Hallo an alle!
Ich bin gestern auf diese Seite gestoßen und hab mich heute mal angemeldet! Ich bin begeistert - es scheint "uns" häufiger zu geben... und ich dachte ich bin schon "gestört" oder so, mir mit meinen "jungen" 23 Jahren eine Familie zu wünschen und dann noch mit so einer "unmöglichen" Zeitplanung mitten im Studium!
Obwohl meine (Beziehungs-)Geschichte euren nicht ganz unähnlich ist, schreib ichs euch mal:
Also, klar war mir immer schon, dass ich jung mit einer eigenen Familie anfangen wollte. Das gehörte immer fest zu meinen Vorstellungen. Genauso wie für mich immer fest stand, dass ich mal studieren wollte. Habe trotzdem wegen akuter Schulunlust das Gymnasium nach der 11 verlassen und erstmal ne Ausbildung gemacht und danach dann direkt angefangen zu studieren. Ich bin jetzt mit meinem Freund fast 5 Jahre zusammen, habe ihn im ersten Lehrjahr kennengelernt (sind fast gleichalt - er ein halbes Jahr älter). Zufällig war es nun so, dass wir gleichzeitig anfangen konnten zu studieren und sind dann auch vor gut 2 Jahren zusammengezogen. Zum Ende meiner Ausbildung hatte sich mein Kinderwunsch schon verstärkt- hatte man sich ihn ja selber vorher immer verurteilt, da man ja erst eine Ausbildung haben wollte (sicheres Standbein usw.) Da mein Freund aber seit jeher total panisch auf die Frage Kinderkriegen reagiert hat, habe ich mich nicht getraut darüber zu reden. (oh Gott, war das ein Stress, wenn ich mal die Pille vergessen hatte. Nicht dass ich mir keine Gedanken gemacht hätte, aber bei so einer Hysterie muss ja einer den "Coolen" machen) So ab und an habe ich in den letzten beiden Jahren das Thema mal angeschnitten. Es musste ja nicht sofort losgehen, aber was mich so gestört hatte, dass wir nichtmal drüber reden konnten und am meisten fehlte mir das zusammen Pläne schmieden. Ich habe aber leider viel zu wenig darüber geredet, so dass er dachte, dass es nur mal so Phasen sind, die ich zwischendurch mal habe. Nach dem Motto: du Arme, bist du krank? Ich habe mich da schon relativ regelmäßig mit beschäftigt. Als letzten Frühling bei einer Bekannten von mir das Kind mit 10 Wochen am Plötzlichen Kindstod gestorben ist, hat das bei mir Kinderwuschtechnisch total reingehauen, trotzdem oder gerade deswegen. Das war kurz vor meinen Prüfungen, habe meinem Freund da mittendrin dann mein ganzes Leid vorgeheult. Er war ziemlich geschockt. Meinte zwar, das liegt jetzt an dem Tod usw. aber ganz so wegwischen konnte er es dann nicht mehr. Letzten Sommer ist mir dann klar geworden, dass er wohl selber vor 35 nie auf die Idee kommen wird, Kinder haben zu wollen, wie ich bisher gehofft habe... Jetzt ists so, dass wir beide im 5. Semester sind (müssen 8), ich mich gerade in England in einem Auslandspraxissemester befinde und er an unserem Studienort ist *vermiss*(telefonieren fast jeden Tag). Aber ich dachte, dass der Abstand auch ganz gut tut mal über ein paar Sachen nachzudenken, ohne den ganzen Alltagsstress. Habe ihn nach ein paar Wochen darauf angesprochen, dass mir der Kinderwusch halt gar nicht mehr aus dem Kopf geht. Und siehe da, er kann sich mit mir mittlerweile ohne Panikattacken darüber unterhalten! Der Anfang ist gemacht. Muss sagen, vielleicht hätte ich dann nach dem Semester auch nen Schlussstrich gezogen, wenn er nicht endlich auf mich zugekommen wäre, obwohl wir uns sonst super verstehen und ich ihn wirklich doll liebe. Bin schon so einige Male verzweifelt, dass ich mir nicht einen gesucht habe, der 5-10 Jahre älter ist als ich...
So, und nun habe ich die letzten angefangen, immer wenns mir wegen meinem Wunsch dreckig geht, ihm das auch zu erzählen. Und er kann es sich mittlerweile gut vorstellen "auch so einen süßen Fratz" zu haben, aber das drumherum. Also nicht jetzt, vielleicht später, wenn alles "stimmt". D.h. studium zu ende, Berufserfahrung, Eigenheim, Kinder... Also JAHRE. *heul* Und ich seh meine Chance davonlaufen, die ich jetzt hätte. Ob ich jetzt oder später im Beruf keine volle stelle (50-60h?) machen kann... die "Karriere" verschiebt sich eh. (Habe ganz gute Jobaussichten im Moment, aber leider ne Männerdomäne, wo Halbtagsstellen rar sind --> Ingenieursstudium)
Es ist für mich total schwer, mich von meinem Traum, jetzt Mutter zu werden zu verabschieden und ihm die Zeit zu lassen, die er braucht. Wie kann ich ihn an den Gedanken an Kinder gewöhnen? Gerade ihm seine Sorgen nehmen? Er denkt, dass das Leben dann vorbei ist. Nur noch Verantwortung, sonst nichts.
Jetzt kommt er mich nächstes Wochenende besuchen! *freu* Uch bin mal bespannt was dabei rauskommt.
Ich habe jetzt den Nuvaring abgesetzt (verhasste Hormone) *grrr*, weil ich ihn ja eh fast nicht sehe. Er wird wohl SEHR konsequent sein mit Nichtsex, aber ein bisschen Hoffnung habe ich ja doch, dass er einfach die Finger nicht von mir lassen kann
Vielleicht machen wir eine Hibbelliste auf, eine Partnerhibbelliste? Ich hab im Moment ja auch wenig Hoffnungen, dass wir im Studium noch damit starten *schluchz*
So, lange Geschichte, fast gleicher Inhalt wie bei euch.
Ich drück euch gaz fest die Daumen!
Lisa