Hallo!
Ich hatte eine Freundin, die so war. Keiner außer der nahen Verwandschaft durfte das Kind angreifen, keiner durfte es füttern, geschweige denn wickeln. Damals war ich schwanger und hätte so gerne mal Hand angelegt . Und wir waren wirklich gut und lange befreundet. Irgendwann knallte sie mir an den Kopf: An meinem Kind übst Du das nicht! Ich habe viel geschluckt, habe es hingenommen. Wenn auch manchmal mit einem Kopfschütteln. Ich dachte eigentlich immer, das gibt sich mit der Zeit.
Als meine Kleine dann auf der Welt war, wurde es nicht viel besser. Sie fand alles blöd, was ich nicht so machte wie sie, und daß ich mir nichts sagen lasse, wo sie doch so gut in allem Bescheid wußte. Und ich fand es schwachsinnig, die Sauger erst in eine Desinfektionslösung zu legen und dann noch zu sterilisieren. Ich brauchte auch kein Sagrotan für s Kinderzimmer - trotzdem ist die Kleine kerngesund. Dafür war sie schon mit drei Wochen mit im Stall, und das ist auch heute noch ihr liebster Spielplatz.
Nun ja, es kam, wie es kommen mußte - die Freunschaft zerbrach, als meine Tochter vielleicht sechs Wochen alt war. Ich habe mich mit Leuten umgeben, die auf meiner Wellenlänge liegen, und es geht mir viel besser damit. Und besagte ehemalige Freundin findet es immer noch toll, sich über ihr Kind zu profilieren und die Mega-über-Expertenmutter zu spielen. Es ist seltsam, wie sich Menschen doch verändern können, wenn sie Kinder haben.
Liebe Grüße!
Lena