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Geburt von John-Marvin am 19.10.2004

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Die gesamte Schwangerschaft verlief unglaublich schön, ich hatte sehr viel Ruhe und konnte mich jederzeit entspannen, da ich das Glück hatte zu Hause sein zu dürfen. Meine Vorsorgeuntersuchungen verliefen alle eigentlich reibungslos.

Es war mittlerweile der 11.10.2004, 40+1.SSW und ich hatte einen weiteren Termin bei meiner Frauenärztin. Wieder ein CTG ohne Wehentätigkeit. Die Warterei machte mich schon ganz ungeduldig. Mein Mann hatte extra den ganzen Oktober Urlaub genommen und nun wollte unser Sohn sich nicht auf den Weg machen. Der errechnete Termin war der 11.10.2004.

Als ich im fünften Monat war, hatte ich einen Termin zum großen Ultraschall, wo uns der Arzt mitteilte, dass es möglich sei, dass unser Sohn schon eine Woche früher das Licht der Welt erblicken könnte, da er ordentlich Gewicht für sein Alter hatte. Aber dem sollte dann doch nicht so sein.

Leicht unzufrieden mit dem CTG-Befund gingen wir wieder nach Hause. Ich versuchte alle möglichen Tricks die man irgendwo gelesen hatte, um das Ganze etwas anzutreiben, wie z.B. lange Sparziergänge, Fenster putzen, heißes Bad nehmen usw.Leider half nichts.

Meine Ärztin wollte mich nach drei Tagen wieder sehen. So sollte es sein, wir wieder hin und erneut keine Wehentätigkeit. Nach weiteren drei Tagen sollte ich abermals hin, ein langes Wochenende sollte also vor mir liegen.

In der Nacht von Sonntag auf Montag schlief ich sehr unruhig. Plötzlich schreckte ich hoch, da ich einen stechenden Schmerz im Unterleib hatte (wie sich später herausgestellt hatte, öffnete sich da mit aller Wahrschienlichkeit gerade der Mutermund). Aber.... außer dem Stechen nichts gewesen.

Also sind wir Montag früh wieder zum Arzt... und endlich konnte man leichte Wehen auf dem Schreiber sehen, aber ich spürte nichts davon. So bekam ich dann von der Ärztin die Einweisung ins Krankenhaus, da ich 7 Tage über dem errechneten Termin war. Die Tasche hatten wir bei, da wir uns sowas schon gedacht hatten. Ich wurde langsam immer aufgeregter. Freundlich wurde ich auf der Wochenstation aufgenommen und sollte mich gleich zu einer großen Untersuchung im Kreißsaal vorstellen. Der Wehenschreiber schlug leider immer noch nur leicht aus. Die Herztöne meines Sohnes waren schwach bei jeder Wehe die ich hatte und der Muttermund war erst 1 cm geöffnet. Ich machte mir große Sorgen um unser Baby. Bis in die Nacht hinein musste ich immer wieder ans CTG, zur Überwachung.

Am nächsten Morgen, der 19.10.2004,6:50 Uhr, weckte mich eine Schwester. Ich habe kaum ein Auge zu gemacht in dieser Nacht. Machte mir ständig Gedanken. Die Schwester sagte ich sollte mich umziehen und frisch machen und dann in den Kreißsaal gehen. Dort angekommen dachte ich eigentlich ich würde nur untersucht werden, aber meine Hebamme sagte mir gleich, dass wir heute entbinden wollen. Dies ist mein erstes Kind muss ich dazu sagen, da kann man sich vielleicht vorstellen, wie überrumpelt man sich vorkommt, wenn einem das so klar und deutlich gesagt wird. Auch wenn man zehn Monate Zeit hatte um sich auf diese Situation vorzubereiten.

