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LOGOPÄDIE - erst wenn's zu spät ist??

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Geschrieben

Hallo Ihr Lieben,

nun habe ich ein Problem und weiß nicht mehr ein, noch aus. Zwei Jahre lang zoffte ich mit KiA und Krankenkasse um eine lögopädische Behandlung für unseren inzwischen 6jährigen. Vor einem halben Jahr bekam ich von meinem neuen Kia eine überweisung in die Pädaudiologie, den Termin für morgen nee, wäre eigentlich schon heute gewesen haben sie mir heute gestern Abend telefonisch abgesagt; ohne Aussichten auf einen neuen in der nächsten Zeit. Aber die Zeit drängt, Maurizio kommt dieses Jahr in die Schule und er spricht so undeutlich, daß ihn außerhalb der Familie und selbst wir haben oft Schwierigkeiten! keiner versteht. Wir wurden durch den Kiga schon fast gezwungen, ihn auf einer Sprachheilschule anzumelden, doch da geht das erste Schuljahr über zwei Jahre. Da er den Stoff des ersten Schuljahres aber schon beherrscht durch seinen nur zwei Jahre älteren Bruder , wäre er da wahrscheinlich total unterfordert. Außerdem wäre er fast 18, wenn er das 10. Schuljahr rum hat oder Abi mit 21 , das scheint mir zu lange! Aber das ist auch nicht der springende Punkt... Es ärgert mich, daß jeder sagte das wird schon und er braucht halt etwas länger und all sowas. Sogar mein alter KiA war überzeugt, das würde sich alles geben. Ich bekam zwar dann eine überweisung, mußte Rücksprache mit der Krankenkasse halten und die haben sich quergestellt. Jetzt weiß ich nicht weiter...

Unser 3jähriger hat die ersten drei Jahre nur einzelne Wörter gesprochen, erst seit der Geburt unserer ganz Kleinen drei Monate fängt er an, richtig zu sprechen, aber es zeichnen sich bereits jetzt die gleichen Probleme ab, wie bei Maurizio. Ich muß also sofort was unternehmen, aber ich weiß nicht wie, weil einem alle Türen zugeschlagen werden!!

Unsere drei Großen haben sehr früh und gleich deutlich gesprochen; so habe ich mit dem Gedanken nicht alle Kids sind gleich das Problem wohl etwas verdrängt und stehe jetzt vor einem Dilemma. Normalerweise lasse ich mir nichts vormachen, aber nach soviel Spießrutenlauferei fing ich an, denen allen zu glauben. Das war wohl der Fehler meines Lebens!

Hat jemand von Euch ähnliches erlebt?? Oder weiß jemand welchen Weg ich noch gehen kann?? Ohne Pädaudiologie gibt es angeblich keine Chance auf Logopädie....

Kerstin, kannst Du mir vielleicht helfen?? Habe verzweifelt Deine e-mail-addy gesucht!!

Ich bin wirklich für jeden Ratschlag dankbar!!

LG

Gina

Geschrieben

Liebe Gina!

Meine addy: Keine persönlichen Kontaktdaten ins Posting bitte, zum eigenen Schutz ;). Helfe Dir gerne und werde dir noch detailliert antworten, bin jetzt nur in Eile.

Liebe Grüße, Kerstin

P.S.: Vielleicht treffen wir uns am besten mal im Chat? Heute Vormittag gegen 9:30 Uhr?

Geschrieben

Liebe Kerstin,

vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung! Das Angebot mit dem Chat hätte ich gerne wahrgenommen, leider habe ich heute morgen eine Tour Behördenlauferei und werde dann nicht mehr im Haus sein. Ich wollte noch sehen, ob ich den Sprachheilbeauftragten des Gesundheitsamtes erwische. Mein Mann hatte sich ja extra für heute Urlaub genommen und jetzt fahren wir erstmal da hin. Ich melde mich aber sofort bei Dir zurück und dann treffen wir uns irgendwann im Chat, wann Du Zeit hast.

Nochmals vielen Dank; das Gefühl, daß ich jetzt jemanden habe, der wenigstens bereit ist, mir zu helfen, gibt mir schon wieder etwas Aufwind!

