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Tasnim79

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Reputation in der Community

  1. Ich würde es schön finden, wenn mein Yunus auch einen Platz in der Liste hätte: Yunus Yassin, 25.09.2012, 33. SSW Vielen Dank fürs Einträgen im Voraus!
  2. Liebe Denise, es tut mir sooo leid, dass du dich jetzt auch noch mit dem Gedanken quälst, deine Loreena im Stich gelassen zu haben. Das hast du nicht! Deine Entscheidung hast du aus Liebe zu Loreena getroffen, als eine liebende Mutter, die ihr Kind vor Schmerzen und Leid bewahren wollte. Trotzdem tut es sooo sehr weh! Es schmerzt so sehr, dass man tatsächlich Herzstiche hat und man vor Sehnsucht und Schmerz nur noch schreien möchte! Bevor man den Weg nicht selber gegangen ist, kann man sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlen wird und dann haut es einen plötzlich einfach nur um, mit voller Wucht! Und man wünscht sich nur noch, man wäre diesen Weg nicht gegangen, damit es nicht so weh tut! Man wünscht sich, man hätte sich doch für das Leben mit dem Kind entschieden. Man hat vor Augen, wie man sein Baby im Arm hält, es streichelt, küsst ... einfach nur sein geliebtes Baby bei sich haben... ...aber man vergisst in seinem Schmerz die Realität. Man vergisst in seinem Schmerz das Leid und die Qual, die das eigene geliebte Kind aushalten müsste. Man vergisst in seinem Schmerz genau das, wovor man sein Baby eigentlich beschützen wollte. Und der eigene Schmerz ist einfach zu gross, als dass der Kopf eine Chance hätte. In den den ersten Tagen, nachdem ich meinen kleinen Yunus vor genau 3 Wochen zu den Sternen gehen lassen habe, habe ich mir auch gewünscht, ich hätte doch alles getan, damit mein kleines Baby bei mir bleibt. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich ihm die Spritze geben lassen habe, ihn nicht doch per Kaiserschnitt geboren habe und intensivmedizinisch versorgen lassen habe. In dem unendlichen Schmerz habe ich total ausgeblendet, dass mein Engel leiden würde. Mir ist klar geworden, dass mein Wunsch, Yunus am Leben zu erhalten, Egoismus war, damit ich nicht diese unendliche Sehnsucht nach ihm haben muss! Im Moment habe ich meinen "Frieden" mit meiner Entscheidung geschlossen. Ich weiss, dass das Leben für meinen Engel voller Leid und Qual gewesen wäre und ich ihn davor beschützt habe. Und das halte ich mir auch immer wieder vor Augen, wenn ich doch mal ins Zweifeln gerate. Denise, versuche immer daran zu denken, warum du diese Entscheidung getroffen hast. Du hast dich nicht gegen dein Kind entschieden, du hast dich dagegen entschieden, dass deine Loreena leiden muss! Vielleicht kann dieser Gedanke deine Vorwürfe ein wenig lindern. Ich wünsche dir, dass du für dich Ruhe finden kannst mit deiner Entscheidung! Fühl dich ganz fest in den Arm genommen! Liebe Grüsse! Tasnim
  3. Yunus, mein kleiner Yunus! Jetzt ist es schon eine Woche her, seit ich dich geboren habe. Genau jetzt vor einer Woche habe ich dich in meinen Armen gehalten und geküsst. Es ist mir, als wäre es erst gestern gewesen. Ich vermisse dich sooo! Es tut mir so weh zu wissen, dass ich dich nie wieder in meinen Armen halten werde. Den ganzen Tag heute habe ich an dich denken müssen. Obwohl ich die letzten 2 Tage das Gefühl hatte, es geht bergauf, hat es mich heute wieder total umgehauen. Ich habe nicht gedacht, dass ich sooo viel an dich denken muss! Wieder und wieder habe ich mir deine Fotos angeschaut, mein Engel. Mein Herz ist sooo schwer! Als es dunkel wurde, habe ich mich auf den Balkon gesetzt und in den Himmel geschaut. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich wär dir ein kleines Stückchen näher, als ich da draussen war. Ich hab einfach da gesessen und geweint. Kommst du mich heute nacht vielleicht in meinem Traum besuchen? Mama vermisst dich sooo doll! Bitte, mein kleiner Yunus! Ich will mich dir einfach nur nahe fühlen!!! Ich liebe dich so, mein Engel! Ich schlafe jede Nacht mit dem kleinen Teddy in der Hand, den ich dir mitgebracht hatte. Den hatte Mama schon als kleines Kind. Und den solltest du bekommen. Kannst du dich daran erinnern? Du hast mit ihm gekuschelt, als ich die vielen Fotos von dir gemacht habe. Jetzt wird er mich für immer und ewig an dich erinnern. Wenn ich dich ganz doll vermisse, nehme ich deinen Teddy in die Hand, küsse ihn und kuschel ihn an mich dran. Auch dein Papa und deine Schwester kuscheln mit deinem Teddy, wenn sie dich vermissen. Heute morgen haben Papa und deine Schwester sich fast darum gestritten, wer deinen Teddy als erster kuscheln darf. Wir vermissen dich alle so sehr!
