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Wie meistert ihr das Leben "danach"?


Tine79

Empfohlene Beiträge

Hallo Ihr lieben...

Ich bin noch recht neu hier im Forum und habe hier und da mal gestöbert, aber auf meine Fragen keine rechte Antwort bekommen.....

Ich bin auch eine Sternenmama. Mich hat’s nur nicht so schlimm getroffen wie manch andere Sternenmamas.

Daher sei hier allen anderen gesagt, dass es mir um Eure erlebten Schicksale sehr Leid tut. Ich bin mir

dessen bewusst, dass ich sozusagen weniger Pech hatte als manch andere, wenn man das so sagen kann.

Das ist alles sowieso ein schweres Thema und man wird leider auch manchmal mit dem was man darüber denkt und

sagt/schreibt missverstanden. Wenn ich also jemanden vor den Kopf stoßen sollte oder herzlos erscheinen sollte, verzeiht mir das.

Ich versuche mal nur so kurz und knapp meine Geschichte zu umreißen....

Seit Sommer letzten Jahres "basteln" wir 2 an einem kleinen Zwerg und ich wurde sogar recht schnell im Oktober

schwanger. Kaum hatte ich mich ein bisschen an diesen neuen Gedanken gewöhnt, war auch schon wieder alles vorbei.

Begleitet wurde das alles auch noch von sauschlechtem Timing und -als wäre das nicht allein genug- begleitet von

Ärger um die Arztrechnungen und damit verbunden Bruch des Vertrauensverhältnisses zu meinem FA.

Eigentlich viel zu früh "mussten" wir es Familie und Freunden mitteilen und wenig später (um Silvester) mussten wir

alle Infos widerrufen. In der ersten Januarwoche war dann die Kürettage.

Alles ging einfach so schnell, dass ich nur so zusehen konnte, was um mich herum geschah. Das alles irgendwie zu

begreifen fiel schwer.

Mir geht es wahrlich nicht so schlimm, wie anderen.... Es hatte ja schnell mit der SS geklappt und war in der 9.Woche

und ich musste keine Totgeburt oder gar Kindstod durchleben. All das hat mich eher getröstet.

Nun aber meine eigentlichen Fragen.....

1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?

2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.

Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?

3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?

4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?

5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?

Ich habe nach all dem einige Dinge gemacht, die mir den Neustart erleichtern sollen.

6. Habe mir 2 x Konzertkarten gekauft, die ich mir mit der SS nicht gegönnt hätte. :)

7. Bin gestern von einem 2-wöchigen Segeltörn zurückgekehrt, den ich mit der SS nicht gemacht hätte. -dank eines

Engels wurden mir doch noch 2 Plätze dafür ermöglicht (für mich und meinen Schatz). Ich habe segelnd auf dem

Atlantik in die Sterne gekuckt und mir vorgestellt, dass da oben irgendwo auch mein kleines Sternchen auf mich

runterschaut und mich weiter still begleitet. Der ganze Törn hat mich jetzt total aufgebaut. :)

Ich bin ja eher Optimist. Natürlich bin ich auch traurig, aber vor allem möchte ich aus diesen Erlebnissen etwas

positives schöpfen. Daher bin ich auf Eure Statements gespannt. :)

Ich habe meine Punkte mal der Einfachheit halber nummeriert, vielleicht erleichtert das Eure Antworten. :)

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Hey Tine,

also unser Würmchen ist letzte Woche von uns gegangen (10 SSW) und ich stecke noch mitten in der verwirrenden, aufwühlenden und traurigen Verarbeitungsphase ... morgen hab ich mein Nachsorgetermin (nach der Ausschabung) und bin völlig durcheinander. Hoffentlich ist alles in Ordnung ... Aber ich versuche mich abzulenken. Wir renovieren grad ein Haus, da ist viel zu tun und ich hab nicht allzu viel Zeit zum Nachdenken ... Nur abends vorm Schlafengehen, da Kreisen die Gedanken um das Warum ...

aber jetzt zu Deinen Fragen:

1. Verarbeitet hab ich es, glaub ich, noch nicht ... ich versuch halt mit meinem Leben weiterzumachen ... War aber vorhin bei meiner Schwiegermama und wenn sie einen Fragen, wie es einem so geht, na dann wird man wieder dran erinnert ...

2. Unser Patenkind ist heut ein halbes Jahr alt geworden ... Aber ich könnt ihn trotzdem ohne Ende knuddeln ... mit dem bissel Wehmut muss ich klar kommen, hoffe, dass es leichter wird ...