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben

High Gina,

wenn alle Termine platzen, würde ich dir trotzdem raten, dass du deinen Jungen in die Sprachheilschule gibst. Denn es gibt die Möglichkeit, dass bei bei besonderer Begabung, und die liegt ja dann vielleicht vor, wenn er schon so viel kann, das Kind auch ein Schuljahr überspringen kann. Das heißt, er könnte in der Schule sprachlich gefördert werden und liegt trotzdem nicht so weit hinter der normalen Schule zurück. Du müsstest dich allerdings dann in der Schule erkundigen, ob der Sprung möglich ist. Jedenfalls gibt es bei uns diese Möglichkeit. Im Schulgesetz deines Landes ist das ganz bestimmt festgeschrieben . Wenn er dann die Sprachbarrieren überwunden hat, ist der Wechsel in die normalen Schule kein Problem.

Du bist jetzt echt in einer bescheidenen Position - ich kann deinen Frust auf die Warterei und Tröstungen der anderen gut verstehen. Allerdings bedenke, dass dein Junge sicher enorme Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn du ihn trotzdem in eine normale Schule gibst. Kinder in der Schule sind manchmal ziemlich gemein und begreifen nicht, was sie einem anderen Kind antun können.

eine Sprachheilschule hat ja nichts mit geistigen Behinderungen zu tun. Deshalb denke ich, hätte es der Lütte da gut und es kann ihm dort geholfen werden.

Ganz große Klasse wäre es aber natürlich, wenn er den Sprung vorher schafft. Vielleicht hast du ja Glück, obwohl ja nicht mehr allzu viel Zeit ist. ganzfestdaumendrück

Alex

Geschrieben

Liebe Gina,

Aus der Ferne und ohne Deinen Sohn selber gesehen und gehört zu haben, kann ich Dir natürlich nicht sagen, woran es liegt, daß Dein Sohn schwer verständlich spricht. Kannst Du ein bißchen beschreiben, worin sein Problem liegt?

Im Groben gilt die Regel: Mit 4,5 - 5Jahren ist die Sprachentwicklung ungefähr abgeschlossen, so daß keine größeren Artikulations- oder Grammatikprobleme mehr vorliegen sollten. Die meisten Kinder werden uns deshalb nach der U8 vorgestellt. Wenn vorher schon große Auffälligkeiten bestehen, sollte immer eine Fachfrau oder ein Fachmann genauer hinschauen, woran das liegen kann. Ein normaler Kinderarzt ist dazu gar nicht differenziert genug ausgebildet. Wobei ich die Kinderärzte schon verstehen kann, wenn sie erst einmal zuwarten wollen, weil sie wirklich viele Kinder sehen, bei denen sich das verwächst , also es gibt viele Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung, die tolerabel sind. Bloß diese abzugrenzen, das ist das Problem. Andererseits möchte man ja nichts verpassen und die Verantwortung tragen letztenendes die Eltern, also meistens die Mutter. Die wird dann zum Schluss auch meistens durch den Kakao gezogen, wenn sichs dann doch nicht verwachsen hat, ziemlich ungerecht.

Zur Abklärung in die Pädaudiologie zu gehen ist ein guter Weg, denn das sind meistens die Fachleute, die einen guten Hörtest mit den Kindern machen können und dort wird er höchstwahrscheinlich auch einer Logopädin vorgestellt. Ich weiß nicht, wie das so bei Euch in der Gegend gehandhabt wird, da kenne ich mich leider nicht aus, aber da, wo ich gearbeitet habe ist das so.

Es kann auch gut sein, daß Bei Euch keine Logopädin in einer Praxis ein Kind zur Therapie annimmt, bevor nicht ein gescheiter Hörtest durchgeführt wurde, was durchaus sinnvoll sein kann.

Normalerweise rate ich den Leuten, sich vom Arzt ein Rezept für eine Abklärung in einer logopädischen Praxis ausstellen zu lassen. Ob dann eine Therapie sinnvoll ist, kann immernoch entschieden werden. Was Du aber auf jeden Fall brauchst, ist eine gute Diagnostik, damit ihr sehen könnt, wie es weitergeht.

