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Geburt von Thomas Nuri am 01.07.2000

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Hallo zusammen!

Nachdem ich all diese Geburtsberichte gelesen habe, bekam ich auch Lust, von meiner zu erzählen.

Kurz zur Schwangerschaft sei bemerkt: es war eine nicht wirklich schöne Schwangerschaft. Ich bin mir schon bewußt, daß sie durchaus noch schlimmer hätte sein können. Doch es reichte mir schon. In den ersten 5 Monaten nahm ich 6 Kilos ab, weil mir ständig schlecht war und ich nichts bei mir behalten konnte. Ich kam dann in die Klinik, anschließend ging es besser. Es wurde halt auch Schwangerschaftsdiabetis festgestellt, was bedeutete, daß ich mich 3-4 mal am Tag in den Finger stechen mußte und Diät halten muße - kein geliebtes Haselnuß-Eis mehr!!!.

Außerdem hatte ich von Anfang an Sodbrennen - ab dem ersten Tag an. Ich konnte nächtelang nicht schlafen. Dem Ende der Schwangerschaft zu verbrachte ich jede Nacht sitzend. Von den geschwollenen Beinen nicht zu sprechen! Und das ganze noch im Hochsommer! Ich konnte kein Fleisch mehr riechen, dafür entwickelte ich einen Heißhunger auf Bananen mit Senf und Sauerkraut mit Eis. - Na ja, das Übliche halt!

Am 30.Juni gegen 17:30 wurde meine Unterhose dann auch noch etwas naß. Ich dachte schon, auch das noch. Jetzt hast du deine Blase auch nicht mehr unter Kontrolle (soll ja vorkommen bei Schwangeren). Doch irgendwie ließ mir die Sache keine Ruhe. Vielleicht war es ja auch das Fruchtwasser? Immerhin war der Geburtstermin ca. 1 Woche später angesetzt. Aber sollte der Blasensprung nicht "schwallartig" sein? Was sollte ich machen?

Ich beschloß, meine Mutter anzurufen. Immerhin hat sie 5 Kinder auf die Welt gebracht. Die mußte das wissen! Gesagt, getan. Doch meine Mutter hatte bei all ihren Geburten keinen vorzeitigen Blasensprung! Sie riet mir, mein älteste Schwester anzurufen. Also tat ich das. Doch auch sie hatte keinen vorzeitigen Blasensprung. Als ich noch grübelte, was ich nun machen sollte, rief mich schon meine andere Schwester an. Meine Mutter hatte in der Zwischenzeit schon die ganze Familien informiert, daß es bei mir endlich losgehe! :D Meine Schwester meinte, es könne durchaus Fruchtwasser sein. Die einzige Möglichkeit, das rauszukriegen, sei, ins Krankenhaus zu fahren.

Gut, die Kliniktasche war ja eh schon gepackt. Also beschloß ich, ein Taxi zu rufen. Mein Mann war ja in der Arbeit, und ich wollte ihn nicht beunruhigen. Was ist, wenn es doch kein Fruchtwasser ist? Doch mir fiel in diesem Moment einfach keine Taxinummer ein! Ich glaube, in Wien gibt es circa 10 verschiedene Taxifirmen, alle mit einprägsamen Nummern. Und ich wußte keine einzige davon! Zuviel herumgehen und noch im Telefonbuch nachschauen, wollte ich auch nicht (falls es doch ein Blasensprung ist). Also rief ich meinen Mann an und fragte ihn nach einer Taxinummer. Er wollte nur wissen, warum. Ich meinte, weil ich in die Klinik fahren wolle. Ich möchte etwas nachschauen lassen. Er meinte nur mehr, er komme, und legte schon auf. 5 Minuten später stand er auch schon in der Türe!

Die Fahrt in die Klinik war sehr rasant! :rolleyes: Ich bekam dann auch schon Wehen, doch sie waren noch nicht so stark. Und der Abstand war auch unregelmäßig.

In der Klinik angekommen, läutete mein Mann gleich Sturm. Die Hebame machte die Türe auf und meinte nur, was denn sei. Mein Mann ganz aufgeregt: Meine Frau kriegt unser Kind! Sie lächelte nur, und meinte, wir sollen mal reinkommen.

Also, es war das Fruchtwasser, das ausgelaufen war. Doch da der Kleine den Kopf schon ganz unten hatte, hat er dadurch alles verschlossen, und es waren nur ein paar Tropfen ausgelaufen. Die Wehen waren auch nicht regelmäßig und nicht stark genug. Da es das erste Kind war, würde es noch länger dauern. Ich solle über Nacht in der Klinik bleiben, mein Mann zum Auschlafen nach Hause fahren. Falls es früher losgehen sollte, würden sie ihn anrufen.

Die Nacht war sehr unruhig. Die ganze Zeit Wehen, einmal mehr, einmal weniger. Zum Schlafen kam ich nicht.

Und mein Mann? Er rief seine Freunde an und teilte ihnen mit, daß ich schon in der Klinik sei. Daraufhin holten sie ihn ab - es mußte ja gefeiert werden, daß er bald Papa sei!

