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Geburtsbericht meines Mannes/Toni 19.04.2007

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Geschrieben

Die Geschichte eines Mannes und der Geburt seines Sohnes:

Beginnen wir am Abend vorher: meine Frau hatte Wehen, wobei man als Mann nie genau erkennt, ob das jetzt „echt“ ist oder ob nur „trainiert“ wird. Also der Entschluss –losfahren. Jetzt!! Auf dem Weg ist doch noch dieses berühmte FastFoodRestaurant mit dem gelben M, Hunger haben wir ja immer. Plötzlich sind die Wehen weg!! Also zu unchristlicher Zeit (gegen 00.30 Uhr glaube ich) noch `nen Big Mac verdrückt und wieder nach Hause, ausschlafen – vielleicht das letzte Mal.

Die Nacht dann die übliche leichte Wehentätigkeit mit dem sich immer wieder fragenden Mann: „Geht`s nu los“. Am nächsten Morgen keine Änderung, meine Frau so fidel, wie man als Schwangere nur sein kann, kocht erstmal Mittag – Nudeln. Ich glaube nicht mehr daran, dass das Kind irgendwann kommt, habe mich damit abgefunden und setze mich an den PC, während meine Frau in der Badewanne liegt mit `nem glas Rotwein. Nach der Wanne, wir beide auf dem Balkon, Zigarette rauchen, Rest Rotwein trinken. (meine Frau hatte ca0,03 l – nicht mehr!!) PLÖTZLICH SIE: „Schatz, ich muss aufs Klo“. Bei `ner Schwangeren nix besonderes denke ich, gehe wieder an den PC, das Kind kommt sowieso nicht!!! Diesmal kommt alles anders: nach 30 min ist die Liebste wieder da mit so einem komischen Gesichtsausdruck. Es ist ca.14.15 Uhr. An die nächste Stunde kann ich mich nur in Bruchstücken erinnern: irgendwie sind wir ohne Geschwindigkeitsübertretungen ins Krankenhaus gekommen. 15.00 Im Krankenhaus wurden wir dann von „Lernhebamme….“ betreut. Blöd, auch ihren Namen habe ich vergessen. Dann der 1. Knaller: Frage:“ In welchen Abständen kommen die Wehen?“ Antwort: “Andauernd“ Frage: „Und die Pausen dazwischen?“ Antwort: „WELCHE PAUSEN!!!???“ Aussage Hebamme: „Dann sind das keine Wehen.“ Meine Liebste dazu: „Dann geht wohl gerade ein Organ kaputt oder was!!!??“ Die Gute hat ein Einsehen und verpasst ihr ein Zäpfchen gegen die Schmerzen und steckt sie in die Badewanne. Die Wehen sind zwar immer noch schmerzhaft, aber nun hat sie Pausen und kann sich etwas entspannen. Nun kann ich auch wieder ein bisschen mit ihr kommunizieren. Mitten im Satz werden jetzt oft ihre Augen glasig und sie fängt so komisch zu atmen an. Nun ist selbst für Mann eindeutig, was da gerade passiert. 17.00Uhr Mit einem Mal steigen zwischen ihren Beinen Blasen im Wasser auf und während ich noch überlege, was das sein könnte, färbt sich alles grün. Ich zur Hebamme: „Da kommt was aus meiner Frau“ Hebamme zu uns „Oh!“ Die Liebste muss aus der Wanne steigen und während sie abgetrocknet wird, ergießt sich ihr Mageninhalt in die dafür vorgesehenen viel zu kleinen Halbschälchen, die auch prompt überlaufen. Die schönen Nudeln…. Egal. Im Eiltempo, also sehr langsam, schleppt sich meine Liebste in das Zimmer neben dem Kreißsaal, um auf die Preßwehen zu warten. Zwischendurch wird ihr eine Infusion mit Flüssigkeit gelegt, an deren Schlauch sie sich das ein ums andere mal fast erhängt. Aber sie hat ja mich, Retter in der Not! Der Muttermund soll sich angeblich immer noch im gleichen Zustand wie bei Einlieferung, nämlich ca. 2 cm, befinden. 18.00Uhr Meine Frau krümmt sich vor Schmerzen, was was heißen soll, da sie `ne Menge abkann. Was sie nicht mag, ist in solchen Situationen angefasst zu werden. Und was macht das Fräulein Hebamme? Massiert meine Frau!! Ich denke: „ Ist die wahnsinnig, lebensmüde ???!!“ Bevor ich was sagen kann passiert – NIX. Und ich dachte ich kenne meine Frau! (Anmerkung: später auf die Situation angesprochen sagte meine Liebste, sie hatte einfach keine Kraft mehr, sich darüber aufzuregen) 19.00Uhr MuMu 8cm offen, auf in den Kreißsaal! Die Anzahl und Abläufe der Positionswechsel werde ich hier nicht noch einmal wiedergeben können. Zu häufig musste sie sich drehen. Unter diesem ganzen Stress haben wir dann eines vergessen: MICH. Eigentlich wollte ich brav draußen warten, `ne Schachtel Zigaretten rauchen und zwischendurch was Essen gehen. Pustekuchen. Nu stehe ich hier, halte ihre Hand und habe vergessen, meinen Ehering abzunehmen. So komme auch ich zu meiner Schmerzdosis während dieser Geburt. Irgendwann, nach schier endlosem Pressen sagt dann die Ärztin, sie könne das Köpfchen sehen und ob meine Frau es mal fühlen möchte. „NEIN, ich will meine Ruhe!!!“ Und dann geht’s ganz schnell: plötzlich ist der Kleine draußen. Vom Dammschnitt, dem Abnabeln und dem Schleimabsaugen habe ich so gut wie nix mitbekommen, außer das wir auf die Frage „Ob selber schneiden oder nicht“ mit „oder nicht“ geantwortet haben.20.06Uhr Und dann war er da, unser Toni. Ich durfte zusehen, wie er seine erste Untersuchung überstand. Anschließend erlebte ich noch meine Frau als Trampulin für die Ärztin, welche versuchte die Plazenta rauszudrücken. Das wurde von meiner Liebsten mit den Worten „Gebt mir endlich `ne Spritze“ beendet. Da sie unter Vollnarkose operiert wurde, hatte ich das Vergnügen, mit dem kleinen Toni die erste Stunde seines wirklichen Lebens zu verbringen. Ich muss zugeben, ich war fürchterlich verkrampft und hatte Angst mich zu bewegen. Überhaupt ist da immer die Angst, irgendwas falsch zu machen. Aber irgendwie schaffen wir das schon. Und zur Not ist da ja immer noch meine über alles geliebte Frau. Ich bin so stolz auf Dich und unseren Sohn. Ich liebe Euch!

Soweit meine Geschichte. (die Zeitangaben können von denen meiner Frau abweichen)

Tom, Mann von Kricheline, Vater von Toni

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