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Tasnim79

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Alle Inhalte von Tasnim79

  1. Ich würde es schön finden, wenn mein Yunus auch einen Platz in der Liste hätte: Yunus Yassin, 25.09.2012, 33. SSW Vielen Dank fürs Einträgen im Voraus!
  2. Liebe Denise, es tut mir sooo leid, dass du dich jetzt auch noch mit dem Gedanken quälst, deine Loreena im Stich gelassen zu haben. Das hast du nicht! Deine Entscheidung hast du aus Liebe zu Loreena getroffen, als eine liebende Mutter, die ihr Kind vor Schmerzen und Leid bewahren wollte. Trotzdem tut es sooo sehr weh! Es schmerzt so sehr, dass man tatsächlich Herzstiche hat und man vor Sehnsucht und Schmerz nur noch schreien möchte! Bevor man den Weg nicht selber gegangen ist, kann man sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlen wird und dann haut es einen plötzlich einfach nur um, mit voller Wucht! Und man wünscht sich nur noch, man wäre diesen Weg nicht gegangen, damit es nicht so weh tut! Man wünscht sich, man hätte sich doch für das Leben mit dem Kind entschieden. Man hat vor Augen, wie man sein Baby im Arm hält, es streichelt, küsst ... einfach nur sein geliebtes Baby bei sich haben... ...aber man vergisst in seinem Schmerz die Realität. Man vergisst in seinem Schmerz das Leid und die Qual, die das eigene geliebte Kind aushalten müsste. Man vergisst in seinem Schmerz genau das, wovor man sein Baby eigentlich beschützen wollte. Und der eigene Schmerz ist einfach zu gross, als dass der Kopf eine Chance hätte. In den den ersten Tagen, nachdem ich meinen kleinen Yunus vor genau 3 Wochen zu den Sternen gehen lassen habe, habe ich mir auch gewünscht, ich hätte doch alles getan, damit mein kleines Baby bei mir bleibt. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich ihm die Spritze geben lassen habe, ihn nicht doch per Kaiserschnitt geboren habe und intensivmedizinisch versorgen lassen habe. In dem unendlichen Schmerz habe ich total ausgeblendet, dass mein Engel leiden würde. Mir ist klar geworden, dass mein Wunsch, Yunus am Leben zu erhalten, Egoismus war, damit ich nicht diese unendliche Sehnsucht nach ihm haben muss! Im Moment habe ich meinen "Frieden" mit meiner Entscheidung geschlossen. Ich weiss, dass das Leben für meinen Engel voller Leid und Qual gewesen wäre und ich ihn davor beschützt habe. Und das halte ich mir auch immer wieder vor Augen, wenn ich doch mal ins Zweifeln gerate. Denise, versuche immer daran zu denken, warum du diese Entscheidung getroffen hast. Du hast dich nicht gegen dein Kind entschieden, du hast dich dagegen entschieden, dass deine Loreena leiden muss! Vielleicht kann dieser Gedanke deine Vorwürfe ein wenig lindern. Ich wünsche dir, dass du für dich Ruhe finden kannst mit deiner Entscheidung! Fühl dich ganz fest in den Arm genommen! Liebe Grüsse! Tasnim
  3. Yunus, mein kleiner Yunus! Jetzt ist es schon eine Woche her, seit ich dich geboren habe. Genau jetzt vor einer Woche habe ich dich in meinen Armen gehalten und geküsst. Es ist mir, als wäre es erst gestern gewesen. Ich vermisse dich sooo! Es tut mir so weh zu wissen, dass ich dich nie wieder in meinen Armen halten werde. Den ganzen Tag heute habe ich an dich denken müssen. Obwohl ich die letzten 2 Tage das Gefühl hatte, es geht bergauf, hat es mich heute wieder total umgehauen. Ich habe nicht gedacht, dass ich sooo viel an dich denken muss! Wieder und wieder habe ich mir deine Fotos angeschaut, mein Engel. Mein Herz ist sooo schwer! Als es dunkel wurde, habe ich mich auf den Balkon gesetzt und in den Himmel geschaut. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich wär dir ein kleines Stückchen näher, als ich da draussen war. Ich hab einfach da gesessen und geweint. Kommst du mich heute nacht vielleicht in meinem Traum besuchen? Mama vermisst dich sooo doll! Bitte, mein kleiner Yunus! Ich will mich dir einfach nur nahe fühlen!!! Ich liebe dich so, mein Engel! Ich schlafe jede Nacht mit dem kleinen Teddy in der Hand, den ich dir mitgebracht hatte. Den hatte Mama schon als kleines Kind. Und den solltest du bekommen. Kannst du dich daran erinnern? Du hast mit ihm gekuschelt, als ich die vielen Fotos von dir gemacht habe. Jetzt wird er mich für immer und ewig an dich erinnern. Wenn ich dich ganz doll vermisse, nehme ich deinen Teddy in die Hand, küsse ihn und kuschel ihn an mich dran. Auch dein Papa und deine Schwester kuscheln mit deinem Teddy, wenn sie dich vermissen. Heute morgen haben Papa und deine Schwester sich fast darum gestritten, wer deinen Teddy als erster kuscheln darf. Wir vermissen dich alle so sehr!
