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Mein Kaiserschnitt 2005...grausig! (achtung: Laaaaang!)

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Geschrieben

Hallöchen.

Ich möchte hier einmal über die Entbindung meines Sohnes Martin berichten, die mich doch schwer mitgenommen hat und mir einige Probleme bereitet hat, sowohl körperliche als auch seelische...

Also das war so:

Am 19.07.05 (6 Wochen vor dem errechneten ET) bekam ich ganz plötzlich morgens starke Magenschmerzen. Warm baden, Riopan...nichts half...also setzte mein Schatz mich ins Auto und fuhr mit mir zu unserem Hausarzt. Der hatte aber keine Lust mich zu behandeln und sagte mir, er mache jetzt gleich Pause, habe noch 2 Notfälle und ich solle doch gefälligst noch 3-4 Stunden warten mit der Geburt! Als ob ich darauf Einfluss hatte! Ich krümmte mich mittlerweile vor Schmerzen und suchte im Torkelschritt einen anderen Arzt auf, der nur wenige Meter weiter seine Praxis hatte.

Dort kam ich gleich an die reihe, wurde gefragt ob ich schwanger sei (war nicht zu übersehen, ich hatte 110 cm Bauchumfang!) und kurz gefragt, wo es denn weh täte. Danach bekam ich eine Einweisung ins Krankenhaus...zur Sicherheit.

Mein Schatz fuhr mit mir in einem Affenzahn ins Krankenhaus und hätte garantiert 4 oder 5 Knöllchen kassiert, wenn eine Polizeikontrolle und erwischt hätte.

In der Klinik angekommen, wurde ich per Rollstuhl in den Kreißsaaltrak gefahren, weil ich nicht einmal mehr stehen konnte, sos chlimm waren die Schmerzen mittlerweile geworden. Es wurde CTG gemacht, Blut abgenommen und und und. Dann sagte man mir, dass mein Schatz schon mal zur Anmeldung gehen sollte um mich stationär aufnehmen zu lassen. Man warte jetzt noch auf die Laborergebnisse der Blutuntersuchung und danach würde man dann entscheiden, was gemacht werden würde.

Nun ja...dann kamen die Ergebnisse...Hellp-Syndrom! (Leber- und Niereversagen, dadurch Blutvergiftung gepaart mit einem Blutdruck der, in Metern geessen, dem Mount Everest alle Ehre gemacht hätte...)

Man sagte mir unverblümt: "Machen Sie sich jetzt bitte fertig. In 15 Minuten bekommen Sie einen Kaiserschnitt!" Ich spielte Niagarafall und weinte hemmungslos, ohne Rücksicht darauf, dass ich meinen Schatz, der mittlerweile wieder bei mir war, fast erwürgte und der Krankenschwester neben mir mit voller Wucht in den Magen boxte. Mir war alles egal...ich war so durcheinander, verwirrt, seelisch am Ende und diese dämlichen Magenschmerzen hatten sich immernoch verschlimmert!

Also wurde ich in den Sectio-OP geschoben, vorher noch schnell rasiert und ein Blasenkatheter gelegt, während ich händeringend darum bettelte, mein Baby normal zur Welt bringen zu dürfen. "Nein, das geht nicht, soviel Zeit haben Sie und Ihr Kind nicht mehr. Wir müssen schnell handeln, oder wir verlieren Sie beide!" Das saß...ich ergabt mich und wartet auf die Narkose.

Im OP beharkte ich mich mit dem Anästesisten (mittlerweile hatte ich eine KO-Pille bekommen). Ich versicherte ihm:"Sie kriegen mich eh nicht zum schlafen, wenn ich das nicht will!" Wir wetteten um eine Tafel Schokolade. "Vollmilch ooooooooderrrr...." dann war ich weg.

Als ich aufwachte war mir eiskalt, ich hatte wahnsinnige Bauchschmerzen, zitterte am ganzen Körper und fühlte mich leer und einsam...Mein Schatz saß zwar neben mir und versicherte mir, dass es unserem Baby gut ginge und "alles dran" war, fügte aber hinzu, dass er auf der Kinderintensiv sei. Wegen den 6 Wochen die ihm noch fehlten. Damit gab ich mich zufrieden...ich war viel zu benebelt, um klar denken zu können.

Das nächste was ich wieder weiß ist, dass ich auf meinem Zimmer aufwachte, mit höllischen Schmerzen und einer Krankenschwester neben mir, die mir sagte:"Na...das war aber knapp, was?" Ich verstand nichts und nickte nur. Dann knallte sie mir ein Polaroid vor die Nase und einen Babypass und meinte lapidar:"Das ist Ihr Kind!" und verließ das Zimmer.

Die nächsten 8 Tage waren (bis auf eine Ausnahme) die reine Hölle! Martin durfte ich erst am 3. Tag nach der Geburt sehen...er lag auf der baby-und frühchenintensiv in einem Inkubator, hatte einen Beatmungsschlauch in der Nase, eine Magensonde und 5 oder 6 Infussionen...es war grausam, den Kleinen so zu sehen...stillen durfte ich ihn nicht, was mir von der sog. "Stillberaterin" (welch ein Hohn!) mit der Begründung:"Der ist Ihre Körperwärme nicht mehr gewohnt, das regt ihn nur auf! Pumpen Sie ab!" an den Kopf geknallt wurde. Wußte ich zwar noch nicht, dass die Körperwärme der Mutter einem Baby schaden könnte, aber nun ja....die Schwester war einfach nicht wirklich nett und ließ es mich merken, dass sie eigentlich keinerlei Bezug zu den Babys hatte, die unter ihrer Obhut waren...

Als ich am 4. Tag zu Martin kam gab es eine Megaüberraschung! Der Beatmungsschlauch war entfernt worden und mein Baby lag in einer kuschelig-weichen Decke eingepackt in seinem Wärmebettchen, hatte die Augen geöffnet und konnte bereits allein schlucken! Mein Schatz war bei mir und gemeinsam weinten wir vor Freude. Dann nahm eine sehr liebe Krankenschwester Martin aus dem Wärmebettchen und legte ihn mir auf die Brust...sofort fing er an, seine zukünftige Milchquelle zu begucken, ab zu tasten und an zu knabbern. Dann fand er sein Ziel und nuckelte zufrieden.

