Hallo euch allen
Ich bin neu hier und finde dieser Forum sehr schön und bin froh es gefunden zu haben.
Aber ich will mich erstmal kurz vorstellen: Ich bin 23 Jahre alt, seit 8 Jahren glücklich vergeben und leider mussten wir unser kleinen Jamie am 7.12.2008 in der 22 SSW wieder zu den Sternen gehen lassen.
So nun die ganze Geschichte, was mir immer noch nicht leicht fällt, aber vielleicht hilft es ja.
Ich hatte vor 5 Jahren die Pille abgesetzt, wir wollten uns keinen Stress machen und sagten uns, wenn es passiert, passiert es, aber nichts ist passiert bis Juli 08. Ich war auf einmal schwanger, ganz unverhofft. Wir hatten schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass es auf normalen Weg geht.
Wir haben uns so gefreut und waren super glücklich. Am Anfang lief auch alles ganz normal und war alles ok.
Bis zur Feindiagnostik in der 20 SSW, da wurde festgestellt, dass er zu viel Gehirnwasser im Kopf hat. Wir sollten uns noch nicht so große Sorgen machen, es könnte wohl auch etwas harmloses sein, wir sollten eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen und dann könnt man mehr sagen, aber ich hatte sofort ein schlechtes Gefühl.
Ja, da ging dann das hoffen und bangen los.
Wir wurden dann zu einen anderen Arzt überwiesen wegen dieser Fruchtwasseruntersuchung, dieser bestätigte auch den Befund und sagte auch, dass es nichts harmloses ist.
Das was auch der erste, der mich fragte, ob bei mir schon mal auf Toxoplasmose, Listeriose oder Zytomegalie untersucht wurde. Das wurde ich nicht. Der sagt, es könnte von sowas kommen und nahm sofort Blut ab und natürlich auch das Fruchtwasser.
Und legte uns auch schon ans Herz, dass wir schon mal über einen Abbuch nachdenken sollen. Dies wollten wir aber noch nicht wahrhaben und daran wollten wir auch noch nicht denken.
Zwei Wochen später waren die Befunde da. Beim Fruchtwasser wurde nichts gefunden, aber im Blut wurde festgestellt, dass ich wohl Zytomegalie hatte, aber wann das war, konnte man nicht genau sagen, hätte auch vor der Schwangerschaft sein können.
Er schaute nochmal mit Ultraschall und sagte, es ist nicht mehr Wasser geworden, aber die Ventrikel sind verengt und daher sammelt sich das Wasser. Er hat dann nochmal mit uns geredet und uns gesagt, dass er behindert sein wird und vielleicht keine Chance hat, zu überleben, aber irgendwie ist das nicht bei uns angekommen. Wir haben alles verdrängt und haben uns immer noch eingeredet, dass es noch besser wird.
Ich hatte dann nochmal einen Termin bei meinem FA und dieser hat uns dann die Augen geöffnet. Wir hätten aber da gern noch 2 Wochen gewartet und dann noch mal schauen lassen, nur leider war ich schon in der 22 SSW und bis dahin wird das ohne Probleme gemacht, und danach muss man erstmal einen Arzt finden, der das macht. Die KH hier hätten mir geraten, noch so genommen.
Wir mussten uns schweren Herzens entscheiden. Das war die schlimmste Entscheidung überhaupt, und wir entschieden uns für den Abbuch, um unserm Kleinen die Qualen nicht anzutun, wenn er überhaupt die Geburt überlebt hätte.
Wir sind dann am 5.12.2008 ins Krankenhaus und am 7.12.2008 kann Jamie 0.15 Uhr still zu Welt. Leider haben wir uns zu früh dafür entscheiden, dass wir ihn nicht sehen wollen. Im KH war mir das alles noch nicht so klar, es war alles wie ein schlechter Traum, aber als ich zuhause war, wurde uns klar, dass wir ihn gern mal im Arm gehalten hätten. Wir haben auch noch alles versucht, aber es war schon zu spät. Das werde ich mir nicht verzeihen, ich komm mir vor wie eine Rabenmutter, die ihr eigenes Kind nicht sehen wollte.
Ja seitdem ist nichts mehr wie vorher. Es ist zwar schon über einen Monat her, mir geht es auch besser, aber es gibt immer noch solche Tage, wo nichts geht.
Aber ich bis sehr froh, dass ich so einen gute Freundin habe, die mir die ganze Zeit beistand. Und meinen Schatz, der auch so traurig war, aber immer versucht hat, für mich stark zu sein. Das ist echt eine starke Leistung und ich bin froh, dass ich ihn habe.
So nun hab ich aber genug geschrieben, hoffe es ist nicht gleich am Anfang viel zu viel.
LG inchen