Geburt von Johanna Sophie am 13.09.2000

[Freesurfer]

Am 13.09.00 setzten nach Wochen voller Vorwehen endlich gegen 14.00 die "richtigen" Wehen ein. Der Abstand war wie beim ersten Kind kurz: nur 5 Minuten! Nach 20 Minuten war mir klar, daß es besser ist, meinen Mann zu benachrichtigen. Da er selbständig ist und auch zu Kundeterminen fahren muß, weiß ich nie genau, wie lange die Heimfahrt u.U. dauert.

Als wir mit dem Telefonat fertig waren, kamen die Wehen bereits alle 3 Minuten. Aber sie waren eigentlich sehr schwach - so wie Regelschmerzen. Dann habe ich versucht, unseren Großen bei Bekannten unterzubringen. Vier Familien habe angeboten, sich um Luca zu kümmern, aber wie das immer in solchen Situationen ist: Keiner war zu Hause! Und ich der Verzweiflung nahe, denn um dabei zu bleiben ist er mit seinen gerade mal 20 Monaten noch zu klein... In meiner Not habe ich mich dann an Monika gewandt, die nach der Geburt als Haushaltshilfe kommen sollte. Sie sagte spontan zu. Das war damit geregelt. Und jetzt wurde es auch Zeit, die Hebamme anzurufen, denn die Wehen kamen schon im 2-Minuten-Rhythmus.

Monika kam, um Luca abzuholen, aber immer noch keine Spur von meinem Mann, der den Kindersitz im Auto hatte. Um 16.20 traf die Hebamme ein. Tastbefund: Muttermund bei 4cm. Wir rechneten damit, daß das Baby gegen Abend kommt... Um 16.30 kam dann endlich auch mein Mann nach Hause. - Er hatte doch tatsächlich noch 2 Kundentermine eingeschoben, weil er meinte, bei Luca hat es ja auch 18 Stunden gedauert. Männer!!! "gg" Sein entsetztes Gesicht beim Anblick der Hebamme war aber so komisch, daß ich ihm nicht böse sein konnte. Naja, während er Luca zu Monika ins Auto packte, bekam ich von meiner Hebamme einen Einlauf und sie ließ Wasser in die Badewanne. Ich konnte mittlerweile nur noch auf den Zehenspitzen stehen, weil die Fruchtblase ganz fürchterlich nach unten drückte und ich hatte keine nennenswerte Wehenpause mehr. Trotzdem empfand ich die Wehen als schwach.

Ich stieg also in die Wanne und konnte da so richtig schön entspannen - genau 3 Wehen lang. Dann wurden die Wehen urplötzlich furchtbar stark und nach 2 davon hatte ich Preßdrang! Ich konnte es nicht fassen und fragte meine Hebamme, ob das sein könne. Der Tastbefund war dann auch eindeutig: vollständig geöffneter Mumu. Also durfte ich pressen. Nach 3 Preßwehen war dann unser Baby da. Es war genau 17.07 Uhr. Ich hatte noch keine 20 Minuten in der Wanne verbracht. Es ging so schnell und leicht, daß das Kleine gar nicht gemerkt hatte, daß es zur Welt gekommen ist. Es weinte nicht, sondern maunzte nur leise - und schlief einfach weiter! Vor der Geburt wollten wir nicht wissen, was es wird, und nun hatte ich gar nicht darauf geachtet. Ich fragte meinen Mann, aber auch er mußte dem Baby erst zwischen die Beinchen schauen, worüber wir dann beide grinsen mußten.;-)

Nun war sie also da: unsere Johanna Sophie! Während ich vernäht wurde - ich war an der alten Dammnaht gerissen - machte mein Mann Schnittchen für alle. Die Atmosphäre war richtig gemütlich und gelöst. Nachher wurde Luca abgeholt, damit er seine Schwester sehen konnte. Er war von der ersten Sekunde an ein richtig besorgter und lieber großer Bruder.

So eine schöne und leichte Geburt kann ich nur jeder Frau wünschen!

Michaela