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vIp3r

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  1. Hallo Zusammen, ich bin zufällig per Google über diesen 14 Monate alten Thread "gestolpert", wollte aber unsere Erfahrungen zu diesem Thema schildern. Wobei hier mehr die Rede von unserem Sohn ist, da es bei ihm ernsthafte Probleme gab, wärend bei unserer Tochter eher alles unaufällig und glatt läuft. Wir kommen aus Hessen und wohnen im Rhein Main Gebiet. Unsere zwei Kinder unser Sohn 4.Klasse (*1999) und unsere Tochter 3.Klasse (*2001) gehen in die Montessori Grundschule einer staatlich anerkannten Privatschule und UNESCO Projektschule in Frankfurt. Die Schule beinhaltet ein Montessori Kinderhaus eine Montessori- und eine Regelgrundschule und weiterführend ein G8 Gymnasium, auch wieder mit Montessori Zweig bis zum Abitur. Was uns wichtig ist, ist das hier sehr auf das Sozialverhalten der Schüler geachtet wird, es gibt keine Prügeleien, keine Gewalt und es herscht auf dem gesamten Schulgelände absolutes Rauchverbot für Alle. Nachdem unsere Kinder das Montessori Kinderhaus besucht hatten, wechselten sie im Anschluß auf die Montessori Grundschule. Was uns an der Montessori Schule so überzeugt, ist der Grundsatz der Montessori Pädagogik den Kindern beizubringen sich den Stoff anhand von Unterrichtsmaterialien in den Montessoristunden selbst zu erarbeiten. D.h. hier findet kein Frontaluntericht statt. Die Materialien bieten automatisch die Möglichkeit zur Selbstkontrolle, d.h. das Kind kann selbst prüfen ob es richtig gearbeitet hat. Die Kinder werden in jahrgangsgemischten Klassen (22 Schüler) von je 2 Lehrern unterstützt, die individuelle Wochenarbeitspläne inkl. Hausaufgaben für die Schüler ausarbeiten. Im Idealfall bestimmen die Kinder ihr Lerntempo so selbst. Fächer wie Sachkunde, Religion, Englisch und Musik werden allerdings "frontal" gehalten. Die Hausaufgaben werden auch wochenweise aufgegeben, aber im Idealfall nach dem Mittagessen in der Schule in der Nachmittagsbetreuung bis 16 Uhr erledigt. Das erste Schuljahr von unserem Sohn lief super. Die Erstklässler bekamen bei der Einschulung einen älteren Schüler als "Paten" zugeteilt. Er stürzte sich regelrecht auf die Materialien und "absorbierte" den Stoff förmlich. Mit Beginn des 2.Schuljahres änderte sich sein Verhalten allerdings. Unser Sohn wirkte gelangweilt, lustlos und wurde immer agressiver in der Schule und Zuhause. Die Probleme kamen dann aber wärend des 1.Halbjahres des 2. Schuljahres (2008) knüppeldick. Unser Sohn bekam regelrechte Agressionsanfälle mit totalem Kontrollverlust. Nach drei Vorfällen wurde er im April bis zu den Sommerferien von der Schule suspendiert. Der Schulleiter und die Lehrerin taten wirklich Alles was möglich war, um unseren Sohn an der Schule zu halten, und um uns zu helfen. Der Schulleiter verhalf uns in kürzester Zeit zu einen Termin zur Diagnostik an der Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt. Die Lehrerin versorgte uns mit den Wochenplänen und Materialien, so das unser Sohn seinen Stoff Zuhause nachholen konnte, was er auch mit Eifer tat. Im Ramen einer 6 Monatigen Studie wurde ADHS in Verbindung mit einer Dispoition zur Hochbegabung bei unserem Sohn diagnostiziert. Er war dann nach einer 14-tägigen Therapie in den Sommerferien (Sommercamp) in der Lage mit seinen Agressionen umzugehen und ohne das er, wie wir schon befürchtet hatten, medikamentös eingestellt werden musste. Das Vertrauensverhältnis zwischen Schule und uns und unserem Sohn war zu keinem Zeitpunkt gestört, da wir und die Schule konstruktiv mit den Problemen unseres Sohnes umgingen. Es gab keine Schuldzuweisungen - die Gespräche mit dem Schuleiter und den Lehrerinnen verliefen sehr professionell und konstruktiv. DerSchulleiter hatte bis zu den Herbstferien eine Deadline gesetzt, bis dahin musste unser Sohn mit oder ohne Medikamente seine soziale Kompetenz wiedererlangen. Zu den Herbstferien bekamen wir auch die endgültige Diagnose auf ADHS in Verbindung einer Disposition zur Hochbegabung bestätigt. Wir haben dann auf eine medikamentöse Therapie verzichtet, da sich sein Verhalten komplett geändert hatte und wir sehr starke Vorbehalte gegen Ritalin und Co. haben. Nach den Sommerferien ging unser Sohn wieder in seine Klasse und wurde dort vorbehaltlos wieder aufgenommen und wirklich perfekt gefördert und motiviert. Die Kommunikation zwischen den Lehrerinnen und uns ist sehr eng und herzlich geworden. Die Lehrerinnen stehen voll hinter unserem Sohn und freuen sich mit unserem Sohn über seine sehr positive Entwicklung. Er hat sich seit 2008 wieder zu einem sehr guten Schüler entwickelt, ist jetzt in der 4. Klasse und sozial voll in der Klasse integriert, er wurde sogar zum Klassensprecher gewählt. Nachdem er vor den Weihnachtsferien 2009 die Empfehlung für das Gymnasium bekommen hat wird er im Sommer in die 5.Klasse der Montessorischule des Gymnasiums wechseln, die dann bis zum Abitur(G8) führt. Unsere Tochter (3.Schuljahr) geht in dieselbe Schulklasse wie unser Sohn, bei ihr lief zum Glück alles glatt Sie kommt problemlos mit ohne Höhen und Tiefen. Wir haben keinen direkten Vergleich zu staatlichen Grundschulen. Wir glauben aber Aufgrund des besseren Betreuungsschlüssels (2 Lehrer auf 22 Schüler), der individuellen Förderung und der Pädagogik die unseren Kindern mehr Freiraum und Verantwortung gibt und das selbstständige Arbeiten fördert, daß unsere Kinder hier sehr gut aufgehoben sind. Wir sehen allerdings auch das unsere Kinder ihren gleichaltrigen Freunden bei uns am Wohnort vom Schulstoff etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr vorraus sind, da von der Schule versucht wird schon in der Grundschule einen Vorsprung zu schaffen um G8 besser umzusetzen. Wir haben auf dieser Schule ein unglaublich starkes Engagement seitens des Schulleiters und der Lehrerinnen erlebt und glauben, daß auch das seinen Teil dazu beigetragen hat, daß unser Sohn die "Kurve gekriegt hat" bevor alles zu spät war. Ich glaube nicht, daß das an einer staatlichen Schule so gelaufen wäre.
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