Geschwisterchen, du fehlst mir

[Unwirklich]

Geschwisterchen, du fehlst mir!

Ich habe meiner Mutter harsche Kritik entgegengebracht, als sie sagte, sie wolle noch ein Kind haben. Ich sah dieses kleine Wesen hilflos meiner Mutter ausgeliefert, die keines ihrer vier Kinder jemals länger als fünf Jahre großzog, sie schlug, sie alleine ließ, meine Mutter mit ihrer Herrschsucht, ihrer Ungeduld, ihrem Egoismus.. Ich habe sehr unter ihr gelitten und ich wusste, ich konnte nichts tun. Also gab ich meinem Geschisterchen das Verpsrechen, für es da zu sein, es niemals alleine zu lassen.

Als meine Mutter dann verkündete, dass sie schwanger ist, in der 5. Woche, haben wir uns alle sehr gefreut. Ich mich nicht für sie, aber auf das Kleine, ich habe mir eine Schwester gewünscht, denn ich habe nur Brüder. Ich habe in jenem Moment an mein Versprechen gedacht und voller Freude in gewisser Weise Verantwortung übernommen, die Verantwortung, die man als Schwester hat, haben will. Ich habe mich so gefreut!

Niemand hätte geglaubt, dass ein einziger Abend alles ändern könnte und ich hasse meine Familie dafür! Ich hasse sie dafür, dass ich mein Geschwisterchen und meine Mutter ihr Kind vermissen muss, ich hasse sie für die Schmerzen, die meine Mutter tagelang hatte. Ich hasse sie für den Hass, den ich wegen ihnen empfinden muss.

Es war ein schöner Tag, der Geburtstag meiner Lieblingstante, ich wunderte mich noch, dass meine Mutter auch kam, denn die beiden verstehen sich nicht gut. Zunächst verpsrach auch alles schön zu werden, ich spielte mit Leonie, meiner süßen kleinen Cousine, wir plauderten und bewunderten meine Mutter in ihrer Zufriedenheit. Bis meine Oma den Frieden zerbrach und alles drunter und drüber ging. Der Stress, der nach und nach auf uns alle überlief und schließlich die Kinder zum weinen brachte und einige von uns zum Verzweifeln (ich will nicht erzählen, was geschah) war zuviel für meine Mutter. Sie bekam Schmerzen, die am Laufe des nächsten Tages zu Krämpfen wurden. Ich kam gerade aus der Tanzschule als Mama mich anrief und mir unter Tränen mitteilte "Sarah ich verliere mein Baby!".

Ich fuhr sofort zu ihr , aber nichts half, sie blutete ihr Kind aus und noch Wochen danach spürte ich die Wut und die Trauer in mir. Meine Mutter kämpfte mit Träumen und mit den Geschichten von Kindern, die weggeschmissen wurden und ich mit meinem Hass. In diesem Moment habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass meine Mama wieder schwanger wird und ihren Schmerz vergisst.

Ich vermisse dich, mein Geschwisterchen.

Meine Mutter kann keine Kinder mehr bekommen. Ich bin schwanger. Ich weiß nicht, was in ihr vorgeht, aber das, was sie mir sagt, glaube ich nicht. ich kann mir vorstellen, dass sie mich dafür hasst, dass ich nun schwanger bin, aber sie wäre zu stolz, um das jemals zuzugeben.

Diese Geschichte hat irgendwie kein happyend, vor allem für meine Mutter nicht. Und mir bleibt immer die Angst: Was wenn ich mein Kind verliere?

[Speedy]

Och das ist ja ein wirklich traurige und zugleich tragische Geschichte. Tut mir sehr leid für dich und deine Mam. Wie alt ist sie denn jetzt?

Ich kann mir auch nicht vorstellen das sie dich wegen deiner SS hasst. Sie wird bestimmt eine stolze Oma. Vielleicht hilft ihr auch dein Kleines über den Schmerz hinweg.

Bearbeitet 22. August 2010 von Cassie
sig entfernt

[Unwirklich]

Das ist alles dieses Jahr Ende Januar geschehen.

Nachdem sie mir gestern gesagt hat, dass ich ihr leben versaut hätte und dass ich ja nur ihr geld nwolle, glaube ich nicht, dass sie stolze Oma ist.

[Spionin]

Das ist wirklich eine tragische Geschichte!!!

Aber ich bin der Überzeugung, daß Deine Mutter nicht nur allein durch den Streß ihr Baby verloren hat. Sicherlich war es jetzt ein Auslöser, aber es mussten schon so viele Mütter weit schlimmere Situationen (damit will ich den Tag, den Du geschildert hast nicht runter spielen!) durchleben, die aber gesunde Kinder zur Welt gebracht haben.

Ich selbst hatte so schlimme Blutungen, daß ich dachte, daß nicht nur die Kinder es nicht überleben werden, sondern ich auch noch mit drauf gehe. Es lief und lief (das Blut). Und was ist, meine zwei haben es geschafft! Und ich bin jetzt überglückliche Mama!

Es ist schlimm, daß ihr das alles durchleben musstet, aber denk an Deinen Zwerg! Schenke ihm Dein Herz! Und was ich mal gelesen habe, Wurzeln (Familie) und Flügel fürs Leben!

Du bist auf dem besten Wege!

Jeder Mensch hat sein Leben selbst zu verantworten, auch wenn es manchmal hart klingt, aber vielleicht sollte es einfach nicht sein, daß Deine Ma noch ein Kind bekommt.

Bearbeitet 22. August 2010 von Cassie
sig entfernt