"Zwangsabstillen", wie geht ihr damit um?

[Nina206]

Blödes Wort, aber ich weiß nicht wie ich's sonst schreiben soll.

Ich hab eine heftige Muskelverkrampfung und geschwollene Muskeln in einem Bereich, sodass die Muskeln auf die Nerven drücken und sich zwischen die Rippen drücken. Ich kann mich kaum bewegen und vor Schmerzen war ich nur noch am Heulen. Jetzt mach ich eine sogenannte Neuraltherapie oder wie das heißt, also mehrmals hintereinander 10 - 12 Spritzen, teilweise mit Cortison. Dazu nehme ich noch stärkere Schmerztabletten.

Jetzt zu dem eigentlichen Problem: Felix ist jetzt über 10 Monate, eigentlich hab ich ja schon ausreichend gestillt, was Abwehr und Allergievorbeugung betrifft. Gestillt hab ich nur noch nachts, so zwei bis drei mal, aber eigentlich war das nur noch Einschlafstillen. So wirklich getrunken hat er nicht, nur genuckelt bis er wieder schlief, morgens hat er dann nochmal richtig getrunken. Aber ich habs echt genossen.

Wegen den ganzen Spritzen und Tabletten muss ich ja nun von jetzt auf gleich damit aufhören, irgend wie komm ich damit nicht so klar. Irgendwie muss ich gerade heulen, hab zwar schon mal drüber nachgedacht so um den ersten Geburtstag rum langsam mal aufzuhören bzw. eher weniger zu stillen, aber so schnell und plötzlich? Irgendwie gehts mir nicht so gut dabei, komme damit noch nicht so zurecht.

Wie war das bei euch als ihr entgültig abgestillt habt? Oder war vielleicht, jemand auch in einer Situation wo so plötzlich abgestillt werden musste? Wie seit ihr damit klar gekommen? Eigentlich müsste ich in einer Stunde wieder "Einschlafstillen", aber das geht ja nicht, das tut echt weh, ich vermisse es jetzt schon so. Ich hoffe ich bin jetzt kein"Sonderfall" oder stell ich mich so blöd an?

Danke, wenn ihr bis zum Schluss gelesen habt. Vielleicht kann mir ja der ein oder andere von seinen Gefühlen zum plötzlichen Abstillen berichten oder etwas Mut zusprechen. Im Moment bin ich echt down und heul jetzt shcon wieder, oh man, ich glaub ich stell mich an...

[livi]

meine maus ist jetzt 9,5 monate und ich stille auch noch nachts und morgens, manchmal auch tagsüber, aber eher selten - ich kann dich auf jeden fall verstehen, ich wäre auch sehr down, wenn ich plötzlich aufhören müsste, vermisse es ja so schon oft... hiermit bist du also schon mal nicht alleine.

wenn ich sie ins bett bringe, dann kuscheln wir noch so ne halbe stunde bis stunde, das werde ich auf jedenfall beibehalten, auch wenn ich irgendwann nicht mehr stille...

kann mir auch vorstellen, dass man nochmal einen hormonabfall hat, wenn man mit dem stillen aufhört, vielleicht bist du auch deswegen extrem nah am wasser gebaut??

wünsche dir alles gute - die neue situation hat ja doch auch vorteile, man gewinnt ein bisschen freiheit für sich (auch wenn das sich bei dir im moment wohl eher in grenzen hält...)

[julia21]

Hey Nina,

erstmal drück ich dich und möchte dir sagen, dass es doch super ist das du so lange gestillt hast!

Nicht viele schaffen es so lang zu stillen(mich eingenommen).

Ich musste leider auch von einem Tag auf den anderen abstillen als Janne etwa 4 1/2 Monate alt war. ich habe mich damals zu sehr von der Kinderärztin unter Druck setzen lassen was sein Gewicht betrifft(naja im nachhinein ist man schlauer).

Ich habe auch oft geweint und vermisse es heute noch nach einem Jahr abstillen.

Ich habe damals beim Füttern mein Sohn ganz nah an mich gedrückt und ihn auch in stillhaltung gehalten, damit er und ich das Gefühl hatten gestillt zu werden.

Wir habe viele kuschelzeiten gehabt, die natürlich nach dem abstillen noch deutlich mehr wurden. Wir haben das beide sehr genossen und Felix wird es sicher auch zu schätzen wissen!

Sucht euch doch ein tolles Ritual was ihr machen könnt und was nur euch beide verbindet, am besten baut es sich beim zubettgehen ein oder so.

Ich denke so kommt Felix leichter über den "Verlust" hinweg.

Er ist 10 Monate alt und wird es sicher schnell merken, das Mama nun nichtmehr alles geben kann was sie möchte, sich aber bemüht einen ebenwürdigen Ersatz zu finden.

Du wirst es schaffen und klar ist es anfangs hart, vorallem nach so einer langen stillbeziehung, aber ihr werden die kuscheleinheiten oder was auch immer ihr für euch findet, genauso genießen.

Ich wünsche dir ganz viel kraft!!

Ich hoffe es konnte dich wenigestens etwas aufbauen

[Nina206]

Danke ihr zwei für die lieben Worte, die haben mich echt aufgebaut. Jetzt ist es ja schon ein paar Tage her und ich komm damit klar. Vermissen tu ich es aber trotzdem. Die ersten Nächte mit Flasche waren ganz schlimm, Felix kam nachts zwar nur einmal, aber dafür war dann zwei Stunden Dauerschreien angesagt. Getrunken hat er nicht wirklich. Aber es wird immer besser. Seit ich nicht mehr stille, isst er abends seinen Brei auf (sonst immer nur eine viertel Portion) und seit zwei Tagen schläft er durch, das hat er vorher noch nie gemacht!Lohnt sich für ihn wohl nicht mehr wach zu werden, wenn er eh nur die Flasche bekommt Jetzt bekommt er nur noch morgens eine Flasche, die trinkt er bei mir im Bett und er besteht darauf, sie selbst zu halten

[julia21]

Hey das klingt doch gut!

Schön das es realtiv unkomlpiziert läuft!