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Patenschaft???

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Geschrieben

Hallo!

Ich habe mir früher immer gedacht, wenn ich mal ein Kind bekomme, dann möchte ich auch für ein Kind aus einem Entwicklungsland eine Patenschaft übernehmen. Nun ist mein kleiner da und ich bin irgendwie immer darüber hinweggekommen, mich darüber näher zu informieren...

Hat vielleicht jemand von euch so eine Patenschaft übernommen?

Welche Organisationen sind da seriös?

Und was haltet ihr generell von solchen Patenschaften?

LG Eva

Geschrieben

Hey,

meine Mutter hat seit vielen Jahren eine Patenschaft für ein Mädchen aus Nepal. Sie überweist monatlich 25€, ab und zu schicken wir dem Kind kleine Geschenke und Briefe. Wenn wir ein Bild oder einen Brief von ihr bekommen, freuen wir uns alle total :)

Ich finde, dass Patenschaften eine sehr gute Sache sind. Allerdings gibt es da große Unterschiede zwischen den Organisationen.

Bei "unserer" ist es so, dass das Geld nicht direkt an die Familie geht, sondern mit dem Geld Verbesserungen für viele Familien finanziert werden (Schulen, Aufklärungsprojekte, Brunnen etc.). Das finde ich sehr gut, da so vielen Menschen geholfen wird.

Wenn du magst, schicke ich dir den Link der Organisation per PN.

Liebe Grüße,

Nofretete

Geschrieben

Hallo Eva,

Also ich halte nichts von diese Kinderpatenschaften. Es gibt eine ganze Reihe von Gruenden: Es ist nur Einzelfallhilfe, die immer mehr Abhaengigkeit schafft. Und durch Abhaengigkeit wird die Armut nie wirksam bekaempft. Davon ist man eigentlich schon lange weg und versucht eher ‘Hilfe zur Selbsthilfe’ zu geben.

Ich finde es auch problematisch, weil eine Konkurrenzsituation um die Patenschaften entsteht. Es gibt viel zu viele Kinder/Familien, die beduerftig sind, als dass es Patenschaftsangebote gibt. Eine gerechte Auswahl findet meist nicht statt. Und wenn, wie denn? Die Aermsten bekommen eh nie etwas ab von diesen einzelne Hilfen ?

Ausserdem ist das Risiko gross, dass Kinder aus ihren Familien in Institutionen/Heime gezogen werden. :eek: Zusaetzlich faellt bei den Patenschaften ein grosser Anteil an Verwaltungskosten an, weil dauerhaft.

Viel besser ist ‘allgemein’ zu helfen und die Strukturen zu staerken, sinnvolle Projekte fuer die Gemeinschaft unterstuetzen, somit letztendlich auch den Einzelnen. Es gibt eine ganze Reihe von tollen Projekten. Oder direkte Nothilfe, bei einer konkreten Notlage. Aber die dauerhafte Abhaengigkeit zu foerdern finde ich nicht gut.

Besser sind sogenannte Prokektpatenschaften. Da kann man dauerhaft spenden, auch kleine Betraege, die dann Kindern in Projekten zu gute kommen.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Kinderpatenschaften aus Spendersicht sehr angenehm sind, es hat so was persoenliches, ‘mein Patenkind’, mit Bildchen und Briefchen, man fuehlt sich gut dabei, aber in erster Linie sollte es ja um die Empfaenger gehen und da kann weit sinnvoller und angemessener geholfen werden.

Wenn es um nichtstaatliche Organisationen geht, die ich zum Spenden empfehlen wuerde (aus eigener Erfahrung), an erster Stelle MSF (médecins sans frontiers), was jetzt nicht so kinderbezogen ist. MSF machen aber tolle Arbeit :xyxthumbs: Dann Oxfam, Amnesty international,ASB und save the children/UK. Ansonsten UNICEF oder UNHCR.

Geschrieben
Hallo Eva,

Also ich halte nichts von diese Kinderpatenschaften. Es gibt eine ganze Reihe von Gruenden: Es ist nur Einzelfallhilfe, die immer mehr Abhaengigkeit schafft. Und durch Abhaengigkeit wird die Armut nie wirksam bekaempft. Davon ist man eigentlich schon lange weg und versucht eher ‘Hilfe zur Selbsthilfe’ zu geben.