  4. Heute nacht bin ich wieder aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Ich hab geweint. Wie die Nacht davor auch. Am Dienstag, als ich meinen Yunus geboren habe, bin ich aus dem Bett aufgestanden, als ob nichts gewesen war. Mein Yunus wurde in seiner kompletten Eihülle mit daranhängender Plazenta geboren. Die Hebammen nennen das "Glückshaube". Die Hebamme fragte, ob sie ihn erst mitnehmen könne, um ihn "zu befreien". Dann brachte sie ihn uns in einem kleinen Weidenkörbchen eingewickelt in einem weissen Moltontuch und darum eine blau eingefärbte Mullwindel. Er war sooo schön! Und ich habe nicht eine Träne geweint. Ich habe ihn auf den Arm genommen. Oder die Hebamme hat ihn erst gewogen. Ich weiss es nicht mehr. Aber ich habe nicht geweint. Ich war nicht traurig. Mir ging es gut. Ich bin einfach aufgestanden und zum Schrank rüber gegangen, wo die Hebamme meinen Yunus gewogen hatte. Die Hebamme hat mir einen Lappen gebracht und ich habe meinen Yunus gewaschen. Ich habe mit ihm geredet. Ich habe ihm das Schlaflied gesungen, was ich Sara immer singen muss. Ich habe Fotos gemacht. Ich habe ihn gestreichelt. Aber ich habe nicht eine Träne verloren. Dann hab ich ihn in Saras Moltontuch gewickelt und ihm meine selbstgemachte Mütze aufgesetzt. Ich hab mich mit ihm in mein Bett gesetzt und ihm im Arm gehalten, ihn geküsst und gestreichelt, ohne jede Träne. Irgendwann habe ich ihn wieder in sein Körbchen gelegt und angesehen und noch mehr Fotos gemacht. Nach 2 Stunden oder so habe ich geklingelt, damit die Hebamme ihn holt. Am liebsten hätte ich ihn mit in mein Zimmer genommen und wäre mit ihm eingeschlafen. Als die Hebamme kam, um ihn zu holen, habe ich meine ersten Tränen vergossen, ganz kurz. Dann bin ich in mein Zimmer gegangen und mir ging es gut. Ich bin eingeschlafen und morgens gegen ... keine Ahnung wann, irgendwann bin ich aufgewacht, weil ich irgendwas von Yunus geträumt habe. Dann habe ich geweint. Jetzt wird es jeden Tag schlimmer! Mittwoch war ich mit meiner Mutter bei Yunus. Er war noch schöner als nach der Geburt. Nach einer Stunde oder 1 1/2 Stunden hat die Hebamme ihn geholt. Sie meinte, ich könnte am Donnerstag noch mal kommen. Sie könnten ihn noch einen Tag da behalten. Ich wusste nicht, und hab mir die Option erst mal offen gelassen. Gestern früh bin ich aufgewacht und habe ihn so vermisst. Und ich wusste, ich muss noch mal zu ihm gehen. Ich konnte einfach nicht anders. Ich hab mich auf sein Körbchen gestützt und war mit meinem Gesicht ganz nah an seinem. Ich hab ihn geküsst, sein kleines Händchen gestreichelt und geweint. Meine Tränen sind ihm ins Gesicht getropft. Die wird er jetzt mitnehmen und für immer bei sich haben. Immer und immer wieder gucke ich mir die Fotos von ihm an. Es sind sooo viele, aber es sind nicht genug!!! Heute nacht bin ich wieder aufgewacht. Ich habe geweint. Ich will, dass die ganze Welt weiss, wie unendlich unbeschreiblich traurig ich bin. Ich habe ein wunderschönes Foto von seinen Füsschen gemacht und hab es schon mit seinem Namen und seinen Geburtsdaten versehen. Ich wollte einfach, dass meine Kollegen meinen Sohn kennenlernen und von meinem Schmerz erfahren. Dieses Foto habe ich heute nacht an meine Kollegen per mail verschickt. "Unser Stern ist geboren. Wir sind stolz und unendlich traurig." habe ich dazu geschrieben. Wir waren heute bei der standesamtlichen Meldestelle, um die Geburtsanzeige fürs Standesamt fertig zu machen. Da saßen glückliche Eltern mit ihrem Baby im Arm. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Aber ich habe mich für diese Eltern gefreut, dass sie das Glück in ihren Armen haben dürfen. Nachdem wir die Papiere fertig hatten, war ich fast ein bischen glücklich. Jetzt heisst mein kleiner Yunus ganz offiziell "Yunus Yassin Hassanin"! Auf dem Weg nach Hause dachte ich, es geht jetzt bergauf. Das erste Mal glückliche Eltern mit ihrem Neugeborenen im Arm überstanden. Zu Hause war ich aber wieder genauso traurig wie vorher. Bevor ich eben anfing hier zu schreiben, habe ich eine Riesenangst gehabt, mir die Bilder von meinem Yunus anzuschauen. Ich hab die ganze Zeit heute versucht, die Bilder, die in meinen Kopf kamen, wieder von mir wegzuschieben. Und gleichzeitig habe ich Angst gehabt, irgendeine klitzekleine Kleinigkeit von meinem Yunus zu vergessen! Erst gerade eben beim Schreiben habe ich mir meinen kleinen Engel angesehen. Und es tut so weh! Heute beim Frühstück habe ich ihn sooo vermisst, dass ich plötzlich das Gefühl hatte, ich hätte ihn per Kaiserschnitt auf die Welt bringen sollen. Dann wäre er noch bei mir. Und ich könnte ihn noch mal besuchen. Ich könnte ihn jeden Tag besuchen gehen und ihn streicheln und küssen, ihn fühlen, ihn schreien hören, vielleicht sein Augen sehen. Aber ich weiss, dass es für meinen kleinen Yunus eine Qual gewesen wäre. Ich weiss, dass ich das nur gedacht habe aus Egoismus, nur damit ich mich nicht von ihm verabschieden muss, nur damit es mir nicht so weh tut! Ganz früh als ich heute aufgewacht bin war meine erster Gedanke, dass ich jetzt im Kreißsaal anrufe und frage, ob mein Kleiner noch da ist und Bescheid sage, dass ich ihn heute noch mal sehen will. Aber gestern war das letzte Mal. Ich weiss das. Heute würde ich ihn nicht mehr so perfekt in Erinnerungen behalten wie er war. Irgendwann ist die Zeit da, wo man ihn nicht mehr besuchen sollte. Schon gestern als die Schwester ihn uns brachte habe ich sofort gesehen, dass jemand an ihm dran war. Er war nicht mehr so in seinem Tuch, wie davor. Und als ich es öffnete, sah ich, dass jemand sein Mützchen abgenommen haben muss, sie war verdreht. Ich wollte noch mal seine kleinen Füsschen anschauen. Doch da hatte man schon Gewebe für die Genetische Diagnostik abgenommen. Das war sooo ein Schock! Oh Gott!!! Mein armer Kleiner! Ich will diesen Anblick vergessen!!! Deshalb weiss ich, dass die Zeit vorbei ist, ihn zu besuchen.
  5. Oh Gott! Ich spüre immer noch seine kleine Hand und die kleinen Fingerchen zwischen meinen Fingern! Ich will den Schmerz in die ganze Welt rausschreien!!! Er fehlt mir sooooo sehr!!! Ich hab ihm heute das Schlaflied gesungen, was ich Sara immer vorsinge. Und ich hab ihm die Hand gestreichelt. Die gnze Zeit, als ich heute bei ihm war, hab ich seine Hand gestreichelt. Zum allerletzten Mal! Ich hab nicht geahnt, dass es sooo weh tun wird, ihn gehen zu lassen!!! Er hat die Nase von seinem Papa und meine Ohren. Wenn ich meinen Mann angucke, sehe ich Yunus' Nase. So ein kleiner perfekter Mann! Ich hätte dich sooo gerne bei mir behalten, mein kleiner süßer Yunus!!! Ich vermisse dich sooo!!!
  6. Es tut sooo weh und ich vermisse ihn sooo sehr!!! Yunus, mein kleiner Engel! Ich liebe dich für immer und ewig! Ich werde dich vermissen, bis wir uns irgendwann wiedersehen!
  7. Unser Stern ist geboren: Yunus Yassin 25.09.2012, 22:14 Uhr 605g, 29cm SSW 32+2 / 33+6
  8. Sein Herz steht still. Langsam realisiere ich das und mir laufen die Tränen. Für heute gibt es nur mich und meinen kleinen Yunus. Die Zeit des Abschieds hat begonnen.