Ich hatte meinen Mann angerufen, er in Eile los und sich auf dem Parkplatz des Krankenhauses noch ein Knäulchen eingefangen ( schöne Erinnerung ;-) ). Kurze Zeit später kam er auch, da hatte ich rege Wehentätigkeit. Von alleine sind diese jedoch nicht gekommen, es wurde die Fruchtblase geöffnet und mir wurde ein Wehentropf gelegt. Dieser hatte erstaunlich gut angeschlagen. Hätte dies nicht funktioniert, wollte die Ärzte den Kleinen per Kaiserschnitt auf die Welt holen... nochmal Glück gehabt, da ich schon auf natürlichem Wege meinen Sohn bekommen wollte.

Ich atmete so gut ich konnte jede Wehe weg. Mit jeder Wehe wurden die Schmerzen heftiger und jede Erholung dazwischen wurde kürzer. Ich hatte einen unheimlichen Durst gehabt und habe während der ganzen Zeit zwei Flaschen Wasser getrunken, was jedoch von Glas zu Glas immer schwieriger wurde, da die Abstände schon kaum nich unter fünf Minuten und an Länge über eine Minute waren. Im Liegen konnte ich die Schmerzen nicht mehr aushalten, da ich mich in dieser Position verkrampfte und sich der Muttermund nur schlecht weiter öffnete. Also habe ich mich hingesetzt und war nun viel entspannter. Mein Sohn konnte dadurch auch schön mit nach unten schieben.

Ich dachte die gesamte Schwangerschaft daran, dass ich bei der Geburt keine PDA möchte, aber in diesem Moment flehte ich förmlich danach. Die Hebamme an meiner Seite sagte aber, dass es nun dafür schon zu spät sei, da ich kurz vor den Presswehen stehe.

Ich hatte mit meiner Hebamme zuvor darüber gesprochen, dass ich in die Wanne möchte, um mich zu entspannen und eventuell eine Wassergeburt haben wollte, aber dafür sollte nun auch keine Zeit mehr gewesen sein. Auf einmal hat der Kleine so sehr geschoben, dass ich es nicht mehr aushalten konnte und mich sofort hinlegen musste und anfing zu pressen. Nun wollte er also unbedingt auf die Welt, egal wie. Ich presste etwa drei, vier mal unheimlich stark,dass mich die Hebamme schon bremsen musste. Ich dachte nur noch jetzt oder nie. Das schnelle Pressen sollte mich dann aber bestrafen, es ist dabei etwas gerissen.

John drückte, ich presste, die Hebamme hörte ich nur noch sagen,dass sie den Kopf voll mit dunklen Haaren sehen konnte sowie seine eine Hand, die er am Kopf hatte. Als wenn der Kopf mit 36 cm Umfang nicht schon genug war, nein er wollte uns gleich begrüßen. Der Kopf war geboren und mit der nächsten Wehe schob ich mit aller Kraft nach unten und meine Sohn wurde um 12:17 Uhr geboren. Geschafft !!, dachte ich nur.

Nach fünf Stunden... ein richtiger Propper: 53cm, 4080 Gramm schwer.

Nach Abtrennen der Nabelschnur wurde er mir gleich auf den Bauch gelget und wir konnten uns in die Augen schauen. Ich und mein Mann sowie meine Mama, die mir tatkräftig geholfen und mich unterstützt hat, waren von dieser Situation sehr überwältigt. Alle Schmerzen der Geburt waren sofort vergessen. Mir liefen die Tränen, ich war überglücklich.

Mittlerweile ist mein Sonnenschein über 6 Monate und auf dem besten Wege ein kleiner Mann zu werden. Ich liebe ihn sehr und wünsche mir für ihn und sein späteres Leben alles erdenklich Gute. :)

Für alle werdenden Mütter... es klingt immer schlimmer als es ist, das danach lässt alle Schmerzen vergessen. Glaubt mir. Schon nach der Entbindung wusste ich, dass wir sicherlich irgendwann versuchen werden ein kleines Mädchen zustande zu bringen :-)

In diesem Sinne... alles Liebe Eure Lucie

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