Wahrscheinlich bist Du in die Mühlen der Gesundheitspolitik geraten. Die Krankenkasse möchte Dir ohne ärztliche Verordnung keine Logopädie bezahlen, der Arzt möchte sein Budget schonen und keine Therapie verordnen und schickt Euch ins Pädaudiologische Zentrum, das hat ewige Wartezeiten. Alles auf dem Rücken der Kinder. Bei uns läuft das vielerorts so.

Schon vor langer Zeit haben die Heilhilfsberufe angefangen darum zu kämpfen, die Verordnungen für die Therapie selbst ausschreiben zu dürfen: Logopäden sind die Fachleute, die differenzierte Sprachdiagnostik durchführen können und daher auch entscheiden können, wann Therapie erforderlich ist. Wir haben das damals nicht geschafft, die ärzteschaft wollte uns nicht zugestehen, was sie schon immer machen durfte, oder kennst Du einen Arzt, der einen anderen braucht, um eine Therapie durchzuführen und bezahlt zu bekommen? Naja, im Zuge der Gesundheitsreformen, kannst Du Dir vorstellen, daß wir noch abhängiger geworden sind und es nicht nur von den Verordnern, sondern auch noch von den Krankenkassen bestimmt wird, was erforderlich ist und was nicht. Denk Dir mal, wieviel Spaß es macht, nach zehn Sitzungen gesagt zu bekommen: Jetzt ist aber erst mal genug, mehr Geld ist in diesem Quartal nicht da, Sie müssen jetzt eine Pause machen. Ob das gerade therapeutisch sinnvoll ist oder nicht, ist völlig egal. Vielleicht hat die Therapeutin gerade mal Zugang zum Kind bekommen und es sind erste Erfolge ersichtlich und dann muss erst einmal der Behördengang angestellt werden, damit es witergehen kann. üBRIGENS: Pädaudiologische Zentren haben da mehr Spielraum für die Verordnungen, also noch ein Grund mehr, dahin zu gehen.

Ich will Dich aber nicht mit Berufspolitik vollquatschen. Kannst Dir nur sicherlich vorstellen, daß ich mir überlege, nicht wieder in meinen Beruf zurückzugehen, sondern wenn dann etwas anderes zu machen.

Wir lesen uns im Chat?

Alles Gute von Kerstin!

Geschrieben

Hallo Alex,

mit Deiner Meinung über die Sprachheilschule hast Du ja absolut Recht. Allerdings könnte mein Sohn dort keine Klasse überspringen, denn das würde eine Therapielücke ergeben. Als ich ihn dann letztes Jahr dort spontan einschulen wollte, sagte man mir: geht nicht, das Kind ist erst nächstes Jahr schulpflichtig. Dabei wurde er im Oktober sechs. Speziell gefördert würde er da auch nicht... Also strebe ich mit allen Mitteln die normale Grundschule an, zumal wir hier pro Jahrgang eine Integrationsklasse haben, in der es sogar behinderte Kinder gibt. Kinder mit Down-Syndrom besuchen hier nicht selten die Regelschule!

Jedenfalls habe ich heute bei meiner Krankenkasse auf den Putz gehauen und jetzt läuft das ganze über einen HNO.

Mein Sohn ist auch nicht überbegabt, er hat nur eben schon eine Menge von seinen Geschwistern abgeguckt. überspringer gibt es in unserer Grundschule ab und zu. Aber davon halte ich nicht sehr viel, irgendwas fehlt ihnen doch dann immer. Unsere älteste 15 wurde auch in den ersten drei Schuljahren als überdurchschnittlich eingestuft und momentan sehe ich die Aussichten auf eine Versetzung im Sommer mehr als gefährdet Null-Bock-Generation!? .

Da ich ein sehr positiv denkender Mensch bin, hoffe ich erstmal, daß sich alles noch zum Guten wendet. Jedenfalls werde ich nichts unversucht lassen.

Kerstin, habe vergessen zu fragen, wann Du wieder im Chat bist. Vormittags bin ich morgen nicht da. Aber ich werde mal sporadisch reinschauen, vielleicht treffe ich Dich ja zufällig an.

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben

Hallo, Gina, klappt irgendwie nicht mit dem Chat, oder? Hast Du messenger? Ansonsten geh noch mal neu rein in den Chat!

