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Geburt von Frederik und Paula am 20.03.07

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Geschrieben

Es war der 18.03.2007 und nun musste ich bereits zum zweiten Mal wegen Verdacht auf HELLP-Syndrom ins KH. Aber dieses Mal wurde mir gesagt, dass die Geburt am nächsten Morgen eingeleitet werden soll. da ich ja bereits bei 37+5 sei und es für die Zwillinge sonst einfach zu gefährlich werden würde.

Am nächsten Morgen war ich entsprechend nervös, weil ich irgendwie davon ausging, dass ganz früh die Enleitung los gehen würde und ich ein paar Stunden später meine Babys im Arm halten würde. Allerdings war es bereits nach 10 Uhr, als ich eine Tablette vor den Muttermund gelegt bekam. Nach einiger Zeit bekam ich Wehen, welche ganz fürchterlich in den Beinen weh taten. Ich hatte zeitweise echt das Gefühl, mir würden die Beine angehackt werden... Aber als nach ein paar Stunden untersucht wurde, war der MuMu noch immer gechlossen und der Gebärmutterhals etwa 3 cm lang. Gegen 16 Uhr kam ich an den Wehentropf. Davor hatte ich die größte Angst, denn den hatte ich in ganz übler Erinnerung von der ersten Entbindung.

Nach drei Stunden untersuchte mich die Ärztin wieder und meinte der MuMu sei nun fingerdurchlässig und der Gebärmutterhals 2 cm. Sie meinte die Einleitung solle am nächsten Morgen fortgeführt werden. Die Hebamme machte mir noch so richtig "Mut", indem sie meinte, dass so Einleitungen meistens mehrere Tage dauern und ich mich mal auf Ende der Woche einstellen soll. Na toll, es war gerade mal Montagabend :-(

Am Dienstagmorgen kam eine Hebamme - eine sehr nette - ich kannte ja durch meine Krankenhausaufenthalte und ständige CTG-Schreiberei ja schon eine ganze Menge der Hebammen ;-). Sie kam kurz vor 7 Uhr und meinte nur, dass wir das heute alles hinter uns bringen würden. Dagegen hatte ich nix einzuwenden, lediglich duschen wollte ich noch!

An diesem Tag durfte ich also meine Erfahrungen mit Gel am MuMu sammeln. Die Ärztin, die mich an dem Morgen untersuchte, meinte, der MuMu sei schon 2 Finger auf und der Gebärmutterhals etwa 1 cm. Na, da hatte sich ja schon was getan! Nun musste ich aber erstmal liegen und warten. Die Wehen waren erträglich. Nach zwei Stunden musste ich laufen gehen. Ich besuchte meine Freundin, die in dem KH arbeitet und wir tranken erstmal einen Kaffee. Die Wehen blieben erträglich. Mittags verbrachte ich wieder eine ganze Zeit am CTG. Conny (die Hebamme) meinte zu mir, dass die Babys heute kommen würden. Ich glaubte ihr das nicht. Sie wettete, dass sie mich mit allen Kindern zum Eis essen einladen würde, wenn sie sich irren sollte. Die Frau schaffte es sogar, mich zu einem Einlauf zu überreden..., ob der tatsächlich was gebracht hat... ???

Etwas später hörte ich im Nachbarkeißsaal eine andere Frau lautstark entbinden. Und da war ich fertig mit der Welt. Ich lag in dem Bett und heulte nur noch, sowas wollte ich nicht erleben! Und dabei wusste ich, dass ich da noch durch musste. Conny tröstete mich ganz lieb!

Um 16 Uhr untersuchte mich wieder eine Ärztin: MuMu 1 Finger durchlässig, Gebärmutterhals 2 cm. Na toll, wie geht das denn?! Sie machte dann den Vorschlag, die Einleitung am Donnerstag fortzuführen und mir einen Tag Pause zu gönnen. Irgendwie muss sie mir meine Enttäuschung angesehen haben. Sie fragte die Oberärztin, ob sie noch einmal Gel legen soll, bekam das Okay und legte Gel - recht rapiad...

Nun also wieder 2 Stunden liegen bleiben. Conny war mittlerweile nach Hause und Steffi hatte Dienst, eine ganz junge, total süße Hebamme.