  9. Danke, ihr Lieben, dass ihr alle an mich und meinen Yunus denkt. Denise, ich habe jeden Tag geschaut, was es bei dir neues gibt und viel an Dich gedacht. Auch wenn es sich blöd anhört, ich freue mich besonders über deine Worte hier bei mir. Nun zu mir: Meine Ablenkung am Wochenende war nicht so ganz positiv. Zuerst ist mir leider eins ganz bewusst geworden: Mein Yunus wird für niemanden "mein Baby, mein Sohn, mein Kind", eine Person sein. Für alle ist er nur "mein Problem", wie eine Krankheit. Die haben zwar Mitleid mit mir, aber wenn ich mich von meinem Yunus verabschiede, ist es für alle anderen, als ob man mir endlich dieses Geschwür rausgeschnitten hat und ich müsste mich nur noch von der Krankheit erholen. Das macht mich sooo traurig! Und ich werde mit meiner Trauer alleine sein. Mein Mann und meine Mutter sind natürlich an meiner Seite, aber auch meine Mutter hat mich unverständlich gefragt: "Willst du ihn dir etwa angucken?" Im Moment habe ich das Gefühl, dass niemand in meinem Umkreis wirklich fühlt, was ich fühle. Keiner wird mit mir um meinen kleinen Yunus weinen! Vielleicht werden meine Mutter und Meine beste Freundin MIT mir weinen, aber nicht um meinen Yunus. Keiner wird verstehen, warum ich meinem Kind einen Namen gegeben habe. Keiner wird verstehen, warum ich ihn in meinen Armen halten will, wenn er gegangen ist. Keiner wird verstehen, warum ich mich später an ihn erinnern WILL!!! Kennt das jemand? Das tut mir sooo weh! Ich habe Angst, dass mein Mann alles nur vergessen will, wenn ich wieder zu Hause bin. Er will unseren Sohn nicht sehen, das akzeptiere ich. Er wollte nicht die Sachen sehen, welche ich für Yunus ausgesucht habe, damit er nicht nackt bleiben muss. Ich habe Angst, dass er niemals wissen will, wie unser Yunus ausgesehen hat! Mit wem soll ich um unseren Sohn weinen, wenn nicht mit meinem Mann?!? Ich will, dass die Leute in meinem Umkreis auch um meinen kleinen Yunus trauern und nicht, dass sie Mitleid mit mir haben, weil "die ganze Sache ja bestimmt sooo schwer sein muss für mich". Und dann hatte ich auch noch einen Streit mit meinem Bruder, der meinte, ob ich irgendein Problem hätte, als ich seine überflüssige Diskussion über meine Art der Erziehung irgendwann nicht mehr ertragen konnte. Da hab ich ihn heulend angeschrien, dass er genau wüsste, was bei mir los ist und hab ihn stehen lassen. Spätestens da ist meine Mauer um mich rum eingebrochen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich morgen überstehe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es mir die nächsten Tage gehen wird. - - - Aktualisiert - - - Danke, ihr Lieben, dass ihr alle an mich und meinen Yunus denkt. Denise, ich habe jeden Tag geschaut, was es bei dir neues gibt und viel an Dich gedacht. Auch wenn es sich blöd anhört, ich freue mich besonders über deine Worte hier bei mir. Nun zu mir: Meine Ablenkung am Wochenende war nicht so ganz positiv. Zuerst ist mir leider eins ganz bewusst geworden: Mein Yunus wird für niemanden "mein Baby, mein Sohn, mein Kind", eine Person sein. Für alle ist er nur "mein Problem", wie eine Krankheit. Die haben zwar Mitleid mit mir, aber wenn ich mich von meinem Yunus verabschiede, ist es für alle anderen, als ob man mir endlich dieses Geschwür rausgeschnitten hat und ich müsste mich nur noch von der Krankheit erholen. Das macht mich sooo traurig! Und ich werde mit meiner Trauer alleine sein. Mein Mann und meine Mutter sind natürlich an meiner Seite, aber auch meine Mutter hat mich unverständlich gefragt: "Willst du ihn dir etwa angucken?" Im Moment habe ich das Gefühl, dass niemand in meinem Umkreis wirklich fühlt, was ich fühle. Keiner wird mit mir um meinen kleinen Yunus weinen! Vielleicht werden meine Mutter und Meine beste Freundin MIT mir weinen, aber nicht um meinen Yunus. Keiner wird verstehen, warum ich meinem Kind einen Namen gegeben habe. Keiner wird verstehen, warum ich ihn in meinen Armen halten will, wenn er gegangen ist. Keiner wird verstehen, warum ich mich später an ihn erinnern WILL!!! Kennt das jemand? Das tut mir sooo weh! Ich habe Angst, dass mein Mann alles nur vergessen will, wenn ich wieder zu Hause bin. Er will unseren Sohn nicht sehen, das akzeptiere ich. Er wollte nicht die Sachen sehen, welche ich für Yunus ausgesucht habe, damit er nicht nackt bleiben muss. Ich habe Angst, dass er niemals wissen will, wie unser Yunus ausgesehen hat! Mit wem soll ich um unseren Sohn weinen, wenn nicht mit meinem Mann?!? Ich will, dass die Leute in meinem Umkreis auch um meinen kleinen Yunus trauern und nicht, dass sie Mitleid mit mir haben, weil "die ganze Sache ja bestimmt sooo schwer sein muss für mich". Und dann hatte ich auch noch einen Streit mit meinem Bruder, der meinte, ob ich irgendein Problem hätte, als ich seine überflüssige Diskussion über meine Art der Erziehung irgendwann nicht mehr ertragen konnte. Da hab ich ihn heulend angeschrien, dass er genau wüsste, was bei mir los ist und hab ihn stehen lassen. Spätestens da ist meine Mauer um mich rum eingebrochen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich morgen überstehe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es mir die nächsten Tage gehen wird.
  10. Hatte heute meinem Termin beim Prof. Seit gestern bin ich irgendwie wieder ständig traurig gewesen. Heute vor dem Termin hab ich mich gefühlt wie vor einer Prüfung, ich war nervös und wusste, egal was wir heute zu hören kriegen, es wird mir nicht gefallen. Ich hatte überhaupt kein Gefühl, was der Prof. uns heute sagen würde, ob das Herz noch schlägt oder nicht mehr. Es schlägt noch. Und ich bin nicht glücklich, ich bin nicht traurig, ich bin nicht geschockt. Ich bin einfach nur traurig und mir laufen die Tränen langsam übers Gesicht. Das Fruchtwasser ist komplett verschwunden, ich kann auf dem Ultraschallbild fast nichts mehr erkennen. Die Dopplerwerte sind stabil. Yunus ist null gewachsen. Der Prof. fragt mich, wann meine deadline ist: "Heute". Nur zur Info für uns erklärt er uns, dass die Dopplerwerte und die nicht vorhandene Entwicklung unseres Sohnes normalerweise jetzt eine Einleitung nötig machen würden, wenn es um das Überleben von Yunus gehen würde. Wir könnten also ohne Spritze in die Geburt gehen und hoffen, dass er die Geburt nicht überlebt. Aber wenn er die Geburt überleben sollte, kann es gut sein, dass er sich auch noch Tage oder Wochen quälen muss. Das will ich auf keinen Fall! Wir machen also einen Termin für den Abbruch. Nächsten Mittwoch kann meine Mutter kommen und bei Sara bleiben. Aber ab Mittwoch ist unser Prof. für eine Woche auf einem Kongress. Also diesen Montag oder doch noch mal 2 Wochen warten. Sooo lange kann ich nicht mehr warten. Meine Entscheidung steht. Montag ist es also soweit. ich weiss nicht, wie es mir gerade geht. Ich bin so leer. Ich bin traurig. Ich bin traurig und leer. Mir ist nach weinen zumute, aber ich kann irgendwie nicht weinen. Ich habe Angst, wie es mir gehen wird, wenn es soweit ist... wenn er stirbt... wenn ich ihn in meinen Armen halte. Ich kann es mir nicht vorstellen! Morgen fahren wir zu meiner Mutter. Am Samstag hat sie Geburtstag. Das wird mich ablenken.