Kerstin

Geschrieben

Hallo Kerstin, hier ging nichts mehr, weil die Kelly Family im Live Chat bei AOL ist. Habe es versucht, mit raus und rein..... irgendwann baute sich nichts mehr auf. Bin dann raus aus AOL und wieder rein und jetzt da......

Ja, ich habe den messenger, aber auch meine Buddy-Liste. Nur ich muß Dich da eintragen, mail mir Deinen entsprechenden Namen dafür, falls Du ihn nicht öffentlich machen möchtest! Bei mir geht es mit Glitterpoet64 über die Buddy-Liste auch von Deinem messenger aus! .

Gruß

Gina

Geschrieben

Hallo Kerstin,

Stress hoch drei, aber ich habe mit meinem Amok-Lauf was erreicht! Morgen früh habe ich einen Termin bei einem Logopäden! Was aber nicht heißt, dass ich von Dir keine Ratschläge annehmen würde. Ich bin wirklich für jede Hilfe dankbar!! Und irgendwie überzeugt, dass wir das bis zum Sommer schaffen .

Ich versuche es heute Abend nochmal mit dem Chat, unser Server spinnt, das geht seit gestern Abend so... bis eben ging KEINE Seite auf, nerv

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben

Liebe Kerstin,

war heute mit Maurizio bei einer Logopädin und sie hat gemeint, mit viel Einsatz wäre es bis zum Sommer zu schaffen. Er soll jetzt einen Wattebausch auf dem Tisch herumpusten, weil die Ausatmungslaute seine Hauptschwierigkeit sind. Gibt es noch andere Möglichkeiten, außer Pusten??

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben (bearbeitet)

Falls sich das Finanzierungs-Problem nicht

schon gelöst hat:

In den Logopäden-Schulen z.B. der Tertia ,

staalich anerkannt, die haben mehrere

Schulen - ich weiss nicht, wo Du wohnst, aber

schau mal unter Link entfernt bekommen

Kinder und Erwachsene kostenlose

Therapien durch die Auszubildenen.

Die Therapien und einzelnen Schritte werden

von ausgebildeten Logopäden überwacht,

abgesprochen und geplant etc. Man braucht

zwar ein Rezept, aber die Kasse hat dann nix

mit zu tun.

Grüße von Lilli

Bearbeitet von Edi
externer Link nicht erlaubt
Geschrieben

Hallo Lilli,

zwar hoffe ich, daß die KK voll für die Logopädie aufkommt, aber ich denke ein bißchen zusätzlich würde auch nicht schaden. Ich werde mich mal schlau machen, ob ich hier überhaupt entsprechende Möglichkeiten habe.

Danke für Deinen Tipp!

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben

Liebe Gina, schön, daß Ihr jetzt doch so schnell einen Therapieplatz bekommen habt, dann seid Ihr ja erst einmal versorgt. Ich habe im Moment leider keine Zeit, Dir mehr zu schreiben, werde Dir aber in den nächsten Tagen noch eine ausführliche mail schicken, okay!? Bis dann!

LG, Kerstin

Geschrieben

Liebe Kerstin,

ist es wahr, daß zwischen der Sprachentwicklung und dem Stillen irgend ein Zusammenhang sein soll??? Zweimal hat man mir jetzt vorgehalten, durch das lange Stillen, würde sich die Sprachentwicklung verzögern oder Schaden nehmen. Ich habe das nie vorher gehört; es gibt doch Kinder, die trinken drei Jahre lang aus der Flasche und haben ununterbrochen einen Schnuller im Mund, die enden doch auch nicht alle beim Logopäden, oder?

Ich habe ja alle unsere sehr lange im Durchschnitt zwei bis drei Jahre gestillt. Die Buben haben aber alle keinen Schnuller genommen, auch nicht am Daumen gelutscht. Ich selber bin der Meinung, daß es sich hier um einen totalen Irrtum handelt, hätte aber doch auch gerne Deine Meinung gehört was weiß ich, was in Fachkreisen alles für Ansichten herrschen...

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben

Liebe Gina!

Das ist eine schwierige Sache. Ich habe in meiner Ausbildung auch Therapieformen gelernt, die propagieren, den Kindern das Saugen möglichst bald abzugewöhnen.