5. Na, darüber mach ich mir dann Gedanken ... aber wir wollen es auf jeden Fall so bald wie möglich wieder versuchen. Bin mir aber ziemlich sicher, dass ich dann auf jeden Fall ängstlicher sein werde, eben auf Grund der gemachten Erfahrung ...

Aber ich versuch es ähnlich zu sehen wie Du: Es hätte schlimmer sein können und dass es bestimmt schnell wieder klappen wird, denn es ging auch beim ersten Versuch ganz schnell ...

Liebe Grüße

Bearbeitet von Cassie
sig entfernt
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Nun aber meine eigentlichen Fragen.....

1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?

Hm, das ist eine schwierige Frage, eigentlich sind alle Fragen schwierig ;) Ich hab mir gleich nach dem ersten Mal psychologische Hilfe geholt, erst bei einer Beraterin in der Schwangerschaftsberatung, dann irgendwann bei einer "richtigen" Therapeutin. Außerdem habe ich Kontakt zu einer Sternchengruppe in unserem Ort, habe viel hier im Forum geschrieben und auch so versucht, darüber zu reden, wobei das eben sehr oft schwierig ist, weil das Umfeld oft nicht so reagiert, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich schreibe viel Tagebuch und versuche wirklich, die positiven Dinge zu sehen. Das ist mir auch ganz wichtig. Ich will mich nicht von all dem fertig machen lassen, was mir passiert ist. Ich glaube einfach, dass das Leben Schönes für uns bereit hält, neben all dem Grausamen, was uns in den letzten Jahren passiert ist.

2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.

Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?

Schwer zu sagen. Man MUSS damit umgehen, aber wirklich ein "Rezept" kenne ich nicht. Ich versuche immer, möglichst nicht wegzulaufen, auch wenn ich manchmal gerne weglaufen würde. Leider laufen die Leute vor mir davon... :(

3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?

ja, definitiv ja.

4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?

Naja, es kommt darauf an, was ich erwartet habe. Nach meinem ersten Kind wollte ich gerne ganz viel darüber sprechen, aber mein Mann ist nicht der Typ, der viel redet. Er spricht schon mit mir, aber nicht unbedingt von sich aus und eben nicht so viel. Seit ich das akzeptieren kann, gehts viel besser.

5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?

Nun bin ich ja eine von denen, die schon mehrere Kinder verloren haben. Mittlerweile habe ich vier Kinder verloren, drei davon um die 20. SSW, die Ärzte können mir nicht wirklich einen Grund dafür nennen. Trotzdem haben mein Mann und ich den Wunsch nach einem eigenen Kind noch nicht aufgegeben. Wir gehen davon aus, dass alles irgendwie Zufall ist. Entweder haben wir Glück oder aber Pech. Nachdem wir jetzt quasi viermal Pech hatten, wäre jetzt wirklich mal Zeit fürs Glück!! Ich denke, die Angst bleibt, ganz klar. Aber wenn der Wunsch größer ist als die Angst, dann hält man das auch durch.

Ich habe nach all dem einige Dinge gemacht, die mir den Neustart erleichtern sollen.

Das ist gut. Genau das meine ich. Suche nach den schönen Dingen im Leben. Nach meiner Erfahrung das beste Rezept.

Optimismus ist richtig! Und dass Du etwas Positives sehen möchtest, kann ich sehr, sehr gut verstehen. Dadurch ist der Tod Deines Babys auch nicht "sinnlos". Ich arbeite jetzt ehrenamtlich mit Frauen in unserer Situation und ich muss sagen, dass ich von meinen Erfahrungen wirklich profitiere, einfach weil ich weiß, wie sich ein Paar in so einer Situation fühlen kann...

Ich hoffe, Du bekommst noch mehr Antworten :)

Liebe Grüße

Sandra

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Hallo Tine,

erstmal möchte ich dir sagen, dass es mir Leid tut, dass auch du ein Baby gehen lassen musstest.

Ich habe nach 18monatiger "Übungszeit" unser Baby in der 9. Woche verloren. Ich bin danach allerdings reicht schnell wieder schwanger geworden und jetzt bereits in der 22. Woche.

Nun aber meine eigentlichen Fragen.....

1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?

Für mich war die erste Zeit nach der Diagnose nur Schmerz, ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken, der Gedanke an den Verlust war allgegenwärtig. Mein Großer war - wohl unbewusst - ganz lieb zu mir. Ich durfte ihn ja auch nicht vergessen über meinem Schmerz und habe mich ihm zuliebe dann "zusammengerissen". Als dann der Monat vorbei war, der bereits am 1. Tag mit dieser Hiobsbotschaft begann, ging es mir besser. Ich begann neuen Mut zu schöpfen und war außerdem durch unseren Umzug stark eingespannt und abgelenkt. Und außerdem begannen wir eine Kinderwunschbehandlung.