Am nächsten Morgen kam er dann wieder in die Klinik. Beide schauten wir nicht gerade munter aus! Er fragte mich noch, ob er noch in die Arbeit gehen solle (es war Samstag, also eh nur ein halber Arbeitstag für ihn). Ich meinte, er könne ruhig gehen. Es sei noch so wie am Vortag. Das könne noch dauern. Als er sich gegen 8:30 verabschieden wollte (nachdem er mein Frühstück zusammen gefuttert hatte!), meinte ich dann, er soll doch bleiben. Von einer Minute auf die anderen waren die Wehen so stark geworden, und die Abstände ganz kurz. Die Hebamme meinte noch, ich solle noch kräftig am Gang auf und ab gehen, da die Kreissäle im Moment alle besetzt seien! :eek:

Ich ging also auf und ab - mehr oder weniger. Dazwischen stand ich gegen die Mauer gelehnt da, und versuchte die Wehen zu veratmen. Mein Mann mußte mir mein Kreuz massieren - dort spürte ich die Wehen am meisten.

Als endlich ein Kreissaal frei war und ich rein durfte, war der Muttermund schon 8 cm geöffnet! Ich lag also da auf diesem Sessel/Bett und - nichts! Die Wehen hörten einfach auf! Gar nichts mehr!

Die Ärzte meinten, wir sollen ein bißchen warten, wahrscheinlich fängt es gleich wieder an. Wir schliefen also mal eine halbe Stunde - ich auf dem Bett, mein Mann im Sessel!

Als sich nach der halben Stunde noch immer nichts tat, wurde ich an einen Wehentropf gehängt. Das war dann schon gegen 12:30. Um 13 Uhr ging es dann wieder los! Und dieses Mal noch viel häftiger als vorher! In diesem Moment schauten meine Eltern bei der Türe rein! Sie hatten es zu Hause nicht mehr ausgehalten! Nachdem sie von uns nichts mehr gehört hatten, hatten sie sich in der Früh in den Zug gesetzt und waren nach Wien gefahren. Und mit dem Taxi dann in die Klinik. Sie saßen schon einige Stunden draußen am Gang und hielten es vor Neugierde nicht mehr aus! Nachdem das Baby noch immer nicht da war, verzogen sie sich wieder auf den Gang.

Von da an habe ich nur mehr bruchstückhafte Erinnerungen. Irgendwann bekam ich eine Spritze in ein Bein - wohl gegen die Schmerzen? Plötzlich waren zu den zwei Hebamen auch noch zwei weitere Ärzte dabei. Eine auf mir - auf meinem Bauch, die andere unten. Ich bekam das alles nicht mehr so mit. Mir kam es so vor, wie wenn man am Abend vorm Fernseher auf der Couch einschläft, und nach einiger Zeit wieder munter wird. Du bist noch nicht ganz wach, siehst ein paar Filmsequenzen, und versuchst dich zu errinnern, ob du das schon kennst, ob das der Film sein könnte, den du geshen hast, als du eingeschlafen bist. Bei mir war es so, daß ich jedesmal hörte, wenn ich wieder zu mir kam: Pressen! Noch mal! Und ich dachte mir: Na gut. Dann preßt du halt. War es nicht schon vorbei? - So ungefähr halt.

Irgendwann machte die Ärztin dann einen Dammschnitt - und man merkt das sehr wohl während der Geburt!!! Und die andere presste während dessen mein Baby aus meinen Bauch raus. Und endlich - er war da! Um 16:45!

Meine Eltern kamen herein. Mein Mann fiel ihnen gleich in die Arme! Und ich schaute dem ganzen zu, als wenn es einfach ein Film gewesen wäre. Und nicht gerade die Geburt meines Sohnes. Ich dachte nur, warum weinen die bloß? (Die Spritze ins Bein war eine "Wurstigkeits-Spritze" - bekam man fürher auch vor OPsv - dadurch die Gleichgültigkeit!) Sie legten mir dann meinen Kleinen auf die Brust. Und ich dachte nur, jetzt wird mein BH blutig.

Erst so circa nach einer weiteren Stunde ließ die Wirkung der Spritze nach. Und dann erst nahm ich alles richtig wahr!

Mein Kleiner war das süßeste Baby auf der Welt! (wie wohl jede Mutter denkt)

Durch einen Knick im Geburtskanal steckte er fest und es dauerte so lange. Doch nachdem ich ihn dann bewußt in meinen Armen hielt, war das alles egal. Diesen Gefühl, ihn das erste mal bewußt so zu halten - das werde ich nie vergessen! Wunderschön!

Ich habe fast 5 Jahre gebraucht, um diese Geburt "zu verdauen". Es war jetzt das erste mal, daß ich die Geburt meines Sohnes so ausführlich beschrieben habe. Und wir planen das zweite! :D

Danke für die Möglichkeit, daß alles mal loszuwerden!

LG

Britta

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