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Emma31

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  1. Hallo Daniela, ich war sehr berührt von deiner Geschichte, weil es mir selbst auch so ergangen ist. Ich habe auch meinen Sohn still geboren, ich bin vor 4 Jahren schwanger geworden. Zunächst war es für mich ein Wunder, ich habe mich sehr gefreut und konnte es gar nicht glauben. Ich muss jetzt dazu sagen, ich selbst habe spina bifida und ich hatte noch das Glück, das ich nicht im Rollstuhl sitze. Ich habe aber eine Funktionsstörung von Blase und Darm und wurde auch schon mehrfach operiert. Ich benötige auch Hilfsmittel, um auf die Toilette zu gehen. Als ich dann schwanger wurde, war meine größte Angst dass mein Kind auch spina bifida haben könnte. Ich hatte während der Schwangerschaft auch so ein komisches Gefühl, ich kann das gar nicht beschreiben. Und letztendlich bestätigte sich mein ungutes Gefühl. Die Ärzte stellten bei mir im in der 19 .Woche fest, das mein Sohn spina bifida,Hydrozephalus und das Arnold-Chiari-Syndrom haben würde. Das Kleinhirn rutsche immer weiter in die Halswirbelsäule hinab. Wie groß die Fehlbildungen letztendlich sein würden , konnte mir auch kein Arzt sagen. Es bestand aber der Verdacht auf eine geistige Behinderung. Ich kenne auch Fälle wo Kinder mit spina bifida nicht mal in der Lage sind, zu sitzen, die schwer geistig behindert sind. Und genau das wollte ich für mein Kind nicht. Es ist nicht einfach mit einem Handycap zu leben , selbst meine Ärzte sagen immer wieder, das ich noch Glück habe, meine Werte sind noch gut, aber das kann sich auch im Laufe der Zeit schnell ändern. Ich musste bis jetzt viele Hürden bewältigen und schwere Situationen durchstehen, aufgrund meiner Behinderung und genau das wollte ich für mein Kind nicht. Es ist irgendwie eine Ironie des Schicksal, ich werde mit spina bifida geboren und mein Kind auch. Die Ärzte sagten die Behinderung sei nicht erblich, ich bin mir seit dem nicht mehr sicher, ob das so richtig ist. Ich kenne mehrere Fälle wo spina bifida Betroffene auch vor der gleichen Situation standen. Ich entschied mich dann schweren Herzens für den Abbruch, mein damaliger Partner stand mir während dieser Zeit bei. Ich lag fast 1 Woche in den Wehen. Weil bei mir die Medikamente, die die Wehen einleiten sollten, nicht die gewünschte Wirkung zeigten. Ich dachte während dieser Zeit ich werde verrückt. Meine Partnerschaft ging danach auch in die Brüche, es ging irgendwie nicht mehr mit uns. Mein damaliger Partner hatte auch eine Behinderung und für ihn war es ein genauso grosser Schock wie für mich. Er wollte am liebsten alles verdrängen und einfach so weitermachen, als ob nie was geschehen wäre. Das konnte ich nicht. Ich war irgendwie innerlich auch nicht mehr die Selbe. Ich kann heute sagen, mir geht es wieder gut. Es gibt aber auch bei mir Momente wo ich noch weinen muss. Aber es ist nicht mehr so schlimm wie damals auch die Schuldgefühle sind weniger geworden, weil ich für mich weiß ,ich habe das richtige getan. Ich habe gelesen dass du dein Kind beerdigt hast, ich hatte damals dazu nicht die Kraft. Also blieb nur das Sammelgrab. Mein Partner wollte damals auch keine Beerdigung. Das einzige was ich habe, ist ein Foto von meinem Kind, das das Krankenhauspersonal damals gemacht hatte. Ich denke oft an meinen Sohn Mir gehts auch wie dir, ich weiß nicht ob ich jemals wieder den Mut habe, erneut schwanger zu werden, meine Angst ist auch einfach zu groß, das mir das noch einmal passieren würde. Das würde ich auch nicht noch einmal verkraften, deswegen nehme ich von dem Gedanken auch Abstand. Einen neue Partnerschaft bin ich seitdem auch nicht mehr eingegangen, wobei hinzukommt, das es auch nicht einfach ist jemanden kennenzulernen, wenn man spina bifida hat. Aber wie du schon geschrieben hast, alles braucht seine Zeit, vielleicht kehrt irgendwann auch der Mut wieder zurück. Ich verspüre zwar immer noch Trauer wenn ich an mein Kind denke, aber es ist besser geworden, wie sagt man so schön, „Zeit heilt alle Wunden“? Die Wunden heilen zwar nie ganz ,aber man lernt mit ihnen zu leben. Ich wünsche dir alles Gute… Liebe Grüße Emma
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