Ich finde es auch problematisch, weil eine Konkurrenzsituation um die Patenschaften entsteht. Es gibt viel zu viele Kinder/Familien, die beduerftig sind, als dass es Patenschaftsangebote gibt. Eine gerechte Auswahl findet meist nicht statt. Und wenn, wie denn? Die Aermsten bekommen eh nie etwas ab von diesen einzelne Hilfen ?

Ausserdem ist das Risiko gross, dass Kinder aus ihren Familien in Institutionen/Heime gezogen werden. :eek: Zusaetzlich faellt bei den Patenschaften ein grosser Anteil an Verwaltungskosten an, weil dauerhaft.

Viel besser ist ‘allgemein’ zu helfen und die Strukturen zu staerken, sinnvolle Projekte fuer die Gemeinschaft unterstuetzen, somit letztendlich auch den Einzelnen. Es gibt eine ganze Reihe von tollen Projekten. Oder direkte Nothilfe, bei einer konkreten Notlage. Aber die dauerhafte Abhaengigkeit zu foerdern finde ich nicht gut.

Besser sind sogenannte Prokektpatenschaften. Da kann man dauerhaft spenden, auch kleine Betraege, die dann Kindern in Projekten zu gute kommen.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Kinderpatenschaften aus Spendersicht sehr angenehm sind, es hat so was persoenliches, ‘mein Patenkind’, mit Bildchen und Briefchen, man fuehlt sich gut dabei, aber in erster Linie sollte es ja um die Empfaenger gehen und da kann weit sinnvoller und angemessener geholfen werden.

Wenn es um nichtstaatliche Organisationen geht, die ich zum Spenden empfehlen wuerde (aus eigener Erfahrung), an erster Stelle MSF (médecins sans frontiers), was jetzt nicht so kinderbezogen ist. MSF machen aber tolle Arbeit :xyxthumbs: Dann Oxfam, Amnesty international,ASB und save the children/UK. Ansonsten UNICEF oder UNHCR.

Du sprichst mir aus dem Herz! alte Weißheit: Gebe einem Mann einen Fisch und er ist ein tag lang satt, lehre ihm wie man fischt und er ist sein leben lang satt!;)

Geschrieben

Ihr beide habt recht, aber genau nach diesem Spruch handelt die von mir beschriebene Organisation. Von dem Geld wird kein Essen für die Familie gekauft, sondern Projekte finanziert, durch die sich die Lebenssituation der Gemeinde verbessern.

Nur kleine Geschenke (Stifte, Stofftiere) gehen direkt an das Patenkind, aber die muss man nicht schicken.

@aoife: Ich schicke dir den Link gleich.

Lg

Geschrieben

ich finde die patenschaft auch gut...

sagen wirs mal so:

besser einem etwas geben als keinem...

lg

della

Geschrieben

Bis jetzt hielt ich nicht so viel von diesen Patenschaften. Gelegentlich flattert ja so ein "Werbeprospekt" ins Haus, brrr... wie im Kaufhaus.

Allerdings denk ich, dass das wohl eher die unseriösen Schäfchen waren ;)

Mein Mann hat mal überlegt, eine Bekannte hat eine Patenschaft (Bilder, Briefe, persönliche Beziehung). Aber ich spende da lieber pünktlich zu Weihnachten und gebe dem Obdachlosen mein Brot/Wasserflasche oder kaufe seine Zeitung.

Diese Asphalt... ich weiß nicht, ob die nur in Hannover so heißt, aber in der einen Ausgabe waren sehr viele Adressen von Hilfsorganisationen. Ich weiß leider auch nicht, ob die ständig darin stehen.

Lieben Gruß

Geschrieben

Hallo Nofretete,

Hmm, dann scheint diese Organisation aber doch irgendwas falsch zu machen, oder?? Ich meine, wenn deine Mutter dort schon, wie du sagst, viele Jahre spendet, dann scheint ja irgendwas mit der Hilfe zur Selbsthilfe nicht zu klappen, denn das Ziel sollte ja sein, dass eben nicht mehr gespendet werden muss, sondern die Leute selbstaendig und unabhaengig auskommen. Ohne Hilfe/Spenden von ausserhalb. Ich bezweifele ja nicht, dass es gut gemeint ist von den Spendern, aber ich halte es nicht fuer sinnvoll.