2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.

Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?

Ja,das ist schwierig. Eine Freundin offenbarte mir etwa 4 Wochen nach meiner Fehlgeburt, dass sie ein Baby erwartet und sie war genauso weit wie ich gewesen wäre. Wir hätten unsere Kinder zur selben Zeit bekommen. Das war schon hart. Ich habe mich mental davon distanziert und nicht zuviel daran gedacht. Und dann war ich ja auch recht schnell wieder schwanger...

3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?

Naja, ich kam mir schon ziemlich allein vor. Für Außenstehende, die das nicht erlebt haben, ist die Sache mit der Ausschabung irgendwie beendet. Und wenn man dann zu hören bekommt, dass man nicht IMMER so LANGE traurig sein dürfe... tja, dann behält man seinen Kummer lieber für sich.

4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?

Mein Mann hat, als wir von der FG erfahren haben, sehr emotional reagiert, aber dann recht schnell "dichtgemacht". Er hat sich die Schuld gegeben (totaler Quatsch, habe ich ihm auch gesagt!). Er hat mich sehr entlastet und viel mit unserem Sohn unternommen und hat versucht, mir alles von den Augen abzulesen.

5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?

Damit konnte ich superschwer umgehen. Die Angst bleibt einfach und nach der 12. Woche wurde es etwas besser und als ich das Baby im Bauch spürte, fasste ich Vertrauen, dass es diesmal gut geht.

Ich habe nach all dem einige Dinge gemacht, die mir den Neustart erleichtern sollen.

6. Habe mir 2 x Konzertkarten gekauft, die ich mir mit der SS nicht gegönnt hätte. :)

Das ist genau richtig. Tu, was dir gut tut. Ich habe auch guten Wein getrunken und mir gutes Essen gegönnt. Ein bisschen die Seele streicheln.

Ich bin ja eher Optimist. Natürlich bin ich auch traurig, aber vor allem möchte ich aus diesen Erlebnissen etwas

positives schöpfen. Daher bin ich auf Eure Statements gespannt. :)

Das Positivste ist meiner Meinung nach, dass viele nach einer FG viel schneller wieder schwanger werden (so ja auch bei uns, eigentlich hieß es schon künstliche Befruchtung). Und dann: In jedem Ende steckt auch ein Anfang. Abgedroschen, aber so ist es.

LG und alles Gute für dich.

Sandra

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hallo Tine

es tut mir sehr leid, was euch passiert ist. ich versuch mal zu antworten und hoff es hilft dir. eigentlich aber denk ich, dass das beste ist, wenn du einfach nur auf dich hörst, darauf hörst, was DU dir zu sagen hast, dein innerstes, deine seele. du weisst am besten, wie du verarbeiten kannst, was sich gut und richtig anfühlt etc. aber wie du geschrieben hast, vielleicht hilft dir das erlebte anderer ja ein bisschen

1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?

ich verarbeite noch immer (hab meine tochter im 2008 in der 24 ssw verloren). ich hab mir nach der geburt viel zeit genommen, hab den job gekündigt und hab mich u.a. auch wegen der folge-sw sehr intensiv mit dem verlust und der verarbeitung auseinandergesetzt(ein luxus, die zeit die ich mir nehmen konnte. bin ich sehr froh drum)

2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.

Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?

ich hab mich da eigentlich immer gut distanzieren können, weil es nicht um mein kind ging und dieses war ja das einzige, dass ich haben wollte.

bei schwangeren auf der strasse hat mir der gedanke geholfen, dass sie vielleicht zuvor genau dasselbe erleben mussten wie ich...

ich hab es , als ich mich dann in der folgeschwangerschaft befunden hab selber erleben müssen, wie es ist.

im zug sass mir eine frau gegenüber und starrte beinah hasserfüllt auf meinen babybauch und meinte die ganze zeit zu ihrem mann "ich muss hier raus ich muss hier raus, ich ertrag den anblick nicht"..ich hätt sie am liebsten geschüttelt.

