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Geburt von Marie Elena am 25.08.00

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Freesurfer

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Am Dienstag dem 22.8, 2 Tage über ET war ich noch einmal beim Frauenarzt der mir mitteilte, dass der Muttermund so gut wie gar nicht geöffnet ist und keinerlei Wehentätigkeit vorhanden, so dass die Geburt unserer Kleinen wohl noch eine Woche auf sich warten lassen kann! AUßER, wie er so schön sagte, die Blase springt, denn da stecke man ja nicht drin, dann wäre das Kind GANZ SCNELL -) da! Also stellte ich mich auf die Wartezeit ein und dachte nicht im Traum an einen Blasensprung, denn ich fühlte mich so gar nicht nach Geburt *grins*!

Also half ich am 23. noch ein bisschen in der Wohnung, die wir ja bald beziehen wollten, bastelte noch etwas um es über den Wickeltisch zu hängen und fuhr abends gemütlich zu meinen Eltern! Als ich auf die Toilette ging, hatte ich plötzlich einen ziemlich nassen Slip und weitere Flüssigkeit ging ab, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, mir war sofort klar, dass könnte ein Blasensprung sein und mir stockte wirklich der Atem, denn ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet! Ich ging zu meiner Mutter und sagte ihr Bescheid, dann legte ich mich ins Bett und wurde immer nervöser! Olli hatte ich natürlich per Handy informiert und er freute sich glaube ich sehr, denn er hat zu diesem Zeitpunkt schon mehr gewartet als ich!

Nachdem wir unsere Hebamme im KH getroffen hatten, hat sie mich untersucht und besorgt gemeint, dass wäre aber nicht gut, wenn wir einen Blasensprung hätten, denn der Mumu- Befund war fingerdurchlässig und ich hatte keine Wehen! Mir war zum heulen und ich wäre am liebsten sofort nach Hause gefahren! Sie testete dann meine Slipeinlage und *ohwunder* kein Fruchtwasser! Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, ich weiß auch nicht warum ich die Geburt zu diesem Zeitpunkt noch nicht wollte, aber ich glaub man ist immer überrumpelt! Na ja kurze Zeit später ging wieder Flüssigkeit ab und mir wurde vor Nervosität ganz schlecht, die Hebamme testet wieder und die Flüssigkeit färbte sich nun tatsächlich BLAU, dies hieß Fruchtwasser! Nun wurde noch US gemacht und der Arzt war ganz begeistert von unserem Normbaby! Er informierte uns noch über das weitere vorgehen, d.h. ich hatte vorher schon gesagt, dass ich nichts vor den Mumu gelegt bekommen wollte, wenn es sich umgehen ließe und der Arzt meinte wir müßten mal schauen und abwarten *bibber* und Olli wurde gestattet mit mir im Vorwehenzimmer zu schlafen, dort gab es ein sehr großes Bett!

IM Bett angekommen war an Schlaf natürlich nicht zu denken, ich war so nervös wie vor einem Zahnarztbesuch (und da hab ich seeeeeehr große Angst vor)! Nachts fingen dann langsam die Wehen an! An Schlaf war natürlich nicht zu denken und wir nickten höchstens mal kurzzeitig ein! Die ersten Wehen füllten sich an wie stärkere Unterleibsschmerzen und sie waren noch sehr gut zu ertragen, ich musste auch nichts veratmen! Morgens dann sind wir zum CTG und zur Untersuchung in den Kreissaalbereich gegangen, auf dem CTG waren ganz leichte Wehen zu sehen, der Muttermund hatte sich jedoch nicht großartig verändert! Um ca. 12 Uhr kam dann unsere Hebamme, sie gab mir ein Homöopathisches Mittel um die Wehen anzuregen! Wir haben dann erstmal unsere Eltern angerufen, um sie zu beruhigen und sind dann später kurz auf mein richtiges Zimmer um schon mal zu schauen wo dieses ist! Zu diesem Zeitpunkt waren die Wehen schon so, dass ich sie veratmen musste sie wurden immer stärker und als wir kurzzeitig raus gingen, waren sie schon ziemlich heftig und ich hielt mich immer an Olli fest beim veratmen und blieb schnaufend auf den Fluren des KH stehen!