Die Krankenschwester, die ihn mir gegeben hatte, meinte mit einem kleinen Tränchen in den Augen:"Jetzt hat er es geschafft! Er wird überleben!" Mein Schatz verknippste einen halben Film und verwackelte die meisten Bilder, weil er mit mir vor Freude weinte.

Zurück auf Station spielte ich immernoch Niagarafall. Die (sehr nette!) Stationsschwester kam auf mich zu, nahm mich in die Arme und meinte:"Na? Jetzt wird aber aus Freude geweint, oder?" "Ja!" quiekte ich und von diesem Moment an ging es mit mir bergauf. Zumindest körperlich. Seelisch war ich völlig am Ende...ich fühlte mich leer, einsam und nutzlos. ich vermisste das süße getrappel in meinem Bauch...vermisste das ziehen im Rücken, wenn Martin mir gegen die Nieren boxte und alles mögliche. Ich hatte Angst um mein Kind, trotz aller Überwachung und der Gewissheit, dass er in guten Händen war. Ich schämte mich sogar, weil ich "zu keiner normalen Geburt fähig" gewesen war, was mir meine Zimmernachbarin "freundlicherweise" wörtlich an den Kopf gedonnert hatte. Ständig wurde ich von ihr daran erinnert, dass mein Kind ja "nicht gesund" sei, ich eine "miese Mutter" sei weil ich es ja "noch nicht mal geschafft " hätte, ein paar Stunden Wehen durch zu stehen. Konnte ich denn was dazu? Ich wollte ja eine natürliche Geburt, aber es sollte einfach nicht sein. Dennoch gab ich ihr innerlich recht und fühlte mich wie eine Versagerin...

Ab jetzt verbrachte ich jeden Tag fast den ganzen Tag bei Martin und als mir endlich die Drainageschläuche gezogen wurden, wurde ich auch mobiler. "Für mein Baby!" hatte ich immer im Hinterkopf, wenn ich mich zu irgendetwas zwingen musste und sei es dazu, vor den Augen des Verlobten meiner Zimmernachbarin meine Brüste aus zu packen und Milch ab zu pumpen. Die beiden fanden das übrigens absolut eklig und widerlich und ermahnten mich, doch in ein anderes Zimmer zu gehen. Hätte ich gern getan, aber es gab kein separates Still-oder Abpumpzimmer!

Nunja...die Zeit ging vorbei, ich wurde entlassen und besuchte Martin mit meinem Schatz jeden Tag. Als er einmal nicht an seinem angestammten Platz war, schrie ich die halbe Station zusammen "Wo ist mein Kind?" und zerrte die nächstbeste Schwester am Kragen. "Nu beruhigen Sie sich, er ist ja nur in einem anderen Zimmer! Ist ja schon gut." Dann fand ich herraus, dass er auf einem Zimmer lag, in dem die Kinder lagen, die bald entlassen werden würden! Und so war es auch. Am 9.8.05 wurde er endlich entlassen!

Zu Hause laß ich den bericht des Krankenhauses an unseren Kinderarzt und erfuhr mit Schreck und Horroraufwallung, dass Martin im Alter von 30 Minuten einen herz- und Atemstillstand gehabt hatte, erfolgreich reanimiert wurde und deswegen die beatmung bekam. Hätte er diesen Anfall nicht gehabt, wäre er völlig gesund mit mir auf ein Zimmer gekommen!

Danach kamen noch viele grausige, angstvolle Stunden auf uns zu, aber davon möchte ich hier nicht schreiben, weils nicht ins Thema passt.

Martins U1 Daten

Datum: 19.07.05

SSW: 34+2

Uhrzeit: 14:27 uhr

Geschlecht: männlich

Größe: 47.5 cm

Gewicht: 2730 g

KU 35 cm

Lage: reine Steißlage

geburtsmodus: primäre Sectio

Apgar 5min/10min: 7/9

pH Wert (Nabelarteire) 7,31

Besonderheiten: Frühgeburt, HELLP, Beckenendlage

Das wollte ich nur mal loswerden...

Danke fürs "zuhören".

Alles liebe

Eure

Bibi/MartinsMama

Geschrieben

Hallo Bibi,

fühl dich erstmal ganz fest gedrückt.Ich hatte auch einen KS der auch ziemlich plötzlich kam und weiß in etwa wie du dich fühlst.

Meine Tochter kamm in der 33 ssw und war wie in der 28 ssw entwickelt.Ich konnte sie nicht mehr versorgen ud somit wurde sie dann geholt.

Ich habe mich genau wie du gefühlt ,einfasch nur leer.Als ich dann auf dem Op Tisch lag liefen mit nur die Tränen und ich sagte zu der Schwester ,das ich jetzt gehen werde und das nicht möchte.Sie hat mich dann beruhigt und dann kam auch schon die Maske und weg war ich.Als ich wach wurde war mein Mann und mein Vater da(fang gerad wieder an zu heulen,obwohl es schon so lange her ist)

Meine Tochter war auch auf er Frühgeborenenstation aber nicht auf der Intensiv(da hatten wir schonmal glück gehabt).Beatmet wurde sie auch nicht aber eine Sonde und viele Infusionen hatte sie auch.Habe auch abgepumpt,da sie alleine zum trinken viel zu schwach war(1400 g und 41 cm).Es vergingen 9 Wochen und ich durfte sie endlich mitnehmen.Haben dann für ein Jahr einen Monitor mit nach Hause bekommen.Da sie während des Krankenhausaufenthaltes sehr oft mit der Sättigung abgefallen ist.Das Wärmebett ,haben wir übersprungen.Und mittlerweile hat sie sich prächtig entwickelt.:)

Kann aber sehr gut verstehen wie du dich gefühlt hast(obwohl es bei dir noch schlimmer war wie bei mir).Bis heute denke ich ,das mir was fehlt.Zum Glück konnte ich das Glück genießen meinen Sohn am 5.7.06 auf natürlichem Wege zugebären.Da merkt man auch nochmal den unterschied.

