Muttergefühle???

[Mother_of_Darkness]

Hallo,

ich brauche mal den Rat von anderen Frühchenmuttis, da mir befreundete Mütter die ihr Kind nicht zu früh bekommen haben mir da nicht helfen konnten.

Hat noch jemand "verspätete" Muttergefühle???

Ich fühle mich damit schon ziemlich mies....weil irgendwie muss man dieses Wesen, das ja mal ein Teil von einem war, lieben??!!

Aber irgendwie sind die bis heute(3Mon. nach dem NKS) noch nicht angekommen.

Klar irgendwo ist man ja stolz auf dieses kleine Mäuschen und so...aber diese großen Gefühle, dieses Mutterglück. Als ich erfahren habe das ich Schwanger war, war ich so tierisch Glücklich. Aber schon kurz vor der Geburt war dieses Glück verflogen und ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.

Wenn ich meinen Sohn beobachte bin ich stolz wenn er etwas neues kann(bzw. dabei ist es zu lernen), aber ich bin gelähmt was das liebevolle angeht...ausgiebiges kuscheln, oder einfach mal mit Zwerg zurückziehen und mich nur mit dem Kleinen beschäftigen....das kann ich mir ja nicht mal vorstellen. (((

Wie gesagt es tut schon weh...wenn ich andere Mütter mit Säuglinegn/Babys sehe und die sind so voller Liebe mit ihrem Mäuschen und ich fühl mich fast wie ein Stein der nur wickelt, füttert und zu Bett bringt!

Über Antworten und evtl. Ratschläge wär ich euch sehr dankbar.

Weil ich daran schon irgendwie langsam verzweifel

LG

M_o_D

[MelanieAugsburg]

Hab dir eine PN geschrieben.

[nordschmusel]

...ich kann das total gut nachvollziehen, mir gings nach dem KS genauso, auch ohne dass mein Kleiner ein Frühchen gewesen wäre. Passiert auch nach normaler Geburt. Ich hatte solche Probleme, ihn und die neue Lebenssituation anzunehmen! Warum sollte ich die ganze Zeit Kinderwagenschieben, Spazierengehen, was zum Teufel tat ich da eigentlich?! Ich fühlte mich wie eine wickelnde Milchkuh, ständig übermüdet und eher traurig als euphorisch. So selten bekam ich mal was zurück, und wenn er irgendeinen Entwicklungsschub hatte, war er einfach nur nervig und ich am Abend völlig fertig. Schmusen? Woher denn... Ich hab es mit dem Stillen kompensiert. Das konnte wirklich nur ich ihm geben, und das war eine Zeit lang schon so ein Schmuseersatz. Ich hab gespürt, dass ich das unbedingt machen musste, um mit ihm in Kontakt zu bleiben und ihm trotzdem zu geben, was er brauchte.

Als Luis dann größer war und mit 8, 9 Monaten immer mehr seine Persönlichkeit zum Vorschein kam, er selbst angefangen hat, aktiv zu schmusen, Küsschen zu geben, da hab ich mich glaube ich erst so richtig in ihn verliebt. Ich glaube, dieses "Bing, und dann bist Du Mutter, und es ist Liebe auf den ersten Blick", was uns die Gesellschaft suggeriert, ist total quatsch. Hab Vertrauen, das wächst. 3 Monate sind noch gar nichts.

[Miss NoJa]

Ist dann vielleicht auch eine Form von Wochenbettdepression!

Also ich denke das haben viele frauen, dass sie nicht gleich durch und durch Mutter sind, aber das kommt wie oben gesagt, dann auf einmal! Nur Mut und probier immer einwenig mehr auf den kleinen Fratz einzugehen! Das wird schon!

[lilli1986]

Ich würde dir auch raten dich nicht zu sehn unter druck zu setzen. Ich hab immer das gefühl, das viel denken wenn man Mutter geworden ist, ist alles toll man ist immer super glückliche und es darf nichts negatives geben:( . Nun so ist es einfach nicht und ich glaube das geht mehr frauen so als man denkt, und ich finde man mekt das du denk kleine wiklich liebt weil du dir gedanke und sorgen drum machst.

Nimms nicht so schwer ich bin mit sicher das der entscheidene moment noch kommt:D Dich mal drücken!!!

[nordschmusel]

Was Dir vielleicht auch hilft, ist das Kleine immer mal ins Tuch zu nehmen oder in den Babybjörn. Luis hat richtiggehend danach verlangt, weil er so seine 3Monatskoliken besser verarbeiten konnte. Ich fand's zwar anstrengend, weil er so schnell so schwer wurde und ich noch so Rückenbeschwerden seit der Geburt hatte, aber das kompensierte auch dieses Nichtschmusenkönnen. Wenn er seinen Kopf durchgesetzt hatte und endlich mir so nah war wie im Bauch, war er glücklich, und ich fand's plötzlich auch megaschön. Im Nachhinein würde ich auch öfter mit ihm auf dem Bauch irgendwo schlafen, tagsüber zumindest. Damals konnte ich so nicht schlafen, weil er sich immer mal bewegte, und ich war soooo müde! Aber wenn man es sich so richtig gut einrichtet.

[Leon2006]

als ich deinen Beitrag gelesen habe dachte ich du schreibst einen Teil meiner Geschichte.

Um es mal kurz auf den Punkt zu bringen: es ging mir auch so

Unser Sohn wurde am 30.Januar 2006 durch einen Notkaiserschnitt geboren, wir waren überhaupt nicht auf einen Kaiserschnitt vorbereitet. Es wurde im Kreissaal nur alles hektisch und ich hörte nur das sie auf einmal keine Herztöne mehr hörten. Dann das einzige Wort Notkaiserschnitt und im Handumdrehen lag ich schon im OP. Ich habe auch einen kleinen Geburtsbericht geschrieben (Forum Kaiserschnitt).

Ich habe es irgendwie auch nicht so richtig verstanden, das dort auf einmal unser Sohn liegen soll. Schließlich habe ich davon nichts mitbekommen.

Nach der Geburt war alles komisch, ich hatte mich doch eigentlich auf unseren kleinen gefreut und nun? Das mit dem Stillen hat nicht richtig geklappt, ich sah immer noch aus wie eine kleine Plumpskuh (habe fast 30 kg in SS zugenommen), Leon hat Tag und Nacht geschrieen und kein Arzt konnte einen Grund feststellen, im Enddefekt sind wir nach 5 Monaten totaler Hektik (in der Beziehung, mit Leon, Schwiegermama verstorben,...) zu einer Schreiambulanz überwiesen wurden.

Dort kam erstmal heraus, das ich an Wochenbett - Depressionen litt, was keiner vorher erkannt hat. Ich dachte mir auch immer der kleine ist doch eigentlich dein Sohn, warum kannst du ihn nicht richtig lieb haben. Ich fand er war mir so nah aber doch so fremd.

In der Schreiambulanz wurde uns dann endlich geholfen und auch mein Mann hat dann endlich eingesehen, das ich etwas hilfe im Haushalt brauche und auch mal Zeit nur für mich.

Nach dem wir alles gemacht haben was uns dort gesagt wurde, schaut mich Leon mehr an, er lacht mich mehr an und auf einmal merkte ich wie bei mir auch die Muttergefühle kamen, es war das Gefühl was ich mir vorgestellt habe nach der Geburt zu haben. Bei uns in der Familie ist wieder ruhe eingekehrt und es klappt irgendwie alles besser.

Lass dir etwas Zeit, die Muttergefühle kommen schon von ganz alleine...