Geburt von Babsis Tochter am 07.09.2000

[Freesurfer]

Meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt. Die ganze Schwangerschaft war der Horror.(Schwangerschaftsvergiftung) So habe ich mir wenigstens eine "schöne" Geburt gewunschen.

Naja, war eigentlich auch wirklich nicht sooo schlimm. Am 5.9. bekam ich leichte Wehen. Oder waren das kar keine? In diesem Moment hatte ich keine Ahnung. Ich wußte ja nicht was das ist..... In der Nacht konnte ich nicht schlafen, weil ich den Wecker nach den Abständen hypnotisiert habe. Aber es hatte noch nicht gereicht um ins Krankenhause zu fahren.

Am 6.9 um 23.00 wurde es mir dann doch schon zu viel. Die Wehen, ich war mir jetzt ziemlich sicher das es welche waren, kamen immer noch nicht regelmäßig aber das war mir jetzt dann schon egal. Ich wollte ins Krankenhaus. Dort angekommen, wurde ich mal an ein EKG gehängt. Die Hebamme deutete dem Arzt, nein, das Kind kommt noch nicht. Aber der Arzt ließ sich nicht abhalten, um selbst nachzuschauen... Er sagte dann nach ein paar Sekunden:" Ich glaub wir kriegen ein Baby!"

Somit ging es los.

Ich bekam eine Dauernadel. Meinen Mann wurde gleich mal schlecht. Na prima, jetzt kümmern sich alle um ihn und ich lieg alleine da, oder wie???? Aber er hatte sich bald wieder gefangen.

Die Wehen kamen jetzt alle 2 min. ganz schön heftig. Die Hebamme wollte mir unbedingt eine PDA andrehen, aber ich wollte keine. Ich dachte mir, so lange es möglich ist, möchte ich gerne Natur pur. Und so schlimm fand ich die Schmerzen eigentlich gar nicht. Um 2.00 bin ich mal unter die Dusche gegangen. Als ich dann fertig war ging es "pflutsch" und es war naß. Eine Minute vorher und das ganze ging in die Dusche aber nein meine Tochter mußte schon jetzt beweisen, daß sie stur ist. )) Mit dem Blasensprung bekam ich auch sofort meine Preßwehen. Die Hebamme sagte immer:" Nicht pressen!!!" Aber ich konnte nicht anders, das hat einfach sein müssen.

Sie redete mir noch immer eine PDA ein, aber ich wollte sie noch immer nicht. Nach 2 Stunden quälen, es hat mir ja nicht weh getan, aber das nicht pressen dürfen ist schon anstrengend, als mir dann die Hebamme gesagt hat, daß ich meiner Kleinen durch jedes Pressen weh tue, hab ich dann eine PDA genommen. Also so ein Schwachsinn, die "Schmerzen" waren weg aber pressen mußte ich immer noch. Na, ob das Sinn gehabt hat. )

Der Muttermund war schon ziemlich weit offen, 9 cm. Es wäre ja auch alles wunderbar gelaufen, aber meine Kleine ist mit dem Gesicht in Richtung mein Bauch und nicht mein Po gelegen. Somit wäre es ihr niiieee gelungen anzutauchen. Der Arzt hat zwar mit aller Gewalt, ich hab eh nichts mehr gespürt, versucht sie umzudrehen, aber er ist gar nicht zu ihr gekommen. Sie ist obendreien noch ziemlich hoch gelegen. Die Herztöne sind auch schon ziemlich weit unten gewesen. Er meinte, warten wir noch eine halbe Stunde dann sehen wir weiter. Die Hebamme allerdings hatte schon alles für einen Kaiserschnitt hergerichtet gehabt, schon von anfang an. Sie ist ihm nachgeschurdelt. Nach nicht ganz 3 min. ;-) kamen beide wieder herein. Dann ging alles ziemlich schnell, ich bekam eine PDA Auffrischung für den Kaiserschnitt und ab in den OP.

Um 5.00 kam ich in den OP. Es war eiskalt dort. Optisch und auch von der Temperatur her. Mein Mann durfte auch dabei sein. Das hat mich eigentlich sehr gewundert, denn die Dauernadel die ich bekam hat ihn schon fast umgehaut. Aber ich war froh, daß er da war. 10 min. später war sie da - unsere Tochter Sophie. Ich hab sie nicht gesehen, denn wie gesagt es war kalt im OP und da hat die Hebamme geschaut, daß sie so schnell wie möglich raus kommt. Und so schnell konnte ich gar nicht schauen war mein Mann auch weg. Na fein, jetzt war ich ganz alleine. Irgendwie hab ich mich verlassen gefühlt. Da sind 2 so Typen die rumoren da in meinem Bauch herum, reden von den Urlaubserlebnissen und ich bin da und fühl mich echt alleine.

Was macht man in solchen Minuten. Man paßt auf, ob man eh nichts spührt, nein, keine Angst man hat nichts gespührt. Man hört den Ärzten zu. Und man hört auf seinen Herzschlag! Also, das war nicht so toll. Mein Herzschlag ist immer langsamer geworden, bis ich ihn fast nicht mehr gehört habe. "gruselig" O Gott, jetzt erlebst Du Hautnah, wie Du stirbst. Heeee, Leute, hallo, stört Euch das denn gar nicht. Nein, die Ärzte machten weiter ohne irgendwie ein Ohr zu rühren. Ich traute mich nichts sagen. Ich dachte, wenn es gefährlich wird dann tun die sicher was.

Mir wurde schlecht. Da mußte ich dann aber doch was sagen. Man kann sich ja nicht bewegen. Blöd eigentlich. Ich fragte den Anesthäsiten:" Kann es sein, daß mir schlecht ist." Intellegente Frage. )) Ich bekam irgendetwas in die Dauernadel gefüllt und es war vorbei, wie weggeblasen.

Endlich, ich war fertig. Endlich konnte ich meine Tochter selbst in die Arme nehmen.

Oh, wie schön sie nur ist. Die Narbe die ich jetzt am Bauch habe, habe ich in Kauf genommen. Den die habe ich ja wegen meiner Tochter. Was nimmt man nicht alles aus Liebe für SEIN Kind auf sich.

Alles Gute für alle, die noch alles vor sich haben.

Babsi