Aber sag mal deine Zimmernachbarin hat wohl den vollschatten gehabt,da werd ich ja nur vom lesen schon ganz sauer :mad: .

Die sollte wohl noch mal den Biologie unterricht besuchen.Denn ersten kann jeder einen KS bekommen auch ohne das man was dazu kann und zweitens ist Stillen das normalste der Welt.Sie hätte ja mit ihrem Freund rausgehen können.

Zum Glück hatte ich nicht so eine Zimmernachbarin,obwohl mit der wäre ich auch noch fertig geworden.

Und schämen das du nciht normal entbinden konntest ,brauchst du dich nun wirklich nicht.

Wie geht es dir jetzt und deinem kleinen?

Erzähl mal einbischen von euch

Geschrieben

Hallöchen Julia.

Danke für die schnelle und liebe Antwort. Du, fühl dich aber bitte von ir auch ganz lieb gedrückt, du hast echt auch viel mitgemacht. Martin war normal entwickelt, vielleicht sogar ein bisschen zu groß für die SSW, aber geschadet hats nicht.

Naja mittlerweile ist er 1 Jahr und 2 Monate alt und ein richtiger Quirl! Er ist Weltmeister im krabbeln, kann stehen, sich an Möbeln hochziehen und erste tapsige Schrittchen machen. Er spricht auch schon ein paaar Wörtchen: Mama, Papa, Oma, Opa, Tasse, doof, ja, nein, das, da, jaja, neenee, brummbrumm, Wuff und Jamm kann er schon sagen. Er versucht sich gerade an etwas längeren Worten, wie z.B. "Lichtschalter" bisher ist das für ihn aber entweder einfach "das" oder ein "Iiihataaa". :D

Am liebsten ist er draußen auf dem Rasen im Garten (wir haben hier ja einen großen Garten mit viel Rasen und Obstbäumen und so). Wenn dann noch unsere Katze Mausi dabei ist, gehts richtig rund. Dann wird durch die Garten getopt, fangen gespielt, rumgerollt, gequietscht und gelacht. Ab und zu wird auch mal Mausi "überfallen" indem sich Martin von hinten anschleicht und sie einfach umwirft. Aber sie kratzt nicht oder beißt, sie macht das alles mit und schleckt ihn hinterher sogar noch ab ^^.

Alle haben mir gesagt "Katze und Kind? Niemals! Zu gefährlich! Die Katze erstickt das Kind im Schlaf!" Tja, geht nicht, zum einen weil Mausi nicht in die Wohnung geht bzw, sehr sehr selten und zum anderen, weil sie nicht in Martins Zimmer kommt. Die Tür ist zu während er schläft, damit er wirklich durch nichts gestört wird, nur das Babyfon ist an.

Davon wurde mir auch abgeraten...Babyfone wären gefährlich und würden was weiß ich für eine Strahlung aussenden und erzeugten somit Krebs. Sagten mir natürlich alles Leute die keinerlei Ahnung hatten, wovon sie sprachen, denn keiner von ihnen kannte sich nur annähernd mit den Dingern aus. Naja, wir haben dann ein Angel-Care gekauft, darauf bestand ich, weil das Ding ja auch die Atmung misst und Herztöne auffängt. Und wir sind ganz zufrieden damit...nur die Störungen gefallen mir nicht...dauernd gehts *kräääääächz! drööööööhn! röööööööhr!" keine Ahnung was das ist...naja egal.:rolleyes:

Übrigens ist der Kinderarzt sehr zufrieden mit Martins Fortschritten. Er sagt, Martin ist soweit topfit und hat, wie es scheint, keine Schäden davon getragen. Zwar ist er motorisch jetzt ungefähr auf dem Stand eines 1-jährigen, aber die 2 Monate finde ich, sind nicht wirklich schlimm. Und der Kinderarzt meinte, das es durchaus normal ist, dass Martin da etwas hinterher"hinkt", weil er eben ein Frühchen war.

Aber wir sind alle wirkklich superstolz auf den kleinen Mann! Keiner hätte gedacht, dass er sich so gut rausmacht, noch nicht einmal der Kinderarzt. Er kennt ja die Vorgeschichte...*seufz*

Alles liebe

Bibi/MartinsMama

Gast Mother_of_Darkness
Geschrieben

Hallo Bibi,

Sorry, wenn ich das jetzt so schreibe...aber ich bin froh das ich nur den Anfang des Hellp mitbekommen habe, wenn ich deinen Text so lese.

Ich musste damals ins KH weil mein Muttermund aufgegangen war.

Aber ein paar Tage später wurde auch bei mir Hellp-Syndrom diagnostiziert. Ich wachte mitten in der Nacht auf und war mich nur noch am übergeben, mir war schwindelig, schwammig vorm Gesicht und ich hatte ganz fiese Bauchschmerzen...nach tausend Tests war es dann Hellp.

Naja, zwei Tage später holten sie meinen Schatz "erst" obwohl ich das Gefühl hatte ich müsste sterben...aber meinem Kind ging es ja gut, so die Ärzte...naja...

Ich musste aber beim KS wach bleiben (bin Herzkrank und das war den Ärzten zu heikel)...aber auch wach war es nicht schöner...da ich den Zwerg zwar kurz schreien hörte, er aber sofort weg gebracht wurde.

Mein Zwerg war ca. 8 Wochen zu früh (32+4) und musste ebenfalls auf Intensiv...allerdings hatte er ca. 1 - 1 1/2 Wochen Atemhilfe und ich habe ihn auch erst nach 2 Tagen sehen können. Achso und ich musste natürlich auch pumpen...an trinken war nicht dran zu denken, obwohl er mit 2350g und 47 cm schon recht groß war...

