Die schnelle Geburt von Jonas

[Odessa]

Leider hatte ich kein Internet deshalb kommt der Geburtsbericht erst jetzt.

Uns hatten ja schon alle darauf vorbereitet das die Geburt wahrscheinlich schnell gehen würde und auch das es sehr wahrscheinlich früher losgehen wird.

Ich habe immer gesagt das sich vor Anfang Mai sowieso nichts tut und ich sollte recht behalten.

Die letzte Untersuchung bei meiner Frauenärztin hatte ich am 4. Mai. Ich hatte ja schon die ganze Schwangerschaft über einen sehr kurzen Muttermund (so ca. 1,5-2cm) und deshalb wurde ich einmal in der Woche abgetastet um zu schauen ob alles ok ist. Doch dieses mal schaute die Frauenärztin plötzlich ein bisschen komisch und meinte zu mir das der Muttermund schon ca. 2cm geöffnet sei.

Ich habe ganz schön geschluckt. Ich habe irgendwie noch nicht damit gerechnet vor allem habe ich absolut nichts gespürt. Meine Frauenärztin meinte dann zu mir das es bald losgehen kann das es aber auch noch ein bisschen dauern kann. Ich soll mir nicht so viele Gedanken machen schließlich sind wir ja bei diesem Befund weit gekommen. (Ich war da in der 38. SSW) Ich sollte dann also am 06. Mai nochmal in die Praxis kommen und mit der Hebamme ein CTG machen um sicher zu gehen das es Jonas gut geht.

Als ich dann am Freitag aufgestanden bin hatte ich Magenschmerzen und dacht nur "Na super jetzt hast du dir auch noch ne Magen-Darmgrippe eingefangen". Ich habe dann nur schnell meinen Mann zur arbeit gebracht und habe den Termin dann abgesagt. Die Hebamme sagte dann zu mir das ich am WE wenn es mir besser geht ins Krankenhaus zum CTG fahren soll nur um sicher zu gehen.

Am Samstag bin ich fast gestorben vor Kopfschmerzen. Habe mir aber nichts dabei gedacht ich hatte ja schon häufiger in der SS Migräneanfälle. Hab erstmal eine Kopfschmerztablette genommen und gehofft das ich mich nicht auch noch übergeben muss. Ich habe dann eigentlich den ganzen Samstag im Bett verbracht und habe gehofft das keiner bei uns im Haus anfängt zu Bohren.

Sonntag war alles wieder gut. Kopfschmerzen und Magenschmrezen waren wie weggepustet. Ich mochte aber trotzdem nicht ins Krankenhaus fahren zum CTG. Ich hatte auch nicht den Eindruck das es Jonas schlecht gehen würde. (Im nachhinein eigentlich echt leichtsinnig zumal ich ja schon nicht gemrkt hatte das der Muttermund aufgegangen war.)

In der Nacht bin ich dann plötzlich aufgewacht. Das muss so gegn 2:00Uhr gewesen sein. Die Magenschmerzen waren wieder da. Aber diesmal noch ein bisschen schlimmer und ich konnte nicht wieder einschlafen. So um viertel nach zwei habe ich dann meinen Mann geweckt und habe ihm gesagt das wir doch mal lieber in Krankenhaus fahren sollten um ab zu klären was das denn sein kann.

So gegen 3:00 Uhr waren wir dann im Kreissaal wo bei mir erstmal ein CTG geschrieben wurde. Das CTG war in Ordnung keine Wehen oder sonst was drauf zu sehen. Nur, wie sonst auch schon immer, ganz kleine ausschläge wenn der kleine sich bewegt hat und der Bauch ein bisschen hart wurde.

Mir wurde dann erstmal ein Zugang gelegt und Blut abgenommen. Ein Bett auf der Station wurde für mich schon bestellt. Die Hebamme wollte dann aber doch lieber noch mal nach meinem Muttermund schauen weil der ja schon ein bisschen geöffnet war. Als sie abgetastet hat schaute sie auch ein bisschen überrascht aus der Wäsche und meinte dann zu mir das ich wohl nicht mehr auf Station gehe. Der Muttermund war schon 5cm geöffnet. Ich habe natürlich wieder nichts davon gemerkt.

Wir durften dann erstmal ins Familienzimmer bis meine Blutergebnisse da sind. Als die dann da waren war klar

das Jonas bald zur Welt kommen muss. Meine Leberwerte waren nicht sehr gut. Ich hatte eine leichte Schwangerschaftsvergiftung daher auch die "Magenschmerzen" und die starken Kopfschmerzen am Samstag. Dann ging eigentlich alles ganz schnell. Mir wurde nahe gelegt eine PDA machen zu lassen weil die Ärzte die Wehen mit einem Tropf einleiten wollten. Die Ärzte meinten das ich später wohl keine PDA mehr bekommen würde wegen der Leberwerte.