Mir war gar nicht wohl draußen, so weit vom Kreissaal entfernt und wir begaben uns wieder in unser Vorwehenzimmer! Eine Hebamme kam um ein neues CTG zu schreiben und mich zu untersuchen, zu unserer Freude war der Muttermund nun ganze 3 cm eröffnet (na immerhin eine Verbesserung) und die Wehen waren auch stärker geworden, leider schienen die Herztöne unserer Tochter den Hebammen und Ärzten nicht ganz zu gefallen, so dass wir uns in den Kreissaal begeben mussten! Uns wurde erklärt, dass die Herztöne in einen zu kleinen Bereich lägen (sie pendelten nur zwischen sagen wir mal 158 und 164 und sollten normalerweise viel mehr ausschlagen) nun mussten wir unsere Beleghebamme Bescheid geben und mir sollte einen Braunnüle gelegt werden um mir ein Antibiotikum wegen des Blasensprunges zu verabreichen! (der Blasensprung war mittlerweile ja schon mehr als 12 Stunden her und deshalb stieg das Infektionsrisiko stark an)

Ich wurde also an den Tropf angeschlossen, der so 15 Minuten durchlaufen sollte zu unserer großen Überraschung war der Tropf wohl ein bisschen zu schnelle eingestellt, so dass mir das Antibiotikum in einer Minute in die Vene geschossen wurde und mir ist in dem Moment ganz furchtbar schlecht geworden (was bei Wehen nicht gerade angenehm ist, wir konnten nur noch laut nach einer Schüssel brüllen, jedoch war diese dann doch nicht nötig ! Als nächstes bekam ich zum Wehen anregen Akupunktur und es war wirklich unglaublich, denn sobald die Nadeln saßen konnte man dies auf dem Wehenschreiber ganz deutlich erkennen, jedoch konnte ich die Wehen gut veratmen, nicht dass ich schwache Wehen gehabt hätte aber irgendwie konnte ich mich in den Wehenpausen super erholen und Olli war mir eine große Hilfe. Wir atmeten gemeinsam, wobei ich mich zwischendurch immer an der Stange des Tropfes festhalten mußte! Als unsere Hebamme dann ankam entdeckten wir sehr schnell, dass ich Fieber hatte und sie gab mir drei Globuli Bella Donna, dass Fieber ging sehr schnell wieder runter, jedoch hatten sich die Herztöne unserer Kleinen nicht sonderlich verbessert, so dass unsere Hebamme meinte wir müssten jetzt sofort etwas tun und ich wurde an den Wehentropf gehängt! Es ist unglaublich wie schnell man vergisst, denn ich kann mich nicht mehr gut an die Schmerzen erinnern, die ich hatte jedoch waren sie doch ziemlich heftig, auch wenn der Tropf erst auch 10ml stand und ich musste mich ganz arg konzentrieren um noch irgendwie mit den Wehen fertig zu werden! Der Muttermund war mittlerweile 5 cm auf und die Hebamme versuchte mit Umlagerungen und Muttermunddehnungen (das war ganz arg unangenehm, denn es tat seeehr weh) die Geburt zu beschleunigen (im nachhinein frag ich mich, warum sie mich nicht ein bisschen herumlaufen gelassen hat, in dem Moment habe ich an solche Sachen jedoch nicht gedacht!) Als der Wehentropf auf 20 ml erhöht wurde konnte ich dann nicht mehr, es war wie eine einzige Wehe die mich überrollte und die Hebamme meinte wir müssten noch auf 30 erhöhen, ob ich nicht lieber eine PDA haben wollte!