Also, was ich meinte (und ich glaube Natalie auch) ist, dass wenn man eine Patenschaft uebernimmt, widerspricht das ja der Idee Unabhaengigkeit zu erreichen, denn es ist ja eben auf Dauer angelegt. Und das bekommen die Kinder dann schon von kleinauf beigebracht, dass das Geld von der netten Patentante aus Europa kommt, und nicht durch eigenes Tun, bzw. Moeglichkeiten geschaffen werden dass die Familien sich selbst ernaehren.

Deshalb finde ich es besser, dauerhaft eine gute Organisation zu unterstuetzen, die Projekte durchfuehren, die aber zielorientiert sind (und nicht auf lange Dauer angelegt).

Achja, noch vergessen, ganz oft gehen diese Patenschaften auch noch mit missionarischen Ambitionen einher. Und da hoerts dann ja bei mir ganz auf.

Geschrieben

Hey,

ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Das Geld wird nich für die Familie bestimmt, sondern für größer angelegte Projekte. Die können auch in ganz anderen Ländern sein. Somit hat das Patenkind nicht direkt was von dem Geld. Es bekommt eben nur ab und zu einen Brief oder ein Geschenk von meiner Mutter. Somit bekommt es kein Geld, aber die Lebenssituation von vielen Menschen verbessert sich zum Beispiel, weil irgendwo auf der Welt eine Schule gebaut wird oder Bauern lernen, wie sie ihre Felder sinnvoller bewirtschaften können.

Es ist also so, dass das Geld für Hilfsprojekte gespendet wird und es nebenbei so eine Patenschaft gibt. Ich denke die Organisation ist recht seriös, immerhin gibt es jedes Jahr eine Spendengala bei einem großen TV-Sender und sie ist auch sonst recht present in den Medien ;)

Geschrieben

Huhu,

na das ist dann aber nicht die typische Patenschaft. Wo besteht denn dann der Zusammenhang zwischen Patenkind und Spende? Normalerweise ist das so, wie zB. bei worldvision, dass das Kind und die Familie unterstuetzt werden. Darum gings, dachte ich, eigentlich. Also jedefalls hatte ich Evas Frage so verstanden.

Della, deiner Aussage, lieber einem als keinem zu helfen kann ich nur eingeschraenkt zustimmen. Nicht immer ist alle Hilfe unter allen Bedingungen akzeptabel. Ich habs zB mal erlebt, dass eine (grosse, serioese, christliche) Hilfsorganisation in einem muslimischen Fluechtlingslager ihre Hilfe an die Bedingung knuepfte, dass die Frauen ihre Kopftuecher abnehmen sollten. Die haben wir rausgeworfen, auch wenn damit ein Teil der Hilfe wegfiel, denn dann lieber gar keine Hilfe, bzw. andere Hilfe, als so, dass ein so unfaires Machtverhaeltnis ausgenutzt wird. Aber das hat jetzt ja nichts direkt mit Patenschaften zu tun. Ausser, dass viele der Patenschaftsanbieter religioese Organisationen sind (wie eben worldvision) und das finde ich nicht gut. Und es gibt ja auch Alternativen zu Patenschaften. Klar, meine ich nicht, dass gar nicht gespendet werden soll, wenn jemand gerne will, aber ich finds super, sich vorher zu informieren wie die Hilfe denn geleistet wird. Besser sinnvoll zu helfen, als irgendwie.

Geschrieben

Eben, es ist keine typische Patenschaft, aber es besteht trotzdem ein Kontakt zu einem Kind. Man kann diesem ja auch wie gesagt Kleinigkeiten schicken, wenn man mag. Und es ist für den Spender natürlich schön, wenn er so quasi etwas zurück bekommt (zum Beispiel in Form eines Bildes etc.).

Darum finde ich dieses Prinzip auch besser, als bei der von dir genannten Organisation :)

Lg

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