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Unser Trotzkopf macht jetzt andere Probleme...

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capricorn

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Hallo zusammen,

zuletzt war ich vor fast genau einem Jahr hier und habe folgendes geblogt:

unser kleiner sohn (3 jahre, 4 monate) macht uns seit geraumer zeit das leben schwer. eigentlich ist er ein sehr aufgeschlossener, lustiger und kluger kerl, aber seit einigen wochen hat er immer mal wieder extreme tobsuchtsanfälle.

es beginnt immer ohne große vorwarnung, ohne großen anlass. es sind immer kleinigkeiten, die ihn auf die palme bringen. wenn es dann passiert ist er nicht mehr ansprechbar und auch nicht zu beruhigen. er schreit, wirft mit sachen, schlägt, tritt oder beißt uns. vergangene woche hat dies über eine stunde gedauert. wir sind ziemlich verzweifelt. unsere 10jährigen tochter hat so etwas nie gemacht. klar, sie hatte auch trotzphasen, aber diese art von gewalt gegen sachen und personen kennen wir von ihr nicht.

ich habe schon einiges über tobsuchtsanfälle gelesen. alles schön und gut. aber die wichtigsten fragen sind für mich noch etwas unbeantwortet geblieben:

- wie lange kann so eine phase dauern? ich meine insgesamt und weniger den anfall als solchen.

- wie verhält man sich am besten während des anfalls?

- was kann man tun, damit der anfall schnellstmöglichst vorüber ist?

- wie schafft man es selber nicht durchzudrehen und zu verzweifeln?

- was gilt als normaler zeitrahmen für einen solchen ausbruch und was ist mit meinem kind los, wenn es viel länger andauert?

wichtig ist vielleicht noch die info, dass wir seit 8 wochen eine welpenhündin als neues familienmitglied haben.

ich hoffe hier im forum auf erfahrene eltern zu treffen oder personen, die aus berulicher erfahrung heraus helfen können.

zwei verzweifelte elternteile danken ihnen im voraus.

________________________________________________________________________

Und die Situation heute?!:

Die Tobsuchtsanfälle gibt es fast nicht mehr und wenn fallen sie sehr kurz aus. Er ist jetzt 4 1/2 und hat sich natürlich altersgerecht weiterentwickelt. Das heißt aber auch, dass er noch mehr seinen eigenen Kopf bekommen hat. Seit ein paar Wochen haben wir folgende Auseinandersetzungen mit ihm:

Im September hat er eine Brille bekommen und muss diese auch täglich tragen. Doch das gestaltet sich als enorm schwer. Es gibt, nein, es gab Tage, da hat er sie wie selbstverständlich angezogen und auch angelassen. OK, er hat sie noch nie wirklich gemocht, aber er hatte es akzeptiert. Zumindest schien es so. Seit ca. 3 Wochen ist es jetzt aber ein morgendlicher Kampf geworden. :amad:

Er will seine Brille einfach nicht zum Kindergarten anziehen. Auch am Wochenende ist es immer wieder ein Kampf und Krampf. Er findet die Brille blöd, sagt er. Und er könne auch garnicht besser damit sehen (haben wir aber schon alles prüfen lassen; die Brille ist genau so wie sie sein muss). Im KIGA wird er auch nicht geärgert wegen seiner Brille. Was sollen wir tun? Die Brille ist nun mal enorm wichtig; gerade jetzt in seinem Alter kann man da noch weiterem Schaden vorbeugen.

Weiter geht es dann jetzt in den kalten Tagen mit seiner Winterjacke. Auch die will er morgens zum KIGA nie anziehen. Der kleine Kerl friert auch lieber als die Jacke anzuziehen. Jeden Morgen gibt es da Stress drüber und das dann noch neben dem Brillen-Thema.

Insgesamt steckt er jetzt in einer Phase, wo er wieder extrem auf Krawall gebürstet ist. Zu allem sagt er NEIN oder WILL NICHT!

Bestrafungen (kein TV, kein Buch, ins Zimmer gehen) machen ihm scheinbar nichts aus. Er hat da ein enorm dickes Fell.

Wer weiß Rat????:aconfused:

Im voraus vielen Dank für Eure Ratschläge!

capricorn

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Huhu,

zu dem Thema mit der Brille , da hilft wohl nur gut zureden und erklären ,erklären,erklären.