Also stimmte ich zu. Wir sind dann in den Kreissaal umgezogen und mir wurde wieder das CTG und eine Blutdruckmanschette angelegt. Der Tropf wurde auch bald angelegt (ich glaube ich habe vorher noch ne Infusion nur mit Flüssigkeit bekommen) und der Anästesist kam auch ziemlich schnell. Man hatte ich eine Angst vor dieser PDA. Zum Glück war mein Mann bei mir und hat mir den Kopf festgehalten und mir Mut zugesprochen. Von den Stichen ansich habe ich nicht viel gemerkt ich war viel zu aufgeregt.

Im nachhinein war ich froh das ich der PDA zugestimmt habe ich habe die Wehen nachher auch mit PDA noch gespürt. Als die Wehen dann losgingen habe ich meine Beine schon nicht mehr gespürt aber wir haben mich trotzdem auf die Knie bekommen und die Hebamme (inzwischen die aus der Frühschicht) hat die Lehne vom Bett hochgestellt und ich hing mit den Armen oben auf der Lehne und habe versucht die Wehen zu veratmen (die Hebamme hat mich gut angeleitet denn wegen der Muttermundschwäche durfte ich keinen Geburtsvorbereitungskurs machen).

Nach einiger Zeit sagte die Hebamme dann sie müsse bald die Fruchtblase aufpieksen wenn das nicht von alleine passierte und holte schon einmal die Nadel raus, gab mir aber noch ein bisschen Zeit. Zum Glück sprang sie von alleine und ich merkt nur das mir was das Bein runterlief. Da die PDA aber so gut saß konnte ich nicht sagen ob es Urin war oder halt die Fruchtblase.

Danach konnte ich in der Position nicht mehr bleiben und durfte dann den Po einfach aufs Bett sinken lassen.

Da merkte ich dann wie sich das Köpfchen am Steißbein vorbei geschoben hat man tat mir der Rücken weh.

Ich wollte mich dann unbedingt hinlegen weil es alles so anstrengend war und ich nicht mehr sitzen konnte. Die Hebamme und mein Mann haben mich dann ünterstützt damit ich mich hinlegen konnte.

Als ich lag sagte die Hebamme dann plötzlich das das Köpfchen schon fast da ist und ich mal mitdrücken sollte.

Das habe ich dann auch getan und schon war der Kopf draußen. Ich habe mich gar nicht getraut das Köpfchen anzufassen, aber die Hebamme hat einfach meine Hand genommen und sie an das Köpfchen geführt. Man hab ich geweint ich konnte gar nicht mehr an mich halten und ohne ein weiteres mal Pressen kam schon der Rest von Jonas. Ich war überglücklich und habe ganz doll geweint. Um 10:02 Uhr war unser kleiner Prinz da. Als ich dann Wehen hatte dauerte die Geburt wirklich nicht lang ich kann nur schätzen aber ich nehme an so ca. 1std. Ich könnte gar nicht mehr genau sagen ob der kleine gleich geschrien hat oder nicht. Ich glaube er war doch ein bisschen überrascht das es dann doch so schnell ging. Ich bekam ihn gleich auf den Bauch zum kuscheln und er war fast ganz sauber. Das war der schönste Moment in meinem Leben. die Hebamme meinte noch zu mir das ich alle anderen werdenden Mütter noch überholt habe. Die Ärzte kamen glaube ich auch erst rein als der kleine schon da war aber das weiß ich nicht mehr so genau ich war ja auch schwer beschäftigt

Ein bisschen später kam dann auch die Plazenta und die Ärzte haben dann geschaut ob alles ok ist. Der Damm hat gehalten ich hatte aber einen kleinen Scheidenriss, der aber nicht genäht werden musste.

Jonas wurde inzwischen ein bisschen gewaschen, gemessen, gewogen und angezogen und dann habe ich ihn gleich wieder bekommen und mit Hilfe der Hebamme gleich angelegt. Der Papa hat in der Zeit die Namensschildchen für Jonas geschrieben und ihm angelegt. Der kleine war 49cm lang wog 2610g und hatte einen Kopfumfang von 33,5cm. Hat alles super geklappt. Ich bin total zufrieden gewesen mit der Betreuung während der Geburt.

[Kasumi]

-gänsehaut-

mensch da kriegt man ja selber fast pipi in de augen! -snief-

tolle u rasche geburt

nochmal glückwunsch dazu

[Odessa]

Danke, die Geburt war das schönste Erlebniss meines Lebens.

[Delilah]

Sehr schön geschrieben und tolle Geburt