  11. Schaue zwar regelmässig rein hier, aber kann leider irgendwie nicht über mein Smartphone antworten. Deshalb hab ich schon nen paar Tage nicht mehr geschrieben. Denn eigentlich gibt es nicht viel Neues. Ich bringe irgendwie die Tage hinter mir. Hatte gestern nen Termin bei einer Beraterin. Bei der waren wir schon ein paar Mal, als wir die erste Diagnose "Skelettdysplasie" hatten. Ansonsten kann ich nur sagen, dass in meinem Bauch immernoch mehr oder weniger Funkstille herrscht, d.h. bis auf ein leichtes Spannen alle 1,2 Tage, was durchaus auch nen Zusammenziehen der Gebärmutter sein könnte, merke ich nichts von meiner Schwangerschaft. Den nächsten Termin beim Prof. hab ich nächsten Mittwoch. Bis dahin warte ich einfach ab. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Yunus mir den Schritt nicht abnehmen wird.
  12. Liebe Denise, ich habe in den letzten Tagen viel an dich gedacht. Ich hoffe, ihr hattet einen würdevollen Abschied von eurer Loreena. Auch wenn es im Moment noch sooo sehr schmerzt: Vielleicht kannst du jetzt nach der Beerdigung ein bisschen nach vorne schauen. Ich wünsche dir von Herzen, dass der Schmerz über euren Verlust bald leichter wird und du bald wieder die Freude im Leben sehen kannst, im Wissen dass eure Loreena über euch wacht. Fühl dich umarmt! Tasnim
  13. @ Juni: ja, irgendwie geht es mir besser, seit dem letzten Termin. Ich weiss nicht warum, aber im Moment ist alles so weit weg von mir. Ich hab das Gefühl, dass das alles nicht mir passiert. Ich gucke einen eigentlich traurigen Film, der mich nicht berührt. Als wenn jemand bei mir die Gefühle abgestellt hat. Wenn mein Mann mich in den Arm nehmen will, will ich das nicht, weil ich weiss, dass mich das wieder traurig macht. Es ist als ob ein Schalter umgelegt ist. Im Moment ist es vielleicht besser so, aber ich habe Angst, dass mich dann alles um so mehr einholt, wenn der Abschied da ist. Seit meinem letzten Termin beim Prof. ist irgendwie schon wieder Funkstille in meinem Bauch. Entweder geht es meinem Baby wieder schlechter oder es hat seinen Weg schon angetreten. Aber irgendwie möchte ich es nicht wissen. Ich müsste doch eigentlich total besorgt zum Arzt rennen! Es ist echt, als wenn mir jemand meine Gefühle gestohlen hat. Ich fühle mich irgendwie schuldig, dass es mir gerade nicht schlecht geht. Aber wahrscheinlich ist das einfach ein Schutz, den meine Psyche sich aufgebaut hat. Ich lebe mein Leben, lasse keine Nähe zu und warte auf das, was kommen mag. Und es wird mich einholen! Dessen bin ich mir sicher!
  14. So, erstmal vielen Dank für eure mitfühlenden, aufbauenden und auch z.T. zum Nachdenken anregenden Worte! @ fraulehrerin: Ehrlich gesagt, kam es für mich von vornherein nicht in Frage ein Kind in die Welt zu setzen und es dann in ein Pflegeheim zu geben. Entweder kann ich oder können wir es schaffen oder nicht. Die Vorstellung, dass ich mein Kind irgendwann nicht mehr selbst pflegen könnte (und das wäre nicht sooo abwegig, da ich selber Rheumapatientin bin) und ich es in eine Einrichtung geben müsste, war für mich von Anfang an eher mit ein Grund zur Tendenz Abbruch. @ Juni: Grundsätzlich werden in der Klinik ständig Spätabbrüche vorgenommen. Sie haben extra dafür im Kreisssaal ein Zimmer nur für Frauen reserviert, die einen Spätabbruch machen müssen. Das Problem in meinem Fall, warum mein Prof. immer wieder mal kontra Abbruch war, ist dass es bei mir überhaupt keine eindeutige Diagnose gab und gibt. Mein Fall wurde unter den Ärzten in der Klinik wohl immer wieder diskutiert. Es ist eben keine klare Diagnose "Tanatophore Dysplasie" oder, oder, oder... Er wollte einfach, dass ich mir später nicht Vorwürfe mache, wenn ich einen Abbruch mache und die Untersuchungen ergeben, dass mein Yunus doch keine Skelettdysplasie hätte. Soweit erstmal. Jetzt zu meiner Untersuchung heute: Wie soll es anders sein? So langsam komme ich mir vor, wie bei "Verstehen Sie Spass?" Wenn ich das ganze nicht selbst erleben würde, würde ich es nicht mehr glauben! Die Diagnose Skelettdysplasie wird eigentlich immer unwahrscheinlicher.... Wahrscheinlicher ist eine "uniparentale Disomie der Plazenta", sprich eine Chromosomenstörung der Plazenta, die zur Folge hat, dass mein Baby ziemlich früh schon nicht mehr richtig versorgt wurde. Da ja bei Minderversorgung zuerst die Versorgung von Extremitäten und Bauch eingeschränkt wird, sah es lange Zeit nach Skelettdysplasie aus. Die Dopplerwerte sahen heute etwas besser aus als letztes Mal, was ich schon fast erwartet hatte. Denn nachdem ich meinen Kleinen in den letzten Wochen fast überhaupt nicht gespürt habe, war er in der letzten Woche zumindest so aktiv, dass er doch ein, zwei, dreimal am Tag ganz sanft angeklopft oder gekitzelt hatte. Aber trotzdem bin ich heute so klar aus dem Raum rausgekommen, wie noch nie! Mein Prof. hat sich noch mal die Wachstumskurve angeschaut (statt diagonal nach oben verläuft die Kurve von meinem Yunus gleichmässig waagerecht auf einer Geraden. Dann hielt er noch mal Rücksprache mit dem Neonatologen und hatte eine ziemlich klare Aussage für uns: eigentlich sollte Yunus jetzt zwischen 1500 und 2000g wiegen, er hat aber nur ca. 500-600g. Der Neonatologe hatte wohl sehr eindeutig reagiert: Bei diesem Entwicklungsrückstand muss man davon ausgehen, wenn er überleben würde, wäre er schwerstbehindert und würde eher am Leben erhalten werden als am Leben sein. Er wäre wahrscheinlich so ein Fall, wo selbst Ärzte sich selber öfters fragen, welchen Sinn die ganzen Massnahmen überhaupt machen. So schlimm diese Aussage auch ist, mir nimmt es einen Felsbrocken von der Seele! Wenn mein Kleiner den Weg in den nächsten 2-3 Wochen nicht selber nimmt, werde ich ihn zu den Sternen ziehen lassen und ihn vor diesem Leid bewahren. Mein Mann würde gerne, dass wir Yunus jetzt ziehen lassen, aber er versteht auch, dass ich Yunus noch ein bisschen die Chance lassen möchte, von selber zu gehen.
  15. Mir laufen die Tränen. Liebe Denise, es tut mir so leid! Dein Engel Loreena wird ab jetzt über euch wachen. Ich wünsche Dir, dass du trotz diesem traurigen Abschied Erinnerungen an Deine Loreena mitnehmen konntest, die Dir vielleicht irgendwann ein Lächeln der Liebe in Dein Gesicht zaubern können. Ich drück Dich ganz doll!