  4. Heute nacht bin ich wieder aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Ich hab geweint. Wie die Nacht davor auch. Am Dienstag, als ich meinen Yunus geboren habe, bin ich aus dem Bett aufgestanden, als ob nichts gewesen war. Mein Yunus wurde in seiner kompletten Eihülle mit daranhängender Plazenta geboren. Die Hebammen nennen das "Glückshaube". Die Hebamme fragte, ob sie ihn erst mitnehmen könne, um ihn "zu befreien". Dann brachte sie ihn uns in einem kleinen Weidenkörbchen eingewickelt in einem weissen Moltontuch und darum eine blau eingefärbte Mullwindel. Er war sooo schön! Und ich habe nicht eine Träne geweint. Ich habe ihn auf den Arm genommen. Oder die Hebamme hat ihn erst gewogen. Ich weiss es nicht mehr. Aber ich habe nicht geweint. Ich war nicht traurig. Mir ging es gut. Ich bin einfach aufgestanden und zum Schrank rüber gegangen, wo die Hebamme meinen Yunus gewogen hatte. Die Hebamme hat mir einen Lappen gebracht und ich habe meinen Yunus gewaschen. Ich habe mit ihm geredet. Ich habe ihm das Schlaflied gesungen, was ich Sara immer singen muss. Ich habe Fotos gemacht. Ich habe ihn gestreichelt. Aber ich habe nicht eine Träne verloren. Dann hab ich ihn in Saras Moltontuch gewickelt und ihm meine selbstgemachte Mütze aufgesetzt. Ich hab mich mit ihm in mein Bett gesetzt und ihm im Arm gehalten, ihn geküsst und gestreichelt, ohne jede Träne. Irgendwann habe ich ihn wieder in sein Körbchen gelegt und angesehen und noch mehr Fotos gemacht. Nach 2 Stunden oder so habe ich geklingelt, damit die Hebamme ihn holt. Am liebsten hätte ich ihn mit in mein Zimmer genommen und wäre mit ihm eingeschlafen. Als die Hebamme kam, um ihn zu holen, habe ich meine ersten Tränen vergossen, ganz kurz. Dann bin ich in mein Zimmer gegangen und mir ging es gut. Ich bin eingeschlafen und morgens gegen ... keine Ahnung wann, irgendwann bin ich aufgewacht, weil ich irgendwas von Yunus geträumt habe. Dann habe ich geweint. Jetzt wird es jeden Tag schlimmer! Mittwoch war ich mit meiner Mutter bei Yunus. Er war noch schöner als nach der Geburt. Nach einer Stunde oder 1 1/2 Stunden hat die Hebamme ihn geholt. Sie meinte, ich könnte am Donnerstag noch mal kommen. Sie könnten ihn noch einen Tag da behalten. Ich wusste nicht, und hab mir die Option erst mal offen gelassen. Gestern früh bin ich aufgewacht und habe ihn so vermisst. Und ich wusste, ich muss noch mal zu ihm gehen. Ich konnte einfach nicht anders. Ich hab mich auf sein Körbchen gestützt und war mit meinem Gesicht ganz nah an seinem. Ich hab ihn geküsst, sein kleines Händchen gestreichelt und geweint. Meine Tränen sind ihm ins Gesicht getropft. Die wird er jetzt mitnehmen und für immer bei sich haben. Immer und immer wieder gucke ich mir die Fotos von ihm an. Es sind sooo viele, aber es sind nicht genug!!! Heute nacht bin ich wieder aufgewacht. Ich habe geweint. Ich will, dass die ganze Welt weiss, wie unendlich unbeschreiblich traurig ich bin. Ich