Sie legte mir noch eine Infusion, weil sie sagte, ich müsse mehr trinken, aber da ich schon einige Wasserflaschen geleert hatte, ging nix mehr. Zur Folge hatte das nun allerdings, dass ich dringend aufs Klo musste und es nicht ausgehalten habe, die zwei Stunden zu warten. Auf Toilette stellte ich fest, dass ich leichte Blutungen hatte.

Um 17.30 Uhr durfte ich wieder auf Station, sollte aber 18.30 Uhr zum Kontroll-CTG wieder in den Kreißsaal kommen.

Ich machte mir am Buffet einen Teller mit Abendessen zurecht. Und begann auch ein bisschen was zu essen, merkte aber recht bald, dass ich keinerlei Nerv zum Essen hatte. Ich fühlte mich bescheiden, mich nervte alles, ich wusste nicht wohin mit mir und diesen ätzenden Schmerzen und ich wollte HEIM! Ich hatte einfach überhaupt keinen Bock mehr! Mein Mann muss sich einfach nur total hilflos gefühlt haben. Ich sagte ihm auch, dass, wenn ich jetzt zu Hause wäre, ich ihn wegschicken würde, weil ich einfach nur meine Ruhe wollte, allein sein wollte... aber nicht alleine im KH.

Um 18.30 Uhr sind wir dann wieder in den Kreißsaal getappt und die Hebamme Steffi begrüßte mich mit: Na, wie ist es?

Meine einzige Antwort: Besch*ssen!

Sie sagte dann auch, dass die Einleitungswehen total fies wären und oftmals schlimmer als die eigentlichen Geburtswehen. Nun aber erstmal CTG. Dieses blöde Gerät zeigte keine Wehe an. Bzw. normalerweise waren die Werte so um 10 und bei jeder Wehe gingen sie auf 0 runter. Steffi versuchte den CTG-Gürtel so anzulegen, dass Wehen aufgezeichnet wurden, aber es gelang ihr nicht. Also blieb sie bei mir sitzen und ich musste ihr sagen wenn eine Wehe begann und aufhörte, sie schrieb es dann auf. Währenddessen unterhielt sie sich mit meinem Mann über Störche!!! Ich glaube in diesem Moment hätte ich für die Existenz vom Klapperstorch sonstwas gegeben!

Steffi meinte irgendwann nur, dass die Wehen so unregelmäßig wären, dass sie nicht daran glaubt, dass es schon Geburtswehen sind. Sie ließ das CTG dann einfach noch etwas laufen (insgesamt etwa 40 Minuten) und ging raus. In dieser Zeit musste ich mich übergeben - so wie bei Robins Geburt auch. So langsam bekam ich auch den Horror, dass das wieder so ein Geburtsmarathon werden könnte, mit ständigem Übergeben usw.

Etwa 19.10 Uhr machte die Hebamme das CTG ab und fragte mich, ob sie noch untersuchen soll. Na klar, sollte sie, ich wollte wenigstens die Bestätigung, dass die Wehen bis dahin nix gebracht haben. Aber siehe da, der MuMu war gut 6 cm geöffnet. Steffi holte die Ärztin dazu und bereitete einen Tropf für mich für nach der Entbindung (irgendwas zum Zusammenziehen der Gebärmutter) vor. Die Ärztin meinte nun, sie möchte weiter CTG schreiben. Ich meinte aber, ich wolle jetzt in die Badewanne... Irgendwie war da ein großer Interessenkonflikt und ein riesen Frust auf meiner Seite, weil mir doch versprochen wurde, dass ich in die Wanne darf - wenigstens zum Entspannen, nicht zum Gebären. Aber bei der Ärztin biss ich auf Granit. Irgendwie hat sie es doch noch geschafft, mich ans CTG anzuschließen und ich wollte nun unbedingt die PDA - SOFORT! Jetzt kam die Frau mit dem Aufklärungsbogen an und bei mir waren die Wehen so heftig, dass ich ihr nicht mitteilen konnte, dass der Bogen bereits ausgefüllt in meiner Tasche war. Bei jeder Wehe musst ich mich hinknien, mich am Seil (Tuch überm Bett) festhalten und das durch den Raum schmeißen, welch ein Glück, dass es an der Decke fest war und immer wieder zurück kam. Woran hätte ich mich sonst festhalten sollen?! Außerdem hätte es sonst passieren können, dass ich die Ärztin mit dem Tuch verhauen hätte... :o

