Hallo,
danke, dass ihr mich hier so herzlich begrüßt. Liebe Susi, auch was du erlebt hast, tut mir sehr leid. Auch wenn ich froh bin, Frauen getroffen zu haben, denen es ähnlich geht, die meine Gedanken mit mir teilen und vielleicht nachvollziehen können, wünsche ich keinem, dass er das durchmachen muss.
Ich habe in diesem Forum ganz viele Gedanken gelesen, die ich auch schon hatte. Viele, eigentlich alle, die das nicht durchgemacht haben, verstehen mich manchmal nicht. Obwohl ich schon einen gesunden Jungen habe, fühle ich mich trotzdem so, als wenn jeder fähig ist gesunde Kinder zu bekommen, nur ich nicht. Was ist, wenn mir das Recht darauf nicht mehr gegeben ist? Ich wollte eigentlich 3 Kinder und nun habe ich schon vor der nächsten Schwangerschaft Angst. Auch habe ich gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo, dass es manchmal scheint, als wäre es fast unmöglich überhaupt ein gesundes Kind zu bekommen. Ja, genau, dass denke ich manchmal auch. Es kann so viel passieren ... von der Befruchtung bis zur Geburt, die Geburt und selbst die ersten 3 Jahre hat man doch Angst, dass einem das Kind genommen wird.
Ganz schlimm für mich ist auch, dass ich mein Baby nicht beschützen konnte, weder vor der Krankheit noch vor dem Abbruch. Hätte ich Nils nicht gehen lassen und er hätte es vielleicht bis zur Geburt oder danach geschafft, wäre es kein lebenswertes Leben für ihn geworden und Finn wäre völlig auf der Strecke geblieben. Ich fühle mich, als hätte ich versagt.
Und mein lieber Finn mit seinen vier Jahren, der sieht seine Mama mal ganz zufrieden und dann doch wieder ganz betrübt. Wenn ich Weine, fragt er gar nicht warum. Er schaut mich dann traurig an und erzählt einfach etwas. Dann weiß ich sofort, ich muss mich wieder zusammennehmen. Dann mache ich was mit ihm, albern oder kneten oder raus gehen und versuche ihm zu zeigen, dass die Welt in Ordnung ist.
Wie ist das mit euren Männern? Meiner war wirklich toll in der Zeit, wo wir das erfahren haben bis zur Geburt und danach. Seit Weihnachten habe ich aber das Gefühl, dass er damit abgeschlossen hat und denkt bei mir muss das auch so sein. Wir haben lange ganz viel darüber geredet, nachts im Bett, tagsüber in der Küche auf dem Fußboden. Ich habe geweint und er hat mich getröstet. Aber jetzt ist es anders.
Liebe Susi, wie kann ich dich privat anschreiben? Wie funktioniert das?
Liebe Grüße Anja