habe ein wunderschönes Foto von seinen Füsschen gemacht und hab es schon mit seinem Namen und seinen Geburtsdaten versehen. Ich wollte einfach, dass meine Kollegen meinen Sohn kennenlernen und von meinem Schmerz erfahren. Dieses Foto habe ich heute nacht an meine Kollegen per mail verschickt. "Unser Stern ist geboren. Wir sind stolz und unendlich traurig." habe ich dazu geschrieben. Wir waren heute bei der standesamtlichen Meldestelle, um die Geburtsanzeige fürs Standesamt fertig zu machen. Da saßen glückliche Eltern mit ihrem Baby im Arm. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Aber ich habe mich für diese Eltern gefreut, dass sie das Glück in ihren Armen haben dürfen. Nachdem wir die Papiere fertig hatten, war ich fast ein bischen glücklich. Jetzt heisst mein kleiner Yunus ganz offiziell "Yunus Yassin Hassanin"! Auf dem Weg nach Hause dachte ich, es geht jetzt bergauf. Das erste Mal glückliche Eltern mit ihrem Neugeborenen im Arm überstanden. Zu Hause war ich aber wieder genauso traurig wie vorher. Bevor ich eben anfing hier zu schreiben, habe ich eine Riesenangst gehabt, mir die Bilder von meinem Yunus anzuschauen. Ich hab die ganze Zeit heute versucht, die Bilder, die in meinen Kopf kamen, wieder von mir wegzuschieben. Und gleichzeitig habe ich Angst gehabt, irgendeine klitzekleine Kleinigkeit von meinem Yunus zu vergessen! Erst gerade eben beim Schreiben habe ich mir meinen kleinen Engel angesehen. Und es tut so weh! Heute beim Frühstück habe ich ihn sooo vermisst, dass ich plötzlich das Gefühl hatte, ich hätte ihn per Kaiserschnitt auf die Welt bringen sollen. Dann wäre er noch bei mir. Und ich könnte ihn noch mal besuchen. Ich könnte ihn jeden Tag besuchen gehen und ihn streicheln und küssen, ihn fühlen, ihn schreien hören, vielleicht sein Augen sehen. Aber ich weiss, dass es für meinen kleinen Yunus eine Qual gewesen wäre. Ich weiss, dass ich das nur gedacht habe aus Egoismus, nur damit ich mich nicht von ihm verabschieden muss, nur damit es mir nicht so weh tut! Ganz früh als ich heute aufgewacht bin war meine erster Gedanke, dass ich jetzt im Kreißsaal anrufe und frage, ob mein Kleiner noch da ist und Bescheid sage, dass ich ihn heute noch mal sehen will. Aber gestern war das letzte Mal. Ich weiss das. Heute würde ich ihn nicht mehr so perfekt in Erinnerungen behalten wie er war. Irgendwann ist die Zeit da, wo man ihn nicht mehr besuchen sollte. Schon gestern als die Schwester ihn uns brachte habe ich sofort gesehen, dass jemand an ihm dran war. Er war nicht mehr so in seinem Tuch, wie davor. Und als ich es öffnete, sah ich, dass jemand sein Mützchen abgenommen haben muss, sie war verdreht. Ich wollte noch mal seine kleinen Füsschen anschauen. Doch da hatte man schon Gewebe für die Genetische Diagnostik abgenommen. Das war sooo ein Schock! Oh Gott!!! Mein armer Kleiner! Ich will diesen Anblick vergessen!!! Deshalb weiss ich, dass die Zeit vorbei ist, ihn zu besuchen.