Dein Erlebniss mit den Schwestern am Anfang teile ich...auch ich wurde ganz fies abgespeist nach dem KS...Hatte mehrfach nach Schmerzmitteln verlangt und nach dem 10mal betteln kam endlich jemand.

Naja..mir blieb gott sei Dank sämtliches andere erspart...drainage und so...aber alles in allem weiß ich wie du dich gefühlt haben musst...

ich kann aber deine Zimmernachbarin absolut nicht verstehen...ich glaub wenn bei mir im Zimmer so ein Weib gewesen wäre und die mir gegenüber beim abpumpen so gewesen wäre...boar..:mad: Man hat es sowieso nicht so leicht nach so einem Erlebniss und ist wirklich für jede Hilfe und jedes Zureden und jedes Liebe Wort SO unendlich dankbar...ich kann so Leute absolut nicht verstehen :confused:

Naja, die Hauptsache ist, das ihr das alles überstanden habt...auch wenn es doch zeit braucht über sowas weg zu kommen....das merke ich selbst immer wieder...

Ich wünsch euch alles alles liebe!

M_o_D

Geschrieben

Hallo Bibi,

schön, dass es Martin so gut geht heute!! Meine Tochter ist einen Monat älter (nur 3 Tage vor ET spontan zur Welt gekommen). Sie läuft auch noch nicht lange, und sprechen kann sie bis jetzt nur 3 "Wörter": Daddy, Wawa (für alle Tiere) und seit vorgestern Kaka wenn sie die Windel vollgemacht hat. Siehst du, da ist Martin schon viel weiter :D Na gut, verstehen tut sie schon viel, aber mit dem Sprechen wird es wohl noch ein Weilchen dauern.

Ich finde deine Zimmernachbarin von damals auch das allerletzte!!!! Du wolltest ja keinen KS, aber er hat dir und deinem Sohn das Leben gerettet, und nur das zählt! Und ich hätte den Verlobten rausgeschmissen, ehrlich. Sowas bescheuertes!! Macht mich ganz wütend, dass es so blöde Leute gibt :mad:

LG,

Melanie

Geschrieben

Ich hätte ihn auch am liebsten rausgeschmissen, aber da ich ja "nur Kassenpatientin" war, hatte ich leider nichts zu sagen, da die andere Privatpatientin war und darauf bestand, dass ihr Kerl bei ihr bleiben durfte. Mein Liebster musste abends um 20:00 gehen, wegen Ende der Besuchszeit, IHRER durfte bis 23:00 oder länger bleiben! Auch dass ich Kassenpatientin war, wurde mir des öfteren von den Schwestern vorgehalten, wenn ich nach einem Schmerzmittel oder etwas zu trinken fragte, weil ich mich nicht bewegen konnte. "Ja, da müssen Sie sich schon selbst ins Schwesternzimmer begeben und zur Wasserbehälter!" Ja toll, bis dahin war es aber einmal quer durch die ganze Station bis hin zum Kreißsaal! Mir tat schon das atmen weh, wie sollte ich dann bitte schön laufen können? Und wenn die Lady neben mir im Zimmer etwas zu trinken wollte, obwohl sie laufen und stehen und sitzen und alles konnte, kam sofort jemand angeschossen und fragte: "Was darfs denn sein? Saft, Tee, Wasser? Mit oder ohne Kohlensäure? Möchten Sie eine Zeitung haben oder etwas zum essen? Ach Sie mögen keine Krabben? Ich sag sofort bescheid, dass Sie dann keine mehr bekommen!" ICH musste aber Paella runterwürgen, obwohl ich Muscheln hasse! Ich hab auch bescheid gesagt, dass ich bitte Stillkost essen möchte, keinen rohen Fisch und ähnliches...und was bekam ich am nächsten Tag? Erbsensuppe! Später dann auch so nette Sachen wie Sushi und Kohlgemüse! *graus* Ich mag keinen rohen Fisch! *maul* Aber was anderes war nicht erlaubt. Wenn ich meinem Schatz sagte, er solle mir doch bitte frisches Obst oder so mitbringen, wurde er am Schwesternzimmer abgefangen und ihm wurde das dann weggenommen mit der Begründung:"Ihre Frau kriegt hier genug, da brauchen Sie nichts mitbringen!"

Mann, was war ich froh als ich wieder zu Hause war und wieder essen konnte was ich wollte, bzw. was ich mochte und was gut fürs Baby war! Meine Hebi (auf Wunsch Adresse bei mir erhältlich) hat mir da echt geholfen und meine FÄ auch. Die haben mir echt gute Tipps gegeben, was man so essen sollte und trinken sollte, wenn man stillt.

@Mother of Darkness: du hattest keine Drainage? Wie wurde das denn bei dir gemacht? Da wo ich war, war es Gang und Gebe, diese Dinger zu legen, weil es "ja ohne nicht geht, das Wundwasser muss ja ablaufen können!" so wurde mir gesagt. ich hab zwar auch schon gehört, dass man da eine andere Technik anwenden kann, die Drainagen überflüssig macht, aber ich weiß nicht genau was damit gemeint ist. Ist die Naht dann anders oder sitzt sie anders?

@all:

Also...ganz ehrlich...beim nächsten Kind geh ich in ein anderes KH! Mir hat das da echt gelangt...Es wurde groß mit "stillfreundliches Krankenhaus" und so geworben, was im Klartexte bedeutete: Wenn eine Frau sich schon vorher entschieden hatte, dass sie nicht stillen wollte (aus welchen Gründen auch immer) wurde sie dazu gezwungen ab zu pumpen! Ihr wurde nichts gegeben, was die Milchproduktion unterdrückte, obwohl es ja solche Mittelchen geben soll. Ich finde, das sollte jedem selbst überlassen bleiben, obwohl ich auch dafür bin, dass Babys gestillt werden, weils einfach das beste für die kleinen Würmchen ist! Ich möchte beim nächsten Kind auch wieder stillen, aber dann richtig lange und kann nur hoffen, dass mir nicht wieder Schlag auf Schlag von jetzt auf sofort, die Milch wegbleibt, wie es bei Martin war, durch die Angst und den ganzen Stress.