  16. Manchmal denke ich, ich bin selber Schuld an diesem Hin und Her. Seit dem ersten richtigen Auseinandersetzen mit der Diagnose "schwere Achondroplasie" wusste ich, dass ich das meinem Kind und uns nicht zumuten kann. Aber ich hatte selber immer noch grosse Zweifel, ob ein Abbruch der richtige Weg ist, ob ich danach moralisch mit mir selber im Reinen bin, ob ich als Mensch Gott so ins Handwerk greifen darf. Deshalb habe ich beim Arzt nur einmal gesagt, dass wir unser Kind dieses Leben nicht antun möchten und einen Abbruch möchten. Direkt danach kam aber dann die Diagnose "tanatophore Dysplasie", das bedeutete unser Kind würde sowieso nicht lebensfähig sein. Also änderte es die Situation für mich wieder vollkommen, unser Kind würde den Weg zu den Sternen sehr schnell, spätestens nach der Geburt, selber nehmen. Aber ob ein paar Stunden oder ein paar Tage oder sogar Wochen nach der Geburt, konnte uns niemand sagen. Natürlich wäre ich mit dieser Prognose lieber den sanfte Weg gegangen. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass ein paar Tage Quälerei zu lange sind. Ich habe von einem Fall dieser Erkrankung gelesen, wo der Betroffene mittlerweile 9 Jahre alt ist! Also war ich bald wieder an dem Punkt, wo der Abbruch für mich die einzige Möglichkeit ist. Und so bin ich zu jeder Untersuchung mit dieser Entscheidung hingegangen. Vielleicht hätte ich einfach sagen sollen: "Schluss jetzt! Ich will keine Untersuchung mehr. Mein Entschluss steht!", anstatt jedes Mal noch mal gucken zu lassen, ob man noch mehr Anhaltspunkte für die eine oder andere Erkrankung findet. Vielleicht hätte ich einfach laut sagen müssen: Ich will einen Abbruch! Stattdessen habe ich mich immer wieder auf ein Untersuchung eingelassen. Ich bin selber Schuld an diesem Hin und Her und Hin... Auch letzten Freitag habe ich mich dummerweise auf eine Zweitmeinung eines anderen Prof.s eingelassen. Eigentlich wollte ich nur hören, ob er der gleichen Meinung ist, dass mein Kleiner so schlecht versorgt ist, dass er in den nächsten Wochen alleine geht. Für mich war das DIE totale Katastrophe, was ich mir anhören musste von diesem Menschen! Was er sagte, änderte zwar nichts an der Situation meines kleinen Yunus, denn auch er beurteilte die Situation ähnlich. Aber was dann von ihm kam, war für mich einfach nur die Hölle! Nicht nur, dass er mir von 3 Möglichkeiten, die er sah, ganz ausführlich erklärte, dass man bei noch schlechteren Werten meinen Kleinen per Kaiserschnitt(!) holen müsste und dann intensiv versuchen würde, ihn am Leben zu halten! Und das alles, obwohl ich mit gepackter Krankenhaustasche in seinem Untersuchungszimmer saß! An die 2. Möglichkeit kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Und die 3. Möglichkeit würde er als Arzt mir gar nicht anbieten (Abbruch). Das müsste dann schon der ausdrückliche Wunsch der Frau sein. Ich meinte da nur zu ihm, dass ich aus diesem Grund ja heute hier her gekommen sei, und deutete auf meine gepackte Tasche. Aber natürlich ändert die Diagnose mit der Minderversorgung die Situation für mich stark. Dieser Professor, erzählte mir plötzlich, ich müsse mir noch mal 4 Wochen!!! geben, dann könnte man noch mal gucken. Da hab ich fast einen Nervenzusammenbruch gekriegt. Ich hätte am liebsten losgeschrien, stattdessen hab ich laut angefangen zu lachen und meinte, ob er das ernst meinte. 4 Wochen? Nachdem ich schon 8 Wochen in der Luft hing? Der Hammer war, er hätte den Eindruck, ich wäre mir nicht so ganz im Klaren, was denn ein Abbruch bedeuten würde und was psychisch mit mir danach passieren würde! Ich hätte mir das nicht richtig überlegt!!! Ich hab mich bestimmt ne halbe Stunde lang nicht eingekriegt, hab nur laut geheult! Mein Mann, meine Mutter, die Schwester, der Prof., der mich von Anfang an kennt, haben versucht, mich irgendwie zu beruhigen. Ich hab jeden Moment damit gerechnet, dass jemand kommt und mir ne Beruhigungsspritze gibt. Mit so Jemandem, der mich zum ersten Mal sieht und meint, über mich urteilen zu können, darüber urteilen zu können, ob ich mir genügend Gedanken gemacht habe, bestimmen zu können, dass ich noch mal 4 Wochen ausharren soll... damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Wie kann man denn bitte einen Arzt oder Professor mit soooo wenig Feingefühl auf Patienten loslassen? Hat der denn überhaupt keine Ahnung von Psychologie? Puuh! Jetzt gehts mir, glaub ich, besser. Ich ärgere mich sooo über mich selbst und noch viel mehr über diesen anderen Prof.! Ich musste scheinbar irgendwie noch mal Dampf ablassen, damit es mir wieder besser geht! Gut, dass ich das hier machen kann! Danke, dass ihr mir hier alles das Gefühl gebt, dass es ok ist, wenn ich hier einfach alles schreibe, was mich bewegt und was ich denke. Danke!
  17. Liebe Sylvia, danke für deine Worte. Du beleuchtest mir irgendwie noch mal den anderen Weg, wie es wäre, meinen Kleinen vielleicht doch lebend im Arm halten zu können und mich so von ihm zu verabschieden. Es wäre für mich das schönste, mein Baby lebend im Arm zu halten. Wenn ich vor dieser Schwangerschaft mal oberflächlich darüber nachgedacht habe, was ich machen würde, wenn mir ein Arzt sagt, mein Baby würde kurz nach der Geburt sterben, habe ich immer gesagt: „Ich würde die kurze Zeit mit meinem Baby verbringen wollen und es im Arm halten wollen, bis es in Frieden stirbt.“ Nicht von Ärzten gequält, künstlich am Leben gehalten, mit Schläuchen in Hals und Venen. Meinst du ich könnte, schon bevor die Ärzte intubieren oder ähnliches, das schon von vornherein vereinbaren, dass so etwas nicht passieren wird? Denn jetzt, wo ich mich intensiv 2 Monate damit auseindersetzen musste, habe ich einfach zuviel Angst. Es geht nicht nur um ein paar Stunden oder Tage. Es geht vielleicht um den Rest meines Lebens. Niemand gibt mir die Klarheit, ob mein Baby zu den Sternen gehen wird oder vielleicht vor sich hin vegetieren muss. Ich kann und will meinem Kind kein Leben mit Schmerzen, OP's und anderen körperlichen und wohl auch geistigen Problemen zumuten. Und ich kann auch meiner Sara nicht zumuten, wegen der Behinderung ihres kleinen Bruders auf ihre Mutter, auf ihren Vater, auf ihr Recht auf eine unbeschwerte glückliche Kindheit zu verzichten. Ich habe einfach zu viel Angst davor, wie unser aller Leben werden würde, wenn sich alles nur noch um ein behindertes Kind dreht. Oh Mann, ich hoffe, ihr haltet mich nicht für herzlos und egoistisch, aber sowas geht mir alles durch den Kopf und macht mir die Situation schon wieder ziemlich unerträglich. Ich schreibe hier einfach drauf los ohne viel nachzudenken. Denkt bitte nicht, dass ich so egoistisch bin!