  5. Oh Gott! Ich spüre immer noch seine kleine Hand und die kleinen Fingerchen zwischen meinen Fingern! Ich will den Schmerz in die ganze Welt rausschreien!!! Er fehlt mir sooooo sehr!!! Ich hab ihm heute das Schlaflied gesungen, was ich Sara immer vorsinge. Und ich hab ihm die Hand gestreichelt. Die gnze Zeit, als ich heute bei ihm war, hab ich seine Hand gestreichelt. Zum allerletzten Mal! Ich hab nicht geahnt, dass es sooo weh tun wird, ihn gehen zu lassen!!! Er hat die Nase von seinem Papa und meine Ohren. Wenn ich meinen Mann angucke, sehe ich Yunus' Nase. So ein kleiner perfekter Mann! Ich hätte dich sooo gerne bei mir behalten, mein kleiner süßer Yunus!!! Ich vermisse dich sooo!!!
  6. Es tut sooo weh und ich vermisse ihn sooo sehr!!! Yunus, mein kleiner Engel! Ich liebe dich für immer und ewig! Ich werde dich vermissen, bis wir uns irgendwann wiedersehen!
  7. Unser Stern ist geboren: Yunus Yassin 25.09.2012, 22:14 Uhr 605g, 29cm SSW 32+2 / 33+6
  8. Sein Herz steht still. Langsam realisiere ich das und mir laufen die Tränen. Für heute gibt es nur mich und meinen kleinen Yunus. Die Zeit des Abschieds hat begonnen.
  9. Danke, ihr Lieben, dass ihr alle an mich und meinen Yunus denkt. Denise, ich habe jeden Tag geschaut, was es bei dir neues gibt und viel an Dich gedacht. Auch wenn es sich blöd anhört, ich freue mich besonders über deine Worte hier bei mir. Nun zu mir: Meine Ablenkung am Wochenende war nicht so ganz positiv. Zuerst ist mir leider eins ganz bewusst geworden: Mein Yunus wird für niemanden "mein Baby, mein Sohn, mein Kind", eine Person sein. Für alle ist er nur "mein Problem", wie eine Krankheit. Die haben zwar Mitleid mit mir, aber wenn ich mich von meinem Yunus verabschiede, ist es für alle anderen, als ob man mir endlich dieses Geschwür rausgeschnitten hat und ich müsste mich nur noch von der Krankheit erholen. Das macht mich sooo traurig! Und ich werde mit meiner Trauer alleine sein. Mein Mann und meine Mutter sind natürlich an meiner Seite, aber auch meine Mutter hat mich unverständlich gefragt: "Willst du ihn dir etwa angucken?" Im Moment habe ich das Gefühl, dass niemand in meinem Umkreis wirklich fühlt, was ich fühle. Keiner wird mit mir um meinen kleinen Yunus weinen! Vielleicht werden meine Mutter und Meine beste Freundin MIT mir weinen, aber nicht um meinen Yunus. Keiner wird verstehen, warum ich meinem Kind einen Namen gegeben habe. Keiner wird verstehen, warum ich ihn in meinen Armen halten will, wenn er gegangen ist. Keiner wird verstehen, warum ich mich später an ihn erinnern WILL!!! Kennt das jemand? Das tut mir sooo weh! Ich habe Angst, dass mein Mann alles nur vergessen will, wenn ich wieder zu Hause bin. Er will unseren Sohn nicht sehen, das akzeptiere ich. Er wollte nicht die Sachen sehen, welche ich für Yunus ausgesucht habe, damit er nicht nackt bleiben muss. Ich habe Angst, dass er niemals wissen will, wie unser Yunus ausgesehen hat! Mit wem soll ich um unseren Sohn weinen, wenn nicht mit meinem Mann?!? Ich will, dass die Leute in meinem Umkreis auch um meinen kleinen Yunus trauern und nicht, dass sie Mitleid mit mir haben, weil "die ganze Sache ja bestimmt sooo