Danke, dass ihr so lieb zu mir seit!

Alles liebe

Eure

Bibi/MartinsMama

Geschrieben

Hallo Bibi

Mensch, dir ist ja wirklich gar nichts erspart geblieben. Zum Glück geht es euch heute gut und ihr habt alles gut überstanden.

Wenn ich sowas von Spitälern lese, dann kommt mir das Grausen. Da gibt es nur ein, andere vor solchen Häusern warnen. Magst du den Namen von dem Krankenhaus nicht hier einstellen, dann werden vielleicht potentielle Patienten gewarnt. War es ein Privatspital?

Das mit der Kost ist ja wirklich das allerletzte. Stillfreundlich? Wird das Zertifikat in D auch von der Liga Lech verteilt? Dann sollte man es melden, wie dort mit den Frauen umgegangen wird. Das Zertifikat wird ihnen dann eventuell entzogen.

Alles Gute für dich und Martin.

Gast Giuliana2111
Geschrieben

hi

ich möchte dir sagen , das du nicht unfähig bist ein baby normal zur welt zu bringen... du hättest bestimmt die kraft und die geduld gehabt dein baby so zu bekommen, aber das wäre mit sicherheit nicht gut gegangen...

mach dir keine vorwürfe.... deine zimmernachbarin hat nicht alle ... die hatt ewahrscheinlich eine schlimme geburt und war neidisch darauf das du den ks hattest den sie gern gehabt hätte...

auf solch böse worte gib nichts...

ich freue mich sehr das es euch nun soweit gut geht...

ja die umstände in der klinik sind ja auch echt zum mäsemelken... ich sah es damals bei giulis geburt... es ging mir gleich nach der entbindung so gut, das ich beschloss gleich wieder zu gehen... bis zu der sekunde wo ich dieses aussprach waren alle superlieb zu mir, ab da war nichts mehr... ich lag 4 std komplett allein gelassen im kreißsaal und musste drohen gleich ohne papiere zu gehen das endlich mal ein kinderarzt kam um die kleine zu untersuchen... echt dumm die leute...

ich würde dir auch raten beim nächsten kind eine andere klinik aufzusuchen....

und ich denke du wirst dein nächstes baby spontan auf die welt bringen... ich bin 8 monate nach dem ks ss geworden und habe dann spontan entbunden, wo mich viele ausenstehende für verrückt erklärt hatten weil das ja angeblich so gefährlich wäre-.... die ärzte im kh sagten damals : erst wird spontan angestrebt, gibt es schwierigkeiten,dann würde erst ein ks gemacht... damit war ich zu frieden, denn vor einem erneuten ks hatte ich sehr angst....

und denk immer daran : der ks musste sein, es war für euch beide die einzig richtige entscheidung.... lass dir von niemanden etwas anderes einreden

lg und einen festen drücker

jasmin

Geschrieben

Das Krankenhaus wo ich entbunden habe, war das Klinikum Hildesheim (ehemals "Städtischen Krankenhaus Hildesheim"). Bis auf die menschliche Betreuung war alles ok, die Ärzte haben ja auch gute Arbeit geleistet. Unser Sohnemann ist wieder vollkommen fit und fidel und ich hatte mit der Narbe schon nach 4 Woche keine Probleme mehr und mittlerweile sieht man sie kaum noch.

Nur menschlich war es absolut nicht ok, fand ich!

Aber das andere Krankenhaus was es hier gibt ist noch schlimmer! Das evangelisch geleitete Bernwardskrankenhaus, ebenfalls in Hildesheim ist echt nicht gut, sowohl menschlich als auch medizinisch gesehen! Kindern werden bei der Geburt die Beine gebrochen, ohne dass die Ärzte es merken (haben wir mitbekommen als Martin wieder im Klinikum lag mit der Magen OP), ein Kind hatte einen apfelsinengroßen Tumor im Kopf, der nicht erkannt wurde im Bernwards KH (die Mutter bemerkte epileptische Anfälle bei dem Kind, wurde aber vom Bernwards KH abgespeist mit "Sie spinnen!"), unser Sohn wäre dort fast gestorben nach der Leistenbruch-OP, weil er schon dort Magenpförtnerkrämpfe hatte und das nicht erkannt wurde. (Kommentar des Arztes: "Nee, sie werden gleich entlassen, da untersuchen wir nicht noch mal! Er erbricht? Ja und? Speihkinder sind Gedeihkinder!") Am Folgeeabend fuhren wir mit dem Kleinen ins Klinikum (auf der Kinderstation waren sehr nette Schwestern und ein super Arzt! Dr. Carstens, hieß er glaube ich) und die sagten gleich:"Wir behalten ihn hier!" Am nächsten tag mussten mein Schatz und ich die OP-Einwilligung unterschreiben!

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der Frauenklinik in Seesen gemacht, nette Ärzte, super liebe Schwestern, gute Betreuung, medizinisch klasse, nur gibt es dort leider keine Frühchen/Kinder/Babyintesiv.

Das war der Grund warum ich ins Klinikum wollte...dort gibt es eine Intensivstation für Neugeborenen, Frühchen und Kleinkinder, und in den beiden anderen Krankenhäusern nicht, nur normale Kinderstationen. Mir ging die Sicherheit unseres Sohnes vor, der Rest war zwar...ich sag mal unschön...aber im Hinblick auf die medizinischen Fähigkeiten, die Ausstattung und die Kompetenz der Ärtze, zweitrangig, wie ich mittlerweile finde. Ohne die Frühchenintesiv wäre Martin nicht mehr am leben und wir danken den Ärzten und Schwestern sehr dafür, dass sie es geschafft haben, unseren Sohn durch zu bringen!

Wie gesagt...die medizinische Betreuung ist klasse im Klinikum Hildesheim, keine Frage, aber das menschliche den Patienten gegenüber ist äußerst mangelhaft!

