, dass das nicht so sein wird. Ich spüre es.
  14. Oh, ich hab Antworten bekommen. Ich danke euch dafür von ganzem Herzen. In mir tobt ein Orkan, ich hab noch nie etwas Schlimmeres erlebt. Es hatte jemand nach der Schwangerschaftswoche gefragt. Bin also heute 17 + 0, es ist meine zweite Schwangerschaft, ich spüre meine Kleine schon. Ich habe mit meinem Mann die letzten Tage so viel geredet. Da war alles dabei, von Austragen der Schwangerschaft, bis hin zu meiner Entscheidung. Ich schaffe das nicht. Ich hab die Verantwortung für meinen kleinen Sohn. Kann ich ihm das zumuten. Er hätte nicht mehr viel von seiner Mama. Ich weiß, wie ihr auch, was es heißt sein Kind zu lieben. Ich schaffe es nicht, meinem ungeborenen Kind möglicherweise so viel Leid zuzufügen. Ich hab morgen den Termin im Krankenhaus. Wisst ihr was mich so verunsichert im Moment. Bis auf Plexuszysten ist der Ultraschall völlig normal. Keine Auffälligkeiten, keiner der anderen Marker für eine Trisomie 18 ist erfüllt. Die Blutwerte der NFM waren grottig, meine Wahrscheinlichkeit für Trisomie 13/18 lag bei 1:5. Die wahnsinnige Frage drängt sich mir auf, ob genau meine Fruchtwasseruntersuchung fehlerhaft ist. Ich habe bisher nur das Ergebnisses des Schnelltests vorliegen. Kein Arzt gibt mir jedoch Hoffnung. Verstand gegen Gefühl, meine Entscheidung steht, wenn das Kind wirklich schwer krank sein sollte. Ich hab meinen Sohn per Kaiserschnitt entbunden, ich weiß nicht was eine normale Geburt ist. Aber wenn ich alleine daran denke, dreht sich mir alles um. Weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Die Angst vor Schmerzen ist es nicht, es ist die Angst, dass es alles so lange dauert und ob das kleine Mädchen nicht doch irgendwas schlimmes mitkriegt.
  15. Hallo, ich möchte hier an dieser Stelle unsere Geschichte aufschreiben, da ich das Gefühl habe, ansonsten wahnsinnig zu werden. Mein Name ist Heike, ich bin 38 Jahre alt, verheiratet und wir haben einen wundervollen kleinen Sohn, der ist nun 16 Monate und unser ganzes Glück. Für uns war immer klar, dass wir 2 Kinder wollen und aufgrund unseres Alters haben wir es recht schnell wieder probiert und ich wurde schwanger. Nachblickend hatte ich schon am Anfang der Schwangerschaft ein so komisches Gefühl. Meine Tests waren immer nur ganz schwach positiv (ganz anders als bei meinem Sohn) und mir ging es bis zur 12ten Woche ziemlich schlecht. Aber wie das so ist, man verdrängt das. Zumal alle Vorsorgeuntersuchungen auch immer prima waren. In der 13ten Woche war ich, wie bei meinem Sohn auch, bei der Nackenfaltenmessung. Alles super, beste Werte, wir bekommen ein Mädchen. Die Freude war riesig. Es wurde noch Blut abgenommen. Dann sind wir erstmal in Urlaub gefolgen. Nach dem Urlaub erfolgte der normale Vorsorgetermin beim Frauenarzt. Alles war in Ordnung. Am Ende meinter mein Frauenarzt, ob der Spezialist nochmal mit mir gesprochen hätte. Mein Bluttest sei sehr schlecht gewesen. Es wird ein FU oder ein Nachultraschall angeraten. Mein Frauenarzt hat mich aber total beruhigt, meinte Aussreisser nach unten im Blutbild kommen häufig vor und dem guten Ultraschall sei weit mehr an Bedeutung beizumessen. Ziemlich beruhigt habe ich den Termin zum Nachultraschall beim Spezialisten in der 16ten Woche vereibart. Er schallte, schallte, schallte und sagte dann zu uns (und ich dachte mir fällt der Vorhang runter), er würde uns gerne Entwarung geben, das könne er aber nicht. Unser Baby hat beidseitige sehr große Plexozysten im Gehirn, ein Loch in der Herzwand und hat während der gesamten Untersuchung die Fäuste nicht einmal geöffnet. Mein Mann und ich haben auch gesehen, dass die Füsse komisch aussahen. Die Befunde nebeneinander, sind nicht besorgniserregend, kommen auch bei gesunden Kindern vor, jedoch im Zusammenhang mit dem Blutbild und dem gemeinsamen Auftreten seien sie ernst zu nehmen und zu kontrollieren. Nein, nein, das passiert uns hier nicht. Mein Arzt riet mir zur FU, die ich im ersten Moment aber ablehnte. Er sagte, er vermutet, dass das Baby gesund ist, wir es aber genau wissen müssen. Er bot mir also einen Nachultraschall in 3 Wochen an. Zu Hause angekommen, sah ich im Mutterpass. Wahrscheinlichkeit auf Trisomie 13/18 1:5. Wir rechneten, rechneten. 20 % krankes Baby gegen 80 % gesundes Baby. So schlecht sah das doch gar nicht aus. Ich bekam Panik, konnte mit der Ungewissheit für weitere 3 Wochen nicht leben und vereinbarte sofort einen Termin zur FU. Der Arzt nahm mich direkt am nächsten Morgen dran, schallte nochmals, führte die Untersuchung durch und entliess mich mit den Worten: Ich bin mir sicher, dass ich ihnen morgen etwas gutes mitteilen kann und wir dann den Organultraschall in ein paar Wochen besprechen können. Recht ruhig (zu ruhig ?) gingen wir aus der Praxis. Termin zur Besprechung des Ergebnisses erfolgte am nächsten Tag um 3. Voller Zuversicht saßen wir im Wartezimmer, kamen dann sofort dran. Ohne Umschweife sagte der Arzt. Ich habe leider kein gutes Ergebnis für sie. Ihr Kind hat Trisomie 18. Ich habe ihnen einen Termin beim Humangenetiker gemacht, ich habe ihnen ein Gespräch im Krankenhaus vereinbart. Wir wurden aufgeklärt, was diese Diagnose für unser Kind bedeutet. Bumm, bumm...... Nix mehr hab ich mitbekommen, die Tränen flossen. Seit Freitag lebe ich hier wie in einer bösen Zwischenwelt. Ich habe viele Gespräche mit dem FA, dem Humangenetiker und anderen Leuten geführt. Wir haben uns schweren Herzens für den Abbruch in der nächsten Woche entschieden. Ich möchte das meinem Mädchen nicht antun. Nein. Ich habe solche Angst davor und weiß nicht im Ansatz, wie ich das nächste Woche schaffen soll. Danke fürs Lesen. Heike
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