.viele betroffene kommen beim anblick einer schwangeren nicht auf die idee, dass sie vielleicht auch schon ein kind verloren hat(aber eben, du schreibst ja, in deinem fall, ich schreib jetzt einfach wie ichs oft erlebt hab)...und der gedanke hat mir ungemein geholfen anderen eine schwangerschaft gönnen zu können und der gedanke, dass ein kind kein grundrecht ist sondern ein geschenk, ein wunder (wo ich auch jetzt tagtäglich dankbar bin drum)

ich denk, dass es dich konfrontiert und darum weh tut ist klar, aber ich glaub, der umgang mit dem schmerz ändert sich auch stetig.

3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?

jap

4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?

nop(gibts leider nicht mehr zu sagen *lach*)

5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?

augen zu und durch, ab ins kalte wasser. ich wurde drei monate später wieder schwanger und ihr bruder kam gesund und munter zu welt. trennen.

die neuen schwangerschaft ist eine neue schwangerschaft mit einem komplett anderen menschen.

gelernt hab ich unermesslich viel, was ich auch heut noch jeden tag feststellen darf.

optimisus ist immer gut:)

sei lieb gegrüsst und vertrau dir

m.

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1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?

Der Alltag nach der ersten FG fiel mir schwer, da niemand in meinem Umfeld Verständnis hatte, niemand hat darüber gesprochen, mir wurde 3 Wochen später gesagt, dass ich endlich wieder ich selber sein soll! Das hat mich verletzt. Hinzu kam, dass meine Schwägerin 2 Wochen nach der FG ihr Kind zur Welt gebracht hat, und da wollte niemand ein trauriges Gesicht sehen oder auch nur darüber reden oder ähnliches.

Der Alltag nach der Geburt von meinem Sohn, war eigentlich nach einigen Tagen wieder genauso wie davor, klar, ich denke jeden Tag an ihn, und daran wie alles abgelaufen ist, ich geh das immer wieder durch. Aber das merkt man mir nicht an.

2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.

Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?

Wie oben schon geschrieben, hat meine Schwägerin 2 Wochen nach meiner FG entbunden, und ich mußte sie im KH besuchen, mein Vater hat darauf bestanden, das hat verdammt weh getan und ich hatte lange ein komisches Verhältnis zu meiner Nichte obwohl ich sehr,sehr lieb habe, ich kann das nicht erklären. Gegenüber anderen Schwangeren hatte ich keine negativen Gefühle oder so.

3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?

ich habe mich sehr viel mit den Mädels hier ausgetauscht, besonders während der letzten ss, und danach. Das hat mir total geholfen. Mit Freunden oder so habe ich mich nicht wirklich ausgetauscht, die haben alle keine Kinder und haben kaum Bezug dazu bzw haben da Berührungsängste.

4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?

mein Mann hat seine Gefühle schon gezeigt, und es hat ihn alles sehr mitgenommen, aber wir verarbeiten sehr unterschiedlich und gehen unterschiedlich damit um.

5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?

Das ist eine Frage, die ich dir nicht beantworten kann, denn nach der 1.fg dachte ich in der nächsten ss, dass dieses mal alles gut wird und war ganz ruhig und positiv, von zeit zu zeit hatte ich auch Angst, aber es kam dann noch schlimmer, von daher..... Und jetzt bin ich ja wieder schwanger, und ich gebe zu dass ich eher negativ bin und sehr Angst habe vor dem was noch kommt. Positiv denken tue ich nicht, nein. Also von daher bin ich kein gutes Beispiel dafür, wie man damit umgeht.

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Hallo Tine,

Erstmal möchte ich Dir sagen, dass es mir leid tut, dass auch Du Dein Baby hast gehen lassen müssen.

Und egal, ob es früh oder spät passiert, es tut immer weh.

Ich habe meinen ersten Sohn im November 2008 in der 18. SSW still geboren. Ich hatte bereits eine Tochter, die damals 1 1/2 Jahre alt war und habe nun ein "Folgekind", meinen zweiten Sohn, der jetzt 6 Monate alt ist.

Nun zu Deinen Fragen:

1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?

Für mich war es unheimlich schwer zur normalen Tagesordnung zurückzukehren. Ich habe mir nächtelang die Augen ausgeweint und hatte lange Schlafstörungen. Nach der stillen Geburt war ich 2 Monate krank geschrieben. Ich habe viel Zeit draußen verbracht, war oft im Wald - ganz für mich allein. Ich konnte in dieser Zeit mit Menschen nicht umgehen. Einkaufen z.B. war ein Graus, da waren einfach zu viele Menschen. Ich brauchte Ruhe und Stille, um das alles zu begreifen und zu verarbeiten. Ich hab mich die ersten zwei Wochen komplett zurückgezogen, mit niemandem geredet (außer meinem Mann) und für unsere Tochter einfach nur "funktioniert". Danach habe ich langsam wieder angefangen Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen und zu reden - mit der Familie und Freunden. So nach und nach wurde es dann besser.