schwer sein muss für mich". Und dann hatte ich auch noch einen Streit mit meinem Bruder, der meinte, ob ich irgendein Problem hätte, als ich seine überflüssige Diskussion über meine Art der Erziehung irgendwann nicht mehr ertragen konnte. Da hab ich ihn heulend angeschrien, dass er genau wüsste, was bei mir los ist und hab ihn stehen lassen. Spätestens da ist meine Mauer um mich rum eingebrochen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich morgen überstehe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es mir die nächsten Tage gehen wird. - - - Aktualisiert - - - Danke, ihr Lieben, dass ihr alle an mich und meinen Yunus denkt. Denise, ich habe jeden Tag geschaut, was es bei dir neues gibt und viel an Dich gedacht. Auch wenn es sich blöd anhört, ich freue mich besonders über deine Worte hier bei mir. Nun zu mir: Meine Ablenkung am Wochenende war nicht so ganz positiv. Zuerst ist mir leider eins ganz bewusst geworden: Mein Yunus wird für niemanden "mein Baby, mein Sohn, mein Kind", eine Person sein. Für alle ist er nur "mein Problem", wie eine Krankheit. Die haben zwar Mitleid mit mir, aber wenn ich mich von meinem Yunus verabschiede, ist es für alle anderen, als ob man mir endlich dieses Geschwür rausgeschnitten hat und ich müsste mich nur noch von der Krankheit erholen. Das macht mich sooo traurig! Und ich werde mit meiner Trauer alleine sein. Mein Mann und meine Mutter sind natürlich an meiner Seite, aber auch meine Mutter hat mich unverständlich gefragt: "Willst du ihn dir etwa angucken?" Im Moment habe ich das Gefühl, dass niemand in meinem Umkreis wirklich fühlt, was ich fühle. Keiner wird mit mir um meinen kleinen Yunus weinen! Vielleicht werden meine Mutter und Meine beste Freundin MIT mir weinen, aber nicht um meinen Yunus. Keiner wird verstehen, warum ich meinem Kind einen Namen gegeben habe. Keiner wird verstehen, warum ich ihn in meinen Armen halten will, wenn er gegangen ist. Keiner wird verstehen, warum ich mich später an ihn erinnern WILL!!! Kennt das jemand? Das tut mir sooo weh! Ich habe Angst, dass mein Mann alles nur vergessen will, wenn ich wieder zu Hause bin. Er will unseren Sohn nicht sehen, das akzeptiere ich. Er wollte nicht die Sachen sehen, welche ich für Yunus ausgesucht habe, damit er nicht nackt bleiben muss. Ich habe Angst, dass er niemals wissen will, wie unser Yunus ausgesehen hat! Mit wem soll ich um unseren Sohn weinen, wenn nicht mit meinem Mann?!? Ich will, dass die Leute in meinem Umkreis auch um meinen kleinen Yunus trauern und nicht, dass sie Mitleid mit mir haben, weil "die ganze Sache ja bestimmt sooo schwer sein muss für mich". Und dann hatte ich auch noch einen Streit mit meinem Bruder, der meinte, ob ich irgendein Problem hätte, als ich seine überflüssige Diskussion über meine Art der Erziehung irgendwann nicht mehr ertragen konnte. Da hab ich ihn heulend angeschrien, dass er genau wüsste, was bei mir los ist und hab ihn stehen lassen. Spätestens da ist meine Mauer um mich rum eingebrochen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich morgen überstehe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es mir die nächsten Tage gehen wird.
