Stillen...ja oder nein

[augustmama2009]

Hi,

ich hab Deinen Thread mal überflogen und in Deinem Ausgangsbeitrag steht ja schon eindeutig Deine Entscheidung drin. Grundsätzlich ist es so, dass man dann mit dem Stillen aufhören soll, wenn Mutter oder Kind es nicht mehr möchten. Stillen soll ja eigentlich Glücksgefühle im mütterlichen Körper auslösen und keine Stresshormone produzieren, denn die gibts Du über die Muttermilch an Dein Kind weiter. Da ist Schreien vorprogramiert, mich wundert das nicht, wo ich Dein Problem gelesen habe. Idealerweise stillt man so 6 Monate voll, beginnt dann mit einigen Löffelchen Beikost und ersetzt dann langsam nach und nach die Mahlzeiten.

Ich habe meine Tochter 6 Monate vollgestillt und ab dem 9. Monat nur noch 2 Stillmalzeiten und ab dem 11. Monat noch 1 Stillmahlzeit. Mit 13 Monaten hatte sich meine Tochter von heute auf morgen dann selbst abgestillt.

Die Erfahrungen mit wunden Brustwarzen und später als die Zähne kamen auch mit dem Zubeissen in die Brustwarzen, habe ich alles durch und durchgehalten mit dem Stillen.

Im Krankenhaus haben wir das Stillen so gelernt:

Jede Stillmahlzeit wechselseitig auf beiden Seiten je 7 min anlegen. Immer mal wieder an der Wange und in der Handfläche streicheln. Bis zu 12 Stillmahlzeiten am Tag sind normal! Ich hatte mir anfangs mal 1 Woche lang eine Babywaage aus der Apotheke ausgeliehen und meine Tochter vor und nach dem Stillen gewogen, damit ich einen Überblick bekomme. Die Trinkmenge habe ich jeweils notiert und am Tagesende zusammengerechnet. Auch wenn es manchmal pro Mahlzeit nur 50 oder 120 ml waren, die Summe machts. In meiner Hochstillzeit (so um den 4. Monat herum) habe ich zwischen 800-1000ml pro Tag stillen können. Das muss man sich mal vorstellen, welche Höchstleistungen der weibliche Körper leisten kann. 1 Liter Milch täglich zu produzieren.

Mit dem Essen habe ich mich ebenfalls eingeschränkt und auf vieles verzichtet. Für mich war das kein Problem zum einen wollte ich nicht das mein Baby Blähungen oder einen wunden Po bekommt und zum anderen wollte ich mein Startgewicht wieder erreichen. Das war für mich Motivation genug. Inzwischen ist es sogar so, dass ich nach 13 Monaten Stillzeit mein Startgewicht unterschritten hatte und ich Blähungen oder wunden Po bei meiner Tochter nie erlebt habe.

Des Weiteren war für mich der Ansporn zum Stillen, die Geldersparnis (denn nicht jedes Baby verträgt jede Pulvermilch und warum Milchpulver kaufen, wenn ich meine Milch ständig überall wohl temperiert und steril dabei habe), dann wie Du schon schreibst wegen den Allergien und das man sagt, dass Stillbabys weniger zu Übergewicht neigen als Flaschenkinder.

Ich denke schon, dass Du das Stillen und Deinen Erstgeborenen unter einen Hut bekommen kannst, denn Du kannst das Baby stillen und

-im anderen Arm mit Deinem Sohn kuscheln

-mit Deinem Sohn ein Buch angucken

-mit Deinem Sohn ein Lied singen

oder irgendetwas spielen.

Das Du Dich eingeschränkz fühlst am "Weggehen" ist doch im Moment völlig normal. Du bist Mutter von 2 wunderbaren Kindern, in der Stillzeit ist das eben das Los der Mutter. Ich habe das Stillen die allermeiste Zeit sehr sehr genossen. Ich werde meiner Tochter körperlich nie mehr soooo unendlich nah sein können. "Weggehen" und Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Co. kann ich mein restliches Leben lang noch essen. Es gibt doch wirklich Schlimmeres.

Ich habe gern gestillt und bin stolz darauf, solange durchgehalten zu haben. Auch ich hatte immer mal wieder einen Stillblues, aber ich habe mir gedacht, dass ich die Entscheidung vor ihrem 1. Geburtstag nicht treffen möchte aus Angst es zu bereuen und habe weitergestillt und die Entscheidung quasi meiner Tochter selbst überlassen. Und dann, 4 Wochen nach ihrem 1. Geburtstag ist es von allein passiert. Sie ist ohne abendliches Stillen eingeschlafen und damit wars dann auch erledigt.

[Hoffnung]

Hallo...

ich habe mich entschieden...ich werde abstillen.

Es wird immer schlimmer...Emmi kam heute noch nicht mal alle Stunde. Manchmal liegen zwischen den Mahlzeiten 30min und pro Brust dann 20min. trinken.

Den Milcheinschuss merke ich seit 3 Tagen so gut wie gar nicht mehr...kein fließen, kein kribbeln, kein ziehen. Es fühlt sich fast schon tot an. Nur manchmal wenn sie nuckelt spüre ich gaaaaaanz zart wie die Milch in die andere Brust fließt.

Emmi hatte heute Nacht 5 std. am Stück geschlafen und als sie wach war, hat sich meine Brust kaum voller angefühlt ( sonst war sie nach 3std. Abstinenz schon prall).

Ich habe meine jetztigen Erfahrungen mit denen aus dem Stilltagebuch von Luca verglichen, bei ihm ging es um die selbe Zeit bergab ( hatte damals nur das Gefühl, etwas stimmt nicht..also kam kein psychischer Stress auf...erst nach 4 Wochen).

Seit heute fange ich sogar an zu weinen wenn sie wieder trinken möchte...mir wird augenblicklich schwindelig und ich habe das Gefühl in ein schwarzes tiefes Loch zu fallen. Das war bei Luca damals auch so...und auch da wußte ich noch nicht was los war.

Seit vorhin spinnt auch der Kreislauf...habe Gummibeine und mir wird richtig dolle Schwummerig.

Morgen kommt die Hebi, mit ihr werde ich alles besprechen. Meine Psyche wert sich so sehr dagegen, das es mir nun körperlich absolut mies geht. Habe gerade Flaschen bestellt..eine habe ich zum Glück noch da und morgen früh werde ich gleich Milch holen.

Es bricht mir irgendwohin das Herz..wenn ich meine süße Maus hier schlummern sehe und ich ihr das Beste der Welt nicht länger geben kann, weils für mich einfach ne qual ist...

Ich danke euch vielmals für eure Tips und Aufmunterungen, das war wirklich sehr lieb und hat vieleicht letztendlich doch zu meiner Entscheidung beigetragen.

Vieleicht habe ich Glück und ich kann sie noch eine Weile zeitweilig stillen...oder ich füttere nur zu...mal sehen was die Hebi sagt.