Ich weiß nicht, wie ich beim zweiten Kind entscheiden werde...lieber die Sicherheit der vorhandenen Intensivstation für Babys wählen, dafür aber seelisch leiden, oder keine seelischen Schmerzen ertragen und dafür keine Babyintensiv im Krankenhaus haben...Ich würde gern in ein anderes KH gehen, aber hier in der Nähe ist erst wieder eines in Hannover-Langenhagen, wo eine Babyintensivstation mit im Gebäude ist und nach Hannover-Langenhagen sind es immerhin rund 45 min Autobahnfahrt, wenn man gut durchkommt...

Lange Rede, kurzer Sinn: medizinische Betreuung, Kompetenz der Ärzte, OP-Nachsorge, Labor, Babyintensivpflege, Service...alles Güteklasse A im Klinikum Hildesheim. Es gibt auch die Möglichkeit kostenfrei in einem "Elterntrakt" zu bleiben, während die Kinder auf der Intensiv sind (auf der normalen kinderstaion kann man auch bei dem Kind im Zimmer übernachten, sofern Betten frei sind, wenn nicht eben im Elterntrakt), so dass ein Elternteil immer bei dem Kind sein kann. Magenhalft ist jedoch das Verständnis der Schwestern den Patienten gegenüber in der Frauenklinik, das Verhalten der Schwestern in der Frauenklinik (zumindest einiger) und das Prädikat "stillfreundlich!" ist zu unrecht (von wem weiß ich nicht) vergeben worden.

Bernwards-Krankenhaus Hildesheim: absolut mangelhaft in allen Bereichen! Elternbetreuung für die Kinder kostet 10 Euro pro Tag. Frühstück für Eltern extra kostenpflichtig, 5 Euro pro Tag!

Alles liebe

Bibi/Martinsmama

Geschrieben

Hallo Bibi,

da wohnst du ja echt in einer Gegend ,was die KH angeht.:rolleyes:

Ich habe in Langenhagen in der Paracelsus - Klinik entbunden,die meinst du aber glaub ich nicht,da dibt es noch ein anderes ,weiß aber nicht wie das heißt.Bei meinem KS hab ich mich auch richtig mies gefühlt und vorallem seelisch.

Die waren zwar nicht so direkt wie bei dir aber ich konnte gut durch die Blume lesen ;) Am Samstag morgen ,wo meine Tochter geholt wurde,war die Hebamme noch richtig nett und wo meine Tochter dann da war ,war sie richtig abweisend und böse.

Auf der Frühgeborenenstation ,hatte ich zumindest Glück ,eine ehemalige Klassenkamaradin hatt da gearbeitet.Wo sie uns gesehen hat und wußte welche kleine zu mir gehört,hat sie sich besonders um meine kleine gekümmert :) .

Eine Drainage hatte ich allerdings auch nicht :confused:

Jetzt ist meine Tochter schon 4,5 Jahre und solangsam ist alles verdauert.Nur wenn ich dann sowas lese oder höre wie es dir gang,kommt alles wieder hoch und ich werde auch direckt wütend,denn was dir da passiert ist,ist echt die Höhe.

Lass dich nochmal richtig knuddeln,ich weiß wie es dir ging/geht.

Geschrieben

Liebe Julia,

darf ich Dich fragen, wie Deine 2. Schwangerschaft und Geburt waren? Hattest Du Angst, dass die Naht reißt? Hast Du wehenfördernde Mittel bekommen, damit es schneller geht? PDA? Im Krankenhaus entbunden? Habe schon Angst vor dem Risiko. LG nordschmusel

Geschrieben

Hallo nordschmusel :)

Wir hatten uns schon in meinem Geburtsbericht getroffen " mein ganzer Stolz ist da" ,da hattest du mich schon gefragt,vielleicht hast du es vergessen

Falls du noch fragen hast her damit :)

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Martinsmama,

ist ja schlimm, was Du mitgemacht hast. Aber deswegen schreibe ich nicht, sondern Du hast hier einige sachen behauptet, die so leider nicht stimmen. Zum einen ist das BK nicht evangelisch, sondern katholisch, und im Gegensatz zu deiner meinung sehr zu empfehlen.

1. Das frühstück kostet nicht extra!! 10 € pro Tag werden auch im klinikum fällig.

2. Im Gegensatz zum Klinikum sind die Schwestern im BK sehr bemüht, daß es mit dem Stillen auch klappt.

3. Man liegt höchstens mit 3 Müttern auf dem Zimmern, nicht wie im Klinikum manchmal zu 6

Ich habe bereits zweimal im BK entbunden, und würde, wie viele andere Hildesheimer immer wieder dort hingehen. Ich finde, mit Deinem Bericht tust Du dem BK einfach unrecht, denn mein erstes Kind kam auch mit einer Not-sectio zur Welt, und das Personal hat sich "den Arsch" aufgerissen für uns. Was mich z.B. sehr beeindruckt hat, war, daß mein Kind in 7 min. auf die Welt gebracht wurde. Ich kenne auch keinen, der Probleme mit seiner Narbe im BK hatte, jedoch einige im Klinikum. So, das mußte jetzt mal gesagt werden. Übrigens habe ich nichts gegen das Klinikum, im Gegenteil, die Station 21 (Babies und Kleinkinder) kann ich nur empfehlen, sowohl fachlich, als auch von der Freundlichkeit des Personals. Für die beengten Raumverhältnisse können die nix. Die Kleinkindstation im BK ist auch zu empfehlen. Wie ich mal einer Fachzeitschrift entnommen habe, sind wir hier in Hildesheim sowieso bestens bestückt, was Schwangeren-, Baby- und Kleinkindversorgung angeht.

In anderen Städten sind teilweise Entbindungsstation und Kinderintensiv nicht mal in einem Krankenhaus!!! Das finde ich schlimm. Du liegst in Krankenhaus A und Dein Kind in Krankenhaus B am anderen Ende der Stadt. Uih, war das lang.