Ich stimmte zu und um ca. 21 Uhr bekam ich dann die PDA! Ich hatte, währenddessen ich mit krummen Rücken auf der Liege saß und mich bei Olli festhielt doch ziemlich Angst, dass ich Zucken würde wenn man die PDA legt, bei Einstich hab ich das auch, denn es war gar nicht anders möglich, aber als das Röhrchen reingeschoben wurde konnte ich Gott sei Dank ruhig bleiben! Olli hatte glaube ich genau so Angst wie ich! Die PDA wirkte sehr schnell und ich konnte nun endlich etwas entspannen und die Hebamme konnte noch einmal richtig kräftig den Muttermund dehnen ohne das ich Schmerzen verspürte, dass war eine Erleichterung! Irgendwie hab ich während der Geburt den Gedanken, das mit meinem Kind irgend etwas nicht stimmen könnte gaaanz weit weg geschoben, denn trotzdem die Herztöne ja permanent nicht so toll waren hab ich mir zwar Sorgen aber nicht sooo schlimme Sorgen gemacht! Ich war natürlich völlig erschöpft und lag auf der Liege und war kurz davor einzuschlafen, als Olli plötzlich fragte, wo denn die Herztöne seien!!! Ich dachte nur das CTG wäre verrutscht, obwohl mir in dem Augenblick innerlich doch ganz schrecklich zu mute wurde! Ich suchte hastig auf meinem Bauch während Olli die Hebamme (die kurz raus gegangen war) rief. Ich hatte nichts gefunden und nachdem auch sie hastig suchte und nichts mehr zu finden war, (mein Herz rutschte mir in die Hose und mir war sehr nach weinen zu Mute) wurde mir hastig Wehenhemmer gespritzt, ich wurde mit dem Kopf nach unten gedreht (d.h. die Liege wurde nach unten gedreht) und der Kopf unserer Kleinen wurde vom Mumu weggeschoben, außerdem bekam ich durch eine Atemmaske Sauerstoff! Olli stand verzweifelt neben mir und ich konnte ihm seine große Angst ansehen, indem Moment hab ich darüber nachgedacht, was wäre wenn....,Gott sei Dank konnte ich diesen Gedanken nicht bis zum Ende verfolgen! Plötzlich hörten wir wieder die holperigen Herztöne, ABER SIE WAREN DA UND UNSERE TOCHTER LEBTE! Schneller als ich gedacht habe normalisierten sich die Herztöne wieder! Der Mumu hatte sich durch meine Entspannung fast vollständig geöffnet und Marie war nun immer gegen mein Schambein mit dem Kopf gerummst, dadurch gingen dann ihre Herztöne ganz weg. Nun wurde am Kopf unserer Kleinen eine Sonde angebracht um die Herztöne besser überwachen zu können und ich lag wieder mal da und konnte nichts tun, außer die Menschen um mich herum gewähren zu lassen (man ist ja doch während einer Geburt sehr hilflos und muss wildfremden Menschen vollkommen vertrauen)

Als dies geschafft war, mussten wir wieder warten, aber ich hatte wenigstens keine Schmerzen! Bei den Untersuchungen die die Hebamme anstellte, konnte sie jedoch die Lage des Kopfes nicht ertasten und dies schien ein neues Hindernis gegen uns zu sein! (wenn ich mir während des Schreibens die Ereignisse nochmal so betrachte frage ich mich wirklich, warum sie nicht schon viel eher einen KS gemacht haben!!!) Die seeehr junge Ärztin wollte nun auch noch Blut aus dem Kopf von Marie entnehmen, da ja nun der Blasensprung schon sehr lange her war und meine Entzündungsparameter wurden auch erneut kontrolliert! Mit dem Sauerstoffgehalt im Blut von Marie war alles ok, jedoch waren meine Werte doch recht schlecht und die Entscheidung zum KS rückte immer Näher mir war eigentlich schon klar, dass Marie nicht normal auf die Welt kommen würde! Bei der Blutentnahme konnte Olli die Haare von Marie sehen und meinte:" Nur noch ein paar Zentimeter und sie wäre draußen...aber na ja geht eben nicht". Also wurde der Oberarzt gerufen und entschied: Kaiserschnitt!