2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.

Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?

In der Situation war ich nicht, aber ich konnte einfach nicht hinschauen, wenn ich einer Frau mit Babybauch begnenete. Da war immer nur ein Gedanke: "Warum darf die ihr Kind behalten und ich nicht?" Ich konnte auch sehr schwer damit umgehen.

3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?

Ja. Vor allem hier im Forum. Das hat mir unheimich geholfen und hilft immer noch. Dann war ich noch zur Kur in meiner Folgeschwangerschaft und habe dort auch einige Frauen kenngelernt, die ähnliches erlebt hatten. Die Gespräche mit den anderen Sternenmamas helfen mir bis heute. Man muss einfach nicht so viel erklären, wenn man mit jemandem spricht, der das auch schon durchgemacht hat. Jemand der noch kein Kind verloren hat kann auch einfühlsam sein, aber er sieht das eben aus einem anderen Blickwinkel und kann die Gedanken und Gefühle nicht so nachvollziehen.

4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?

Für meinen Mann war es nicht so schwer wie für mich. Er ist bereits nach einer Woche wieder arbeiten gegangen und war die Woche auch nur zu Hause, weil es mir so schlecht ging. Bei der Geburt war er leider nicht dabei, weil unsere Tochter krank war und ich wollte, dass er bei ihr bleibt. Dadurch ist es für ihn alles ziemlich abstrakt gewesen. Eben war ich schwanger, dann im KH und danach war es vorbei. Er gibt das auch offen zu, dass er nicht so sehr trauert wie ich, aber er hat mich auch immer unterstützt und verstanden, dass es mir eben schlechter ging und ich einfach länger brauche, bis das Leben für mich wieder "normal" ist. Zur Beerdigung unseres Sohnes ist er z.B. zur meinetwegen mitgekommen, nicht für sich und auch nicht für unseren Sohn.

5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?

Ich bin damit am Anfang gar nicht klar gekommen.

Wir hatten 6 Wochen nach der stillen Geburt beschlossen, dass wir noch mindestens 6 Monate warten und dann nochmal über eine neue SS nachdenken werden. Zu dem Zeitpunkt waren wir nicht mal sicher, ob wir es überhaupt noch mal wagen sollten.

Ein paar Tage später hielt ich dann einen positiven SS-Test in der Hand. Ich war nicht froh, nicht glücklich und freute mich gar nicht. Ich war verwirrt und hatte nur Angst. Wäre am liebsten jeden Tag zum FA gegangen. Dann wieder wäre ich am liebsten gar nicht zum FA gegangen - aus Angst, es könnte wieder etwas sein. Ich war auch ständig krank - auch als Folge der psychischen Belastung. Das ging dann so weit, dass meine FÄ ich zur Kur geschickt hat, damit ich endlich aus dem Alltag raus und auf andere Gedanken komme. Die Kur war ein voller Erfolg, danach ging es mir physisch und vor allem psychisch viel besser und langsam konnte ich mich auch auf mein Kind freuen. Während der ganzen SS wusste ich auch immer, dass es meine letzte sein würde - egal wie sie ausgeht. Nochmal würde ich dem Druck nicht standhalten. Ich hab erst wirklich geglaubt, dass alles gut geht, als ich den Kleinen gesund und munter im Arm hatte.

Ich weiß auch nicht, ob wir überhaupt noch ein Kind bekommen hätten, wenn uns der Kleine nicht "passiert" wäre. Jetzt sind wir froh, dass er sich bei uns "eingeschlichen" hat und genießen jede Minute mit unseren beiden Kindern. Es wird aber auch definitiv kein weiteres geben.

Letztendlich muss jede® seinen eigenen Weg finden, um den Verlust zu verarbeiten. Die einen stürzen sich mit vollem Eifer in Unternehmungen, machen Reisen, treffen sich mit Freunden und andere eben brauchen Ruhe und Zurückgezogenheit, um mit Allem fertig zu werden. Es gibt nicht DEN Weg, um die Trauer zu verarbeiten. Richtig ist das, was Dir gut tut. Und genau das solltest Du machen. Mach das, wonach Dir gerade ist. Wenn Du weinen willst, dann weine und wenn Du Ablenkung und Action brauchst, dann gehst Du eben Segeln oder zum Konzert ;) Wenn es Dir damit gut geht, dann ist das eben DEIN Weg.

Liebe Grüße

Bikemami

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