  18. Hatte heute wieder einen Termin zur Kontrolle, wie schnell jetzt alles bergab geht. Ich bin nach diesem ganzen Hin und Her ohne Erwartungen, dafür aber mit der Angst dort hingegangen, dass nach dem Termin wieder alles anders ist. Und irgendwie hatte ich auch recht. So sicher sich der Prof. beim letzten Termin war, dass unser Yunus seinen Weg zu den Sternen in den nächsten Wochen gehen wird, bzw. dass er eine normale Geburt nicht überstehen wird, so hat er uns heute erzählt, dass es auch gut sein kann, dass das kleine Herzchen den kleinen Körper vielleicht doch noch bis zur Geburt versorgen kann und dass es auch gut sein könnte, dass unser Yunus eine normale Geburt überleben könnte. Alles dreht sich schon wieder in meinem Kopf!!! Das darf doch einfach alles nicht war sein! Kaum habe ich mich auf eine Situation eingestellt, bricht wieder alles wie ein Kartenhaus zusammen! Wie lange soll das noch so weiter gehen? Ich war so froh, dass ich nicht den Weg mit der Spritze gehen muss!!! Und jetzt weiss ich schon wieder gar nichts! Wie lange kann ich denn noch warten??? Wie lange halte ich das noch aus??? Ich soll jetzt ein bis zwei mal die Woche zur Kontrolle. Naklar hat er mir heute gesagt, ich könnte jederzeit sagen, ich will jetzt den Abbruch. Aber ich will mir die Chance geben, ohne diese Entscheidung leben zu können. Aber wie lange soll ich mir noch Zeit geben? Ich bin jetzt SSW30+6. In 9 Wochen sind 40 Wochen um!!! Und was ist, wenn Yunus bis dahin seinen Weg nicht gefunden hat? Was ist, wenn er tatsächlich eine normale Geburt übersteht? Zu seinen Problemen wegen der Skelettdysplasie würden noch die ganz sicher nicht weniger schlimmen Komplikationen der intrauterinen Minderversorgung kommen, er liegt mit seinen Werten 2 Monate zurück (ausser der Kopf)!!! Im letzten Monat ist quasi nur der Schädel gewachsen. Einen Babybauch habe ich überhaupt nicht, weil auch viel zu wenig Fruchtwasser da ist. Wer mich auf der Strasse sieht würde mir nie im Leben glauben, dass ich in 3 Wochen im gesetztlichen Mutterschutz bin. Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll! Irgendwie will ich darauf warten, dass er alleine geht. Aber ich habe sooo grosse Angst, dass sein Herzchen für den kleinen Körper stark genug ist. Und dann wird alles noch viiiiiel schlimmer!!! Wie lange soll ich ihm geben? Wie lange soll ich mir geben? 2 Wochen, 3 Wochen, einen Monat?
  19. Liebe Denise, in bin in Gedanken bei Dir. Wünsche Dir liebe Menschen, die Dich auf diesem schweren Weg unterstützen.
  20. Danke für eure lieben Worte! Ich werde jetzt mal ausführlich schreiben, was bei mir in den letzten 2 Monaten passiert ist. Mein Weg seit der Feindiagnostik bis jetzt war sooo lang! Ich weiss gar nicht, ob ich noch alles zusammen kriege. Und ich bin mir sicher, es wird sooo ein langer Text werden. Ich hoffe, jemand hat so viel Geduld und liest bis zum Schluss. Ich versuche es mal: Wie gesagt, SSW22+1 war ich zur Feindiagnostik, eigentlich nur, wie wahrscheinlich fast jede Frau, um ein paar schöne Fotos zu bekommen und natürlich um sich sagen zu lassen, dass alles in Ordnung ist. Am Anfang erklärte der Doc auch noch alles ganz ausführlich. Als er beim Herz ankam, musste ich dann irgendwie anfangen ihm alles aus der Nase zu ziehen. Er fand irgendwie gar kein Ende, um das Herz zu begutachten. Da mein Mann selber einen Herzfehler hat, dachte ich es sei normal, dass er sich das Herz von unserem Baby so genau anschaute. Aber irgendwann meinte er, er müsse sich die Ärmchen und Beinchen noch einmal genau angucken und noch mal nachmessen und dann müssten wir uns mal zusammensetzen und besprechen, wie alles zusammenpassen könnte. Beim Nachmessen der Maße fielen mir dann erst mal die Angaben der SSW auf, zu denen die gemessenen Werte passten. Statt SSW22 gehörten die Werte allerdings eher zu SSW18+. Als wir uns dann an den Tisch setzten und der Doc meinte, unsere Tochter solle doch jetzt lieber mal draussen warten, bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Leider musste mein Mann mit ihr rausgehen, da sie sich nicht überreden liess. Dann fing mein Albtraum an: Die Oberschenkelknochen waren um etliches zu kurz und aussergewöhnlich stark gebogen bzw. geknickt, auch die Oberarme waren zu kurz, insgesamt war mein Baby bis auf den Kopf viel zu klein. Das würde auch kein Wachstumsschub wieder ausgleichen. Ausserdem hat es ein Loch zwischen den Herzkammern. Es könnte eine Chromosomenanomalie sein, schlimmstenfalls Triploidie, bestenfalls eine Skelettdysplasie. Am nächsten Tag, Freitag, der 06.Juli, liess ich dann eine Fruchtwasserpunktion machen. Innerlich verabschiedete ich mich schon von meinem Baby, habe die ganze Zeit versucht im Internet herauszufinden, was mein Baby haben könnte, was auf mich zukommt, wenn wir uns für einen Abbruch entscheiden müssen, habe so unendlich viel geweint und getrauert. Mein Mann hat irgendwie versucht, mir den Freiraum zu verschaffen, den ich für mich brauchte, ich wollte nicht, dass meine Tochter Sara mich so verzweifelt sieht. Am Dienstag kam dann der Anruf aus der Praxis, dass die Schnelltests auf Trisomie 13, 18, 21, Geschlechtschromosomen usw. unauffällig waren. Normalerweise würde er in 1-2 Woche eine Wachstumskontrolle machen, aber leider würde der Doc ab nächster Woche Montag für 3 Wochen in Urlaub gehen. Da er auffällige Befunde nach der Wachstumskontrolle sowieso in die Charite zur Zweitmeinung schicken würde, schlug er mir vor, einen Termin für mich dort auszumachen und die Wachstumskontrolle zu überspringen. Den Termin hatte ich dann direkt einen Tag später, SSW23+0. Der Prof. machte, ohne sich die Vorbefunde anzusehen, seinen Routineultraschall und meinte, es würde alles relativ normal aussehen. Erst auf meine Fragen nach den gebogenen und kurzen Femurknochen, den übrigen viel zu kleinen Werten, dem Loch im Herzen schaute er noch mal genauer nach. Am Schluss war er der Meinung, wir würden ein gesundes, aber eben kleines Kind erwarten. Und die Gehirnentwicklung könne er eh erst in 3-4 Wochen genauer beurteilen. Die Femurknochen seien ja fast normal lang, nur nach einem kritisch fragendem Blick und Hinweis der Schwester räumte er ein, dass die Femuren ein wenig zu kurz waren. Wir bekamen einen Termin in 4 Wochen, am 09.08., denn auch der Prof. machte ab 16.07. drei Wochen lang Urlaub, wie auch meine FÄ!!! So fuhren wir irgendwie voller Hoffnung, und doch voller Zweifel nach Hause. Aber schon am nächsten Tag waren die Zweifel viel grösser als die Hoffnung. Irgendwie hatte ich das Gefühl, der Prof wollte uns nur beruhigen. Ca. eine Woche las ich im Internet weiter über Sternenkinder, Spätabbruch, Bestattungen von Sternenkindern, über mögliche Ursachen von intrauteriner asymmetrischer Wachstumsrestriktion. Irgendwann wuchs in mir aber wieder die Hoffnung. 