Nun ging alles sehr schnell! Ich wurde rasiert und bekam so ein nettes Engelhemdchen und Stützstrümpfe an! Olli fragte die Hebamme noch scherzhaft, ob man nicht wenn schon alle Haare rasieren könnte, denn das sähe ja jetzt doch sehr seltsam aus! Ich wurde nun zum Kreissaal geschoben und ich hatte vorher schon die Entscheidung getroffen, dass ich den KS bewußt erleben wollte, also sollte ich eine Spinalanästhesie bekommen! Nachdem ich mal wieder meine nun sehr krackelige Unterschrift unter irgendwelche (für mich sehr unwichtigen) Formulare gesetzt hatte wurde ich auf eine winzige Liege gehievt, an deren Ende 2 Beinhalter waren! Die Spinalanästhesie wurde mir im OP gesetzt und dann wurde ich auf dem Tisch fest geschnallt, mir wurde auf der Stelle schlecht und ich hätte mich beinahe übergeben! Olli stand nun ganz in grün neben mir und ich merkte langsam wie die Betäubung zu wirken begann... nur sie hörte nicht unter meiner Brust auf zu wirken sondern wanderte während die Ärzte anfingen an mir herumzuschneiden immer höher! Als Marie dann zur Welt kam, ich ihren ersten Schrei hörte und ihr kleiner Popo über das Lacken gehalten wurde, konnte ich schon nicht mehr richtig atmen und überhaupt nicht mehr schlucken! Ich zitterte unglaublich und dachte ich müsse ersticken! (Trotzdem bin ich sehr froh den ersten Schrei gehört zu haben) Die Anästhesistin beruhigte mich und sagte, wenn es noch höher steigen würde, bekäme ich eine Vollnarkose, es könnte nichts passieren! Ich glaube, hätte sie mich nicht beruhigt, wäre ich verrückt geworden!Marie wurde mir noch kurz an die Wange gehalten und ich wurde dadurch etwas ruhiger, aber richtig genießen konnte ich den Augenblick nicht! Olli hielt die ganze Zeit meinen Arm und kümmerte sich dann erstmal um die Dinge, die mit Marie geschahen! Nachdem ich endlich genäht war und die Betäubung etwas abklang musste ich auf die Intensiv, da die Narkose ja nicht ganz ok war und man mich noch beobachten wollte! Marie kam auch auf die Intensiv, denn sie hatte Schwierigkeiten mit der Atmung und durch den Blasensprung eine Infektion!

Tja das wars! Keine wirklich schöne Geburt! Olli hat mir, noch immer ganz in grün, das erste Bild auf die Intensiv gebracht und das war wohl das einzig Positive für mich in den nächsten Stunden! Ich hatte doch recht starke Schmerzen und die Nachtschwester war ein Graus und meinte nur (sehr böse) die Schmerzen müßte ich aushalten (als ob ich nicht schon genug ausgehalten hätte)!!!! UND DAS NACH 26 Stunden Geburt und einem missglückten KS und meinem Kind weit weg von mir! Ich könnte heute noch heulen wenn ich an dieses Biest denke! Marie war bei der Geburt 3320g, 50cm und 33cm KU! Nachdem sie 7 Tage Antibiotika bekam ging es ihr wieder gut und ich hab sie schon ab dem 2. Tag selbst versorgt und ab dem 3 Tag voll gestillt! Nun sind wir drei glücklich zu Hause und trotz dieses Erlebnisses will ich mindestens noch ein Kind !

Steffi & Marie

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