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Eriks Weg auf die Welt

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Eriks Weg auf die Welt

Bevor ihr diesen Bericht lest solltet ihr Wissen, dass alles anders kam als ich es erwartet habe. Ich habe versucht gaaanz entspannt der Geburt entgegenzusehen und mir so wenig Bilder wie möglich vorher zu machen. Auch wenn es dann sehr hart und anstrengend wurde – niemals möchte ich das Erlebnis missen.

Nachdem wir schon bei ET +3 waren hat meine Hebamme mir ein homöopathisches Mittel gegeben, dass den Körper in seiner Arbeit unterstützen soll. Denn Wehen hatte ich immer mal eine Stunde lang, aber eben auch nicht länger und nicht richtig heftig.Die Kügelchen sollten es also weiter voran treiben. In der nächsten Nacht ab ca.02:30 Uhr ging es dann los: so ungefähr alle 6 Minuten hatte ich Wehen, die sich durchaus anders angefühlt haben, als das was vorher war, aber es war auch noch auszuhalten. Gegen halb sechs habe ich dann meine Hebamme angerufen, denn ich wollte sie als Beleghebamme mit ins KH nehmen und vorher so lang wie möglich mit ihr zu Hause verbringen.

Sie kam und machte ein CTG und natürlich hatte ich in der Zeit nicht eine Wehe… Wir verabredet uns für später, um halb elf war sie wieder da, weil ich wissen wollte, dass ich mir das nicht alles nur einbilde. Ja, das CTG zeigte auch Wehen, so alle 3-6 Minuten. Aber die Untersuchung war noch nicht so erfolgreich: Mumu bei 1-2 cm…..Also sollten wir den Tag erstmal zu Hause verbringen und einfach noch abwarten…Mein Mann hat uns noch Kuchen geholt, wir sind mit dem Hund rausgegangen und so weiter. Die Hebi sagte, wenn bis 18 Uhr nichts passiert ist, fahren wir ins KH und ich bekomme einen Tropf zur Unterstützung. Um 17 Uhr rief sie an und meinte sie würde doch liber noch abwarten. Ich bin aus allen Wolken gefallen, schließlich hatte ich seit über 12 Stunden mehr oder weniger regelmäßig Wehen. Mir war klar, dass das noch „harmlose“ Wehen waren, aber über die Stunden war es dennoch anstrengend!!! Sie kam also her, Mumu war glaub ich unverändert (trotzdem ich den ganzen Tag Wehen hatte…arrrrrr!!!!) und das CTG zeigte „harmlose Wehen“ wir haben besprochen nun erstmal ins KH zu fahren. Dort bekam ich ein Nasenspray, das die Wehen verstärken soll. Ohne Erfolg….nach vielen Tränen und Gesprächen habe ich mich überzeugen lassen, dass wir mit dem Tropf noch warten. Mein Körper und mein Baby waren wohl noch nicht bereit und brauchten diese langsame Geburt. Den ganzen Tag habe ich also immer wieder versucht mich auf meine Wehen einzulassen und einfach darauf zu vertrauen, dass es bald voran geht. Jede Mumu Untersuchung musste ich wegstecken und mir sagen – es dauert noch ein bisschen – aber es wird. Nur Mut… das war schon sehr anstrengend, immer neue Kraft zu sammeln, wenn das Ergebnis immer wieder so niederschmetternd war. Aber ich danke meiner Hebi für Ihre Überzeugungskraft!!!

Gegen 22 Uhr sind wir also wieder nach Hause gefahren und haben uns für den nächsten Tag verabredet. Wohl gemerkt hatte ich weiterhin Wehen…schnell bei MC Doof vorbei, 2 Cheeseburger gegessen und versucht zu schlafen.

Nach 4 Stunden habe ich das aufgegeben, weil ich zwar immer wieder eingeschlafen bin, aber dann immer erst auf dem Höhepunkt einer Wehe wieder aufgewacht bin.. ich konnte mich also immer nicht auf die Wehe vorbereiten und wusste dann nicht wie ich sie aushalten soll.

