Hallo.
Ich hab hier schon einige Zeit immer mitgelesen und bin echt begeistert von diesem Forum.
Auch ich bin eine 2fache Sternenmami. Am 06.03.07 musste ich mein Sternchen in der 9 SSW und meine kleine Tabea am 08.09.07 ziehen lassen. Mein Mann und ich wünschen uns schon lange ein Baby und haben es nach der ersten Fehlgeburt gleich weiter versucht. Es hat auch sehr schnell wieder geklappt und ich war mit meinem Mäuschen schwanger. Es lief eigentlich alles traumhaft. Mir war nur am Ende des dritten Monats eine Woche richtig schlecht, den ganzen Tag lang. Erbrechen musste ich aber nicht. Spannen der Brüste und starke Lauenhaftigkeit hatte ich von Anfang an. Mein Mäuschen ist auch immer brav gewachsen. Alles lief super, bis ich dann in der 19 SSW immer wieder krampfartige Schmerzen hatte. Mein Frauenarzt meinte, dass dies noch von der Blasenentzündung kommt, die ich die Woche zuvor hatte. Viel trinken war angesagt. Im Laufe des nächsten Abends wurde es aber immer schlimmer. Ich konnte vor Schmerzen kaum mehr laufen, als mich mein Mann um 1.00 Uhr ins Krankenhaus gefahren hat. Dort wurde ich sofort untersucht, stationär aufgenommen und wurde mit Magnesium vollgepumpt. Die behandelnde Ärztin sagte, es seien Wehen, aber dem Baby gehts gut. Gott sei dank! Mir fiel ein großer Stein vom Herzen.
Trotz Mengen von Magnesium gingen die Schmerzen nicht ganz weg. In den nächsten Tagen wurde es sogar noch schlimmer. Hab extrem starke stechende Schmerzen über Stunden hinweg gehabt. Ich bin tausend Tode gestorben, es war echt die Hölle. Keine Schmerzmittel, auch der Wehenhemmer halfen nicht. Das Ärzte- und Hebammenteam (4 Ärzte und 2 Hebammen) wußten sich nicht mehr zu helfen und wollten abwarten. Ich war total panisch und hysterisch. Selbst meine Familie konnte mich kaum beruhigen, die rund um die Uhr für mich da waren. Allein hätte ich das nie durchgestanden. Am 3. Tag hat man uns gesagt, dass die Geburt nicht mehr aufzuhalten ist, unser Baby sei aber nicht überlebensfähig, es würde während der Geburt sterben. Schweren Herzens haben wir uns entschieden, aufzugeben und die kleine Maus gehen zu lassen. Schließlich stand jetzt auch mein Leben auf dem Spiel, meine Blutwerte waren total im Keller, habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Also wurde der Wehenhemmer abgesetzt, worauf recht schnell die Wehen da waren. Bevor ich abends in den Kreissaal kam, haben uns die Ärzte alles weitere erklärt, auch was mit unserem Baby passieren soll. Man hat uns wirklich alle Freiheiten gelassen, wir wollten unser Kind sehen, im Arm halten, uns richtig verabschieden. Wir wurde auch darauf hingewiesen, dass wir die Kleine beerdigen lassen können. Sie wollten uns bei allem behilflich sein. Man hat mich mit starken Medikamenten vollgepumpt, damit ich so schmerzfrei wie nur möglich sei. Nachdem was ich die Tage zuvor aushalten musste, war ich sehr froh drum. Am 08.09.2007 um 4.42 Uhr wurde unsere kleine Tabea still geboren. Sie wog 240 gr und war 22 cm groß. Man hat sie mir gleich in meine Arme gelegt. Meine Mutter, die mir die ganze Zeit beistand, hat der restliche Familie Bescheid gegeben. Als dann alles da waren, hat der Seelsorger unsere Maus dann noch geweiht. Nach 2 Stunden musste ich Tabea leider loslassen, da ich viel zu stark blutet und sofort operiert werden musste.
Die nächsten Tage war ich so unendlich traurig und total fertig, ich dachte ich sei im falschen Film. Immer die Frage "Warum?"
6 Tage nach der Geburt unserer Tochter musste ich nochmal operiert werden, da ich immer noch Schmerzen im Unterleib hatte. Ergebnis: Zystenenfernung, Verklebung am Eierstock, Verdacht auf Endiometriose. Nach 13 Tagen Krankenhaus durfte ich dann endlich nach Hause, an dem Tag fand auch die Beerdigung unserer Tochter statt. Es hat uns sehr geholfen, dass mein Mann und ich die Zeremonie komplett gestalten durften. So konnten wir uns noch würdevoll von unserer Tabea verabschieden.
Kleine Maus wir lieben und vermissen Dich.
Sorry, dass etwas länger wurde, aber es hat gut getan, das alles mal aufzuschreiben.