Es ist keinesfalls erwiesen, daß dauerhafte Sauggewohnheiten schlecht für die Sprach- oder Sprechentwicklung sind. Allerdings gibt es einen statistischen Zusammenhang zwischen Kindern, die mit der Flasche ernährt wurden und /oder lange einen Schnuller hatten und Kindern, die eine mundmotorische Störung haben und später Logopädie brauchen.

Es gibt einen sehr bekannten, international anerkannten brasilianischen Arzt, Logopäden und Krankengymnasten namens Rodolpho Castillo-Morales, der sich bei einheimischen Stämmen im Regenwald das Handling mit Kindern angeschaut hat und daraus Rückschlüsse für seine Therapien mit Menschen, die im Mund-Gesichtsbereich Störungen haben Spastikern, Kindern mit Down-Syndrom, usw. , gezogen hat. Er empfiehlt ausdrücklich, Kinder zu stillen und sie lange zu stillen. Das Stillen ist genau die richtige Mundbewegungsform, die das Gehirn als Nahrung braucht, um richtig zu reifen, beste Voraussetzungen für eine regelrechte Sprachentwicklung. Die Saug-Schluckbewegung, die beim Stillen vonstattengeht, beansprucht alle möglichen Gesichts-, Mund und Schlundmuskeln auf besondere Weise und ganz anders als beim Flaschensaugen oder beim Schnullern.

Genauso wichtig für die Hirnreifung ist auch die grobmotorische Entwicklung, die in der richtigen Reihenfolge und im für das Kind richtigen Rhythmus vorangehen sollte.

Vielmehr scheint es so zu sein, daß manche Kinder von sich aus eine langsamere Hirnreifung haben und mehr Saugbedürfnis haben, sprich mehr Saugen sollten, und das am besten an der Brust oder auch am Schnuller, Sauger, usw.Sie brauchen einfach mehr Saugreize, um das Hirn richtig entwickeln zu können. Deshalb sind Castillo-Morales und auch die Logopädin Padovan auch Brasilien eher der Ansicht, das Kind hat nicht eine Sprechstörung, weil es zu lange gesaugt hat, sondern AUCH weil es nicht genug Sauginfos bekommen hat und diese immernoch sucht und deshalb immernoch Schnuller oder Sauger oder Daumen nimmt.

Für mich ist das sehr logisch und aus meiner Beobachtung heraus geben einem die Kinder auch genaue Signale, was sie noch brauchen.

Ich persönlich denke nicht, daß langes Stillen schadet. Und keinesfalls mehr als Schnuller oder langes Flasche nuckeln. Ganz im Gegenteil. Wenn schon Saugbedürfnis stillen, dann ist das die optimale Art und Weise. Aus dieser überzeugung heraus habe ich meinen Sohn Elias auch gestillt, bis ich gemerkt habe, er brauchts nicht mehr so sehr. Da war er dann etwas über zwei Jahre alt. Er hat übrigens keine Sprachentwicklungsstörung, genau wie viele Kinder, die sehr lange gestillt werden oder Schnuller saugen.

Allerdings, was wirklich schädlich ist, ist mit dem Schnuller im Mund zu sprechen, da kann nichts Gutes bei herauskommen.

Also: Entspann Dich. Warum soll etwas schädlich sein, was von der Natur so vorgesehen ist? Mein zweites Kind werde ich auch bis Ultimo stillen, das heißt bis einer von un- s beiden die Schnauze voll hat.

Du, Gina, ich möchte aber keinesfalls, daß Du mich benutzt , um die Therapie Deines Sohnes in Frage zu stellen. Du hast sooo schnell einen Therapieplatz gefunden und das ist wirklich gut so. Ich kenne Deinen Sohn nicht und weiß nicht genau, was er für Probleme hat und Du solltest der Logopädin, bei der er ist, vertrauen, sonst steht der Therapie etwas im Wege. Auch noch eine Therapie anzufangen in einer Logo-Schule oder sonstwo, halte ich für keine gute Idee, wenn dann nur in Absprache mit der Logopädin, bei der Ihr seid, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie es für gut heißt. Ich hätte da jedenfalls etwas dagegen an ihrer Stelle. Zu viele Köche verderben den Brei und für die Kontinuität ist das Gift. Auch wenn es Dir so dringend ist, daß es voran geht. Auf Druck erfolgt Gegendruck. Wenn die Therapie gut läuft und bis zum Schuleintritt schon Erfolge erzielt wurden, ist das prima. Wende Dich in allen Fragen vertrauensvoll an die Logopädin, bei der Ihr seid, auch von wegen Schule und so. Und auch wenns eilt: Gut Ding will Weile haben! Die Prognose der Logopädin, daß es bis zum Schulanfang erledigt sein könnte, finde ich echt mutig. Sowas kann man nämlich in den allerwenigsten Fällen gleich nach einer Stunde absehen. Aber wenns tatsächlich so ist, um so besser!!

