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5-Jähriger - immer neue Einfälle - Angst!


fine

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Hallo,

Da ich zur Zeit schwanger bin, halte ich mich eigentlich nicht in diesem Bereich auf. Weiß auch nicht, ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin. Mein zweiter Sohn ist fünf Jahre alt ... schon zu alt für diesen Bereich???

Egal. Ich erzähl mal.

Also wir erwarten das dritte Kind (im April) und mein zweiter macht mir echt Sorgen. Wies aussieht wird er später mal so ein Raser ohne Rücksicht ... wenn wir ihn überhaupt groß kriegen ...

Er ist wirklich sehr intelligent und beängstigend phantasievoll. Er lässt sich immer wieder neues einfallen und probiert es dann leider gleich aus - ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen. Er kennt kein Risiko. Seine Talente liegen im sprachlichen Bereich und logisches Denken liegt ihm auch.

Wir haben schon oft über zwischenmenschliche Regeln und Risikobewusstsein gesprochen. Da macht er auch viele Vorschläge. Also denken kann er schon - wenn er will. Obwohl er immer so cool tut ... er ist noch ein richtiges Kuschelkind, zur Zeit extrem - hängt vielleicht mit der Schwangerschaft zusammen.

Der Große ist genau das Gegenteil. Sehr intelligent, aber eher überängstlich, er denkt immer sehr genau nach, weniger phantasievoll, dafür sehr praktisch orientiert. Der Problemlöser mit äußerst ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Sehr selbstständig.

Das Kinder so unterschiedlich sein können, hätte ich echt nicht gedacht ...

Fernsehen spielt bei uns keine große Rolle, die Kinder sehen wirklich selten fern und wenn, dann nur ausgewählte Sendungen (Sendung mit der Maus, Wissen macht ah, manchmal Sponge Bob).

Die Kinder basteln und malen sehr viel (sie haben einen eigenen Basteltisch), wir lesen sehr viel vor und spielen auch regelmäßig zusammen Gesellschaftsspiele. Letzteres macht der Kleine allerdings nicht so gut mit ... er ist ein sehr schlechter Verlierer. Er ist aber immer dabei, wenn es darum geht, uns zu helfen. Er fegt also lieber mit uns zusammen die Terasse, als ein Spiel zu spielen. Da blüht er auf. Und er unterhält sich gerne. Da Schönste für ihn ist es, wenn man sich eine Stunde mit ihm auf die Couch setzt und sich unterhält. Über Geschenke freut er sich wahnsinnig - flippt richtig aus. Versucht uns aber auch immer wieder zu erpressen - das mache ich nur wenn ich das ... bekomme.

Wieso ist der Kleine so risikofreudig und impulsiv??? Was haben wir falsch gemacht? Wie kann ich das ändern? Es ist ja nicht alles gefährlich, was er so anstellt. Aber manchmal eben doch ... und einmal mal kein Glück haben, das reicht ja schon ...

Es macht mir halt Sorgen, dass er immer gleich alles ausprobieren muss. Sofort. seine Einfälle:

- Am Treppengeländer rumklettern - wir wohnen in einem Haus mit drei Stockwerken, Steintreppen ... zwischen den Geländern kann man tief nach unten fallen

- mit der Schere die Socken zerschneiden - er brauchte Schweißbänder

- mit dem Fahrrad in rasender Geschwindigkeit den Berg runterfahren und die Beine zur Seite ausstrecken (konnte ihn gerade noch auf den Grünstreifen in die Büsche lenken, wo er dann zum Halten kam, denn plötzlich merkte er, dass er gar nicht mehr bremsen kann)

- einfach mal auf die Straße rennen - "Ich war doch schneller als das Auto!"

- er holt sich permanent - jetzt im Winter - die Sommersachen oben aus dem Kleiderschrank (einmal muss ich alles wieder wegräumen und zweitens weiß ich gar nicht, wie er da oben drankommt)

- er malt sich oft mit Filzstiften an (Gesicht, Hände)

- beim Schlittenfahren lenkt er kreuz und quer ohne Rücksicht auf andere und läuft quer über die Eisbahn nach oben - dann wollte er unbedingt zwischen den Bäumen durchsausen (da haben wir das Schlittenfahren abgebrochen)

- mit meiner elektrischen Zahnbürste hat er seinen Fußball sauber gemacht

- bei einem Freund hat er sich ein Spielzeug einfach in die Tasche gesteckt

- letztens hat er mit meinem Parfum sein Zimmer eingesprüht

- und überhaupt scheint er kein Respekt vor dem Eigentum anderer zu haben, er ist jetzt kein mutwilliger Zerstörer, aber alles kann er gebrauchen und will es sofort haben ...

Manchmal denke ich, er steht irgendwie dazwischen. Ist schon irgendwie groß und doch noch der Kleine. So cool und braucht doch noch seine Kuscheltiere. Schmusen und Kuscheln und Drücken - das mag er. Und trotzdem ein kleiner wilder Kerl. Und so niedlich ...