Nun untersuchte die Ärztin nochmal den MuMu (wahrscheinlich um abzuschätzen, ob es sich noch lohnt der Anästhesie bescheid zu geben) und meinte, dass der MuMu bis auf einen Saum geöffnet sei. Und nun gingen die Ärztin und die Hebamme einfach raus. Ich wollte noch sagen, dass bei der letzten Entbindung ab MuMu-Saum noch zwei Wehen waren und dann das Kind da war. Aber da bekam ich gerade eine Wehe und konnte gar nix mehr sagen, ich merkte nur noch, wie die Fruchtblase platzte und gleichzeitig der Kopf langsam rauskam... Ich schrie den beiden hinterher, dass gerade das Kind kommt und alles zerreißt... Als die Hebamme wieder da war, war der Kopf bereits geboren. Mit der nächsten Wehe war Frederik dann ganz da. Steffi flitzte los, um das US-Gerät zu holen, da Zwillingsentbindungen ja mit US überwacht werden müssen. Aber ehe sie das Gerät anschließen konnte, war Paula geboren - komplett mit Fruchtblase, mit Glückshaube, wie es wohl in der Hebammensprache heißt. Ein paar Minuten nach der Geburt kam die Oberärztin, die bei der Geburt dabei sein wollte (sollte?) und auch eine zweite Hebamme kam dazu, weil Steffi alleine es nicht schaffte, beide Babys zu versorgen.

Irgendwann fragte die Ärztin, ob denn jemand auf die Uhr geschaut habe, wann die Kinder geboren seien. Naja, es hatte niemand... Deshalb wurde dann geschätzt, dass Frederik 19.34 Uhr und Paula 19.38 Uhr geboren sind. Mein Gefühl sagt, es war etwas früher und der Abstand war niemals vier Minuten, sondern weniger.

Die Nachgeburtsphase dauerte dann noch etwas länger, weil die Plazenten nicht so raus wollten...

Und auch diese Mal wieder eine Geburt ohne Risse oder Schnitt.

Es war nicht die Traumgeburt, wie ich sie bei Lorenz erleben durfte. Ich konnte dieses Mal keinen Rhythmus finden, konnte nicht gescheit atmen, kam mit keiner Atemanleitung klar. Ich fühlte mich teilweise ganz schön überrollt von der Macht der Wehen.

Und trotzdem war es ein einmalig schönes Erlebins (mit etwas Abstand betrachtet :lol: ). Direkt nach der Entbindung sagte ich: Es war okay. Es war total heftig, aber es war schnell. Und ich bin froh, dass es vorbei ist. Nie wieder!

Aber wie sagte eine Bekannte so schön zu mir: Es ist ein ganz fieser Trick der Natur, dass man so schnell vergisst, wie elendig weh das tut.

Geschrieben

Hallo Nordseemuschel!

Meine erste Entbindung war einfach schrecklich lang..., es ging ewig nicht vorwärts, ich habe mich über Stunden immer wieder übergeben müssen... SO hatte ich mir das Kinderkriegen irgendwie nicht vorgestellt. ;) Ich war 20 Stunden im Kreißsaal... und wollte NIE WIEDER ein Kind. Bis dann fast 7 Jahre später Lorenz geboren wurde. Ich wusste ja immer, dass das noch schlimmer wird und bin also nicht ins KH. Als ich dann doch hin bin, war der MuMu schon 5 cm auf, ich durfte in die Badewanne und 2 Stunden später war der kleine Kerl da - in der Wanne. Das war so entspannt. EIne Traumgeburt, einfach! Und da war mir schon klar, dass ich noch ein Kind möchte - ein Mädchen ;)!

Und nun, 5 Jahre später, habe ich Jungen Nummer 3 und Mädchen Nummer 1 :D

Geschrieben

Na da kann ich ja nur hoffen, dass es bei mir einfacher wird!

Habe meine erste Geburt gut in Erinnerung und wenn ich an die Wehen denke, möchte ich jetzt schon alles hinter mir haben. Werde gleich am Eingang nach meiner PDA schreien. Das ist die tollste Erfindung der Menschheit!!! Hat mich im achten Zentimeter gerettet. (Habe aber schon im fünften danach geschrien - Blutwerte verbummelt- dachte ich sterbe!:kod:)

Nochmal alles Gute für euch! Kannst echt stolz auf dich sein!

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