Oh, muss jetzt schlafen gehen!

Herzliche Grüße von Kerstin!

Geschrieben

Liebe Kerstin,

vielen herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort. Ja, dass Hirnreifung und Saugbedürfnis miteinander zu tun haben, ist mir bekannt. Deshalb habe ich ja auch alle gestillt bis sie selber nicht mehr wollten. Ich habe darüberhinaus einen Schuller angeboten, den die Jungs aber alle abgelehnt haben. Cristina hat ihn damals zum Sprechen immer rausgenommen, da ich ihr von Anfang gesagt habe, dass sie damit eh keiner versteht. Romina, unser Baby, kriegt ihn nur, wenn sie nörgelig ist, das ist eigentlich auch sehr selten. Babyflaschen haben wir seit Cristina nur noch als Sammelobjekte im Keller stehen; wegen der Saugverwirrung war ich schon vorsichtig und außerdem wollte daraus sowieso keiner mehr trinken. Romina kann mit ihren 3 1/2 Monaten bereits stilles Wasser aus einem winzigen Becherchen trinken, das scheint mir einfach logischer, als eine Nuckelpulle.

Vorgehalten wurde mir der Zusammenhang zwischen Stillen und Sprechen von zwei Bekannten; beide keine Fachleute in der Richtung. Eine total jung, die andere könnte wohl schon meine Oma sein...

Wirklich geglaubt habe ich es nicht, aber es hat in mir schon einige Denkprozesse ausgelöst, deshalb dachte ich, Deine Meinung dazu wäre ziemlich hilfreich, was sich ja nun bestätigt hat.

Also wegen einer zweiten Therapie, würde ich sowieso erst mit unserer Logopädin sprechen, ich würde nie den Therapieplan eines Fachkundigen ohne jegliche Rücksprache verwerfen, eigenmächtig kürzen oder ergänzen. Sie sagte mit viel Einsatz ist könnte es bis zum Sommer zu schaffen sein . Das ist keine Garantie, sie sagte das aus ihrer Erfahrung heraus, daß es bei einigen Kindern ruck-zuck gehen kann, bei anderen aber eben länger dauert.

Mir kam gestern schon der Gedanke, dass dieses undeutliche Sprechen bei Maurizio auch auf Angewohnheit beruht. Als unser Großer gestern fluchte Schule ist Sch... , sagte ich zu Maurizio, wenn Du das nachsagst, kriegste einen €. Und siehe da, er grinste mich an, ordnete offenbar seine Gedanken und dann kam es ganz deutlich: Schule ist Sch... . Toll, nur wie behält man das jetzt bei!? Ich meine die Aussprache, weniger die Meinung; es gibt ja GsD noch genug bessere Wörter mit sch . Jedenfalls nahm er den € war das erste mal, dass es von mir für irgendwas einfach so Geld gab! und meinte: So, jetzt werde ich reich! Logisch, wenn er sich jedes korrekte Wort bezahlen läßt... überlege schon, ob ich mit ihm seine Schultasche für den Sommer packen werde; immer, wenn er etwas neues gut aussprechen kann, darf er ein neues Teil Buntstifte und den ganzen Kleinkram einzeln reinpacken. Diese erpresserische Art ist zwar alles andere, als mein Erziehungsstil, aber es könnte in diesem Fall hilfreich sein.

Oder kennst Du noch andere vielleicht bessere!? Methoden, die ein Kind anspornen können??? Ich will Maurizio ja nicht unter Druck setzen; nur sanft in Richtung Erfolg lenken.

Nochmals vielen Dank!!!

Und liebe Grüße

Gina

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