Gegen 9 Uhr morgens war die Hebamme wieder da. Da mein Muttermund es in all den Stunden auf 2-3 cm geschafft hat ging also dann nur noch der Weg ins KH. Dort angekommen bekam ich gleich den Wehentropf und plötzlich lief es. Meine Hebi hat gehofft, dass sie den Tropf wieder ausstellen, kann wenn „mein Körper verstanden hat, dass er von alleine kräftige Wehen machen soll“ aber das hat leider nicht funktioniert. Ich hatte zunächst den Eindruck es lief nun richtig gut und konnte die Wehen ganz gut beatmen. Nach einiger Zeit ist mir die Fruchtblase geplatzt und nach einem kurzen Schrecken habe ich das als großes Glück empfunden. Die Hebi hat den Tropf wieder ausgestellt, weil es nun theortisch von allein laufen sollte- tat es aber nicht. Mumu war jetzt bei 3-4 cm…. Also Tropf wieder dran. Die Wehen wurden heftiger und ich hatte das Gefühl nicht mehr sprechen zu können. Als meine Hebi mir das zweite mal eine PDA angeboten hat habe ich gedacht sie wird schon wissen warum und mich dazu bereit erklärt. Der Arzt kam mit Helferin und Riesenapparat und mit dem Nerven am Ende habe ich mir heulend die PDA setzen lassen. Dazu musste ich natürlich einen Wehenhemmer bekommen – sonst hätte ich nicht still sitzen können. Nun war ich also seit mehr als 30 Stunden in den Wehen und echt nervlich fertig, weil jeder neue Versuch und jede neue Motivation irgendwie wieder runter gemacht wurde damit, dass es keinen Fortschritt gab und es einfach nicht laufen wollte. Ich war echt am Ende und wusste nicht mehr wie ich mich motivieren sollte. Meine Hebi hat alles gegeben und alles aus mir rausgeholt. Mit der PDA schöpfte ich neue Hoffnung, dass ich mich ein paar Minuten entspannen könne und dann mit neuer Kraft weiter machen kann (wie oft habe ich das in den letzten 30 Stunden schon gedacht…) Der Arzt machte doofe Witze über ein eventuelles Nachspritzen, da hatte er nämlich keine Lust zu, weil er aus der Bereitschaft gerufen wurde…Toll dachte ich , muss ich das Hören????

Meine Hebi hatte zwischendurch auch schon die Frauenärztin informiert weil es halt alles nicht so lief.

Und dann kam der nächste Hammer: Der Wehentopf war wieder an und ich hatte genauso heftige und häufige Wehen und Schmerzen wie zuvor. Die Hebi ruft also den NarkoseArzt an (der vorher schon signalisiert hat wie viel Spaß er an der Arbeit hat) und als ich hörte er müsse das Ding noch mal neu setzen, bin ich glaub ich zusammengebrochen…die PDA saß also nicht. Ich glaube ich habe nur noch geheult. Ich habe die Hebi angefleht, den Tropf noch mal runter zudrehen, sie hat mir noch mal Wehenhemmer gespritzt, aber leider hat der gar nichts mehr gehemmt. Schwupss sollte auch schon die Ärztin kommen und noch bevor sie da war, war irgendwie klar , das gar nichts mehr geht und wir as hier wohl abbrechen müssen. Ich glaube ich habe hier auch dicht gemacht und war eibfach nur verzweifelt. Die Ärztin hat mich auch noch mal untersucht, Mumu war zwar „schon“ bei 5-6 cm, aber der Kleine hatte schon eine dicke Geschwulst auf dem Kopf. Seine Herztöne waren sowieso bei jeder Wehe runter gegegangen – zwar nicht dramatisch, aber im Laufe der Stunden hat sich der Kleine auch megemäßig angestrengt. Da die PDA nicht saß kam als nichts anderes mehr in Frage als ein Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Mir war inzwischen glaub ich alles egal. Ich habe bestimmt ziemlich gschrien und gewimmert. Ich hatte das Gefühl es ging schnell- aber, laut Bericht waren es noch ungefähr 45 Minuten bis ich weggedämmert war. Es wurde hektisch im Kreissaal, das waren plötzlich viele Ärzte und Schwestern und…und ich war so froh meine Hebi (neben meinem Mann , der mich die ganze Zeit toll begleitet hat) als bekanntes Gesicht zu sehen. Ich wurde in den OP gefahren und habe bis zur letzten Sekunde Wehen gehabt. Meine Hebi fragt noch wie der Kleine denn heißen, soll, damit sie ihn richtig begrüßen kann. Sie ist so super und denkt an alles!

