Ich finde es eine super Idee!!
Je eher die Kinder mit anderen Sprachen als der eigenen Muttersprache in Kontakt kommen, desto besser. Die Vernetzungen im Gehirn sind anders, als wenn eine Sprache erst später gelernt wird und es erleichtert auch später im Leben das Erlernen weiterer Sprachen.
Meine Mädels wachsen von Geburt an mit 2 Sprachen auf und gehen jetzt auch in einen bilingualen Kindergarten, in dem ihre beiden Sprachen gefördert werden (englisch-deutsch). Deutsch sprechen beide so gut wie alle anderen Kinder in dem Alter auch, die nur mit der einen Sprache aufwachsen. Ihr Englisch ist nicht so gut wie bei Kindern, die im englischsprachigen Ausland wohnen, leider. Aber das geht auch nicht, wenn sie in einer vorwiegend deutschen Umgebung aufwachsen.
Der Betreuerschlüssel in eurem Kiga ist ja traumhaft! Bei uns sind es 2 Erzieherinnen (eine spricht Deutsch, die andere Englisch mit den Kindern) auf 23 Kinder. 3 Tage die Woche kommt noch eine weitere muttersprachliche Betreuerin dazu.
Vielleicht kannst du in Erfahrung bringen, ob ein besonderes Vermittlungsmodell verwendet wird in dem Kiga. Bei uns ist es die Immersionsmethode. Das heißt, die muttersprachliche Erzieherin verwendet nur die Fremdsprache. Anfangs nach der Sandwichmethode. Sie sagt es auf Englisch, dann auf Deutsch, und dann nochmal auf Englisch. So lernen die Kinder sehr schnell erste Sätze zu verstehen. Es werden viele englische Lieder gesungen (aber auch deutsche, natürlich), Theaterstücke eingeübt, etc.
Die meisten Kinder in unserem Kiga haben rein deutsche Eltern. Zu Hause sollen die Eltern auch nicht Englisch mit ihnen sprechen. Das verwirrt die Kinder dann nur. Sie verbinden die neue Sprache ganz fest mit der Situation "Kindergarten" und der Erzieherin, die diese Sprache verwendet. So kommt auch kein Kauderwelsch zustande. Nach den Erfahrungen unserer Erzieherinnen verstehen die Kinder sehr schnell viel in der Fremdsprache, fangen aber erst im letzten Kigajahr an, selber Englisch zu sprechen. Vorher antworten sie einfach auf Deutsch, wenn sie auf Englisch angesprochen werden. Und das ist vollkommen okay. Es wird überhaupt nicht gedrillt, keinerlei Druck aufgebaut oder so.
Ich glaub du bekommst am ehesten einen Eindruck von der Atmosphäre, wenn du in einer Gruppe Mäuschen spielen darfst. Dann siehst du ja, wie die Erzieherinnen mit den Kindern umgehen. Allgemeines zur Erziehung in Russland hilft dir da sicher nur bedingt weiter.
Ich hab früher Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Jede Sprache hat ihre Tücken in der Grammatik. Deutsch ist auch nicht gerade einfach für jemanden, der die Sprache lernen will Von daher sehe ich in der "komplizierten" russischen Grammatik überhaupt keinen Hinderungsgrund.
Wenn das restliche Konzept des Kindergartens euren Vorstellungen entspricht, dann solltet ihr euch dafür entscheiden