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Geschrieben

Hallo, ich heiße Brigitte und lese schon seit einigerzeit eure Beiträge.

Bisher habe ich es noch nicht geschafft, meine Erlebnisse hier aufzuschreiben.

Aber es hat gut getan, das man mit seinen hilflosen Gefühlen nicht alleine ist.

Ich habe zwei wunderbare Töchter von 6 und fast 4 und unser größter Wunsch war ein weiteres Kind.

Mittleweile habe ich zwei wunderbare Töchter und 3 wunderbare Sternenkinder.

Mein letztes Sternenkind war ein kleiner Sohn, der leider sehr krank war.

Wie man hinterher feststellte, hatte er eine Form der Trisomie, das Patau Syndrom.

Seid dem habe ich nicht mehr den Mut gefunden, den Schritt einer weiteren Schwangerschaft zu wagen. Auch wegen der Verantwortung gegenüber meiner beiden Töchter. Es dauert so lange bis der Schmerz soweit weggeht, daß man überhaupt erstmal wieder "normal" funktionieren kann. Weck gehen wird dieser Schmerz glaub ich nie. In meinem Herzen sind auch meine 3 Sternenkinder immer bei mir.

Mitlerweile red ich mit meiner Umwelt garnicht mehr darüber. Die letzte Fehlgeburt ist jetzt 1 1/2 Jahre her. Wer nichts Vergleichbares durchgemacht hat, kann nicht verstehen, daß es auch nach dieser Zeit immer noch die Trauer gibt, die tief drinnen immer dabei ist.

Auch wenn der Verstand jetzt sagt: laß es gut sein, du hast 2 gesunde Kinder, das Herz sagt etwas anderes.

Liebe Grüße

Brigitte

Gast Giuliana2111
Geschrieben

hallo brigitte

es tut mir sehr leid, was du durchmachen mußtest.... es ist so schrecklich gemein....so hart... wir mamis werden das nie verkraften... wir lernen damit umzugehen, aber vergessen werden wir nie....

ich verstehe nicht warum unser umfeld so falsch damit umgeht... ich habe mir ein buch gekauft, das heisst wenn die wiege leerbleibt... es geht darum das man lernt mit der trauer umzugehen. das buch ist sehr schön geschrieben...viele betroffende eltern beschreiben ihre gefühle und so...

sie sagen was sie sehr getroffen hat... fast alle sind damit nicht klargekommen, das verwandte und freunde so dumme sprüche gemacht haben... klar so wirklich ernst sind sie nicht gemeint aber halt sehr unpassend...und vor allem sehr verletzend... dieses buch müßte man jedem in die hand drücken bevor er einem etwas sagt....

oh je soviel wollte ich jetzt eigentlich gar nicht schreiben....

ich wünsche dir ganz viel kraft, dmit du das erlebte etwas verarbeiten kannst...

darf ich fragen wie ihr ihn genannt habt? wie weit warst du? und bei den anderen kleinen sternchen?

du mußt nicht darauf antworten.....

liebe traurige grüße jasmin

Geschrieben

Hallo Jasmin,

ja in der Tat ist es so, die Menschen können mit Trauer nicht umgehen. Oft wird die Unsicherheit hinter lapidaren Sprüchen die für einen selbst sehr verletzen sein können versteckt. Und die anderen sind der Meinung zu einem ungeborenem Kindern könne man noch nicht so ein innere Bindung aufbauen, daß man tatsächlich Monatelang oder vielleicht Jahrelang um sie trauert. Wenn man sich nur genug zusammen reißt und nicht in Selbstmitleid versinkt, muß man das doch in spätestens 6 Wochen hinter sich haben. Wenn nicht, sind alle nur noch peinlich berührt.

