Geburt von Cedric am 22. Februar 2000

[Freesurfer]

Nach längerer Zeit habe ich auch mal mein Geburtserlebnis aufgeschrieben, es handelt sich um eine Geburt in einem sehr guten Aachener Krankenhaus, in dem ich mit allem und jedem vollstens zufrieden war und wo ich auch immer wieder hingehen würde.

Meine Schwangerschaft verlief völlig komplikationslos, außer etwas Übelkeit am Anfang ging es mir und dem Baby immer gut. Der errechnete Geburtstermin war der 26. Februar 2000. Am 16. Februar bekam ich abends Wehen, legte mich trotzdem zum Schlafen ins Bett, wurde aber nach Mitternacht wieder wach und legte mich in die Badewanne. Die Abstände zwischen den Wehen wurden immer geringer und so fuhren wir um kurz vor sechs Uhr morgens ins Krankenhaus. Dort wurde die Aufnahmeuntersuchung gemacht und mir wurde ein Zimmer zugeteilt, denn die Hebamme rechnete damit, daß es bald losging. Ich sollte im Laufe des Tages nochmal zum CTG kommen, aber die Wehen verschwanden und somit konnte ich am nächsten Tag nach einer Beobachtungsnacht wieder nach Hause.

Am 21. Februar bekam ich abends wieder Wehen, diesmal merkte ich direkt, daß es richtige Wehen waren und das es nun wohl soweit war. Ich legte mich gemütlich auf die Couch und bereitete mich seelisch schonmal auf unser Baby vor. Um elf Uhr abends waren die Abstände zwar noch nicht so gering, aber die Wehen so heftig, daß ich mich unter Aufsicht im Krankenhaus wohl besser fühlen würde. Als wir die Wohnung verließen, wußte ich, daß ich dieses Mal mit unserem Baby im Arm wiederkommen würde. Im Krankenhaus wurde ich wieder untersucht, der Muttermund war fingerdurchlässig und ich bekam einen Platz im Kreissaal. Die Wehen kamen weiterhin schön in regelmäßigen Abständen, doch der Muttermund machte kaum Fortschritte. Ich bekam einen Einlauf und einen Glukosetropf und bis zum Morgen war der Muttermund dann 2cm offen.

Zufrieden waren die Hebamme und der Professor aber nicht mehr, sie ließen das CTG, das mittlerweile unentwegt lief, nicht mehr aus den Augen und ich durfte nicht mehr aufstehen. Um sieben Uhr morgens sprach die Hebamme zum ersten Mal von einem Kaiserschnitt, den man durchführen würde, falls nach einem Wehentropf bis zwölf Uhr mittags nichts geschehen war. Sie schlug eine PDA vor, doch ich lehnte ab, denn bei einem Kaiserschnitt wollte ich auf jeden Fall eine Vollnarkose, da ich mich nicht mehr fit genug fühlte. Doch unerwartet, wahrscheinlich von der Hebamme gerufen, kam um kurz nach neun der Professor nochmal zur Untersuchung und meinte, daß der Muttermund zwar nachgeben würde, ihm aber die Herztöne des Kleinen gar nicht mehr gefielen, es sollte sofort ein Kaiserschnitt gemacht werden. Mittlerweile hatte der Wehentropf angeschlagen, ich bekam direkt ein Spray in den Mund, um die Wehen zu dämpfen. Mir wurde der Schambereich rasiert, ein Blasenkatheter gelegt und ich wurde in den OP gebracht, wo ich alles bis kurz vorm Schnitt mitverfolgen konnte.

Mein Mann ist bei der Vollnarkose nicht mit in den OP, er brauchte dringend ein paar ruhige Minuten, denn der plötzliche Streß des Kaiserschnittes hatte auch ihn sehr mitgenommen. Er war dann später der erste, der unseren gesunden Sohn überglücklich in den Armen halten konnte; beide waren bei mir, als ich im Kreissaal aufwachte. Am zweiten Tag fing ich wieder langsam an, zu laufen und ab dem fünften Tag konnte ich mich dann alleine um unseren Kleinen kümmern. Alles in allem habe ich den Kaiserschnitt sehr gut verkraftet, körperlich sowie seelisch. Trotzdem gibt es Abende, an denen mein Mann mir zum wiederholten Male haarklein erzählen muß, wie unser kleiner Sohn kurz nach der Geburt versorgt wurde, denn das habe ich ja leider nicht mitbekommen. Die Hauptsache ist aber für uns beide, daß der Kleine und ich die Geburt gut überstanden haben; mittlerweile zählt nur noch seine Anwesenheit und nicht mehr der Umstand, durch den er das Licht der Welt erblickt hat.

Ja, so war´s bei mir. Tanja