Also, nix für ungut und alles Gute

Stoni

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Stoni,

das mit dem katholisch ist unser Versehen, sorry, aber hier geht es nicht um Meinungen, sondern um Tatsachen die uns passiert sind. Die unserem Kind das Leben hätten kosten können. Martin wurde mit Magenverschluß entlassen aus dem BK, obwohl die Symptome schon während des Aufenthalts eintraten. Das hat aber dort niemanden interessiert. Hätte ich ihn nicht am nächsten Tag ins Klinikum gebracht, dann wäre er verhungert. Auf Nachfrage bei den Ärzten im Klinikum, wurde mir deutlich gesagt das die Ärzte im BK das hätten erkennen müssen. Das gibt einem natürlich keiner schriftlich, aber jetzt geht es ihm gut u. er ist ein fröhliches u. gesundes Kind. Das mit den 10,-€ pro Tag für die Unterbringung der Mutter ist korrekt, wir haben auch noch die Rechnung, im Klinikum wurde uns nichts in Rechnung gestellt. Was diese beiden Häuser angeht, so hat wohl jeder mal schlechte oder gute Erfahrungen mit dem einen oder anderen gemacht. Tatsache ist, das Personal im BK, ob Arzt oder Schwester, hat nicht gehandelt u. ein krankes Kind als geheilt entlassen!

LG

Martins Papa

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Hallöchen.

Ich möchte hier einmal über die Entbindung meines Sohnes Martin berichten, die mich doch schwer mitgenommen hat und mir einige Probleme bereitet hat, sowohl körperliche als auch seelische...

Also das war so:

Am 19.07.05 (6 Wochen vor dem errechneten ET) bekam ich ganz plötzlich morgens starke Magenschmerzen. Warm baden, Riopan...nichts half...also setzte mein Schatz mich ins Auto und fuhr mit mir zu unserem Hausarzt. Der hatte aber keine Lust mich zu behandeln und sagte mir, er mache jetzt gleich Pause, habe noch 2 Notfälle und ich solle doch gefälligst noch 3-4 Stunden warten mit der Geburt! Als ob ich darauf Einfluss hatte! Ich krümmte mich mittlerweile vor Schmerzen und suchte im Torkelschritt einen anderen Arzt auf, der nur wenige Meter weiter seine Praxis hatte.

Dort kam ich gleich an die reihe, wurde gefragt ob ich schwanger sei (war nicht zu übersehen, ich hatte 110 cm Bauchumfang!) und kurz gefragt, wo es denn weh täte. Danach bekam ich eine Einweisung ins Krankenhaus...zur Sicherheit.

Mein Schatz fuhr mit mir in einem Affenzahn ins Krankenhaus und hätte garantiert 4 oder 5 Knöllchen kassiert, wenn eine Polizeikontrolle und erwischt hätte.

In der Klinik angekommen, wurde ich per Rollstuhl in den Kreißsaaltrak gefahren, weil ich nicht einmal mehr stehen konnte, sos chlimm waren die Schmerzen mittlerweile geworden. Es wurde CTG gemacht, Blut abgenommen und und und. Dann sagte man mir, dass mein Schatz schon mal zur Anmeldung gehen sollte um mich stationär aufnehmen zu lassen. Man warte jetzt noch auf die Laborergebnisse der Blutuntersuchung und danach würde man dann entscheiden, was gemacht werden würde.

Nun ja...dann kamen die Ergebnisse...Hellp-Syndrom! (Leber- und Niereversagen, dadurch Blutvergiftung gepaart mit einem Blutdruck der, in Metern geessen, dem Mount Everest alle Ehre gemacht hätte...)

Man sagte mir unverblümt: "Machen Sie sich jetzt bitte fertig. In 15 Minuten bekommen Sie einen Kaiserschnitt!" Ich spielte Niagarafall und weinte hemmungslos, ohne Rücksicht darauf, dass ich meinen Schatz, der mittlerweile wieder bei mir war, fast erwürgte und der Krankenschwester neben mir mit voller Wucht in den Magen boxte. Mir war alles egal...ich war so durcheinander, verwirrt, seelisch am Ende und diese dämlichen Magenschmerzen hatten sich immernoch verschlimmert!

Also wurde ich in den Sectio-OP geschoben, vorher noch schnell rasiert und ein Blasenkatheter gelegt, während ich händeringend darum bettelte, mein Baby normal zur Welt bringen zu dürfen. "Nein, das geht nicht, soviel Zeit haben Sie und Ihr Kind nicht mehr. Wir müssen schnell handeln, oder wir verlieren Sie beide!" Das saß...ich ergabt mich und wartet auf die Narkose.

Im OP beharkte ich mich mit dem Anästesisten (mittlerweile hatte ich eine KO-Pille bekommen). Ich versicherte ihm:"Sie kriegen mich eh nicht zum schlafen, wenn ich das nicht will!" Wir wetteten um eine Tafel Schokolade. "Vollmilch ooooooooderrrr...." dann war ich weg.

Als ich aufwachte war mir eiskalt, ich hatte wahnsinnige Bauchschmerzen, zitterte am ganzen Körper und fühlte mich leer und einsam...Mein Schatz saß zwar neben mir und versicherte mir, dass es unserem Baby gut ginge und "alles dran" war, fügte aber hinzu, dass er auf der Kinderintensiv sei. Wegen den 6 Wochen die ihm noch fehlten. Damit gab ich mich zufrieden...ich war viel zu benebelt, um klar denken zu können.

Das nächste was ich wieder weiß ist, dass ich auf meinem Zimmer aufwachte, mit höllischen Schmerzen und einer Krankenschwester neben mir, die mir sagte:"Na...das war aber knapp, was?" Ich verstand nichts und nickte nur. Dann knallte sie mir ein Polaroid vor die Nase und einen Babypass und meinte lapidar:"Das ist Ihr Kind!" und verließ das Zimmer.