2 Wochen nach der Punktion rief ich in der Praxis an, um nach den letzten Laborbefunden des Fruchtwassers zu fragen, diese waren auch unauffällig, also tatsächlich keine Trisomie und da ja auch genetische Tests zu Skelettdysplasien gemacht werden sollten, scheinbar auch keine Kleinwüchsigkeit. Ab da wuchs meine Hoffnung auf ein halbswegs gesundes Baby. Soweit es ging versuchte ich, mich abzulenken und ich hoffte. Keine Ahnung, wie ich diese Zeit überstanden habe. VIER ewig lange Wochen!! Dann war unser Termin in der Charite, SSW27+1: Ich hatte Angst, was kommen würde. Der Prof. machte den Ultraschall und er erkannte, dass Oberschenkel und Oberarmknochen kaum gewachsen waren. Der Kopf schien sich zu entwickeln, auch das Gehirn sah normal aus. Aber unser Baby schien kleinwüchsig zu sein. Nur konnte er nicht beurteilen, ob es sich um die tödlich verlaufende tanatophore Dysplasie oder eben um die lebenfähige Achondroplasie handelt. Dazu hätte er Händchen und Füsschen angucken müssen, aber unser Kleiner wollte uns die nicht zeigen, bzw. nicht die Fingerchen aufmachen. Naja, dann würden wir eben ein kleinwüchsiges Kind bekommen. Irgendwie werden wir es psychisch stark machen, aber es wird gesund und munter sein und irgendwann ein halbwegs normales Leben führen können. Ich war traurig, dass es nicht einfach „normal“ und klein sein würde, aber auch ein extrem kleines Kind wird ein glückliches Leben führen können. Schliesslich habe ich schon so manche Dokumentation über Kleinwüchsige im Fernsehen gesehen. Aber am nächsten Tag war diese „Naivität“ vorbei. Ich hab angefangen zu gucken, was es eigentlich bedeutet, Achondroplasie zu haben. Welche Probleme, gesundheitliche Probleme es mit sich bringt, wieviele Schmerzen und OP's auf meinen Jungen zukommen würden. Was es für uns als Familie bedeutet, ständige Krankenhausaufenthalte wegen der OP's am Rückenmarkskanal, die ständige Gefahr von Lähmungen, ständig und jahrelang Physiotherapie und und und... Das würden wir nicht hinkriegen! Schliesslich kommt Sara nächstes Jahr zur Schule, wie kann ich meine Tochter zu Hause alleine lassen, während ich mit meinem Sohn mal wieder wochenlang im Krankenhaus bin. Hat sie nicht auch ein Recht auf eine glückliche Kindheit mit ihrer Mutter? Das schaffen wir nicht! Aber dabei sollte es nicht bleiben. Eine Woche später SSW28+0 sollten wir wieder kommen, in der Hoffnung Händchen und Füsschen besser zu erkennen. Schon vor dem Ultraschall sprachen wir mit dem Prof, dass wir es nicht schaffen, ein Kind mit Achondroplasie zu haben. Naklar hielt er uns eine Rede gegen Spätabbruch. Auch für mich war das keine leichte Entscheidung, immer wieder hatte ich grosse Zweifel an dem Entschluss, habe ich das Recht, meinem Kind sein Leben vorzuenthalte? Dann machte er Ultraschall und erkannte Anzeichen für die tödliche Skelettdysplasie. Plötzlich ging alles ganz schnell. Der Prof. erklärte uns plötzlich, dass unser Kind keine Chance hätte, wie ein Spätabbruch abläuft. Er rief den Oberarzt der Neonatologie, damit der uns noch mal alles über die Erkrankung erzählen sollte. Er machte einen Termin in der genetischen Beratung für uns aus und auf unsere Nachfrage auch direkt einen Termin mit einer Psychologin. Plötzlich schien für ihn der Weg des Spätabbruchs der „richtige“ zu sein. Ich dagegen war mir gar nicht sicher, ob ich nicht doch mein Baby so lange bei mir haben wollte und im Arm halten wollte, bis es stirbt. Plötzlich war alles anders! Kein „Risiko“ haben zu müssen, dass das Leben eine Katastrophe ohne Ende wird, wenn ich mein Kind austrage, war eine ganz andere Situation. Ich weiss nicht, ob ihr mich verstehen könnt! Aber ich habe so eine furchtbare Angst davor, dass ich mein Kind bekomme, das Leben meines Kindes eine Qual wird, meine Tochter Sara auf ihre Mutter verzichten muss, mein Leben einfach nicht mehr MEIN Leben ist, weil ich mich komplett aufopfern muss. Oh Gott! Ich fühle mich so herzlos und so schäbig, so egoistisch, wenn ich so schreibe! Aber davor habe ich Angst! Und wieviele Frauen müssen auf lange Sicht gesehen das ganze dann auch noch alleine durchziehen, weil die Ehe daran zerbricht?!? Aber plötzlich sollte es dieses „Risiko“ nicht mehr geben? Natürlich denke ich dann wieder neu nach, welchen Weg ich gehen will, kann oder muss. Natürlich will ich mein Baby nicht töten lassen, wenn es nicht sein muss! Dann die genetische Beratung, SSW28+1: Anhand der Ultraschallbefunde kann man nicht eindeutig sagen, ob es die tödlich verlaufende oder aber die lebensfähige Form der Kleinwüchsigkeit ist! Diese Klarheit könnte nur ein genetischer Test bringen. Achja, und der wurde aus unerklärlichen Gründen nicht veranlasst und das Fruchtwasser bzw. die kultivierten Zellen wurden schon entsorgt!!! Wenn mein Kind „nur“ an der lebensfähigen Achondroplasie leidet, dann hat es in einem Land wie Deutschland eine normale Lebenserwartung. Und die Lebensqualität??? Aufgrund der Lungenhypoplasie müsste es wahrscheinlich beatmet werden, aber die Achondroplasie ist mit dem Leben vereinbar. In jedem Fall wäre es aber eine schwere Achondroplasie. Was heisst das denn? ALLE beschriebenen Komplikationen treten bei der schweren Form auf? Oder treten ein paar Komplikationen besonders SCHWER auf? Würde mein Baby diese Einengung des Rückenmarkkanals mit Folge von Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Lähmungen haben? Würde er eine Einengung des Hinterhauptsloch haben, welches zu Atemlähmung führt, wenn es nicht operiert wird? Ganz sicher bräuchte er OP's zur Korrektur der gebogenen Oberschenkel, damit er laufen kann. Das kann ich meinem Kind nicht zumuten! Dieses Risiko kann ich nicht eingehen! Also bin ich wieder an dem Punkt, wo ich