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Die Geburt von Vanessa in der 28+2 SSW

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Vanessas Geburt

Ich wusste ja schon seit der 20. SSW das ich Vanessa zwischen der 24.SSW und 28.SSW bekommen werde.

In der 26.SSW musste ich wieder nach Leverkusen zu dem Pränataldiagnostiker Degum III.

Ich wurde noch mal gefragt, ob ich das Kind bekommen möchte, mit allen Konsequenzen, oder ob ich jetzt doch einen KS möchte und keine Versorgung. Das hätte geheißen, ich hätte Vanessa bekommen, mit einem Gewicht von geschätzten 400- 500g und man hätte sie, ihrem Schicksal überlassen, keine Versorgung, somit Erstickung.

Ich sagte sofort, das ich das auf gar keinen Fall will !! Meine Tochter hatte sich so durchgekämpft, alle Ärzte hatten sie aufgegeben, sie sollte ja laut Ärzte schon lange gestorben sein und dann sollte ich ihren Kampf beenden??

Nein das kam für mich nicht in Frage, ich sagte es meinem Freund, er war mit den nerven fertig und sagte zuerst, lass es machen.

Ich schaute ihn an und fragte mich hat er das jetzt wirklich gesagt??

Ich sollte mein Kind sterben lassen, was ich die ganze Zeit spürte??

Ich war total entsetzt, so was von ihm zu hören, doch dann brach er auch zusammen und er fing an zu weinen und es tat ihm sehr Leid was er sagte und er sagte so was würde er von mir niemals verlangen, er wüsste auch nicht warum er das gesagt hat, ihm war es einfach alles zuviel geworden.

Er hatte Angst ein schwer behindertes Kind zu bekommen und wir könnten uns dann nicht mehr so um die anderen 3 kümmern, aber für uns stand dann fest, wir nehmen unser Kind mit allen Konsequenten.

In der 27. SSW wurde ich stationär in Leverkusen eingewiesen, da die Plazenta immer weiter wuchs und die Versorgung immer schlechter wurde, nicht zu vergessen, ich habe insgesamt 4 mal Lungenreife Spritzen bekommen. Es war unser Glück das wir eingewiesen wurden, den an dem Tag der Einweisung, es war Montag, bekam Vanessa Herzstolpern.

es wurde wieder ein Doppler gemacht und der Arzt sagte, sie muss raus, sie überlebt das Wochenende nicht mehr.

Der KS war erst nicht möglich, da ich Aspirin genommen hatte, über Wochen und tägl. und mein Blut sich so verdünnet hatte, das die Thrombozyten, unter dem Grenzwert waren, ich hätte sterben, oder Querschnittsgelähmt werden können.

Nach 3 Tagen gingen die Thrombozyten GSD wieder hoch und Freitags sollte um 9 oder 10 Uhr der KS gemacht werden, es musste unter Vollnarkose gemacht werden, da ich auch noch Leukozytenanstieg hatte und Fieber.

Es ging am Freitag aber doch schon früher los, ich wurde schon um 7 Uhr abgeholt, rief schnell meinen Freund an, das er kommen soll, da es jetzt schon los geht, Vanessa musste raus und somit wurde aus dem geplanten KS ein Not KS.

Ich hatte eine sch... Angst, nun sollte es die letzten Minuten sein die ich schwanger bin und die Angst davor würde mein Kind es schaffen quälte mich.

Ich ging in den OP, viele Ärzte waren dabei, ich weiß gar nicht mehr wie viel, ich kann mich nur erinnern, das die ganzen Ärzte um mich rum standen, es müssen 6 oder 7 gewesen sein.

Die Narkose sollte ganz zum Schluss gemacht werden, damit mein Kind nichts davon abbekommt, da es dann für sie auch sehr gefährlich geworden wäre, ich hab ein schweres Ding auf den Bauch bekommen, weiß nicht was, davor die Flüssigkeit, Desinfektion, denke ich mal, ich merkte nur wie alle kalt wurde, ich zitterte am ganzen Körper vor Angst und dachte setzt mir die Narkose, ich halte es nicht mehr aus.

Dann war es soweit, die Zugänge waren gelegt, alles war vorbeireitet, nur noch der Schnitt musste gemacht werden und endlich sagte der Narkosearzt, ich setzt jetzt die Spritze. Ich wurde gefragt, wie meine Kinder heißen und wie alt die sind, das Alter konnte ich glaub ich nicht mehr sagen, da war ich dann weg.

Meine Tochter wurde zwischen 600 und 700g geschätzt.

Vanessa wurde dann am 05.01.07 um 8.55 Uhr mit 620g 30 cm und KU 24,5 cm geboren.

Mein Freund durfte sie nach der Geburt direkt sehen, als sie den Tubus bekommen hatte und hat für mich Fotos gemacht.

Als ich wach wurde, wollte ich nur wissen, ob sie lebt und jaaaaaaaa sie lebte ich war überglücklich.

Mein Freund wollte mir die Fotos zeigen, aber durch die Narkose konnte ich nichts sehen, ich konnte einfach nichts erkennen, alles verschwommen.

Mein Freund sagte aber, wir haben eine wunderhübsche Tochter und es ist alles dran, nur das sie sehr klein sei, aber das beruhigte mich.

Da ich so Höllen schmerzen hatte und immer wieder eingeschlafen war, konnte ich sie am ersten Tag nicht sehen und am 2. Tag war es dann soweit. Die Schwester holte mich nachmittags ab und fuhr mich im Rollstuhl zur Kinderklinik, was ging mir alles durch den Kopf.

Ich hab den ganzen Weg dorthin geheult, ich hatte plötzlich so Panik davor was mich erwarten würde, da hatte ich mich so gefreut endlich meine Tochter zu sehen und nun bekam ich so eine Angst davor.

In der Kinderklinik kamen die Schwester und fuhren mich zu meiner Tochter, ich weinte und wollte nicht hinsehen, die Angst blockierte mich.

Doch dann sah ich in den Inkubator und die Angsttränen wurden zu Freudentränen, da lag sie, MEINE TOCHTER, ein vollständiger Mensch, nur sehr klein. Ich konnte es nicht glauben, das sie doch schon so fertig ist und war so glücklich, nur die Augen waren noch sehr unreif und einen Popo hatte sie auch noch nicht, das sah etwas komisch aus, aber sonst, es war ein fertiges kleines Baby

Danach bin ich ein bisschen in Depressionen abgerutscht. Ich wünschte mir, noch schwanger zu sein, um Vanessa die ganzen Infusionen und Spritzen ect, zu ersparen. Ich fühlte mich so leer und wenn ich eine schwangere gesehen habe, wurde ich neidisch und fragte mich, warum warst du dazu nicht in der Lage??

Meine Tochter hat mir dabei geholfen, irgendwann hat es klick gemacht und ich dachte, sie kämpft um ihr Leben und ich verfalle in Selbstmitleid, das darf nicht sein!! und so habe ich es geschafft mich selbst wieder aus dem Tief zu holen, aber auch durch die Unterstützung der Schwestern und der Seelsorgerin.

Heute ist es noch teilweise so, wenn ich eine hochschwangere sehe, das diese Gedanken wieder hochkommen, aber ich komme jetzt damit klar.

So das war die Geburt und die erste Zeit danach.

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