Das Drama mit neuen Klamotten kenne ich bei meinem Sohn auch , fast generell ,wenn etwas neu ist . Bei uns hilft bei machen Dingen , das mit Figuren zu verbinden . Sein Schneeanzug ist ein Feuerwehranzug (die Latzhose ist genauso blau) , seine normale Winterjacke ist grün-also eine Polizeijacke.

Und ansonsten würde ich ihn mal ohne Jacke rausgehen lassen , er wird sie nach kurzer Zeit bei dieser Kälte freiwillig anziehen.

Die Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Wir hatten das Drama mit Handschuhen. Mein Sohn wollte letztes Jahr keine anziehen und hatte ganz rote Fingerchen und hat geweint,weil sie ihm weh taten ,aber danach hat er die Handschuhe immer ohne Theater angezogen.

Vielleicht klappts ja...

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Was passiert, wenn er die Brille nicht trägt?

Gibt das dann einen bleibenden Schaden?

Ich glaube, bei meinem Sohn hätte es -kurzfristig - geholfen, ihm vom Augenarzt selbst erklären zu lassen, dass er, wenn er die Brille verweigert, später z. B. nicht mehr vernünftig fernsehen kann, kein Pilot werden, nicht mal gemeinsam mit seinen Freunden in der Schule lesen lernen. Und niemals Auto fahren.

Das mit der Kleidung kenne ich auch. Ein Kampf. Und der geht bis heute. Meine Kinder verweigern (aus modischen Gründen??? Seit kurzem auch der Kleine) Winterstiefel. Die Übergangsschuhe meiner Tochter (15) waren heute früh noch nass von gestern - aber sie zieht sie trotzdem wieder an. Die alten Stiefel sind hässlich, neue findet sie nicht, bis jetzt. Leider habe ich auch keine Lösung, vielleicht muss er ja mal richtig krank werden, aber vielleicht tröstet dich das Wissen, dass es auf jeden Fall besser wird. Spätestens dann, wenn er von zu Hause auszieht ...

Du hast einen echten Trotzkopf!! Er erinnert mich ein kleines bisschen an meinen Sohn, der jetzt 13 ist und immer noch solche Anwandlungen hat. (Trotzphase geht allmählich in Pubertät über?) Aber dein kleiner Kerl stellt schon besondere Anforderungen an seine Familie! Das Leben mit solchen Kindern ist ein einziger Kampf. Bei aller Liebe - und sehr sehr anstrengend.

Unser Nachbarsmädchen hat auch u. a. die Brille verweigert, da ging es auch um Trotz, nicht nur um Eitelkeit. Alles Zureden hat nichts genutzt. Sie durfte dann ohne Brille nirgends mehr hin (außer zur Schule), kein Fernsehen ohne Brille, keine Mahlzeiten ohne Brille, keine Freundin zum Spielen einladen und vieles noch .... Eine sehr harte Methode (keine Ahnung, ob es pädagogisch sinnvoll war), aber irgendwann hat sie aufgegeben, weil es ihr zu blöd war, tagelang im Zimmer zu sitzen.. Allerdings sie war schon 11. Ich hab ihr oft Komplimente gemacht, wenn ich sie mit Brille gesehen hab. Und sie sah mit Brille tatsächlich besser aus als ohne. Wenn sie keine auf hatte, habe ich sie gefragt, was heute los ist, sie sieht heute irgendwie so anders aus, es fehle einfach etwas an ihr.

Ich glaube, aber bei eurem Sohn ist es nicht, dass er die Brille nicht leiden kann, sondern ein Machtkampf. Wir haben das seit dem Anfang des zweiten Lebensjahres mit dem Zähneputzen. Das Theater zieht sich bis heute, aber es wird besser.

Bist du selber Brillenträger?

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"Was passiert, wenn er die Brille nicht trägt?

Gibt das dann einen bleibenden Schaden?"

-> Ich denke ja. Die Brille ist gerade jetzt in seinem alter sehr wichtig, damit die Augen sich wieder angleichen können. Die Werte sind schon ziemlich schlecht. Die Augenärztin hat ihm das auch schon 2 mal erklärt.

Restriktionen, wie kein Fernsehen und so haben wir auch schon ausgesprochen. Das macht ihm dann aber nicht viel aus, obwohl er natürlich sehr gerne fernsehen schaut.

Ich selber bin kein Brillenträger, aber meine Frau. Seine Schwester (12 Jahre) trägt wiederum keine Brille.

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