Die nächsten 8 Tage waren (bis auf eine Ausnahme) die reine Hölle! Martin durfte ich erst am 3. Tag nach der Geburt sehen...er lag auf der baby-und frühchenintensiv in einem Inkubator, hatte einen Beatmungsschlauch in der Nase, eine Magensonde und 5 oder 6 Infussionen...es war grausam, den Kleinen so zu sehen...stillen durfte ich ihn nicht, was mir von der sog. "Stillberaterin" (welch ein Hohn!) mit der Begründung:"Der ist Ihre Körperwärme nicht mehr gewohnt, das regt ihn nur auf! Pumpen Sie ab!" an den Kopf geknallt wurde. Wußte ich zwar noch nicht, dass die Körperwärme der Mutter einem Baby schaden könnte, aber nun ja....die Schwester war einfach nicht wirklich nett und ließ es mich merken, dass sie eigentlich keinerlei Bezug zu den Babys hatte, die unter ihrer Obhut waren...

Als ich am 4. Tag zu Martin kam gab es eine Megaüberraschung! Der Beatmungsschlauch war entfernt worden und mein Baby lag in einer kuschelig-weichen Decke eingepackt in seinem Wärmebettchen, hatte die Augen geöffnet und konnte bereits allein schlucken! Mein Schatz war bei mir und gemeinsam weinten wir vor Freude. Dann nahm eine sehr liebe Krankenschwester Martin aus dem Wärmebettchen und legte ihn mir auf die Brust...sofort fing er an, seine zukünftige Milchquelle zu begucken, ab zu tasten und an zu knabbern. Dann fand er sein Ziel und nuckelte zufrieden.

Die Krankenschwester, die ihn mir gegeben hatte, meinte mit einem kleinen Tränchen in den Augen:"Jetzt hat er es geschafft! Er wird überleben!" Mein Schatz verknippste einen halben Film und verwackelte die meisten Bilder, weil er mit mir vor Freude weinte.

Zurück auf Station spielte ich immernoch Niagarafall. Die (sehr nette!) Stationsschwester kam auf mich zu, nahm mich in die Arme und meinte:"Na? Jetzt wird aber aus Freude geweint, oder?" "Ja!" quiekte ich und von diesem Moment an ging es mit mir bergauf. Zumindest körperlich. Seelisch war ich völlig am Ende...ich fühlte mich leer, einsam und nutzlos. ich vermisste das süße getrappel in meinem Bauch...vermisste das ziehen im Rücken, wenn Martin mir gegen die Nieren boxte und alles mögliche. Ich hatte Angst um mein Kind, trotz aller Überwachung und der Gewissheit, dass er in guten Händen war. Ich schämte mich sogar, weil ich "zu keiner normalen Geburt fähig" gewesen war, was mir meine Zimmernachbarin "freundlicherweise" wörtlich an den Kopf gedonnert hatte. Ständig wurde ich von ihr daran erinnert, dass mein Kind ja "nicht gesund" sei, ich eine "miese Mutter" sei weil ich es ja "noch nicht mal geschafft " hätte, ein paar Stunden Wehen durch zu stehen. Konnte ich denn was dazu? Ich wollte ja eine natürliche Geburt, aber es sollte einfach nicht sein. Dennoch gab ich ihr innerlich recht und fühlte mich wie eine Versagerin...

Ab jetzt verbrachte ich jeden Tag fast den ganzen Tag bei Martin und als mir endlich die Drainageschläuche gezogen wurden, wurde ich auch mobiler. "Für mein Baby!" hatte ich immer im Hinterkopf, wenn ich mich zu irgendetwas zwingen musste und sei es dazu, vor den Augen des Verlobten meiner Zimmernachbarin meine Brüste aus zu packen und Milch ab zu pumpen. Die beiden fanden das übrigens absolut eklig und widerlich und ermahnten mich, doch in ein anderes Zimmer zu gehen. Hätte ich gern getan, aber es gab kein separates Still-oder Abpumpzimmer!

Nunja...die Zeit ging vorbei, ich wurde entlassen und besuchte Martin mit meinem Schatz jeden Tag. Als er einmal nicht an seinem angestammten Platz war, schrie ich die halbe Station zusammen "Wo ist mein Kind?" und zerrte die nächstbeste Schwester am Kragen. "Nu beruhigen Sie sich, er ist ja nur in einem anderen Zimmer! Ist ja schon gut." Dann fand ich herraus, dass er auf einem Zimmer lag, in dem die Kinder lagen, die bald entlassen werden würden! Und so war es auch. Am 9.8.05 wurde er endlich entlassen!

Zu Hause laß ich den bericht des Krankenhauses an unseren Kinderarzt und erfuhr mit Schreck und Horroraufwallung, dass Martin im Alter von 30 Minuten einen herz- und Atemstillstand gehabt hatte, erfolgreich reanimiert wurde und deswegen die beatmung bekam. Hätte er diesen Anfall nicht gehabt, wäre er völlig gesund mit mir auf ein Zimmer gekommen!

Danach kamen noch viele grausige, angstvolle Stunden auf uns zu, aber davon möchte ich hier nicht schreiben, weils nicht ins Thema passt.

Martins U1 Daten

Datum: 19.07.05

SSW: 34+2

Uhrzeit: 14:27 uhr

Geschlecht: männlich

Größe: 47.5 cm

Gewicht: 2730 g

KU 35 cm

Lage: reine Steißlage

geburtsmodus: primäre Sectio

Apgar 5min/10min: 7/9

pH Wert (Nabelarteire) 7,31

Besonderheiten: Frühgeburt, HELLP, Beckenendlage

Das wollte ich nur mal loswerden...

Danke fürs "zuhören".

Alles liebe

Eure

Bibi/MartinsMama

Hallo Hatte am 02.11.06. auch einen Kaisserschnitt! da ich auch das HELLP Sendrom hatte! ich war aber erst in der 28 +0 und meine kleine Wog nur 740 Gramm und hatte eine größe von33,0 cm und sie war noch keine woche ald da war sie schon schwer krank die kleien Maus jetzt wir sie am Donnerstag den 23.11.06 3 Wochen al dund ihr geht es etwas besser

ich hatte nach dem Kaeiserschnitt keine Probleme bin schon nach 4 tagen nach hause!

Liebe Grüße von der Über glücklichen Mama Von der Kleine Felicitas !

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