mich gegen mein Kind entscheiden muss! Aber eigentlich kann ich mich nicht gegen mein Kind entscheiden! Nein! Ich entscheide mich dagegen, dass mein Kind leiden muss!!! Und immer wieder denke ich, wie das Leben wäre, wenn mein Baby vielleicht doch nicht so schwer betroffen ist. Kann es doch funktionieren? Egal wie oft ich darüber nachdenke, komme ich zum gleichen Ergebnis! Ich kann meinem Kind dieses Leben nicht zumuten. Ich kann mir und meiner Familie dieses Leben nicht zumuten! Und trotzdem immer wieder die gleichen Fragen in meinem Kopf? SSW28+6, wieder ein Termin beim Prof.: Ich habe Angst, was er uns heute wieder erzählen wird! Jedes mal kommt etwas anderes! Jedes Mal stehe ich wieder bei Null und denke mir, in dieser neuen Situation muss ich noch mal nachdenken, ob meine Entscheidung zum Abbruch richtig ist. Ich habe Angst, was er mir heute sagt. Als wir im Warteraum warten und die Patientin vor uns weinend aus dem Sprechzimmer kommt, sagt mein Mann zu mir: „Ich glaube, ihr Baby hat das gleich wie unseres.“ Und irgendwie hatte er recht. Beim Ultraschall zeigt der Prof. uns die Bilder des Babys von vor uns: „So sieht ein Baby mit tanatophorer Dysplasie aus, ihr Baby sieht nicht so aus. Ich denke ihr Kind hat nicht die tödliche Form.“ Ich kann einfach nicht mehr!!! Immer dieses Hin und Her: Es ist gesund. Es ist krank, aber kann leben. Es wird schwer krank sein. Es wird sterben. Es kann leben! Und jedes Mal wieder Nachdenken über meine Entscheidung! Und jedes Mal wieder das gleiche Ergebnis. Wir haben dann noch einen Termin mit dem Neonatologen vereinbart, damit ich endlich Klarheit in meinem Kopf habe, was „schwere Achondroplasie“ denn nun wirklich bedeutet. Den hatten wir dann letzte Woche Donnerstag, SSW29+1, zusammen mit der Psychologin. Seit dem stelle ich mir nicht mehr all die Fragen. So blöd es sich anhört: ich habe meinen Frieden geschlossen mit meiner Entscheidung, es gibt für mich und für meine Familie keinen anderen Weg. Obwohl es mir wohler wäre, Gott entscheidet und nimmt meinen Yunus zu sich!!! Nach diesem Gespräch habe ich einen Termin für den Abbruch ausgemacht. Der Termin war gestern, SSW30+2... Vor der Aufnahme wollte der Prof. mich noch mal untersuchen. Diesmal machte er seit der ersten Untersuchung Anfang August mal wieder einen Doppler. Ergebnis: „Ihr Baby ist sooo schlecht versorgt, in ein paar Tagen, in zwei, drei Wochen wird es von alleine sterben. Ihr Fall ist sooo kompliziert. Warten sie. Lassen sie der Natur ihren Lauf. Dann müssen sie sich später keine Vorwürfe machen. Ihrem Baby geht es so schlecht, dass es sowieso bei der Geburt sterben würde. Und ohne Einwilligung könnte niemand eine Kaiserschnitt machen“ !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Jetzt warte ich darauf, dass mein Baby stirbt! Wie makaber ist das?!? Was kommt als nächstes? Dienstag müssen wir wieder zum Ultraschall, gucken, ob mein kleiner Yunus noch lebt, ob die Versorgung schlechter geworden ist. Was werde ich noch für Neuigkeiten zu hören bekommen? Wenn die Versorgung nicht schlechter wird, wie lange soll ich warten? Was ist, wenn ich plötzlich Wehen bekomme und mein Kind nicht bei der Geburt stirbt? Oh, mein Gott! Wie sich das anhört!!! Ich habe solche Angst! Er ist doch mein Baby!!! Wie kann ich nur wollen, dass mein Baby stirbt?!?!? Mein kleiner Yunus! Mein kleiner Engel! Ich will nicht, dass du gehst! Ich will dich nicht gehen lassen! Aber ich will nicht, dass du leidest!!! Du bist mein Sohn und für immer wirst du einen Platz in meinem Leben haben! Für immer wirst du mein erster Sohn sein! Bitte sei mir nicht böse, dass ich mir wünsche, dass du gehst. Ich will nicht, dass du leidest, mein Baby! Ich will nicht, dass du es so schwer haben musst in deinem Leben! Ich habe mich so auf dich gefreut! Deinen Kinderwagen habe ich voller Freude fertig gemacht und mir vorgestellt, wie du darin liegst, wenn du endlich bei uns bist! Das Kinderzimmer habe ich schon in Gedanken umgeräumt, damit dein Bettchen einen schönen Platz hat und du und deine Schwester genügend Freiraum zum spielen habt. Jeden Tag hat deine Schwester nach dir gefragt, wie gross du jetzt schon bist, was du schon alles kannst, wann du endlich bei uns sein wirst. Wir haben uns alle so auf dich gefreut! Wir lieben dich für immer und ewig!!!
  21. Hallo, ich bin neu hier im Forum, 33 Jahre und bereits Mutter einer 5-jährigen Tochter. Jetzt bin ich schwanger, lange geplant, glücklich empfangen, aber ich hatte von Anfang an der Schwangerschaft ein ungutes Gefühl gehabt, dass irgendetwas nicht ok ist. Nach etlichen ausserplanmässigen Besuchen bei meiner FÄ aus Angst, etwas wäre nicht ok mit meinem Baby, konnte ich ab SSW17 mich dann endlich freuen und machte mir keine Sorgen mehr. Der 2. Ultraschall bei meiner FÄ war super und wir gingen dann voller Vorfreude mit unserer Tochter zur Feindiagnostik in SSW22. Ab da musste ich mich mit dem Thema Sternenkinder auseinandersetzen. Nie habe ich vor dieser Schwangerschaft über so ein trauriges Thema nachgedacht und auch fast nie von Müttern gehört, die sich so spät in der Schwangerschaft von ihrem Kind verabschieden mussten. Ich hatte das Gefühl, jemand reisst mir den Boden unter den Füssen weg. Ich habe sehr viel im Internet gelesen, was auf mich zukommen könnte. Und ich bin sehr oft bei meinen Suchen in diesem Forum gelandet, habe viel geweint beim Lesen von etlichen Beiträgen, aber immer gemerkt, dass ich nicht alleine bin mit so einer schweren Last. Und doch ist die Geschichte bei jeder Frau anders. Ich werde meine Geschichte demnächst einmal ausführlicher aufschreiben. Ich habe ein paar gute Freundinnen, die mir zur Seite stehen, aber niemand weiss, wie es sich anfühlt, in so einer Situation zu sein, welche Fragen man sich selber stellt, welche Vorwürfe man sich macht! Ich hoffe einfach, dass es mir gut tut, nicht nur von all den Frauen zu lesen, die so etwas schweres durchmachen mussten, sondern dass es mir hilft, mit ihnen zu reden/schreiben, dass es mir ein wenig von meiner Last nimmt, dass mir die ein oder andere einen hilfreichen Tip geben kann. Ich hoffe einfach, mich nicht mehr so alleine zu fühlen in dieser schweren Zeit! Bis dahin! LG Tasnim79
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