Anziehen im Schneckentempo - ihm kommt immer so viel dazwischen. Auf die Toilette geht er erst, wenn es überhaupt nicht mehr auszuhalten ist (mit Pipitanz). Und beim Essen sabbelt er und vergisst vollkommen das Essen. Wenn es nach ihm ginge, säßen wir täglich eine Stunde am Mittagstisch.

Vielleicht ändert sich das mit dem kleinen Schwesterchen? Dann ist er plötzlich einer der Großen und übernimmt Verantwortung für sein Handeln.

Kann mir jemand Tipps geben????!!!!! Ich kenn das von dem Großen einfach nicht. Der ist soooooo vernünftig. Ein Vorzeigekind.

Sorry, ein bisschen lang geworden. Aber vielleicht nimmt sich ja jemand mal die Zeit. Vielleicht ist er ja ein ganz normaler Fünfjähriger und wir wurden nur durch den Großen so verwöhnt ...

Grüße, Fine.

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Ich hab mir Deine Geschichte durchgelesen und musste richtig schmunzeln! Deine beiden Söhne sind auf ihre Art alle zum Knutschen! :D Dass der Kleine so ein Wildfang ist, wirst Du wohl kaum ändern können. Aber ich habe vielleicht einen guten Buchtipp für Dich. Lies mal "Kinder fordern uns heraus" von Richard Dreikurs. Darin sind auch verschiedene Geschwisterkonstellationen beschrieben, und die Beschreibung Deiner Kinder passt da wie die Faust aufs Auge. Nur kurz so viel: Darin wird beschrieben, dass Kinder sich immer "Nischen" heraussuchen, in denen sie besonders gut (oder besonders schlecht bzw. auffällig) sind, um so die größte Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu lenken und Erfolgserlebnisse zu haben. Ich fand das sehr interessant und aufschlussreich. Und ich muss mal sagen, Deine Beschreibung Eures bisher Jüngsten klingt irgendwie total nach Pippi Langstrumpf. Sympathisch, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das für Euch manchmal sehr anstrengend ist!

Ich glaube nicht, dass Ihr irgendetwas falsch gemacht habt. Und so wie es klingt, z.B. dass Ihr Euch auch für jeden Einzelnen Zeit nehmt, kann ich Euch nur ein großes Lob für die Kindererziehung aussprechen und sagen: Nur Mut und ein dickes Fell bei den zukünftigen "Einfällen" Eures Mittleren!

Liebe Grüße!

Linda

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Ohh ja das kenne ich mein bruder ist auch immer "erst handeln dann denken".:P

Das kann man weder an noch aberziehen. Das ist ein charaktereigenschaft. Da haste auch nix falsch oder nicht getan.

Das ist einfach so. Und ausser das man versucht regeln aufzustellen und das schlimmste zu verhinder kannst du eigentlich nicht viel machen.

Aber ja schon heftig wie unterschiedlich geschwister sein können:D

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Hallo,

Erst einmal vielen Dank dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, das hier mal durchzulesen. Habe auch schon überlegt, ob er einfach nur Aufmerksamkeit will. Gestern ist er wieder aus dem Kindergarten gerannt, den Weg entlang Richtung Straße. Gut, dachte ich, ich vertraue ihm. Er bleibt schon stehen. Ich kann mit dem dicken Bauch einfach nicht mehr so schnell hinterher. Und wenn ich renne, rennt er erst recht weg. Tja, er blieb auch erst an der Straße stehen. Womöglich hat er erst die Verkehrlage gecheckt, ich weiß nicht. Jedenfalls lief er dann doch plötzlich los - und ich dann doch hinterher. Ich hätte ihn durchprügeln können, so eine Wut hatte ich auf ihn. Ich habe ihn ganz fest an die Hand genommen und bis zu Hause nicht mehr losgelassen - der Weg ist weit. Keinen Ton habe ich gesagt, hab versucht ruhig zu bleiben. Zu Hause musste er für eine Weile ins Wohnzimmer und darüber nachdenken.

Ja, das Schlimmste verhindern. Ich hoffe immer noch, dass es einen einfacheren Weg gibt. Aber das Buch werde ich dann doch einmal lesen. Hatte es eigentlich sowieso mal vor. Noch habe ich ja Zeit bis zum Entbindungstermin. Vielen Dank für den Tipp!

Grüße, Fine.

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Lass mal hören, wie Du das Buch findest! Ich hab danach gedacht, dass Erziehung doch derartig komplex ist, dass es manchmal schon beängstigend, häufig aber auch einfach derart logisch ist, dass man sich oft wundert, warum Eltern dieses und jenes nicht erkennen. An manchen Stellen (besonders den Fallbeispielen, bei denen den Eltern öfter mal die Hand ausrutscht) ist es auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber schließlich ist das Buch ja auch schon 40 Jahre alt.

Alles Gute mit Deinem Wirbelwind und gute Nerven!

Linda

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