Es gibt nur wenige, die einem auch nach dieser Zeit einfach nur einmal zuhören. Mir geht es oft so, daß ich manchmal einfach von meinen Sternenkinder erzählen möchte, weil sie in meinem Leben unauslöschliche Spuren hinterlassen haben. Und wie heißt es doch: wer nicht vergessen ist, ist auch nicht wirklich gestorben. So sind sie irgenwo immer unter uns. Und so klein auch meine beiden Süßen sind, auch sie haben unheimlich viel mitbekommen. Obwohl wir versucht haben, möglichst viel von ihnen fern zu halten. Als ich nach den beiden wieder schwanger wurde, bekam ich in der 8 Woche Blutungen und bin zu meinem Gyn. gefahren. In der Praxis ist es dann zu einem Abort (super schreckliches Wort) gekommen. Mein Sternenkind kam in ein Glasbehälter und wurde zugeschraubt. Das was mal mein Kinder werden sollte wurde untersucht (noch nicht einmal gentechnisch, das wird erst nach der 3. Fehlgeburt gemacht- bis dahin ist alles "Normal") und der Rest wahrscheinlich in den Laborabfall entsorgt!! Ich war so geschockt, daß mein Baby auf einmal nicht mehr da war, das ich auch garnicht irgendwelche Einwände gemacht habe. Heute weiß ich, daß man auch sehr frühe Fehlgeburten sehr wohl in ein Sammelgrab legen lassen kann. Ich weiß noch nicht mal ob ich es getan hätte. Ich und wir hatten ja keine andere Wahl. Das Unglaubliche passierte dann zu Hause. Meine Schwiegereltern passten auf die Kinder auf. Wir hatten allerdings nicht gesagt warum ich weggefahren bin. Als ich zurück kam, saßen alle im Garten und spielten zusammen. Sobald die beiden mich gesehen haben kamen sie zu mir und legten die Arme um meinen Hals und haben mcih bestimmt 5 Minuten nicht mehr losgelassen. Die beiden haben genau gespürt, das etwas Schlimmers passiert war und haben versucht mich zu trösten. Das ist der einzige wirkliche Trost damals und auch jetzt gewesen. Das Glück diese beiden Wesen zu haben und auch dieses Glück hautnah immer wieder zu spüren. Ohne die beiden wüßte ich manchmal nicht, ob ich so "normal" mit allen weitermachen könnte

Das Schlimmste bei der ganzen Trauerbewältigung ist einfach, das man auch keinen Ort hat, wo man sich mit seiner Trauer hinwenden kann. Ich sag nur Restmüll! Meine Schwägerin hat mir damals ein wunderschöne Rose geschenkt. Diese ist für mich Symbolisch der Ort den ich mit meinen Sternenkinder verbinde. Und da unsere ungeborenen Kinder auch Schmetterlingskinder genannt werden, habe ich manchmal im Sommer wenn meine Töchter im Garten spielen und die Schmetterlinge über die Blumen ziehen das Gefühl, das doch alles zusammen das sind.

Das war Fehlgeburt Nummer eins und mir laufen schon wieder die Tränen runter.

LG

Brigitte

Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Brigitte,

mir tut so furchtbar Leid, was du durchmachen musstest. Meine Tochter ist 5 Monate alt und erst jetzt als Mama kann ich nachfühlen, was du durchgemacht hast und immer noch durchmachst. Die Angst vor einer FG ist bei jeder werdenden Mama da, und wenn die Kinder dann da sind, macht man sich auch immer Sorgen. Es ist vollkommen egal, ob man grad erfahren hat, dass man ss ist oder sie 30 Jahre alt sind. Der Verlust ist der gleiche. Das gemeine an einer FG ist nur, dass man das Kleine nie knuddeln durfte und insgeheim doch immer die Frage da ist, was man falsch gemacht hat, auch wenn man nichts hätte tun können.

Bitte, wie kann man dir als Außenstehende helfen, was kann man sagen? Verstehen Mütter deinen Schmerz besser?

Das Bild von den Schmetterlingen ist sehr schön. Mir sind die Tränen gelaufen. als ich deine Geschichte las. Ich bewundere dich für deine Kraft und den Mut, es immer wieder zu versuchen. Ich weiß nicht, ob ich so stark sein könnte. Ich konnte meine Maus nur Dank blutverdünnender Medikamente bekommen, ohne diese hätte ich sie ganz bestimmt verloren. Ich bin so dankbar, dass ich Mama werden durfte.

Wenn du dich aussprechen willst, dann ist dieses Forum ein sehr guter Ort für dich. Hier ist immer jemand da für dich.

Liebe Grüße,

Melanie

Bearbeitet von Cassie
sig entfernt
Gast Giuliana2111
Geschrieben

ich glaube dir ,das es nicht leicht ist darüber zu schreiben... mir fällt es bis heute auch noch sehr schwer, aber mittlerweile geht es besser, ich weiss das ich hier meinen gedanken freien lauf geben kann und alles loswerden kann... hier macht keiner doofe sprüche oder so....

schreib wann und was immer du magst

lg jasmin

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