Um 15:43 also nach gut 37 Stunden war er dann da. Leider habe ich diesen Moment nicht erlebt. Ich bin meinem Mann sehr sehr dankbar für seine 30 Fotos aus den 45 Minuten, die mir nun fehlen…..ich könnte jedes Mal heulen wenn ich unser „kleines Paket“ (:)so nennen wir ihn gern, weil wir ihn oft einpucken) auf diesen Bildern sehe wie er noch ganz Verschmiert in ein Handtuch gewickelt in die Welt blickt…

Etwa 45 Minuten später bin ich wach geworden doch bevor ich sprechen oder mich bewegen konnte war da wieder nur Schmerz…für den Bruchteil einer Sekunde, offensichtlich habe ich in diesem Moment ein Mittel bekommen.

Ich wurde in einen Aufwachraum gefahren, kurze Zeit später kamen mein Mann und meine Hebi mit Erik rein. Sie hat ihn vor mein Gesicht gehalten und ich habe ihn sofort unglaublich weich und hübsch gefunden. Ich bin so froh, dass er da ist. Mein kleiner, großer Erik.

Es dauerte noch einige Zeit, 2 Stunden später kam ich auf mein Zimmer, noch am gleichen abend wurde er mir angelegt und nach 1,-2 Tagen ging es mir nach der Narkose deutlich besser.

Am nächsten Tag konnte noch ich gut mit der Kaiserschnitt Entscheidung leben. Der „Kleine“ war nun mal recht groß und ist wohl mit seinem Kopf immer gegen de Beckenknochen gedonnert, statt dort richtig reinzurutschen. SO stelle ich mir das vor. Daher diese Geschwulst auf dem Kopf. Das war für mich schon schmerzhaft – wie war es bloß für ihn????? Es sieht so aus, als hätte er einfach nicht durchgepasst…bei dieser Geburt. Vielleicht war ich auch nicht bereit???

Ich war dankbar über alle Versuche die meine Hebi gemacht hat und dankbar über die paar Stunden „schöne“ echte wirksame Wehen am Tropf und das Erlebnis mit dem Blasensprung.

Ich liebe mein Baby und ich weiß dass es nicht anders ging. Ich möchte mit meinem Bericht niemandem Angst machen. Sicherlich war das eine schwere Geburt und ich wünsche allen Schwangeren eine „einfachere“ Trotz allem ist es ein Erlebnis in meinem Leben, dass ich nicht missen möchte. Ich bin froh, dass ich nicht vorher wusste, dass es so kommen wird, er nicht passen wird und ich keinen geplanten KS hatte.

Leider quält mich seit einigen Tagen der Gedanke, dass ich mein Baby nicht geboren habe, sondern es „mir rausgeschnitten“ wurde. Ich arbeite hart daran mit meiner Hebi und ich bin zuversichtlich, dass es bald besser wird.

Geschrieben

Hey Du hast einen schönen Bericht geschrieben. Könnte glatt von mir sein ich hatte auch im KH den Blasensprung und auch Wehen bis zu Presswehen nur wollte mein Knopf nicht raus weil die Nabelschnur um den Bauch gewickelt war und dann habe ich auch einen KS bekommen. Konnte damit eigentlich ganz gut umgehen. Ich wünsch Dir noch viele schöne Stunden mit Deinem Erik. Er ist wirklich sehr gross. Hab grade gestaund.

Geschrieben

Das ist WIRKLICH groß...

Und dass er auf einem Beckenknochen lag, würde auch erklären, warum er den Mumu nicht aufgedrückt hat.

Ich hoffe, Du hast ihn wenigstens nackig gekriegt! Gar ungewaschen?

Kannst Du stillen? Mich hat es wahnsinnig getröstet zu sehen, dass ich ihn zwar nicht gebären, aber groß kriegen konnte mit meiner Sahne...

Erhol Dich gut, schon Dich, lass Dich verwöhnen und sei froh über diese psychologisch fitte Hebi! Ich hab das alles allein aufgearbeitet... Lass Dir Zeit fürs Wochenbett, lass Dich bekochen und leg Dir immer wieder den nackigen warmen Erik auf den Bauch! Mit Kaiserschnittgürtel, sonst tuts weh... Alles GUTE!!!

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