  10. Hatte heute meinem Termin beim Prof. Seit gestern bin ich irgendwie wieder ständig traurig gewesen. Heute vor dem Termin hab ich mich gefühlt wie vor einer Prüfung, ich war nervös und wusste, egal was wir heute zu hören kriegen, es wird mir nicht gefallen. Ich hatte überhaupt kein Gefühl, was der Prof. uns heute sagen würde, ob das Herz noch schlägt oder nicht mehr. Es schlägt noch. Und ich bin nicht glücklich, ich bin nicht traurig, ich bin nicht geschockt. Ich bin einfach nur traurig und mir laufen die Tränen langsam übers Gesicht. Das Fruchtwasser ist komplett verschwunden, ich kann auf dem Ultraschallbild fast nichts mehr erkennen. Die Dopplerwerte sind stabil. Yunus ist null gewachsen. Der Prof. fragt mich, wann meine deadline ist: "Heute". Nur zur Info für uns erklärt er uns, dass die Dopplerwerte und die nicht vorhandene Entwicklung unseres Sohnes normalerweise jetzt eine Einleitung nötig machen würden, wenn es um das Überleben von Yunus gehen würde. Wir könnten also ohne Spritze in die Geburt gehen und hoffen, dass er die Geburt nicht überlebt. Aber wenn er die Geburt überleben sollte, kann es gut sein, dass er sich auch noch Tage oder Wochen quälen muss. Das will ich auf keinen Fall! Wir machen also einen Termin für den Abbruch. Nächsten Mittwoch kann meine Mutter kommen und bei Sara bleiben. Aber ab Mittwoch ist unser Prof. für eine Woche auf einem Kongress. Also diesen Montag oder doch noch mal 2 Wochen warten. Sooo lange kann ich nicht mehr warten. Meine Entscheidung steht. Montag ist es also soweit. ich weiss nicht, wie es mir gerade geht. Ich bin so leer. Ich bin traurig. Ich bin traurig und leer. Mir ist nach weinen zumute, aber ich kann irgendwie nicht weinen. Ich habe Angst, wie es mir gehen wird, wenn es soweit ist... wenn er stirbt... wenn ich ihn in meinen Armen halte. Ich kann es mir nicht vorstellen! Morgen fahren wir zu meiner Mutter. Am Samstag hat sie Geburtstag. Das wird mich ablenken.
  11. Schaue zwar regelmässig rein hier, aber kann leider irgendwie nicht über mein Smartphone antworten. Deshalb hab ich schon nen paar Tage nicht mehr geschrieben. Denn eigentlich gibt es nicht viel Neues. Ich bringe irgendwie die Tage hinter mir. Hatte gestern nen Termin bei einer Beraterin. Bei der waren wir schon ein paar Mal, als wir die erste Diagnose "Skelettdysplasie" hatten. Ansonsten kann ich nur sagen, dass in meinem Bauch immernoch mehr oder weniger Funkstille herrscht, d.h. bis auf ein leichtes Spannen alle 1,2 Tage, was durchaus auch nen Zusammenziehen der Gebärmutter sein könnte, merke ich nichts von meiner Schwangerschaft. Den nächsten Termin beim Prof. hab ich nächsten Mittwoch. Bis dahin warte ich einfach ab. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Yunus mir den Schritt nicht abnehmen wird.
  12. Liebe Denise, ich habe in den letzten Tagen viel an dich gedacht. Ich hoffe, ihr hattet einen würdevollen Abschied von eurer Loreena. Auch wenn es im Moment noch sooo sehr schmerzt: Vielleicht kannst du jetzt nach der Beerdigung ein bisschen nach vorne schauen. Ich wünsche dir von Herzen, dass der Schmerz über euren Verlust bald leichter wird und du bald wieder die Freude im Leben sehen kannst, im Wissen dass eure Loreena über euch wacht. Fühl dich umarmt! Tasnim
  13. @ Juni: ja, irgendwie geht es mir besser, seit dem letzten Termin. Ich weiss nicht warum, aber im Moment ist alles so weit weg von mir. Ich hab das Gefühl, dass das alles nicht mir passiert. Ich gucke einen eigentlich traurigen Film, der mich nicht berührt. Als wenn jemand bei mir die Gefühle abgestellt hat. Wenn mein Mann mich in den Arm nehmen will, will ich das nicht, weil ich weiss, dass mich das wieder traurig macht. Es ist als ob ein Schalter umgelegt ist. Im Moment ist es vielleicht besser so, aber ich habe Angst, dass mich dann alles um so mehr einholt, wenn der Abschied da ist. Seit meinem letzten Termin beim Prof. ist irgendwie schon wieder Funkstille in meinem Bauch. Entweder geht es meinem Baby wieder schlechter oder es hat seinen Weg schon angetreten. Aber irgendwie möchte ich es nicht wissen. Ich müsste doch eigentlich total besorgt zum Arzt rennen! Es ist echt, als wenn mir jemand meine Gefühle gestohlen hat. Ich fühle mich irgendwie schuldig, dass es mir gerade nicht schlecht geht. Aber wahrscheinlich ist das einfach ein Schutz, den meine Psyche sich aufgebaut hat. Ich lebe mein Leben, lasse keine Nähe zu und warte auf das, was kommen mag. Und es wird mich einholen! Dessen bin ich mir sicher!
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